Sündenpfuhl der unbändigen Lust | Erotischer Roman - Arimon Peetz - E-Book

Sündenpfuhl der unbändigen Lust | Erotischer Roman E-Book

Arimon Peetz

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Beschreibung

Dieses E-Book entspricht 176 Taschenbuchseiten ... Pantaleon Bonhard, Rockmusiker der Band Pardigama, ist ein Mann, dem die Frauen hinterherkreischen. So manches Groupie lernt ihn richtig kennen. Doch was macht ein Mann, wenn die Rockmusikertage vorbei sind? Flirtportale nutzen! Im Laufe seines Lebens durchlebt Pan mit so einigen Frauen lustvolle Zeiten. Frivole Dreier, spritziger Spaß zu viert oder auch mal eine heiße Fünfergruppe - er ist für alles offen. Dann taucht die sexhungrige Tanja in seinem Leben auf. Wird es ihm gelingen, sie für immer an seiner Seite zu halten? Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.

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Seitenzahl: 179

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Impressum:

Sündenpfuhl der unbändigen Lust | Erotischer Roman

von Arimon Peetz

 

Arimon Peetz begab sich nach seinem Abitur auf eine mehrjährige Weltreise, studierte nach seiner Rückkehr Germanistik und Geschichtswissenschaft und lebte und arbeitete längere Zeit in den USA, in Japan und in Südostasien. In dieser Zeit veröffentlichte er in Deutschland (unter seinem Geburtsnamen) Sachbücher und fachzeitschriftliche Texte zur Historik und Kultur der Philippinen. Inspiriert durch fernöstliche erotische Literatur, begann Arimon Peetz erste eigene libidinöse Geschichten zu verfassen, bei denen er sich auch von Erlebnissen und eigenen Erfahrungen leiten ließ. Und mögen Figuren erfunden und Orte verschleiert sein – es bleiben Erzählungen, deren Kern in der sinnlichen Wirklichkeit verwurzelt ist.

 

Lektorat: Ulrike Maria Berlik

 

 

Originalausgabe

© 2021 by blue panther books, Hamburg

 

All rights reserved

 

Cover: © pawelsierakowski @ 123RF.com © jaroslav74 @ 123RF.com

Umschlaggestaltung: MT Design

 

ISBN 9783750705104

www.blue-panther-books.de

Pardigama

Pantaleon

Pantaleon Bonhard lebte seit sieben Wochen in einem inneren Ausnahmezustand. Seit jenem Tag im Juli nämlich, an dem sich seine Frau Madlen unwiderruflich von ihm getrennt hatte.

Nun ließe sich allzu leicht schlussfolgern, Pantaleon – oder Pan, wie ihn seine Freunde kurz und knapp zu nennen pflegten – litte schmerzlich unter dem Verlust und erläge seinem von Herzeleid durchtränkten Gram, zumal Madlen ihm kess, um nicht zu sagen frivol, mitgeteilt hatte, ihn wegen eines anderen Mannes zu verlassen. Doch nichts dergleichen!

Einmal abgesehen von der Tatsache, dass die Ehe längst überholt und der Monotonie des Alltags überlassen worden war, hatte Pan nicht unwesentlich zum Scheitern des einst in üppigem Glück geschlossenen Bundes beigetragen.

Pan war Musiker. Rockmusiker, um genau zu bleiben. Drei Bandproben in der Woche, Studioaufenthalte, Tourneen. Alles halbwegs erfolgreich. Es reichte zum Leben. Zweimal wöchentlich hielt er sich in einem Sportstudio fit und wenn er endlich zu Hause war, lag er schlaff und schweigsam am Fernsehgerät.

In dieser Einöde ungeteilter Zweisamkeit waren er und Madlen sich irgendwann verloren gegangen. Wobei, zu Pans Entlastung, Madlen mit ihrem geradezu verbohrten Trainingseifer bei Yoga- und Zumbakursen, ihrem unentwegten Genörgel, einhergehend mit einer schon herabwürdigenden Ignoranz seiner Kunst und einigen heimlichen, außerhäuslichen Fickgeschichten durchaus zum Misserfolg dieser Beziehungskiste beigetragen hatte. Letztere, ihre Affären, hatte sie ihm beim Schlussmachen als bitteren Seitenhieb gleich mitserviert. Was uns zurück zu Pans innerem Ausnahmezustand führt. Denn bis zum Auszug aus der gemeinsamen Wohnung galt es die Kündigungsfrist zu wahren und weiterhin die dreieinhalb Zimmer zu teilen. Mochten Madlen und er sich auch auseinandergelebt haben, so war es ihm doch eine brennend unangenehme Erfahrung, wenn sie abends das Haus verließ, um bei ihrem Neuen zu nächtigen.

Pan reagierte mit einer Art sexueller Trotzreaktion. Er betrieb Manibus Turbari; Anreizen mit den Händen. Rundheraus, er masturbierte. Sechs Wochen ging das bereits so. Zweisamen Sex hatte er schon lange nicht mehr genossen. Nicht mit Madlen und auch mit keiner anderen Frau. Unterstützt wurde sein Ein-Mann-Handbetrieb anfänglich von Pornofilmen: von Paarsex zu Dreiern, von Dreiern zu Vierern und zu anderen vorgeblich geilen Sauereien. Erotische Praktiken in diesen Streifen, die ihn durchaus reizten, in ihrer filmischen Darstellung jedoch keineswegs zu seiner Befriedigung beitrugen. Weniger noch. Sie kickten nicht! Nichts in diesen Machwerken entsprach auch nur annähernd seiner Vorstellung und er bezweifelte ernsthaft, ob in diesen lieblos choreographierten Werken überhaupt irgendetwas mit wahrhafter, ernst zu nehmender Männerfantasie korrespondierte. Keine elektrisierenden Vorgeschichten, kein vertrauensvolles Vorspiel und kein inniges, verlangendes Küssen, keine erquickliche Verzücktheit. Gefügige Frauen bliesen ohne Zögern überdimensionierte, scheinbar dauersteife Ausnahmeschwänze, deren Träger sich nicht einmal bemühten, der Bläserin zumindest das Haar zu streicheln. Geistlos und inhaltsleer.

Beinahe schon verzweifelt, nirgendwo prickelnde Erregung und stimulierende Reize finden zu können, lenkte er seine Gedanken auf erdachte Geschichten. Sex mit Frauen, mit denen er es immer schon gern mal getrieben hätte. Die Brünette im Sportstudio, die Kassiererin bei Aldi, die Nachbarin zwei Häuser nebenan, die rothaarige Krankenpflegerin aus Altghena. Das brachte ihn in Wallung, ließ sein so gelangweiltes Glied zu einer harten Stange wachsen.

Pan saß im Lesesessel seines Arbeitszimmers und schmökerte in einem Fotoalbum seiner besseren Zeiten. Mit Madlen auf Fuerteventura. Dezember 2001. Der erste gemeinsame Urlaub. Da hatten sie sich gerade drei Monate gekannt. Lange her! Die Seite zeigte ein Bild untertitelt mit »Am Strand von Jandía«. Sein Blick fand Madlens ansehnliche Brüste, die sie, verborgen unter einem knappen Bikinioberteil, in die Kamera richtete. Er seufzte sinnierend und blätterte zwei Seiten zurück. »Madlens hübsche Titten« und »Nach unserem ersten gemeinsamen Kochen, November 2001« lauteten die beiden handschriftlich betitelten Seiten. Fünf Fotografien aus einer Zeit, als sie noch nicht zusammen gewohnt hatten, geschossen in Madlens Küche.

Ja, da waren sie! Madlens hübsche Titten. Die Fotos präsentierten Madlen oben ohne, mal etwas mehr, mal etwas weniger. Es war der Moment, in dem Pans Hirnrinden die hinreißenden Bilder Madlens mit seiner Emotions- und Motivationskontrolle aktivierten. Ein Strom sinnlicher Lust rieselte durch seinen Körper. Kurz, Pan wurde geil. Er legte das Album auf den kleinen, runden Tisch vor ihm, öffnete seine Hose und fingerte seinen anschwellenden Penis daraus hervor. Genussvoll atmend, während seine Augen auf den Fotos von Madlen hängen blieben, begann seine rechte Hand den nunmehr steifen Zebedäus zu wichsen. Pans Gedanken verließen die Gegenwart, reisten zurück in die Zeit und synchronisierten seine Erinnerungen und hinzugefügte Fantasien zu einem unzensierten Kopfpornokino.

Pan kam jetzt richtig in Fahrt. Gerade sandten seine inneren Bilder, wie er Madlens feucht schimmernde Vagina heißblütig mit der Spitze seiner Zunge bearbeitete und sie ihrerseits nun seinen pochenden Kolben tief in ihrem Mund verschwinden ließ, als es erschreckend ernüchternd an der Wohnungstür klingelte. Er verharrte ein oder zwei Sekunden entgeistert. Seine Augen fanden die rot leuchtenden Ziffern seines Digitalweckers. Elf Minuten nach zwanzig Uhr. Schließlich verpackte er seinen Zebedäus mit einem missfälligen Schnaufen in der Jogginghose.

Ein zweites Klingeln. Gefolgt von einem fordernden Klopfen. Pan schlitterte auf Socken durch die Diele und öffnete die Tür einen Spalt. Das Gesicht im diffusen Licht des Hausflures gehörte unverkennbar Madlen.

»Kein Wunder, dass ich nicht rein komme, wenn du deinen Schlüssel innen stecken lässt«, beschwerte sie sich grußlos. »Noch ist es auch meine Wohnung!«

Sie erweiterte den Türspalt, indem sie Pan auf seinen Socken zur Wand schob, und trat ein.

»Nun komm schon rein«, forderte sie jemanden über die Schulter gewandt auf.

Aus dem nicht einsehbaren Flurwinkel rechtsseitig löste sich eine Männergestalt.

»Holger«, stellte Madlen knapp vor.

»Hallo«, grüßte dieser verlegen, ohne Pan eine Hand zu reichen.

»Hey!«

»Wir werden heute hier übernachten«, erklärte Madlen ohne Umschweife. »Ich hoffe, es macht dir nichts aus, im Wohnzimmer zu schlafen. Wir renovieren. Du verstehst.«

»Nein …«

»Spielt auch keine Rolle!«

Sie nahm Holger bei der Hand und zog ihn hinter sich her in die Küche.

»Hast du noch Wein … ich sehe schon. Auch einen?«

»Nein, ich bin im …«

»Ja, lass dich nicht stören. Ich komme zurecht.«

Sie warf die Küchentür hinter sich zu und ließ Pan allein in der Diele zurück. Ihr anmaßendes, ja verletzendes Verhalten traf ihn im Innersten. Doch nur flüchtig. Denn jäh flammte ein brennender Zorn durch seine Brust. Für den Bruchteil eines Augenblicks sah Pan sich versucht, Madlen eine giftige Beleidigung hinterher zu brüllen. Eine spontan aufblitzende Idee hielt ihn zurück. Seine bitterbösen, schon im Mund bereit liegenden Wörter blieben unausgesprochen. Ein Grinsen formte seine Lippen.

»Ohne Gegenleistung für die unangekündigte Beherbergung kommst du mir nicht davon, mein paarungsfreudiges Wiesel«, flüsterte Pan. »Kopfporno war gerade. Du lieferst mir Besseres!« Sein Zorn verrauchte, wie er entflammt war.

»Wein«, sprach er seine Gedanken leise vor sich hin, »immer, wenn sie Wein trinkt, wird sie hammermäßig geil! Egal wo in dieser Wohnung die zwei es treiben, ich bekomme es mit.«

Erwartungsvoll begab er sich zurück in sein Arbeitszimmer und ließ sich in seinen Lesesessel fallen. Lange warten würde er nicht müssen. Er kannte Madlen. Sie verzichtete keinesfalls darauf, mit ihrem neuen Stecher in ihrer alten Wohnung eine Nummer zu schieben. Die Hellhörigkeit der Innenwände, nachträglich eingezogene Rigipsplatten, um die ursprüngliche Drei-Zimmerwohnung mit einem Raum mehr auszustatten, interessierte sie dabei herzlich wenig.

Pan lag richtig. Eine Weinflasche wurde entkorkt. Die Stimmen aus der Küche waren deutlich vernehmbar. Gedämpft vielleicht, indes keine Herausforderung für ein gutes Gehör. Sie sprachen über dieses und jenes, prosteten sich zu oder ließen die Gläser gegeneinander klingen und leerten zweifelsfrei die letzte aus Pans und Madlens gemeinsamer Zeit verbliebene Flasche Dornfelder. Dann, für zwei oder drei Minuten, verstummten Sprechen und Geräusche.

»Gefällt dir das?«, hörte Pan Madlen jetzt sagen.

Ein lustbetonter Laut blieb die einzige Erwiderung.

»Und das?«

Stöhnen.

Pans Kolben richtete sich in seiner ganzen Pracht auf.

»Komm, leg mich auf den Tisch und leck meine Muschi!«, forderte Madlen jetzt rauchig auf.

Pan erhob sich aus seinem Lesesessel und schlich auf leisen Sohlen ins Wohnzimmer. Die Durchreiche von der Küche! Zwei in ihrer Mitte lichtundurchlässige Weißgläser, verziert mit einem keltischen Knoten der Dreisamkeit und mit durchsichtigem Scheibenglas entlang ihres hölzernen Rahmens. Pan veranschaulichte, mehr zu sein als nur ein einsamer Masturbant im Irrgarten unerreichbarer Sexfantasien. Er war fähig, sein Manibus Turbari aus der unmittelbar erlebten Wirklichkeit, Sex seiner einst geliebten Exfrau mit ihrem neuen Buhlen, zu seinem Genuss und Lustgewinn zu gestalten.

Rasch suchte Pan sich eine geeignete Sitzposition. Bequem zum Wichsen einerseits, vor ungewünschter Entdeckung geschützt andererseits.

Madlen stöhnte vor Lust. Sie lag breitbeinig auf dem Küchentisch. Holger, noch auf seinem Stuhl sitzend, hatte sein Gesicht in ihrer Möse vergraben. Leidenschaftlich leckte er Madlens Vulva, spielte dann mit seiner Zunge an der Klitoris. Pan konnte das Lustloch nicht sehen, doch er wusste, wie es vor Feuchtigkeit glänzte. Schließlich erhob Holger sich langsam, küsste sich Madlens Bauch hinauf, massierte mit seinen Händen ihre Titten und saugte fordernd an ihren Nippeln.

»Ja«, schnurrte das paarungsbereite Kätzchen. »Fick mich!«

Holger erhob sich in einen aufrechten Stand. Mehrere Male ließ er seine Lanze durch Madlens feuchte Spalte gleiten. Sie hob und senkte verlangend ihren gefälligen Körper. Dann stieß er zu. Madlen entfuhr ein laszives Quieken. Es war wie ein Startsignal. Nach einigen eher langsamen, wohl indes tiefen Stößen, begann Holger, sie hart, ja unnachgiebig zu rammen.

»Genau so brauchst du’s!«, schnaufte Pan hoch erregt und wichste seinen fest mit der rechten Hand umschlossenen Kolben.

Jenseits der Durchreiche brünstiges Schnaufen und Lustgewimmer. Madlens Lanzenstecher gab alles.

»Fester! Du kannst das! Komm, fester!«

Schweißperlen traten auf Holgers Stirn. Er hatte den Scheitelpunkt erreicht und kämpfte mit seiner Entladung.

»Spritz bloß noch nicht ab, du Arsch«, zischte Pan leise. »Ich will sie noch auf deiner Pike reiten sehen.«

Als hätte Holger Pans Geflüster vernommen, schob er nach drei weiteren kräftigen Beckenhieben seine Arme unter Madlens Rücken und positionierte sie in eine sitzende Haltung. Sie erahnte sein Vorhaben und umschlang seinen Nacken. Ohne seinen Spieß aus ihrem Loch zu ziehen, umfasste er ihre strammen Arschbacken, hob sie an und senkte sein Gesäß langsam hinunter auf den Küchenstuhl. Madlen küsste ihn hitzig. Kaum, dass Holger saß, begann sie in verlangend rhythmischen Bewegungen ihre Hüfte zu kreisen. Holgers entzücktes Grunzen erwiderte sie mit einem kehligen Laut.

»Ja, so prall ist dein Schwanz! So prall und geladen. Spritz richtig ab, spritz mir tief rein!«

Holger und Pan kamen gleichzeitig; Holger wie gewünscht in Madlens Vagina; Pan ziellos in den dunklen Raum.

Valvia

Gabriela Muschalla trat erstmalig unter dem Pseudonym Valvia in Erscheinung, als sie sich entschieden hatte, im sozialen Netzwerk Myspace einige Kommentare auf der Seite der Prog-Metal Band Pardigama zu verfassen. Ein zweites Mal, als sie sich entschloss, via Heavyflirt, einer ihrem Musikgeschmack entsprechenden Kontaktbörse, einen neuen Partner zu finden.

Valvias Chancen standen nicht schlecht. Mit ihrem Profilfoto offerierte sie ein jung gebliebenes Weibchen Mitte dreißig mit einem hübschen, anziehenden Gesicht. Eine gut aussehende, im Leben stehende pharmazeutische Assistentin, deren mandelförmige, dunkle Augen Sehnsucht und Sinnlichkeit versprachen. Eine (stumme) Zusage, die Valvias zartgeschwungene Lippen unter einer wohlgeformten, kleinen Nase zu betonen schienen. Ihre bis zur Taille wallenden braun gelockten Haare und eine schlanke Figur mit weiblichen Rundungen an den richtigen Stellen taten ihr Übriges. Ein Erscheinungsbild, jederzeit dazu angetan, erotische Männerträume zu beflügeln. Fantasien von Männern, die, dem Ambiente der Plattform Heavyflirt entsprechend, wie Valvia härtere Klänge zu schätzen wussten. So fanden sich in der Liste ihrer musikalischen Vorlieben nicht allein die großen, namhaften Heavy Metal Klassiker wie Iron Maiden, Metallica oder Judas Priest, sondern auch eine Reihe oftmals nur Insidern oder regional bekannten Bands. Zu diesen Gruppen gehörten Paranoid Park, Oberon’s Council oder Pardigama. Und durch letztere, Pardigama, sollte Gabriela Muschalla, Valvia, in ein erotisches Abenteuer der ungeplanten Art gezogen werden.

Nach einigen ernüchternden Chats mit Bewerbern, denen wenig an geistreicher Unterhaltung gelegen war, wohl jedoch sehr am Versenden schlechter Fotografien ihrer Spaltenstecher, verlor Valvia das Interesse. Gute zwei Wochen loggte sie bei Heavyflirt nicht ein. Schließlich beschloss sie, ihr Profil ganz zu löschen und sich in einer seriösen Singlebörse zu registrieren. Indes ließ ihre Neugier es nicht zu, vor dem Abmelden noch einmal in das Postfach zu schauen. Es zeigte vierunddreißig neue Nachrichten an. Nacheinander klickte sie die Mitteilungen an und verschob sie in den Papierkorb. Inhaltliche und orthographische Offenbarungseide. Gabriela Valvia kräuselte angefressen ihre Nase. Ja, ihre Zeit der Enthaltsamkeit nach der letzten kläglich gescheiterten Beziehung war vorüber. Sie war nicht zuletzt in diesem sozialen Netzwerk, weil sie auch gern wieder Sex hätte. Oft, inständig und hemmungslos. Tabus kannte sie nur wenige. Doch diese ausschließlich auf Aktivitäten im Genitalbereich reduzierten Schnellfickerdepeschen stießen ihr übel auf. Mit einer Ausnahme. Sie fand sie auf Position neun, verfasst unter dem Pseudonym Berames. Ein unverfänglich geschriebener, um ein Kennenlernen bemühter Text, gekleidet in zurückhaltende, freundliche Worte. Valvia war beeindruckt und antwortete.

Wenige Chats später, erfüllt von unterschiedlichsten Themen aus Politik, aktuellem Tagesgeschehen, höchsteigenen Interessen, Wünschen und Träumen und schnell auch bereichert mit prickelnder Verbalerotik, verlegten Valvia und Berames die Kommunikation auf das Telefon. Bereits nach dem ersten von vier endlos anmutenden Gesprächen verspürte Valvia jenes lüsterne Kribbeln zwischen den Schenkeln, das ein Treffen unausweichlich machte. Berames schlug eine erste Zusammenkunft für den folgenden Freitag vor. Die Prog Metalband Pardigama spiele in Solborn und sie könnten sich abends den Gig gemeinsam ansehen. Ihre erste Begegnung fände zudem an einem neutralen Ort statt und beide hätten fast exakt die gleiche Wegstrecke zu fahren. Sie aus Estdorn von Nordwest, er aus Salgaden von Nordost. Valvia benötigte keine drei Sekunden für ihre Zusage. Pardigama, sie besaß die beiden ersten Alben der aufstrebenden Gruppe, stand schon lange auf ihrem Konzertwunschzettel. Dazu die aufregende erste Begegnung mit Berames. Das klang zweifelsfrei nach einem großartigen Wochenende. Sie verabredeten sich für den frühen Freitagnachmittag und wählten, um sich auf keinen Fall zu verfehlen, den Eingang des Hauptbahnhofes als Treffpunkt.

***

Das Café, das sie in der Innenstadt gewählt hatten, war eines der älteren Art mit dunklem Eichenmobiliar und diffus beleuchteten Nischen. Die Stühle und Bänke entlang der Wände waren hellgrau gepolstert und sahen gemütlich aus. Viel war nicht los und das hatte ihnen ermöglicht, eine Ecknische zu besetzen, in der sie sich ungestört fühlen konnten.

Einer anregenden Unterhaltung über die guten alten Zeiten der Heavy Metal Musik, kulinarisch begleitet von köstlichem Bohnenkaffee und Sahnetorte, folgte rasch eine Neubestellung desselben Getränks. Der gestern noch virtuellen Valvia gefiel dieser ihr bis dato imaginäre Berames. Er war sympathisch, geistreich und gefällig. Sie kamen sich näher. In weniger als einer Stunde materialisierten die Avatare Valvia und Berames in die real existierenden Wesen Gabriela Muschalla und Albin Mesan.

Die Offenbarung ihrer wahren Persönlichkeiten öffnete nun fühlbar die Schleuse ihrer feuchten Begierden. Erste, noch zögerliche Berührungen an Hand und Schulter, oder ein zartes Streicheln über den Rücken, löste bald ein erster heißer Kuss ab. Lippen, die sich voneinander nicht lösen wollten. Ein verlangender Kuss, mit einer einvernehmlichen Beteuerung, diesen ersten Austausch sinnlicher Aktivitäten im Verlauf des Abends noch zu vertiefen. Wieder tat Gabriela den ersten Schritt, als sie ihre rechte Hand über die Wölbung in seiner Jeans gleiten ließ und seinen bereits steif werdenden Prick massierte. Albin schnaufte erregt und Gabriela wagte, was sie bisher allein in ihren erotischen Träumen gewagt hatte. Sie öffnete Albins Hose und beförderte seinen erigierten Fickstecken geschickt an die frische Luft. Albin knurrte geil, als ihre Hand seinen Schaft fest umschloss und zu walken begann. Er zog sie nahe an sich heran, doch es war Gabriela, die ihm ihre Zunge verlangend in den Mund steckte. Ein langes, nicht enden wollendes Saugen und Umschlängeln der Zungen, ehe Gabriela sich von Albins Lippen löste, mit ihrem Kopf an seinem Körper hinab glitt und sich den harten Schwellstab in den Mund schob.

Sie konnte selbst kaum glauben, was sie da in diesem Café, an einem öffentlichen Ort vollzog. Und dennoch, der Gedanke, das Serviermädchen könne in diesem Augenblick die Ecknische betreten, fachte sie weiter an. Ihre Muschi schwamm geradezu in lusterhitzter Feuchtigkeit.

»Ich melke dich jetzt richtig ab«, hauchte sie mit rauchiger Stimme und rutschte schlangenhaft von der Bank hinab, um schließlich gänzlich unter den Tisch zu sinken.

»Gott, tu es«, stöhnte Albin. »Lass es spritzen!« Sein eher geflüstertes »Bevor die Bedienung kommt.«, erreichte Gabrielas Ohren nicht.

Noch einmal beleckte Gabriela innig seine Eichel, saugte an dem steifen Schaft. Dann begann sie, Albins Stab geradezu meisterlich zu wichsen. Das Ergebnis ließ nur Sekunden auf sich warten. Sie spürte, wie sein Kolben in ihrer Hand anschwoll und zu zucken begann. Oberhalb ihres Kopfes ein lüsternes Gurren. Dann schoss die weiße Masse an ihrem Gesicht vorbei unter die Tischplatte.

Pardigama waren hervorragend. Musikalisch wie in ihrer Bühnenperformance. Und sie spielten Gabrielas absolute Lieblingssongs »Remain«, »Birth of Tragedy« und »Drifter in the Storm« in erstklassigen Liveversionen.

Anfänglich Hand in Hand hatten die beiden sich durch die dicht gedrängte Menschenmenge weit nach vorn zur Bühne gedrängelt. Die mitreißende Musik indes gestattete kein unbeteiligtes Herumstehen und Gabriela ließ sich schnell in die treibenden Rhythmen fallen. Das Mitrocken trieb ihren seit dem Nachmittag fühlbar angestiegenen Wollustpegel weiter in die Höhe und die Blickwechsel mit Albin verrieten ihr, dass er seinen Lingam lieber jetzt als später in ihrer Yoni versenken würde. Obwohl Albin inaktiver war, als er nach außen hin zu wirken bemüht war. Sie mochte sich aber auch täuschen. Er wie sie selbst befand sich in einer nicht alltäglichen Situation. Dazu in einer für beide fremden Stadt. Jedenfalls blieb Gabriela standhaft bis zur letzten Zugabe. Während der letzten drei Songs hatte sie sogar mit dem Frontmann der Band geflirtet. Ihre erhitzenden Bewegungen mussten seine Aufmerksamkeit erregt haben. Wiederholt tauschten sie wohlwollende Blicke und sie war überzeugt, ihn für sich gewinnen zu können, wäre sie nicht mit Albin hier.

Unmittelbar nach dem letzten Song umfasste Gabriela Albins Arm und zog ihn nach draußen. Ein dämmernder, warmer Spätsommerabend hüllte das erhitzte Pärchen in sein feuchtschwüles Kleid. Sie küssten sich verlangend und Gabriela scheute sich nicht, ihn zwischen den Beinen über seine sich verhärtende Männlichkeit zu streicheln. So ermutigt, aktivierte Albin seine rechte Hand und glitt unter Gabrielas schwarzes Tanktop, um ihre festen Brüste zu kneten.

»Mein Wagen ist größer als dein Polo«, hauchte Gabriela in sein Ohr, »und er steht näher.« Sie wollte endlich seinen Schwanz in ihrer paarungsbereiten Muschi spüren, sich völlig in zweisame Wollust fallen lassen. »Komm!«

Hand in Hand eilten sie zu ihrem Opel Caravan, den sie unweit des Bühneneinganges hatte parken können. Zwischen einem weißen Renault Master II, links, und einem grünen Toyota Corolla, rechts, fand sich Gabrielas Auto von beiden Seiten gut gedeckt. Und da das Gefährt mit der Front zum Gebäude stand, ließ sich auch von hinten nicht gut erkennen, was im Fahrzeug vorn geschah. Das allerdings war Gabriela egal. Wer sie beobachten und sich dabei einen runterholen oder sich die Feige grabbeln wollte, sollte das gern tun.

Rasch war der Beifahrersitz in die hinterste Position gebracht. Ein Vorspiel fiel wegen überstrapazierter Geilheit aus. Trotz Raummangels im Wageninnern hatte sich Gabriela flugs ihrer eng anliegenden Spandexhose entledigt, Albin seine Jeans bis unter die Knie gezogen. Sie spreizte ihre Beine weit auseinander, als er gierig ihre Möse zu lecken begann.

»Später mehr davon«, gurrte sie. »Nimm mich endlich!«

Albin gehorchte. Er zog sie mit einem gewollten Ruck näher an die Sitzkante und drängte sich in ihre nass glänzende Spalte. Gabriela stöhnte entzückt auf, als der harte Fickstecken in sie einfuhr und sein Inhaber sie rhythmisch zu stoßen begann. Für einige Momente schloss sie genießerisch die Augen, als unerwartet jedwede Bewegung erstarb. In ihr ergoss sich ein heißer Strahl.

»Tut mir leid«, stammelte Albin, als er sein erschlaffendes Glied herauszog. Er schien jäh völlig verändert. »Ich kann das hier nicht. Im Café … Du bist so …«

Er unterbrach sein Gestotter. Irgendwie gelang es ihm, seine Hose hochzustreifen.

»Es geht nicht … mit uns.«

»Was redest du?« Gabriela war völlig verdattert.

Albin öffnete die Wagentür und krabbelte mehr heraus, als dass er ausstieg. Kaum in aufrechter Position, entfernte er sich ohne ein weiteres Wort mit eilenden Schritten.

Verwirrt und fassungslos versuchte Gabriela sitzend ihre Spandexhose über die Beine zu bekommen. Es kostete sie gefühlte zwei Minuten. Sie griff ihre Pumps, schlüpfte hinein und verließ das Auto. Zu spät, um Albin einzuholen. Als sie das Heck ihres Caravans erreichte, reihte sein Polo sich gute hundertfünfzig Meter entfernt in den Straßenverkehr.

***

»Arschloch!« Ihr Befremden über Albins überraschendes Verhalten schlug in blanke Wut um.

»Scheiß drauf«, sprach eine Stimme aus der Dunkelheit. »Abnobaphobie. Da dreht man schon mal durch.«

Erschrocken wandte sich Gabriela nach rechts, von wo die Stimme kam. Ihr Puls schoss in die Höhe. Erst jetzt bemerkte sie, dass die Türen der Ladefläche des weißen Renault Master II weit offen standen. Ein Typ stand einige Schritte abseits davor und rauchte. Im diffusen Licht der Hinterhofbeleuchtung benötigte Gabriela eine Weile, das Gesicht zu erkennen. Es war der Sänger von Pardigama. Ihr inneres Alarmsystem beruhigte sich.

»Abno… was?«

»Abnobaphobie. Angst vor dem Schwarzwald.«

Gabrielas begriffsstutzige Miene ließ ihn lachen.