1,99 €
Ramona ist eine alleinstehende Frau, die sich nach Zärtlichkeit und Liebe sehnt und dabei in einen Strudel von erotischen Abenteuern gerät und dabei unterzugehen droht. Am Ende war es doch nur ein Traum
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2016
Ramonas Geschichte
Kapitel 1
Es gibt Tage, die fangen schon ungemütlich an. Meistens ist es der Montag, der so beginnt. Nicht nur, dass ich nicht aus dem Bett wollte, nein, draußen zeigte sich das Wetter von seiner ungemütlichen Seite. Am Sonntag noch verlockender Sonnenschein, der mich praktisch dazu zwang, nach draußen zu gehen und etwas zu unternehmen und jetzt Nieselregen. Ich machte einen stärkeren löslichen Kaffee und bis der etwas abgekühlt war, kleidete ich mich an. Ankleiden empfand ich immer als Maskerade, jeder Mensch kleidet sich so, wie es seinem Beruf und seinem Rang entspricht. Ich entschied mich diesmal für dunkelblau. Warum sollte ich nicht wie jemand aus den oberen Etagen aussehen. Wie gesagt, alles nur Maskerade. Rasch trank ich den noch heißen, aber trinkbaren Kaffee und danach verließ ich die Wohnung und ging rasch zur U-Bahnstation. Ich hatte das Gefühl, zu spät zu sein, aber ein Blick auf die große Uhr in der Station sagte mir, ich lag normal in der Zeit. Die U-Bahn kam kurz darauf und ich bekam sogar einen Sitzplatz, was nicht immer der Fall war. In Ermangelung einer Zeitung oder etwas Anderem studierte ich die anderen Mitfahrenden. Jeder war mit irgendetwas beschäftigt und viele saßen mit gesenkten Köpfen vor ihren kleinen Geräten. Manche aßen noch nebenbei ein Sandwich oder ähnliches. Es gab sogar welche, die sich unterhielten. Nach etlichen Stationen musste ich aussteigen und noch etwa zehn Minuten zu Fuß gehen. Es hatte aufgehört zu nieseln, was nicht bedeutete, dass sich das Wetter bessern würde. Als ich den Firmeneingang erreichte, standen einige Kollegen noch vor der Tür und rauchten. Ich zündete mir ebenfalls eine Zigarette an, meine Kolleginnen waren alle Nichtraucher und bis zur nächsten Zigarette musste ich einige Stunden warten. Danach betrat ich das Gebäude und fuhr mit dem Lift nach oben. Im Flur zu meinem Büro traf ich eine Kollegin, die mir mit knappen Worten erzählte, die Eigentümer der Firma hätten jemand engagiert, der die Geschäftsabläufe optimieren soll. Das konnte zwar bedeuten, dass Kolleginnen entlassen würden, es war aber nicht zwingend. Ich war nicht der Meinung, dass jemand entlassen werden sollte, um damit die Arbeitsabläufe zu optimieren. Ich machte meine Arbeit im Büro, korrespondierte mit Kunden und ehe ich mich versah, war es Zeit zur Pause. Ich fuhr mit anderen Frauen einen Stock tiefer, dort gab es eine kleine Kantine, wo es Kaffee und etwas zu essen gab. Ich nahm eine große Tasse Kaffee und zwei Hörnchen, die ich mit Genuss verzehrte. Mit der halb vollen Tasse begab ich mich hinterher in unser Rauchereck und rauchte zum restlichen Kaffee eine Zigarette. Hier erfuhr ich mehr über den Arbeitsablaufoptimierer. Er sollte morgen schon eintreffen und sich zuerst mit den oberen Etagen befassen, ehe er sich bis zur untersten Etage durcharbeitete. Nach der Pause wollte ich zurück in mein Büro und auf dem Flur traf ich Robert, für den ich mich aber nicht erwärmen konnte, der mir aber ständig Avancen machte. Doch dieses Mal schien er nicht zu einem kurzen Plausch aufgelegt zu sein. Fürchtete er, gekündigt zu werden, wenn dieser Typ sich nach unten durchgearbeitet hatte. Seine gesellige und manchmal aufdringliche Art kam nicht überall gut an und bei den Kolleginnen war er wegen seiner Flirtversuche schon unten durch. Ich sehnte den Feierabend herbei. Das Warten unterbrach ich mit einer frischen Tasse Kaffee und einer Zigarette in der Raucherecke. Danach war mir wohler und die Zeit war nicht mehr gar so lang bis fünf Uhr. Kaum war es soweit, verließ ich rasch das Gebäude und eilte zur U-Bahnhaltestelle. Nach etwa zehn Minuten Fahrzeit konnte ich die U-Bahn verlassen und einige Minuten später betrat ich das Haus, in dem ich wohne. Langsam stieg ich die Treppe zum dritten Stock hoch. Vor der Nachbarwohnung stand eine beachtliche Ledertasche. Ich wunderte mich nicht. Seit Jahren wird diese Wohnung durch eine Agentur an andere Leute vermietet. Manche blieben nur einige Tage, andere blieben für länger. Ich entledigte mich meiner Büroklamotten und zog die Wohlfühlsachen an, eine schlabbrige Hose und ein Oberteil, so richtig zum Faulenzen. Kurze Zeit später klingelte es an der Tür, ich ging öffnen und da stand ein junger Mann vor der Tür. „Entschuldigung“ sagte er, “hätten sie etwas Zucker für meinen Kaffee?“
Schnösel dachte ich und sagte: „Nein, ich habe keinen Zucker und auch keine Sahne“ und machte die Tür zu. Soll er sich doch welchen kaufen, die Geschäfte hatten bis zwanzig Uhr auf und es war gerade mal halb sieben am Abend. Ich wollte meine Ruhe haben und einfach faul sein. Um mich abzulenken, machte ich das Fernsehgerät an und wählte eine tägliche Nachrichtensendung, bei der ich auch dösen konnte. Später machte ich mir ein leichtes Abendessen, um anschließend noch einige Stunden fern zu sehen. Krimis sind mir am liebsten, kaum hat man sie gesehen, ist die Handlung wieder vergessen, wenn man hinterher noch die Abendnachrichten anschaut.
Am nächsten Morgen war ich vor dem Läuten des Weckers schon wach, zog es aber vor, im Bett auf das vertraute Geräusch zu warten. Als hätte das Gerät meine Gedanken lesen können, gab es kurz darauf das vertrauten Piepsen von sich. Ich sprang aus dem Bett und duschte mich, wobei mir das Verteilen des Duschgels auf der Haut besonderes Vergnügen bereitete. Das Eincremen des Körpers mit Lotion hinterher machte mir besonders Spaß. Ich empfand es als Erotik pur, wenn ich die Lotion auf meiner Haut verteilte. Danach schlüpfte ich in den Bademantel und machte in der Küche Kaffee und ein belegtes Brot. Anschließend kleidete ich mich an und verspeiste das Brot und trank danach den Kaffee. Dann verließ ich die Wohnung, aus der Nachbarwohnung war nichts zu hören, entweder schlief der Kerl noch oder er war schon weg. Ich ging zur U-Bahn und unterwegs zur Arbeit kam mir der Gedanke, ich wäre der einzige Mensch, der gutgelaunt zur Arbeit fuhr. Vor dem Firmeneingang standen die üblichen Raucher und ich gesellte mich dazu und rauchte auch eine. Die Gruppe hatte nur ein Thema, nämlich die Ankunft des Arbeitsablaufoptimierers. Ich sagte zu denen, wir würden ihn erst kennenlernen, wenn er in unsere Abteilung käme. Auch in der Kantine und in den Rauchpausen gab es nur dieses Thema. Das Ganze ließ mich ziemlich unberührt, es kommt, wie es kommen muss. Zum Glück nahte die Minute des Feierabends ziemlich überraschend und ich konnte das Ganze hinter mich lassen. Als ich zuhause die Treppe zum dritten Stock hinaufging, erwartete mich mein neuer Nachbar vor der Tür. Scheinbar war er kurz vor mir gekommen, er trug noch seine Straßenschuhe, eine dunkle Hose und ein weißes Hemd mit offenen Kragen. Er wirkte ernst:“ Entschuldigung, wenn ich sie so überfalle, aber darf ich sie für heute zum Essen einladen?“
Ich sah ihn überrascht an und antwortete schließlich: “Sie dürfen!“
„Passt es ihnen um Sieben?“
„Einverstanden“ sagte ich “ich werde da sein.“
„Ich freue mich, sie als Gast begrüßen zu dürfen“ sagte er darauf und wandte sich ab. Ich schloss die Wohnungstür auf und betrat das Innere. Ich entledigte mich meiner Kleidung und überlegte, was ich zu einem Essen anziehen sollte. Schließlich entschied ich mich für eine lässige Hose und ein tailliertes, figurbetontes Oberteil. Ich legte die Teile über die Couchlehne. Bis sieben war noch viel Zeit.