Die weiße Frau - Johann Schlögl - E-Book

Die weiße Frau E-Book

Johann Schlögl

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Beschreibung

Im Bayerischen Wald soll eine Weiße Frau umgehen, sie taucht meistens in der Nacht bei Nebel auf den Straßen auf.
Es werden Sagen erzählt, dass diese Frau die Autofahrer erschrecken will, damit sie tödlich verunglücken, dies ist meistens an Kurven oder unübersichtlichen Stellen, wo schon viele tödliche Unfälle passiert sind.
Andere Sagen erzählen, dass die Frau die Autofahrer warnen will und ihnen winkt, damit sie abbremsen und achtgeben, damit sie nicht in ihr Unglück rasen.

Manche Menschen sagen, dass diese Frau selber bei einem Autounfall ums Leben kam, andere sind der Meinung, dass sie an einem Gewaltverbrechen starb und noch nicht gefunden und in geweihter Erde beerdigt worden ist und somit keine Ruhe gefunden hat, sie möchte die Autofahrer auf ihr Grab aufmerksam machen, damit sie erlöst wird.

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Veröffentlichungsjahr: 2017

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Johann Schlögl

Die weiße Frau

Ein neuer Fall für Carla und Korbinian

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Die weiße Frau

 

Die weiße Frau

Am späten Abend war Alfons Lehmann auf der B11 unterwegs. Er kam von einer Geburtstagsfeier und es war etwas später geworden. An dem ganzen Abend hatte er nur drei Bier getrunken und am Schluss nur noch Wasser. Kurz vor einer Kreuzung sah er plötzlich eine Gestalt in der Wiese, etwas abseits von der B11. Er hielt an und rief, ob er helfen könnte. Da die Gestalt aber keine Antwort gab, stieg er aus, verschloss die Autotür und wollte zu der Gestalt hinübergehen. Als er näherkam, erkannte er, dass es eine Frau sein musste, die aber auf sein Rufen nicht reagierte. Einen kurzen Moment wurde er abgelenkt, weil sein Schuh gegen etwas Hartes stieß. Er fluchte und als er wieder zu der Gestalt sehen wollte, war sie verschwunden. Irritiert stapfte er zum Auto zurück, setzte sich ans Steuer und wollte den Wagen starten. Plötzlich war da wieder die Gestalt, sie schien direkt vor dem Wagen zu stehen. Die Haare waren weiß und strähnig, soviel konnte er sehen, das Gesicht verbarg sich hinter einem Schleier weißer Haare, ihre Bekleidung ähnelte einem verschlissenen Nachthemd. Er versuchte den Wagen zu starten, aber es gelang nicht. Langsam wurde es ihm unheimlich, aber er behielt einen kühlen Kopf. Mit seinen Unterarmen formte er ein Kreuz und der Spuk verschwand. Nun sprang auch das Auto wieder an und er konnte seinen Weg fortsetzen. Er war heilfroh, als er sein Auto bei sich zuhause in der Garage abstellen konnte. In dieser Nacht schlief er schlecht, immer wieder kam ihm die Gestalt in den Sinn, er träumte auch von ihr.

Am nächsten Morgen, als der Wecker läutete, musste er sich zwingen, aufzustehen. Er wusch sein Gesicht mit kaltem Wasser ab und trank anschließend ein paar Tassen Kaffee. Er entschloss sich, zur Polizei zu fahren in der Hoffnung, die Beamten könnten ihm weiterhelfen. Als er dort ankam, empfingen ihn zwei junge Beamte, die auf das Ende ihrer Nachtschicht warteten. Herr Lehmann erzählte ihnen von dem Geschehenen am Abend zuvor. Die jungen Beamten sahen sich nur an und grinsten, einer fragte dann:“ Haben sie an dem Abend etwas getrunken, starke Medikamente oder Drogen genommen?“ Lehmann schüttelte den Kopf:“ Ich war auf einer Geburtstagsfeier und hab´ in der ganzen Zeit drei Bier getrunken und die letzte Stunde nur noch Wasser und Drogen oder starke Medikamente brauche ich nicht. „Sind sie möglicherweise während der Fahrt kurz eingenickt und haben geträumt.“ Lehmann hätte am liebsten eine bestimmte Handbewegung gemacht, verkniff sich dies aber und antwortete:“ Ich war hellwach, das können sie mir glauben, sonst wäre ich doch nicht ausgestiegen und zu ihr hingegangen.“ Die Beamten grinsten immer noch, schließlich fragte der Wortführer:“ Hat die Frau etwas zu ihnen gesagt?“ Lehmann wurde ungeduldig: „Natürlich nicht, es war auch keine Frau, sie sah nur so aus, aber ich sehe schon, mit ihnen komm´ ich auch nicht weiter.“ Er drehte sich um und wollte gehen, aber der Beamte rief gleich:“ He, Moment, ihren Führerschein und ihre Fahrzeugpapiere möchte ich noch sehen.“ Widerwillig gab Lehmann ihm die gewünschten Papiere. Der Beamte setzte sich an den Schreibtisch und notierte sich Name und Anschrift des Halters und Marke und Kennzeichen des Autos. Danach gab er Lehmann die Papiere zurück. „Sie sollten mal die Augen untersuchen lassen, vielleicht liegt es daran, sie fahren doch sicher jetzt zur Arbeit“ fragte der Beamte und als Lehmann bejahte, fragte er:“ Wann sind sie dann wieder zuhause?“ Lehmann sagte, er werde so gegen fünf wieder zuhause sein. „Unsere Schicht ist bald zu Ende, ich schreib` eine kurze Meldung, dann sollen sich die von der Tagschicht drum kümmern, Auf Wiedersehen.“ Herr Lehmann sagte nichts und verließ den Raum. Auf dem Parkplatz stieg er in sein Auto und fuhr los. Mit der erlaubten Geschwindigkeit, die auf den Hinweisschildern angezeigt waren, fuhr er zur Arbeit. Er wollte nicht auch noch einer Streife unangenehm auffallen. Eine Stunde nach seinem eigentlichen Arbeitsbeginn saß er wieder an seinem Arbeitsplatz. Seinen Kollegen erzählte er nichts von dem, was ihm in der Nacht zuvor passiert war. Auch sie würden es nicht verstehen, ebenso wie es die zwei Beamten nicht verstanden haben. Nach dem Ende des Arbeitstages fuhr er nach Hause und hoffte im Stillen, ein verständnisvollerer Beamter würde zu ihm kommen. Herr Lehmann kam aus einer aufgeklärten Familie, in der solche Dinge keinen Platz einnahmen. Zuhause angekommen, bereitete er sich eine Tasse Kaffee zu. Kurz nach fünf klingelte es an seiner Tür. Davor standen zwei Uniformierte, ein Mann in etwa seinem Alter, und eine junge Frau. Lehmann bat sie in die Wohnung und bot ihnen Stühle an. Die beiden setzten sich und Herr Lehmann fragte:“ Sie wissen sicher, um was es geht, oder...?“ Der Polizist antwortete: “Die Kollegen haben uns informiert, sie hätten eine Frau in der Wiese neben der Straße gesehen.“

„Ich bin von einer Geburtstagsfeier nachhause gefahren und da war plötzlich diese Erscheinung in der Wiese. Es sah aus wie eine Frau mit zerzausten Haaren. Ich habe angehalten und wollte zu ihr hingehen, einen Moment hab´ ich nicht aufgepasst, dann war sie weg. Ich bin wieder zu meinem Auto und wollte gerade losfahren, konnte aber das Auto nicht starten. Plötzlich stand sie vor meinem Wagen, aber ich konnte ihr Gesicht hinter all den Haaren nicht sehen. Ich habe mit den Unterarmen ein Kreuz gemacht, dann verschwand sie und ich konnte dann auch losfahren. In der Nacht hab´ ich sogar geträumt von ihr.“