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Eine Frau, die sich durch einen Schrei ängstigen läßt und sich neu orientiert. Hubert wird von einem allzu sinnlichen Mädchen angebaggert und von seiner Frau ausgebootet, die die Sinnlichkeit des Mädchens für ihre Zwecke benutzt.
Zwei Ehefrauen, die ihrer Männer überdrüssig sind und durch seltsame Zufälle von ihnen befreit werden. Und eine Sekretärin, die sich von der neuen Kollegin verführen läßt
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Veröffentlichungsjahr: 2016
Mörderische Liebe
Pünktlich um sechs Uhr begann der Wecker einen Nerv tötenden Ton von sich zu geben. Joan schälte sich aus dem Bett und begab sich in die Küche und bereitete sich Kaffee. Danach begab sie sich zur Toilette und machte sich frisch, wechselte die Unterwäsche und bis sie damit fertig wurde, war auch der Kaffee fertig und sie konnte sich hinsetzen, um die erste Tasse zu genießen. Anschließend rauchte sie eine Zigarette. Es war ihr tägliches Ritual und sie genoss es, dabei alleine zu sein. Danach aß sie eine Scheibe Brot mit Butter und Marmelade und danach trank sie noch eine Tasse Kaffee. Während sie sich anschließend ankleidete, weckte sie ihren Mann, der wie jeden Tag nur eine brummige Antwort gab. Es war ihr egal, ob er aufstand oder nicht. Bevor sie die Wohnung verließ, schaute sie noch einmal zu ihm ins Schlafzimmer und sagte: „Schatz, ich geh jetzt.“ Spätestens dann, das wusste sie, stand er auf, schlaftrunken wie jeden Tag und verbrauchte den Kaffee in der Kanne, damit er bereit war, zur Arbeit zu gehen.
In letzter Zeit kokettierte sie mit ihrer Lust, die sie plötzlich überfiel und der sie nicht nachgeben konnte. Und wenn sie wieder zuhause war, bot sich kaum mehr Gelegenheit dazu und sie wollte nicht auf die Schnelle etwas erreichen. Wenn es ihr allerdings zu viel wurde und sie schon den ganzen Tag diesem erlösenden Moment entgegenfieberte, zögerte sie nicht, es zu tun, entweder beim Duschen oder hinterher, wenn sie ihre Haut eingecremt hatte. Hin und wieder dachte sie darüber nach, wie viele Frauen es selbst machten oder eine ganze Woche darauf warteten, von ihren Ehemännern mehr oder weniger befriedigt zu werden. Ehemänner, überlegte sie, sind Egoisten, die nach einer gewissen Zeit nur noch an ihre Triebbefriedigung denken und die Wünsche der Frau ignorierten. Wie viele Frauen gingen am Montag unbefriedigt zur Arbeit, weil das Eheleben am Wochenende nichts brachte. Da war es doch besser und befriedigender, es selbst zu machen, um ausgeglichen zu sein.
In der Firma, in der sie arbeitete, gab es eine Kollegin, mit der sie sich von Anfang an gut verstand.
Sie sahen sich zwar selten, weil ihre Kollegin in einer anderen Abteilung arbeitete, aber zwischen ihnen funkte es seit der ersten Begegnung. Auch sie war verheiratet, sie schien allerdings in ihrer ehe nicht allzu glücklich zu sein. Diesen Eindruck bekam Joan, wenn sie sich in den ersten Tagen der Woche trafen. Erst in der täglichen Arbeit schien sie aus sich herauszukommen. Joan wollte sie gerne auf eine Tassee Kaffee einladen, verpasste aber immer den entscheidenden Moment, sie zu fragen. An einem Montagmorgen trafen sie sich zufällig vor dem Firmengebäude. Ihre Kollegin kam mit geröteten Augen und Joan fragte teilnahmsvoll, was denn los sei. Mein Mann mache Stress, war die knappe Antwort. Am Vormittag trafen sie in der Kantine aufeinander und Joan lud sie zu einer Tasse Kaffee ein. In der kurzen Pause erzählte ihre Kollegin von ihrem herrischen Ehemann, der sie herumdirigierte und von oben herab behandelte und der Sex nur in Verbindung mit Grobheiten als guten und gelungenen Sex verstand. Joan versprach ihr, sie zu besuchen und sie wollte sich etwas überlegen. An einem der darauffolgenden Tage machte Joan einen „Überraschungsbesuch“, um den Tyrannen aus nächster Nähe kennen zu lernen. Er bemühte sich, liebenswürdig und nett zu sein, zeigte aber unverhohlen sein Interesse an ihr. Nachdem Joan die beiden wieder verließ, überlegte sie. Als sinn- und nutzlos erschien ihr das Verpassen eines Denkzettels, solche Männer dürften gar nicht existieren. Am Sinnvollsten erschien ihr die Möglichkeit, ihre Kollegin zur Witwe zu machen und in den folgenden Tagen zerbrach sie sich den Kopf über die Möglichkeiten, jemand aus dem Weg zu räumen. In ihrer Freizeit beschäftigte sie sich nun mit Giften aller Art. Rita, ihre Kollegin hatte ihr erzählt, dass ihr Gatte schon während der Arbeit einiges an Alkohol zu sich nahm und natürlich zuhause weitertrinke. Fast so wie meiner, dachte sich Joan dabei, die langsam ihres Ehelebens überdrüssig wurde. Ihr Mann besaß keinerlei Ambitionen, seine Lage zu verändern. Er bemitleidete sich selbst und verurteilte die anderen. Dabei hatte sie einmal gedacht, einen Karrieretypen geheiratet zu haben. Bei dem Mann von Rita schien das ebenso der Fall zu sein, nur in ihrem Fall übertrug er sein berufliches Versagen an Rita und schikanierte sie.
Beim Studium über Gifte stieß Joan auf Pilze und diverse Kräuter. Beides musste sie im Wald suchen und so stieg sie am Samstagmorgen in ihr Auto und fuhr zu einem weit außerhalb der Stadt gelegenen Wald, wo sie hoffte, dieses und jenes zu finden. Rigoros nahm sie alle Pilze mit, die sie fand und fuhr zufrieden wieder zu ihrer Wohnung zurück. Ihr Mann schlief noch und bekam von alledem nichts mit. Viele der Pilze waren ungenießbar bis giftig, manche entfalteten ihre Wirkung erst nach Alkoholgenuss. Sie putzte und schnitt die Pilze und verwahrte sie im Kühl- Fach. So einfach konnte sie Rita die Pilze nicht unterjubeln, wenn sie ihr sagte, welche es wären. Rita konnte leicht Skrupel bekommen, wenn sie eine Suppe zubereitete. Deswegen bereitete Joan am Montag nach der Arbeit eine deftige Pilzsuppe, kostete vorsichtig, ob es auch nicht zu bitter schmeckte. Als sie mit ihrem Werk zufrieden war, klingelte das Telefon. Rita war am Telefon und stammelte etwas von einem Unfall. Joan machte den Ofen aus und fuhr zu Rita, die ihr unter heftigem Schluchzen erzählte, ihr Mann wäre mit dem Auto verunglückt und dabei ums Leben gekommen. Während sie Rita tröstete und nach und nach Einzelheiten erfuhr, dachte sie an ihr Pilzgericht. Sie hatte sich umsonst angestrengt. Später fragte sie Rita, ob ihr Mann entsprechend versichert war, aber Rita sagte, das wusste sie nicht und Joan antwortete, sie müsse sich darum kümmern. Ritas Mann war nach dem Überholmanöver eines anderen Autofahrers von der Straße abgekommen und gegen einen Brückenpfeiler geknallt. Er war auf der Stelle tot. Blieb nur die Frage, wieviel Alkohol er noch im Blut hatte. Nachdem Joan Rita nochmals versicherte, sie würde ihr auf jeden Fall helfen, verabschiedeten sie sich und sie fuhr nach Hause. Dort fand sie einen Zettel ihres Mannes auf dem Tisch. Er schrieb, die Pilze hätten sehr gut geschmeckt und er hätte beinahe alles aufgegessen. Zur Verdauungsförderung hätte er hinterher einige Schnäpse vernichtet und ein paar Bier getrunken. Erschrocken schaute sie ins Schlafzimmer, ihr Mann schlief und sein Atem war normal. Danach entsorgte sie den Rest der Suppe in die Toilette und spülte kräftig nach. Sie wusch den Topf, Teller und Besteck und verräumte alles. Am Ende setzte sie sich hin und trank ein Glas Wein, dachte dabei an Rita, weniger an ihren Mann. Am Ende waren es doch einige Gläser mehr und nachdem sie nichts gegessen hatte, wirkte der Wein wie ein Schlafmittel. Sie konnte vor Aufregung nichts essen, dachte nur an Rita und ihre Probleme. Rita brauchte sie jetzt, alles andere war Nebensache.