System zum Selbstschutz 2 - Bernd A. Kühnapfel - E-Book

System zum Selbstschutz 2 E-Book

Bernd A. Kühnapfel

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Beschreibung

Dieses Buch befasst sich mit der allgemeinen Sicherheit eines Menschen. Es erklärt wie man sich in diversen Notsituationen verhalten sollte. Es ist ein Ratgeber von der Selbstverteidigung bis zur Geiselnahme und Bombendrohung!

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Inhalt

Zum Autor

Vorwort

Systeme im Freestyle Streetfight De-escalation/ FSD

Kempo Karate Hauptstil im FSD und sein Ursprung

Von Indien nach China

Von China nach Japan

Entstehung des Nihon Kai Kempo

- Beschrieben von Soke 9. Dan Bernd A. Kühnapfel Shihan -

Aikijitsu

Ursprung des Aikijitsu

Wirkung

Tang Soo Do

Ursprung - Kurzfassung

Sinn des Tang Soo Do im FSD

FSD und Gewaltprävention

Grundlegend

Kinder und Jugendliche

Einschätzung von Gefahren bei Kindern

Zum Beispiel im Straßenverkehr

Die “bösen“ Erwachsenen?

Frauen und Männer

Senioren

Das Training

Was tun in einem handfesten Konfliktfall

Was tun bei einer Verfolgung?

Angst und Panik in einer Gefahrensituation

Achtung vorsichtig

Infektionsgefahr

Beispiele “Mediengerechte Techniken“

Beispiel Effektiv abwehren “Deckung halten“

Was tun, wie reagieren?

Was tun beim Einbruch/ Hausfriedensbruch nach §123 StGB

Wie reagieren bei Überfällen draußen, am Auto, oder der Haustür

Der Enkel und “Polizeitrick“

Selbstschutztraining und Verhalten!

Was man zur Notwehr wissen sollte!

Notwehr Definition:

Kompetente Selbstverteidigungsschule gesucht?

Beispiele von besonderer menschlicher Grausamkeit!

Grundlegendes und Beispiele

Zu Missbrauch und Vergewaltigung

Misshandlungen von Schutzbefohlenen

Mobbing

Angriffe auf Menschen die “anders“ sind

Stalking

Die Polizei rät bei Verbrechen im allgemeinen!

Der Mensch und sein empfindsamer Körper

Was passiert in unserem Körper im Ernstfall

Der Mensch das "Fluchttier"

Von Kognition zur Aggression

Die fünf Sinne zur Wahrnehmung

Die Wahrnehmungskette

Der Ausdruck der Emotionen

Der Körper spricht

Ein paar Hand und Fingerzeichen und ihre Missverständnisse

Aggressionen um zu leben

So unterschiedlich wir auch sind …,

Auch Tiere sind Lebewesen

Waffen in Deutschland

Die Ängste der Menschen und Waffen

Freie Definition:

Kleiner/ großer Waffenschein und Waffenbesitzkarte

Vorsicht Anscheinwaffe oder nicht!

- Dazu ein Statement von Bernd A. Kühnapfel Shihan -

Richtig reagieren mit Waffe auf einen Polizeieinsatz!

Das PTB Prüfzeichen?

Waffen – Bundesministerium der Justiz

Pfefferspray und das Waffengesetz

Messer erlaubt oder nicht erlaubt

Eventuelle Waffenverbotszonen

Kobutan und Schlagstöcke

Trefferpunkte (Atemi Punkte)

Gegenstände die als “Schutzwaffe“ dienen könnten

Tatsächlich eine Abwehr mit Smartphone

Die Vielseitigkeit eines Schlüsselbunds

Die Sache mit der Bankkarte

Gegenstände die auch noch funktionieren

Unsere Meinung zur Polizei und zur Bundeswehr

Kampfmittel entdeckt?

Waffenfundstücke liegen lassen!

Mit einer Bombe wird gedroht?

Verhalten und Handeln bei einer Bombendrohung

Woran erkennt man eine Bombe und was tun?

Überrings dafür gibt es sogar ein Gesetz:

Begriffserklärung

Bombendrohungen:

Sprengstoffverdächtiger Gegenstand:

USBV:

Explosion:

Diverse Zündauslösevorrichtungen:

Notfallplanung:

Handeln bei einer Geiselnahme und Entführung

Grundlegendes

Erpressungen

Forderungen gegen lebende Geiseln

Mögliche Szenarien

Hier gibt's ein paar Tipps die sehr nützlich sein könnten!

Das Stockholmsyndrom

Nach einer Geiselnahme oder Entführung

Nachwort von Master Chiefinstructor Bernd A. Kühnapfel Shihan

Das kleine Lexikon vom deutschen Recht

Grundlegendes

§ 5 Abs.1 UrhG

Aus dem Grundgesetz

Artikel 1

Artikel 2

Artikel 3

Artikel 4

Artikel 5

(

Buch 1 - Allgemeiner Teil)

Grundsätzliches

§ 226 Schikaneverbot

§ 227 BGB Notwehr

§ 228 BGB Notstand

§ 229 BGB Selbsthilfe

§ 230 Grenzen der Selbsthilfe

§ 231 Irrtümliche Selbsthilfe

Aus dem Strafgesetzbuch StGB

§ 32 StGB Notwehr

§ 33 StGB Überschreitung der Notwehr

§ 34 StGB rechtfertigender Notstand

§ 142 StGB Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort

§ 174 StGB Sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen

§ 174a StGB Sexueller Mißbrauch von Gefangenen, behördlich Verwahrten oder

Kranken und Hilfsbedürftigen in Einrichtungen

§ 174b StGB Sexueller Mißbrauch unter Ausnutzung einer Amtsstellung

§ 174c StGB Sexueller Mißbrauch unter Ausnutzung eines Beratungs-, Behandlungs- oder Betreuungsverhältnisses

§ 176 StGB Sexueller Missbrauch von Kindern

§ 176a StGB Sexueller Missbrauch von Kindern ohne Körperkontakt mit dem Kind

§ 176b StGB Vorbereitung des sexuellen Missbrauchs von Kindern

§ 176c StGB Schwerer sexueller Missbrauch von Kindern

§ 176d StGB Sexueller Missbrauch von Kindern mit Todesfolge

§ 177 StGB Sexueller Übergriff; sexuelle Nötigung; Vergewaltigung

§ 211 StGB Mord

§ 212 StGB Todschlag

§ 213 StGB Todschlag im minderschweren Fall

§ 223 StGB Körperverletzung

§ 224 StGB gefährliche Körperverletzung

§ 225 StGB Misshandlung von Schutzbefohlenen

§ 226 StGB schwere Körperverletzung

§ 226a StGB Verstümmelung weiblicher Genitalien

§ 227 StGB Körperverletzung mit Todesfolge

§ 228 StGB Einwilligung

§ 229 StGB fahrlässige Körperverletzung

§ 231 StGB Beteiligung an einer Schlägerei

§ 238 StGB Nachstellung

§ 239 StGB Freiheitsberaubung

§ 239a StGB Erpresserischer Menschenraub

§ 239b StGB Geiselnahme

§ 240 StGB Nötigung

§ 241 StGB Bedrohung

§ 242 StGB Diebstahl

§ 243 StGB Besonders schwerer Fall des Diebstahls

§ 244 Diebstahl mit Waffen; Bandendiebstahl; Wohnungseinbruchdiebstahl

§ 253 StGB Erpressung

§ 323c Unterlassene Hilfeleistung; Behinderung von hilfeleistenden Personen

Waffengesetz

Mehr Infomationen

https://dejure.org/gesetze/WaffG im Internet besuchen und die Abschnitte und Unterabschnitte lesen!

§ 42a WaffG Waffengesetz

Aus der Strafprozessordnung

§ 52 Zeugnisverweigerungsrecht der Angehörigen des Beschuldigten

§ 55 Auskunftsverweigerungsrecht

§ 127 StPO - Das Jedermannsrecht

Zum Autor

Master – Chiefinstructor Bernd A. Kühnapfel Shihan beschäftigt sich seit vielen Jahrzehnten mit koreanischen, japanischen, chinesischen und amerikanischen Kampfkünsten. Für ihn war es wichtig, ein geeignetes System zur Selbstverteidigung zu finden, welches zu ihm passt. Als Kind begann er mit der koreanischen Kampfkunst Taekwondo. Heute lehrt er als Großmeister und Bundestrainer der Martial Arts Association international, auf Seminare im Rahmen der Selbstverteidigung und Selbstschutz, das von ihm fundierte Freestyle Streetfight De-escalation und das Nihon Kai Kempo Karate – Jiu Jitsu. Am 1. Mai 1997 begründete Kühnapfel den Nihon Kai Dojo in der Södingstrasse 3 in Hagen Westfalen. Drei Jahre später am 01.09.2000 vergrößerte er sich mit der Kampfkunstschule Nihon Kai (Heute Nihon Kai Akademie) in der Södingstrasse 18. Er besuchte zahlreiche Seminare, um sich weiterzubilden. Als er im Jahr 2004 der Martial Arts Association international beitrat, konnte er auf gute Meister in der Kampfkunst zurückgreifen und seinen Wissensstand noch erweitern. Er wurde Bundestrainer und Großmeister des Kempo. In mehreren Seminaren erlernte er das Tai Chi, verbesserte auch seine Techniken im Bereich diverser asiatischer Waffen (Tonfa, Schwert, Bostab usw.). Danach folgte eine intensive Ausbildung zum Deeskalationstrainer. Er ließ sich zum Thema zwischenmenschlicher Kommunikation unterweisen und trainieren. Heute arbeitet Kühnapfel in den Bereichen Gewaltprävention, Deeskalation und Selbstschutz, nachweislich erfolgreich mit staatlichen und privaten Institutionen, sowie Firmen zusammen. Master - Chiefinstructor Bernd A. Kühnapfel Shihan entwickelt sein Konzept kontinuierlich weiter, speziell im Bereich Deeskalation, gewaltfreie Konfliktlösungen usw..

Seine Tätigkeiten:

Präsident der Nihon Kai Martial Arts Organization e.V.

Bundestrainer im Kempo in der MAA-i

Technischer Direktor Special Force Combat Karate der MAA-i

Technischer Direktor Aikijitsu der MAA-i

Übungsleiter für Deeskalation/Gewaltprävention

Trainer für Gewaltprävention an verschiedenen Schulen private und staatliche Institutionen und Firmen und Familienhilfen usw.

Instructor für Outdoor und Survival

Tai Chi und Qi Gong Lehrer

Nahkampftrainer für diverse Sicherheitsinstitutionen

(Master - Chiefinstructor Bernd A. Kühnapfel Shihan wurde mit der “Golden Medal of Close Combat“ ausgezeichnet.)

Vorwort

Alles was hier in diesem Buch erklärt wird, ist von Master-Chief Instructor Bernd A. Kühnapfel Shihan sorgfältig recherchiert worden. Kühnapfel Shihan greift auch auf Wissen, von erfahrenen Polizisten, Psychologen und Psychotherapeuten (natürlich mit entsprechender Genehmigung und Zitat) zurück. Hier wird in erster Linie das Opfer, der Betroffene angesprochen.

Master – Chiefinstructor Bernd A. Kühnapfel Shihan, beschreibt in diesem Buch den Einsatz von Selbstverteidigung, Selbstschutz, Gewaltprävention und Deeskalation und ebenso, wie man Gefahren erkennen kann. Er setzt sich in diesem Buch mit dem Thema Gewalt und dem mangelnden Respekt vor dem Leben mancher Mitbürger auseinander.

Er gibt Tipps wie man bei einer Geiselnahme, oder bei einer Bombendrohung möglichst adäquat reagiert. Dieses Wissen erlangte er durch kompetente Fachkräfte, die sich in diesem Bereichen auskennen, in erster Linie der Polizei. Jedoch ist dieses Buch kein wissenschaftliches. Hier stehen Tipps und Tricks um so sicher wie möglich und so “heile“ wie möglich aus einer Gewaltsituation zu entkommen.

Die Möglichkeit, eine selbstbewusste Persönlichkeit zu bilden und die Einstellung zum Teamgeist sowie einem gesundes Selbstvertrauen zu entwickeln und Respekt im Umgang mit dem Leben zu erlernen, bedeutet nach seiner Auffassung, sich selbst etwas zurückzunehmen. Mehr Feingefühl für sein Gegenüber zu entwickeln, ist sehr wichtig. Man gewinnt dadurch allgemein eine positive Ausstrahlung.

Opfer die sich urplötzlich in einer Notsituation befinden, in der sie schlimmstenfalls sogar getötet werden könnten, sollen Möglichkeiten offeriert werden, welche sich im Ernstfall nach Person und Situation auch einsetzen lassen.

Systeme im Freestyle Streetfight De-escalation/ FSD

Kempo Karate Hauptstil im FSD und sein Ursprung

Kempo ist eine japanische Kampfkunst mit chinesischen Wurzeln. Der chinesische Ausdruck für Kempo, “Gesetz der Faust“, ist der Bedeutung nach “Quánfa“ oder “Chuan-fa“. Der Grundsteinleger war ziemlich sicher Bodhidharma aus Indien. Als das Chuan Fa seinen Weg nach Japan fand, wurden die Schriftzeichen und die wörtliche Bedeutung 1 zu 1 übersetzt und aus dem chinesischen Chuan Fa wurde das japanische Kempo. Kempo ist sicherlich eine der faszinierendsten Kampfkünste der Welt. Hier dreht es sich nicht darum, den Gegner windelweich zu prügeln, auch wenn die landläufige Meinung das anders sieht. Nachfolgend wird hier dargestellt, dass diese einfach falsch ist. Die Geschichte dieser Kampfkunst wird allerdings teilweise sehr unterschiedlich erzählt. Es ist aber davon auszugehen, dass die folgende Variante die richtige ist.

Von Indien nach China

Die Wurzeln des Kempo liegen sehr weit in der asiatischen Geschichte zurück. Die Legende erzählt, dass im Jahre 480 nach Christus ein Mann namens Bodhidharma, auch von den Chinesen Ta Mo und den Japanern Daruma genannt, aus dem Süden Indiens, in der Nähe von Madras, mit einem Schiff in Richtung China aufbrach. Der Legende nach ist Bodhidharma der 28. Nachfolger Buddas und der Sohn eines indischen Maharadschas gewesen. Bodhidharma war an weltlicher Herrschaft nicht interessiert, sondern bemüht, das Maß an Frieden zu erhöhen und Eintracht zu verbreiten. Er hatte sich entschlossen, den Wunsch seines verstorbenen Meisters, der ihn in die Lehre des Buddha eingewiesen hatte, zu befolgen. Sein Lehrer hatte ihm empfohlen, nach China zu ziehen. Er reiste kreuz und quer durch das Land und soll auf seinem Weg auch den Hof des Kaisers besucht haben, dieser wollte von seiner neuen Lehre aber nichts wissen, da es zu dieser Zeit in China schon mehr als 30.000 verschiedene buddhistische Klöster gab. Er soll Bodhidharma wegen seiner Absicht seine Form des Buddhismus zu etablieren, sogar ausgelacht haben. Bodhidharma (der Schweigsame) soll wiederum keine Miene verzogen haben und ist einfach weiter gezogen, um seine Mission zu erfüllen. und erreichte im Jahr 520 nach Christus die Provinz Henan im Norden Chinas. Seine Intention war auch hier, dort seine Version des Zen-Buddhismus - später Chan-Buddhismus - zu lehren und zu verbreiten. Einige erhaltene Wandmalereien aus dieser Zeit gelten als Beweis dafür. Nahezu 40 Jahre, ist der schweigsame Mann durch China gezogen. Es war zur Zeit der Lian-Dynastie (506-550) an einem Kloster der Henan-Provinz (Shaolin-Szu) im Norden Chinas. Dort wollte er die Lehre Buddhas verkünden. Die Mönche verwehrten ihm jedoch den Einzug ins Kloster. So soll er mehrere Jahre vor einer Höhle in den Bergen meditiert haben. Sein Schatten und der Abdruck seiner Knie sollen heute noch zu sehen sein. Durch diese Leistung beeindruckt öffneten die Mönche ihm dann doch ihre Tore und ließen ihn ein. Dort unterwies er sie als seine Schüler, die seinen Lehren aufgrund von Konzentrationsmangel und durch schlechte Ernährung und wenig Bewegung, jedoch nicht durchgehend folgen konnten. Einige der Mönche sollen während seiner Lehrstunden sogar eingeschlafen sein. Darum ersann er zu deren körperlichen Belebung 24 Muskelspiele und 18 Mönchsübungen. Er unterwies sie in Gesundheitslehre und Selbstverteidigung. In den 40 Jahren seiner langen Reise hatte Ta Mo die Natur beobachten können und das Verhalten von verschiedenen Tieren. Fünf haben ihn wohl sehr beeindruckt.

Der Tiger - seine Fähigkeit geschickt zu jagen und seine Kraft

Der Leopard - seine Schnelligkeit und Ausdauer

Die Schlange - ihre Schnelligkeit, List und Beweglichkeit

Der Kranich - seine Gradlinigkeit und sein Geschick

Der Drache - Cleverness und Geduld

Er versuchte, diese Fähigkeiten auf den Menschen zu übertragen und legte damit nachweislich den Grundstein für das Chuan Fa, das später in Japan zum Kempo wurde. Als Bodhidharma dann verstorben war, gingen seine Schüler auseinander und seine Lehren gerieten erst einmal in Vergessenheit. Viele hundert Jahre später zog ein Chinese mit dem Namen Chen in das Shaolin Kloster im Süden Chinas in der Provinz Fukien ein und nahm die Lehren Bodhidharmas wieder auf. Als Oberpriester reiste Chen dann als Chueh Yuan durch das Land, um nach Meistern zu suchen, von denen er noch weiter lernen konnte. Es heißt, dass er an einer Wegkreuzung einen alten Mann (er soll Fu geheißen haben) beobachtete, der sich durch geschicktes Ausweichen erfolgreich gegen mehrere Angreifer zur Wehr setzte. Gemeinsam haben sie dann zwei weitere Meister der Kampfkunst besucht, um die Effektivität ihres neuen Systems zu verbessern. Einer von ihnen war Pai Yu Feng. Dieser versah das Chuan Fa mit hohen Fußstellungen und schnellen Tritten. Er begründete das Shaolin Tempelboxen.

Von China nach Japan

Durch Kriege, Verfolgung und politische Wirren flohen viele Chinesen nach Okinawa. Die von ihnen mitgebrachte Kampfkunst Chuan Fa wurde auch hier weiter trainiert. Die Einheimischen auf Okinawa übernahmen diese Kunst und nannten sie Kempo, was in der japanischen Sprache die gleiche Bedeutung hat. Mit der Zeit trat das Kempo seinen Siegeszug um die gesamte Welt an. Viele berühmte Namen sind mit diesem System verbunden. In den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts erreichte es auch Europa. Viele gute Meister übernahmen diese Kampfkunst und beeinflussten sie mit ihrem Können, und ihrer persönlichen Motorik. Da diese bei jeden Menschen anders ist, hat sich Kempo immer weiter entwickelt.

Entstehung des Nihon Kai Kempo

- Beschrieben von Soke 9. Dan Bernd A. Kühnapfel Shihan -

Meine absolute Faszination gilt dem Kempo, es ist meine Passion und mein Herzschlag. Nach Jahren des begeisterten Trainings, gehören die runden und schnellen Bewegungen, sowie das gesamte System zu meinem Leben, wie das Essen, das Trinken und Schlafen. Entzugserscheinungen hatte und habe ich meist in der Ferienzeit. Denn ab und zu erwische ich mich, wie ich irgendwelche Kempotechniken in die Luft mache. Deswegen hätte ich eigentlich überhaupt kein neues System begründen müssen. Ich war doch mit dem, was ich erlernt hatte und in meiner Schule zeigen konnte, gut bedient. Außerdem vertrat ich immer die Ansicht, dass genug Menschen mit irgendwelchen zweifelhaften und selbstgestrickten "Systemen", den Kampfsportmarkt überhäuft hatten. Ich hatte mich nun dazu entschieden, eine kleine Schule zu eröffnen. Meine damals sogenannten Kollegen, konnten diese Tatsache allerdings schwerlich aushalten. Nie mir offen ins Gesicht, aber immer feige hinter meinem Rücken, wurde dann in Frage gestellt, wie denn der Hagener mit seinem damaligen 1. Dan, sich erdreisten konnte, eine Kampfsportschule zu eröffnen. Andere sahen in meiner Nihon Kai Schule eine Möglichkeit, der eigenen Selbstverwirklichung und waren dann enttäuscht, dass ich für sie nicht nach dem Motto „Ich verwirkliche mich auf dein Risiko!" arbeiten wollte. Als ich 1997 den Nihon Kai Dojo begründete, hatte ich dieses für meine Familie und mich getan und nicht als Sprungbrett für diverse zweifelhafte “Freunde“. Mein Meister, den ich auch heute noch favorisiere, hat oft versucht so gut es ging mich zu unterstützen. Allerdings wurde es immer unerträglicher, weiterhin in diesem Verband mitzuarbeiten.