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Ein Attentäter hat es auf den Kaiserslauterer Kommissar Tannenberg und dessen Familie abgesehen. Dabei verfolgt er nur ein Ziel: Er will Tannenberg leiden sehen. Als Tannenbergs Mutter Margot und seine Verlobte Hanne verschwinden, wird die schreckliche Angst bald grauenvolle Gewissheit: Hanne wird erschossen aufgefunden. Von Margot fehlt jede Spur. Tannenberg wird vom Dienst suspendiert. Auf eigene Faust will er den Mörder stellen, denn der hat noch weitere Familienmitglieder Tannenbergs im Visier.
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Seitenzahl: 343
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Bernd Franzinger
Tannenbergs letzter Fall
Kriminalroman
Bisherige Veröffentlichungen im Gmeiner-Verlag:
Sinnenrausch (2015), Schultheater (2014), Tannenberg ermittelt wieder in der Pfalz (2014), Hexenschuss (2013), Todesnetz (2012),
Tannenberg ermittelt (2012), Familiengrab (2011), Zehnkampf (2010),
Leidenstour (2009), Kindspech (2008), Jammerhalde (2007),
Bombenstimmung (2006), Wolfsfalle (2005), Dinotod (2005),
Ohnmacht (2004), Goldrausch (2004), Pilzsaison (2003)
Website des Autors:
www.tannenberg-krimis.de
Personen und Handlung sind frei erfunden.
Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen
sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
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© 2016 – Gmeiner-Verlag GmbH
Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch
Telefon 0 75 75 / 20 95 - 0
Alle Rechte vorbehalten
1. Auflage 2016
Herstellung/E-Book: Mirjam Hecht
Umschlaggestaltung: U.O.R.G. Lutz Eberle, Stuttgart
unter Verwendung eines Fotos von: © Sylvie Corriveau / shutterstock.com
ISBN 978-3-8392-5160-7
»Die Sonne wurde schwarz wie ein Trauergewand und der ganze Mond wurde wie Blut.«
Offenbarung des Johannes
Tannenberg bremste sein BMW Cabrio scharf ab und steuerte es in die Parkbucht vor seinem Elternhaus. Wegen einer kurzfristig angesetzten Zeugenvernehmung hatte er sich ein paar Minuten verspätet. Sehr zum Missfallen seines Vaters, der Unpünktlichkeit auf den Tod nicht ausstehen konnte.
Noch bevor der Leiter der Kaiserslauterer Mordkommission einen Fuß auf den Bürgersteig gesetzt hatte, riss Jacob das Küchenfenster auf. »Rainer wartet schon seit einer geschlagenen Stunde auf dich, du elende Tranfunzel«, schimpfte der Senior der Großfamilie so laut, dass man es in der Beethovenstraße weithin hören konnte.
»Gemach, gemach, Vater«, erwiderte sein Sohn gelassen. »Es ging eben nicht früher«, stellte er klar. Wolfram Tannenberg zuckte mit den Schultern. »Du weißt schon, Vater, die berühmten Sachzwänge. Dagegen bin selbst ich machtlos.«
Aber Jacob ließ sich durch diese Erklärung nicht besänftigen. »Papperlapapp!«, schnatterte er wütend.
»Unsere Frauen sitzen die ganze Zeit über auf glühenden Kohlen«, keifte der aufgebrachte Rentner weiter. »Die wollen doch heute Abend zu diesem komischen Landfrauen-Treffen nach Krickenbach fahren. Was sag ich wollen, die müssen dahin, denn ohne die Rezepte deiner Mutter können diese alten Provinzschachteln ihr Heimatkochbuch nicht fertig machen.«
Demonstrativ tippte der ehemalige Mitarbeiter der Pfaff-Nähmaschinenfabrik auf seine Armbanduhr. »Das Treffen beginnt bereits in einer halben Stunde.« Seine Stimme wurde noch schärfer. »Mensch, Junge, die brauchen deine Rostlaube. Sonst kommen die doch nicht nach Krickenbach! Oder sollen die etwa die weite Strecke laufen, he?«
Dieser Gedanke zauberte Tannenberg ein amüsiertes Schmunzeln auf die Lippen. »Mach doch nicht so ’n Aufstand, Vater. Wie ich die beiden kenne, sind sie eh noch nicht fertig.«
»Darum geht’s doch gar nicht.«
»Worum geht’s denn dann?«
»Johannas Auto ist in der Werkstatt!«, blaffte Jacob Tannenberg. »Hast du Schnarchnase das etwa vergessen?«
»Nein, das habe ich nicht. Aber was ist mit meinem Bruderherz? Der besitzt schließlich ebenfalls ein Auto.«
»Meine geliebte rothaarige Schwiegertochter hat Elternabend und braucht das Auto«, knurrte es zurück.
Wolfram Tannenberg ließ sich seine gute Laune nicht verderben. »Keine Panik, Vater. Eine halbe Stunde bis Krickenbach?«, erwiderte er mit Blick auf seine Armbanduhr. »Das schaffen unsere Herzdamen doch locker. Hanne hat ja bekanntermaßen Superbenzin im Blut.«
»Und was ist mit Rainer, dem armen Kerl?«
»Jo, und was ist mit mir?«, dröhnte eine dunkle Stimme aus dem Inneren des Einfamilienhauses. »Um mich kümmerst du dich überhaupt nicht mehr.«
»Armer Kerl? Dass ich nicht lache«, schnaubte Tannenberg an seinen Vater adressiert und betrat das Wohnhaus. »Rainer hat doch heute Abend eh nichts anderes vor, als mit mir und Heiner Skat zu spielen. Da kann er ruhig ein bisschen warten und sich darauf freuen. So wie ich das schon den ganzen Tag über tue. Vorfreude ist sowieso die schönste Freude. Beim Skatspielen hat er nämlich garantiert nichts mehr zu lachen.«
»Hört, hört, der notorische Loser versucht sich durch wüste Mitspielerbeschimpfungen Mut zu machen«, höhnte der Rechtsmediziner Dr. Rainer Schönthaler.
»Ha, ha.«
»Dann setze ich gleich noch eins drauf und fordere dich hiermit zu einer Schachpartie heraus. Quasi als Vorspeise. Bis Heiner kommt, wird es ohnehin wohl noch ein Weilchen dauern«, rief der Rechtsmediziner vom Küchentisch her.
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