Tao-Te-King. Das Buch vom Weg und von der Tugend - Lao-tse - E-Book

Tao-Te-King. Das Buch vom Weg und von der Tugend E-Book

Lao Tse

0,0
3,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Das ›Tao-Te-King‹ (auch ›Daodejing‹) des chinesischen "Meisters" Lao-tse aus dem 4. Jahrhundert v. Chr ist das klassische Weisheitsbuch des Taoismus. In 81 vieldeutigen Sinnsprüchen wird die kosmische, gesellschaftliche und seelische Ordnung des Tao entfaltet, werden Lebensweisheit und politische Doktrin nebeneinander gestellt und ineinander verwoben. Der Weise lebt im Einklang mit dem Tao, dem allumfassenden Prinzip, das Fülle und Nichts, Sein und Nichtsein zugleich in sich trägt. In seiner Einleitung nimmt der Sinologe und Übersetzer Günther Debon eine umfassende historische Einordnung dieser heiligsten Quelle der chinesischen Mystik vor. E-Book mit Seitenzählung der gedruckten Ausgabe: Buch und E-Book können parallel benutzt werden.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 97

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Lao-tse

Tao-Te-King

Aus dem Chinesischen übersetzt und herausgegeben von Günther Debon

Reclam

2021 Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen

Covergestaltung: Cornelia Feyll, Friedrich Forssman

Gesamtherstellung: Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen

Made in Germany 2021

RECLAM ist eine eingetragene Marke der Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart

ISBN978-3-15-961893-7

ISBN der Buchausgabe 978-3-15-014229-5

www.reclam.de

Inhalt

Erstes Buch

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

Kapitel 36

Kapitel 37

Zweites Buch

Kapitel 38

Kapitel 39

Kapitel 40

Kapitel 41

Kapitel 42

Kapitel 43

Kapitel 44

Kapitel 45

Kapitel 46

Kapitel 47

Kapitel 48

Kapitel 49

Kapitel 50

Kapitel 51

Kapitel 52

Kapitel 53

Kapitel 54

Kapitel 55

Kapitel 56

Kapitel 57

Kapitel 58

Kapitel 59

Kapitel 60

Kapitel 61

Kapitel 62

Kapitel 63

Kapitel 64

Kapitel 65

Kapitel 66

Kapitel 67

Kapitel 68

Kapitel 69

Kapitel 70

Kapitel 71

Kapitel 72

Kapitel 73

Kapitel 74

Kapitel 75

Kapitel 76

Kapitel 77

Kapitel 78

Kapitel 79

Kapitel 80

Kapitel 81

Zur Aussprache

Anmerkungen

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 8

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

Kapitel 36

Kapitel 38

Kapitel 39

Kapitel 41

Kapitel 42

Kapitel 46

Kapitel 49

Kapitel 50

Kapitel 51

Kapitel 52

Kapitel 53

Kapitel 54

Kapitel 55

Kapitel 56

Kapitel 57

Kapitel 58

Kapitel 59

Kapitel 60

Kapitel 62

Kapitel 63

Kapitel 64

Kapitel 65

Kapitel 67

Kapitel 68

Kapitel 69

Kapitel 70

Kapitel 71

Kapitel 72

Kapitel 73

Kapitel 74

Kapitel 75

Kapitel 76

Kapitel 77

Kapitel 78

Kapitel 79

Kapitel 80

Kapitel 81

Literaturhinweise

Übersetzungen (mit Kommentar)

Abhandlungen

Chinesische Textrekonstruktionen und Kommentare

Nachwort

[5]

Erstes Buch

[7]Kapitel 1

§ 1Könnten wir weisen den Weg

Es wäre kein ewiger Weg.

Könnten wir nennen den Namen,

Es wäre kein ewiger Name.

Was ohne Namen,  2

Ist Anfang von Himmel und Erde;

Was Namen hat,

Ist Mutter den zehntausend Wesen.

Wahrlich: 3

Wer ewig ohne Begehren,

Wird das Geheimste schaun;

Wer ewig hat Begehren,

Erblickt nur seinen Saum.

Diese beiden sind eins und gleich.  4

Hervorgetreten, sind ihre Namen verschieden.

Ihre Vereinung nennen wir mystisch.

Mystisch und abermals mystisch:

Die Pforte zu jedwedem Geheimnis.

[8]Kapitel 2

Erst seit auf Erden  5

Ein jeder weiß von der Schönheit des Schönen,

Gibt es die Hässlichkeit;

Erst seit ein jeder weiß von der Güte des Guten,

Gibt es das Ungute.

Wahrlich:  6

Sein und Nichtsein entspringen einander;

Schwer und Leicht bedingen einander;

Lang und Kurz vermessen einander;

Hoch und Tief erzwingen einander.

Die Stimme fügt sich dem Ton im Chor;

Und ein Danach folgt dem Zuvor.

Deshalb der Heilige Mensch:  7

Er weilt beim Geschäft des Ohne-Tun,

Er lebt die Lehre des Nicht-Redens.

Die zehntausend Wesen werden geschaffen von ihm,

Doch er entzieht sich ihnen nicht.

Er zeugt, aber besitzt nicht;

Er tut, aber baut nicht darauf.

Ist das Werk vollendet, verweilt er nicht dabei.

Wohl! Nur dadurch, dass er nicht verweilt,  8

Ist nichts, das ihm entginge.

[9]Kapitel 3

Wer nicht die Tüchtigen ehrt,  9

Bewirkt, dass das Volk sich nicht streitet.

Wer nicht die Güter schätzt, die schwer zu erlangen,

Bewirkt, dass das Volk nicht zu Räubern wird.

Wer nicht vorzeigt, was man begehren kann,

Bewirkt, dass des Volkes Sinn nicht aufsässig wird.

Deshalb des Heiligen Menschen Regierung:  10

Er leert ihren Sinn

Und füllt ihren Bauch;

Er schwächt ihren Willen

Und stärkt ihre Knochen.

Ewig lässt er das Volk

Ohne Wissen, ohne Begehren

Und wirkt, dass die Klugen

Nicht wagen zu tun.

Tut er das Ohne-Tun,  11

Ist nichts, das nicht regiert würde.

[10]Kapitel 4

Der Weg ist raumleer,  12

Dass im Gebrauch er niemals gefüllt wird.

Abgründig ist er, ach!

Dem Ahnherrn der zehntausend Wesen gleich.

(Er schabt ab seine Schärfen,  130

Löst auf seine Wirren,

Beschwichtigt sein Glänzen,

Vereint seinen Staub.)

Tiefgründig ist er, ach!  12

Und gleichsam ewig gegenwärtig.

Ich weiß nicht, wessen Sohn er ist –

Ein Bild von dem, das vor den Göttern war.

[11]Kapitel 5

Himmel und Erde sind nicht menschenfreundlich; 13

Sie nehmen die zehntausend Wesen für Strohhunde.

Der Heilige Mensch ist nicht menschenfreundlich;

Er nimmt die hundert Geschlechter für Strohhunde.

Himmel und Erde, wie gleicht  14

Ihr Zwischenraum einem Blasebalg!

Er fällt nicht ein, ob noch so leer;

Je mehr bewegt, gibt aus er umso mehr.

Viele Worte – manch Verlust.  15

Am besten, man bewahrt sie in der Brust!

[12]Kapitel 6

Unsterblich ist die Fee des Tals:  16

So heißt es von der Mystischen Weibheit.

Der Mystischen Weibheit Pforte:

So heißt man die Wurzel von Himmel und Erde.

Endlos wallend, gleichsam gegenwärtig,

Also wirkt sie sonder Beschwerde.

[13]Kapitel 7

Der Himmel währt ewig, und die Erde dauert. 17

Was aber macht, dass Himmel und Erde vermögen

Zu währen, zu dauern?

Weil sie nicht sich selber leben,

Darum vermögen sie, ewig zu leben.

Deshalb der Heilige Mensch:  18

Er setzt zurück sein Selbst –

Und es wird vorne sein;

Er treibt hinaus sein Selbst –

Und sein Selbst tritt ein.

Ist das nicht, weil er ohne Eigennutz?

Darum vermag er, sein Eigen zu vollenden.

[14]Kapitel 8

Das höchste Gute gleicht dem Wasser.  19

Des Wassers Gutsein: Es nützt den zehntausend Wesen,

Aber macht ihnen nichts streitig;

Es weilt an Orten,

Die die Menge der Menschen verabscheut.

Darum ist es nahe dem Weg.

Gut ist beim Wohnen: der Grund.  20

Gut ist beim Sinnen: die Tiefe.

Gut ist beim Geben: die Menschlichkeit.

Gut ist beim Reden: die Treulichkeit.

Gut ist beim Herrschen: die Ordnung.

Gut ist beim Schaffen: die Fähigkeit.

Gut beim Sich-Regen: die rechte Zeit.

Wohl! Nur, wer sich nicht streitet,  21

Ist gegen Schmähung gefeit.

[15]Kapitel 9

[Den Becher] halten und füllen zugleich –  22

Besser, du ließest es sein!

[Die Klinge] betasten und schärfen zugleich –

Das dauert nicht lange!

Voll Erz und Juwelen die Halle –

Niemand kann sie bewahren.

Stolz auf Reichtum und Ehre

Schafft selber sich Unheil.

Sein Werk vollbringen

Und sich zurückziehn:

Also des Himmels Weg.

[16]Kapitel 10

Zügelnd den Leibgeist, umfangend das Eine,  23

Kannst ohne Fehl du sein.

Versammelnd den Atem, gelangend zur Weichheit,

So kannst ein Kind du sein.

Reinigend, läuternd den mystischen Blick,

Kannst ohne Mal du bleiben.

Schonend das Volk dein Land regierend,

Kannst ohne Tun du bleiben.

Die himmlischen Pforten geöffnet, geschlossen,

Kannst du zum Weibchen werden.

Erleuchtend die vier Enden der Welt,

Kannst unerkannt du sein auf Erden.

Erzeuge das, hege das!  24

Erzeugen, doch nicht besitzen;  118

Tun, doch nicht drauf baun;

Leiten, doch nicht beherrschen –

Dies nennt man Mystische Tugend.

[17]Kapitel 11

Der Speichen dreimal zehn  25

Auf einer Nabe stehn.

Eben dort, wo sie nicht sind,

Ist des Wagens Brauchbarkeit.

Man knetet Ton zurecht

Zum Trinkgerät:

Eben dort, wo keiner ist,

Ist des Gerätes Brauchbarkeit.

Man meißelt Tür und Fenster aus

Zur Wohnung.

Eben dort, wo nichts ist,

Ist der Wohnung Brauchbarkeit.

Wahrlich:

Erkennst du das Da-Sein als einen Gewinn,

Erkenne: Das Nicht-Sein macht brauchbar.

[18]Kapitel 12

Die Fünf Farben  26

Machen das Auge der Menschen blind;

Die Fünf Töne

Machen das Ohr der Menschen dumpf;

Die Fünf Geschmäcke

Machen den Mund der Menschen stumpf.

Wagenrennen und Jagden

Machen den Sinn der Menschen toll;

Schwer erlangbares Gut

Macht ihren Wandel bürdevoll.

Deshalb, der Heilige Mensch  27

Tut für den Bauch,

Nicht für das Aug.

Wahrlich:  28

Von jenem lass! Dieses erfass!

[19]Kapitel 13

»Gunst und Schande sind gleichsam ein Stachel. 29

Ehrung ist ein großes Leiden wie Dein Leib.«

Was heißt:

»Gunst und Schande sind gleichsam ein Stachel?«

Gunst ist etwas [Hohes, Schande etwas] Niedriges.

Sie zu erlangen, ist gleichsam ein Stachel;

Sie zu verlieren, ist gleichsam ein Stachel.

Das heißt:

»Gunst und Schande sind gleichsam ein Stachel.«

Was heißt:

»Ehrung ist ein großes Leiden wie Dein Leib?«

Dass Wir große Leiden haben,

Ist, weil Wir einen Leib haben.

Wären Wir ohne Leib,

Was hätten Wir für Leid?

Wahrlich:  30

Ehre wie den Leib so das Reich,

Und das Reich kann Dir anvertraut werden.

Schone wie den Leib so das Reich,

Und das Reich kann Dir überantwortet werden.

[20]Kapitel 14

Was du nicht siehst, so sehr du danach schaust, 31

Des Name ist: plan.

Was du nicht hörst, so sehr du danach lauschest,

Des Name ist: heimlich.

Was du nicht fängst, so sehr du danach greifst,

Des Name ist: subtil.

Diese drei kannst du nicht weiter erkunden;

Wahrlich, chaotisch sind sie zum Einen verbunden.

Sein Oben ist nicht hell,

Sein Unten ist nicht dunkel.

Unendlich ist es, nicht kann es benannt werden;

Zum Wesenlosen hat es heimgefunden.

Dies ist es, was man heißt:

Die Gestalt des Gestaltlosen,

Das Bild des Wesenlosen;

Dies ist es, was man heißt:

Brauendes Ur-Glosen.

Wer ihm sich naht, kann keinen Kopf erblicken;

Und wer ihm folgt, erblickt nicht seinen Rücken.

Halte fest am Weg des Altertums,  32

Und du lenkst das Sein der Gegenwart!

Zu wissen um des Altertums Beginn,

Das nennen wir des Weges leitenden Sinn.

[21]Kapitel 15

Wer im Altertum gut war als Meister,  33

War subtil, geheimnisvoll, mystisch, durchdringend;

So tief, dass er uns unbegreiflich bleibt.

Wohl! Und weil er unbegreiflich bleibt,

Will ich lieber dartun sein Gebaren:

So zögernd, ach!  34

Wie wenn man winters quert einen Strom;

So ängstlich, ach!

Wie wenn man fürchtet die Nachbarn rings;

Verhalten, ach!

Als wäre zu Gast man geladen;

Nachgiebig, ach!

Wie vor der Schmelze das Eis;

Gediegen, ach!

Gleich einem Grobholz;

Weit, ach!

Gleich einem Flusstal;

Chaotisch, ach!

Gleich einem Strudel.

Wer kann den Strudel stillen,  35

Auf dass er mählich werde rein?

Wer kann das Ruhende bewegen,

Auf dass es mählich Leben gewinne?

[22]Wer diesen Weg bewahrt,  36

Wünscht nicht, erfüllt zu sein.

Wohl! Nur was unerfüllt,

Kann auch verschleißen ohne Erneuen.

[23]Kapitel 16

Erreichend den First des Leeren,  37

Bewahrend die Stille, die Stete –

Zusammen wirken die zehntausend Wesen:

So kann Ich betrachten ihr Wiederkehren.

Denn blühn die Wesen üppig-bunt,  38

Kehrt jedes heim zu seinem Wurzelgrund.

Heimkehren zum Wurzelgrund heißt: Stille finden. 39