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Becky hatte es nie wirklich leicht in ihrem verkorksten Leben. Die einzigen Freuden, welche ihr Herz noch mit Liebe zu erfüllen wussten, waren ihr kleiner Engel Liam und ihre liebevolle Mutter. Der Konsum von Alkohol in Kombination mit einem durchaus gefährlichen Autounfall, brachte Becky schliesslich in die Praxis von Doktor Harris. Er war der äusserst renommierte Therapeut des kleinen Städtchens Oak Leaf und deshalb nahm er Becky, zu sich in die Gruppentherapie auf. Harris spezialisierte sich darauf, seine Patienten in Form von individuellen Spielen wieder auf den richtigen Weg zu bringen und seine Erfolgsquote sprach dabei für sich selbst. Er wusste es nämlich haargenau, die Menschen bis in ihre tiefsten Abgründe zu lesen und all ihre verborgenen Probleme ans Tageslicht zu bringen. Durch dieses Talent, wusste er auch bei Becky die richtige Taktik anzuwenden und verhalf ihr im Verlaufe der Therapie zu enormen Fortschritten. Und genau deshalb wurde sie auch schon bald, zu ihrer eventuell letzten Sitzung bei ihm eingeladen. Doch was sie dabei erwarten sollte, war wahrlich nichts was sie bereits von Doktor Harris kannte. Denn diese letzte Sitzung, sollte ihm buchstäblich aufzeigen, wie sehr sie an ihrem augenscheinlich erbärmlichen Leben zu hängen vermochte. Eine letzte Sitzung... Ein letzter Test... Ein letztes Spiel...
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Seitenzahl: 254
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1. Becky
2. Der Brief
3. Die letzte Prüfung
4. Das Spiel beginnt
5. Reys tödliches Vergnügen
6. Keyras Puppentheater
7. Noahs blutiger Schatz
8. Officer Ricks Notruf
9. Nathalies Wiedergeburt
10. Game Over
11. Es ist vorbei
12. Gratulation
Gratulation
Es ist ein kalter Dezember Morgen in dem kleinen Städtchen Oak Leaf in Texas. Dieser ruhige Ort besteht aus einer sehr ländlichen Gegend, in welcher praktisch jeder jeden kennt. Vor allem die florierende Landwirtschaft ist der Hauptbestandteil, welches das Herz dieser kleinen Stadt stets mit frischem Blut versorgt. Es ist gerade 8 Uhr morgens und die schneebedeckten Äcker der ansässigen Farmer glitzern im Angesicht der gerade aufgehenden Sonne.
In einem eher abgelegenen und ziemlich heruntergekommenen Häuserblock klingelt in einem sehr schrillen Ton gerade der Wecker von Becky. Sehr träge tastet sie mit noch geschlossenen Augen auf ihrem Nachttisch herum, bis sie den grausamen Alarmton schlussendlich zum Schweigen bringen kann. Es ist wieder mal einer dieser Tage, an welchem sie lieber nicht aufgewacht wäre. Die Depressionen mit welchen Becky schon seit langer Zeit ringt, verfolgen sie nämlich wie ein dunkler Schatten durch ihr verkorktes Leben. Und schon kurz nach jedem Aufwachen, beginnt der Tag mit einem inneren Kampf. Manchmal konnte sie besser damit umgehen und wiederrum andere Male schlechter. Heute aber, ist einer der schlechteren Tage.
Genau deswegen wollten ihre Augen gerade ein paar Tränen vergießen, doch da öffnete sich plötzlich ihre Zimmertüre.
An der Türschwelle des Zimmers stand ihr süßer kleiner Sohn Liam in seinem mit babyblauen Elefanten bedecktem Pyjama. Liam ist bald 4 Jahre alt, hat kurzes braunes Haar, strahlend blaue Augen und ein wunderschönes Lächeln. Euphorisch klettert er sofort auf das Bett zu Becky und kuschelt sich zu ihr unter die Decke. Es ist einer dieser Momente mit ihrem kleinen Engel, welcher Becky immer wieder mit Kraft erfüllt nicht aufzugeben. Schlicht die wahrhaftige und von allem Bösen unberührte Liebe ihres Sohnes, die ihr stets die Kraft spendet, an eine bessere Zukunft für die Beiden zu glauben. Als Becky nochmals auf den Wecker schaut bemerkt sie, dass es bereits höchste Zeit ist aufzustehen. Also setzt sie sich schließlich auf, beugt sich sehr nahe an Liams Ohr heran und flüstert liebevoll:
,, Bist du bereit für das Kitzel Monster?“
In Liams Gesicht erscheint sofort ein Ausdruck purer Freude und seine markanten Grübchen erscheinen in seinen Wangen, da er sein wunderschönes Lachen bei diesem Satz unmöglichzurückhalten kann. Hastig springt er vom Bett, sprintet aus dem Zimmer und Becky jagt ihm daraufhin hinterher.
Die Beiden lieben Spiele wie diese. Denn Liam ist auf der einen Seite einfach ein sowohl glückliches als auch sorgloses Kind und Becky wiederrum, vergisst auch wenn nur für einen kurzen Moment die Welt, die draußen Tag für Tag auf sie wartet.
Becky hatte es nie wirklich leicht in Ihrem Leben. Schon als kleines Kind musste sie immer wieder mitansehen, wie ihr Vater im Rausch der Trunkenheit auf Ihre Mutter losging. Es war ihre persönliche Hölle auf Erden, da Ihre Welt nur durch Armut und Gewalt geprägt war. Als es dann so weit ging, dass ihr Vater auch sie in ihren Teenager Jahren zu schlagen begann, fand ihre Mutter schlussendlich die Kraft, dieses bösartige Monster zu verlassen und mit Becky, soweit es ging zu flüchten. Dies war damals auch jener Schritt, der das Bündnis zwischen den Beiden unzerstörbar machte. Doch wie es so oft ist, ging diese dunkle Vergangenheit welche Becky erleben musste, leider nicht spurlos an ihr vorbei. Es waren die stetig wiederkommenden Alpträume und Panikattacken, welche sie schlussendlich in die schmerzlindernde Welt des Alkohols und der Drogen herunterziehen ließ. Als ob dies nicht reichen würde, half es ihr auch nicht, in welchen Kreisen sie sich durch diese Umstände umgab. Diese ebenfalls von der Sucht dominierten Personen, zogen sie, ohne dass sie es bemerkte, immer mehr in den Abgrund. Und so kam es, dass sie sich den Alkohol und die Drogen irgendwann durch Prostitution zu finanzieren begann, da sie nicht fähig war einen normalen Job länger als einen Monet zu behalten.
Als sie dann 35 Jahre alt war und nicht mehr weit vom totalen Abgrund entfernt zu sein schien, machte ihr das Schicksal jedoch unverhofft ein rettendes Geschenk. Denn eines Abends, war Becky wilder als sie es jemals zuvor war. Sie schmiss sich die verschiedensten Drogen ein und schüttete sich obendrein mit Unmengen an Alkohol zu. Dieses völlig irrationale Verhalten endete schlussendlich leider so, dass sie in einem nahgelegenen Park bewusstlos auf dem Boden lag und regelrecht zum Sterben verurteilt war. Durch die Mengen, welche sie konsumierte, war klar, dass sie ihren Körper auf übelste Art und Weise vergiftet hatte. Ihre sogenannten Freunde überließen sie damals einfach ihrem Schicksal und wollten nichts mit der mehr als nur problematischen Situation zu tun haben. Und genau in diesem schrecklichen Abschnitt ihres Lebens, beschloss das Schicksal einzugreifen, um Beckys Leben eine 2.Chance zu geben.
Denn da kam Daniel in Spiel…
Daniel war an jenem Abend nämlich gerade auf dem Heimweg von seiner Arbeit und nahm wie immer seine Abkürzung durch den Park hindurch. Er war Arztassistent im lokalen Spital und hatte gerade eine Doppelschicht hinter sich. Als er Becky auf seinem Heimweg bewusstlos auf dem kalten Boden des Parks liegen sah, wusste er sofort, dass etwas ganz und gar nicht zu stimmen schien. Und so kam es, dass Daniel an jenem Abend Beckys rettender Engel war. Er alarmierte sofort den Notruf und leistete schon mal erste Hilfe, bis der Krankenwagen eintraf. Becky wurde schließlich mit Blaulicht ins Krankenhaus verfrachtet, wo ihr dann sogleich der Magen ausgepumpt werden musste. In jener lebensbedrohlichen Nacht blieb Daniel die ganze Zeit an Beckys Seite, denn er wollte keinesfalls, dass sie nach dieser Tortur allein hätte aufwachen müssen. Schon als Daniel ein Kind war verlor er bei einem tragischen Unfall seine ganze Familie und war danach nur noch in verschiedenen Heimen. Diese traurige Erfahrung brachte ihn dazu sich so sehr um andere zu kümmern, da es in seinem Kopf niemand verdient hatte sich so allein zu fühlen, wie er selbst dies damals tat.
Und nach Beckys Regeneration, gelang es ihm genau mit diesen Gedanken, ihr Herz nach für nach für sich zu gewinnen. Dies war der Anbeginn deren wunderschönen Liebesgeschichte.
Daniel war ein schlanker, sportlicher und eher schlicht aber gut gekleideter Mann. Er würde in der Menge nicht herausstechen, doch exakt dieser Aspekt gefiel Becky so sehr an ihm. Auch sein empathischer Charakter und sein humorvolles da sein, waren stets jene Dinge, die ihren ganzen Körper mit Liebe für ihn erfüllten. Sie waren nie sehr wohlhabend, da Daniel noch am Anfang seiner ärztlichen Karriere stand und Becky nur einen Job als Kassiererin im Supermarkt bekam. Doch trotz dem fehlenden Luxus, waren sie dennoch glücklich. Hauptsache sie waren zusammen. Becky war es durch Daniels Liebe auch möglich, sich Tag für Tag mehr von ihren inneren Dämonen lösen zu können. Und so heirateten die Beiden Hals über Kopf, schon 1 Jahr nach ihrem ersten Kennenlernen.
Ein gemeinsames Kind war ein klarer nächster Schritt in deren Lebensvorstellungen und als der kleine Liam zu Welt kam, war es einfach unbeschreiblich für sie und Daniel. Becky wusste in diesem einen Moment, als sie ihren Kleinen zum ersten Mal in ihren Armen hielt, dass sie alles dafür geben werde um sein Leben so wundervoll wie möglich zu machen. Es waren wunderschöne erste Jahre, welche die kleine Familie zusammen genießen durften. Doch dann entschied sich das Schicksal, sich leider erneut zum Schlechten zu wenden. Becky wurde nämlich urplötzlich jene Liebe entrissen, welche damals ihr Leben rettete. Daniel starb völlig unerwartet an einem Herzinfarkt. Dem kleinen Liam war damals nicht klar, dass sein Vater nun von ihnen gegangen war. Doch Beckys Leben lag erneut in einem Scherbenhaufen. Der Schmerz wurde zu viel für sie und sie begann dadurch leider erneut zur Flasche zu greifen. Als sie dann eines Tages betrunken mit dem kleinen Liam auf dem Rücksitz einen Verkehrsunfall verursachte, war der Weckruf für sie klarer denn je. Man entschied vor Gericht, dass der kleine Liam vorübergehend in die Obhut der Großmutter kommen sollte und Becky sowohl einen Entzug als auch eine nachfolgende Therapie vollständig absolvieren musste. Bevor dies nicht erfüllt war, wurde ihr die alleinige Obhut zum Schutze des Kindes vorerst entzogen. Diese Entscheidung zerriss ihr sowieso schon gebrochenes Herz vollständig, doch dieses Mal meldete sich die Vernunft in ihr. Ihr wurde klar, dass sie sich ändern musste und so beschloss sie alles dafür zu tun, um ihren Kleinen wieder nach Hause zu holen. Nachdem sie den Entzug schließlich erfolgreich hinter sich bringen konnte, wurde zu Gunsten von Becky entschieden, dass Liam doch bereits wieder bei ihr wohnen dürfe. Die nachfolgende Gruppentherapie wirkte sich ebenfalls sehr gut auf das Leben von Becky mit ein, obwohl sie die Gruppe nie als besonders angenehm empfand. Nachdem es augenscheinlich Bergauf mit ihr ging, konnte sie auch ihre Stelle im Supermarkt wieder aufnehmen. Zwar nur Teilzeit, doch sie war einfach froh um die Arbeit und das damit verbundene Geld. Es wurde ihr Ziel so viel Geld wie möglich zu sparen, sodass sie für sich, Liam und ihrer Mutter, irgendwann ein eigenes Haus kaufen könnte. In ihren Augen wäre dies ein neues Kapitel, denn sie würde vor allem Liam gerne ein schönes zu Hause bieten wollen, welches er auch wahrhaftig verdient hatte.
Heute ist wieder eine ihrer wöchentlichen Sitzungen fällig und darum ist sie gerade dabei sich fertig zu machen. Liam der kleine Schatz isst im Wohnzimmer gerade seine mit Schokolade überzogenen Lieblings Cornflakes, währenddem er dabei seine üblichen Zeichentrickfilme im Fernseher schaut. Becky steht derweil im Badezimmer und bürstet sich gerade ihre schönen langen braune Haare. Wie immer trägt sie ihren eher dezenten Lippenstift auf, ein wenig Mascara und belässt es danach dabei. Sie trug nie gerne zu viel Schminke auf und dies musste sie auch gar nicht, da sie wirklich ein beinahe makelloses Gesicht hatte. Die leichten Fältchen welche sich durch ihre Vergangenheit zu zeigen begannen, akzeptierte sie einfach als ein dazugehöriger Teil von ihr. Sie zog sich eine blaue Jeans und einen weißen Pullover an und legte das Medaillon an, welches ihr Daniel an ihrem letzten gemeinsamen Hochzeitstag schenkte. Dank dem Medaillon fühlte sie sich immer noch mit ihrem Liebsten Daniel verbunden. Kurz darauf schenkte sie sich eine Tasse heißen Kaffee ein und beobachtete aus kurzer Ferne mit einem leichten Lächeln, wie Liam gerade begeisternd seinen Zeichentrickfilm anschaute. Schließlich beschloss sie sich neben ihn zu setzen, legte ihren Arm um ihren Kleinen und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.
,,Na mein Schatz, gehen wir zu Moma?“ fragte sie ihn, während Liam die Augen immer noch nicht vom Fernseher abwenden konnte. Doch sobald er diese Frage hörte, sprang er mit einem breiten Lachen und leuchtenden Augen auf. Ein schallendes ,,JAAAA!“ war durch die ganze Wohnung zu hören und Liam viel ihr sofort um den Hals. Moma ist nämlich der Kosename für Liams Großmutter und er liebte es von ganzem Herzen Zeit mit ihr zu verbringen. Dies war auch kein Wunder, denn bei jedem seiner Besuche erwartete ihn stets ein Backblech frisch gebackener Kekse, Spiele, Spaziergänge und noch vieles mehr. Während Becky den Fernseher ausmachte, kam Liam schon mit seinen Winterstiefelchen angerannt, um sie anzuziehen. Becky half ihm kurz dabei und zog ihm danach seine blaue dicke Winterjacke und schlussendlich noch seine rote Bommelmütze an. Danach schnappte sie sich ihre alten zum Teil sehr abgenutzten Winterschuhe und ihre leicht gefütterte Übergangsjacke und zog sich ebenfalls an. Eigentlich herrschte gerade höchster Winter in Oak Leaf, doch das Geld reichte dieses Mal einfach nicht, um für Beide Winterfeste Kleidung einzukaufen. Glücklicherweise für Becky, schien heute aber die Sonne am wolkenfreien Himmel und es war nicht so kalt wie in den letzten Tagen zuvor. Sie setzte Liam ins Auto und stieg dann sogleich ebenfalls ein. Es war ein heruntergekommener brauner und bereits an vielen Stellen rostender Pick-up Truck, welchen Becky besaß. Doch dies störte sie keineswegs, da sie selbst nie groß von irgendwelchen materiellen Gütern träumte. Im Gegenteil, der Wagen fuhr, die Klimaanlage funktionierte und was am allerwichtigsten für sie war…es war eines der wenigen Vermächtnisse von Daniel, die er ihr hinterließ. Und genau deshalb würde sie diesen Pick-up niemals eintauschen, selbst nicht gegen den glänzendsten Sportwagen der Welt. Sie startete den Wagen, legte den Rückwärtsgang ein und fuhr aus der Einfahrt hinaus. Der Kleine Liam liebt es Auto zu fahren und winkt stets Jedem zu der ihn zu bemerken vermag. Im Auto ist ein kleines Lenkrad für ihn montiert und er imitiert seine Mom nur zu gerne beim Fahren. Es ist eine kurze Fahrt bis zum Wohnquartier von Großmutter Moma und schon nach gut fünf Minuten kamen sie bereits an ihrem Ziel an. Sie stieg mit Liam aus und klingelte am Hauseingang. Als der Buzzer ertönte, öffnete sie die Tür und schritt mit ihm hinein. Währendem die Beiden den langen Flur entlang liefen öffnete sich auch schon eine der vielen Türen und Moma trat heraus.
,,Hallo mein Engel!“ rief sie Liam entgegen und der wiederrum sprang sofort los und fiel seiner Großmutter in ihre Arme. ,,Geh doch mal rein und schau, ob du deine Lieblingskekse findest.“ sagte sie ihm und ließ ihn hinein.
Becky begrüßte ihre Mutter mit einem Kuss auf die Wange und einer warmherzigen Umarmung. Sie ist ihrer Mutter so dankbar was sie all die Jahre und jetzt immer noch für die Beiden tat. ,,Wie geht es dir mein Schatz?“ fragte sie Becky mit einem liebevollen Lachen auf ihren Lippen. Der schmerzt saß zwar noch sehr tief in Becky, doch sie wollte ihre Mutter damit nicht unnötig belasten. ,,Es geht mir schon viel besser Mom, danke. Die Therapie bringt mich wirklich weiter und ich habe das Gefühl, dass ich wahrscheinlich bald ohne die Sitzungen klarkommen kann. Dies sagte mir zumindest auch
Dr. Harris.“, antwortete Becky ihrer Mutter und zuckte dabei am Ende leicht mit ihren Schultern. Als Becky danach auf ihre Armbanduhr schaute, erschrak sie ein wenig. ,,Oh Gott ich muss gehen, sonst komme ich noch zu spät! Ich hole Liam wie immer um 5 ab und dann trinken wir noch eine Tasse Tee zusammen. Ich liebe dich Mom.“ sagte Becky hektisch, umarmte sie noch ein letztes Mal und sprang los. Ihre Mutter winkte ihr zum Abschied noch und verschwand dann zu Liam in die Wohnung. Ein wenig gehetzt sprang Becky zurück in ihr Auto und fuhr sofort los. Sie durfte nicht nochmal zu spät zur Therapie Sitzung kommen, denn dies würde bedeuten, dass sie dazu verpflichtet wäre, gewisse Sitzungen wiederholen zu müssen. Und dies wollte sie wirklich auf gar keinen Fall.
Glücklicherweise aber, war nie sehr viel los auf den Straßen von Oak Leaf und sie kam gerade noch kurz vor knapp beim Therapiezentrum von
Dr. Harris an. Es war ein eher bescheidenes Gebäude und wenn man es nicht wusste, so würde man nicht annehmen hier eine Heilpraxis für Personen mit verschiedensten psychischen Problemen aufzufinden. Becky stieg aus dem Auto und zündete sich auf dem Parkplatz bis zum Gebäudeeingang noch schnell eine Zigarette an. Am Eingang angekommen, flickte sie die erst halb abgebrannte Zigarette weg, nahm einen Kaugummi in den Mund und betrat das Gebäude. Sie meldete sich kurz am Empfang an und Dave der Sekretär von Doktor Harris wies sie mit ausgestrecktem Arm in Richtung Gruppentherapie Zimmer.
Als sie den Raum betrat, war der Rest der Gruppe bereits anwesend und sie warteten nur noch auf Becky. Die Leute in der Gruppe kannte Becky schon seit ihrer ersten Therapiestunde, da jeder von ihnen zu diesem Zeitpunkt zum ersten Mal zu Doktor Harris ging. Mit Becky zusammen waren es insgesamt sechs Patienten, welche an diesen Therapie Sitzungen teilnahmen. Da war Rick ein Ex-Cop, der wegen seinen stetigen Wutausbrüchen von seinem Chef suspendiert wurde. Er war groß, gut gebaut, circa Mitte 40 und mexikanischer Herkunft. Sie konnte Rick am wenigsten leiden, da seine aggressiven und frauenfeindlichen Sprüche nichts mit der Welt zu tun hatten, mit welcher sie sich identifizieren wollte.
In die gleiche Sparte wie Rick, viel für sie auch Noah. Er war in der Gruppe, weil er Spielsüchtig war und zudem auch noch ein Trickbetrüger. Das Gericht verurteilte ihn zu den Therapiestunden. Denn ansonsten hätte es dieses Mal Knast für ihn bedeutet, da er mal wieder Jemanden bestohlen hatte. Äußerlich war er das pure Gegenteil von Rick, er wirkte stets nervös und seine ungepflegte schlaksige Art machte ihn irgendwie unheimlich. Doch auch dies war ihr eigentlich grundsätzlich noch egal, allerdings war er zudem auch noch ein rassistisches Arschloch und dies war etwas, was sie überhaupt nicht ausstehen konnte.
Dann waren da noch Rey & Keyra. Sie waren sehr jung, gerade mal anfangs Zwanzig und hatten noch vieles im Leben zu lernen. Keyra war eine bildhübsche junge Influencerin und liebte es vor ihrer Kamera zu posieren. Da sich Keyra aber eines Tages beim Autofahren filmte und dabei einen Unfall verursachte, fand sie den Weg ebenfalls durch einen richterlichen Beschluss zu Doktor Harris. Rey hatte allerdings ein ganz anderes Problem. Er liebte es schon seit der High School Football zu spielen und war auch verdammt gut darin. Um genau zu sein war er sogar so gut, dass er in seinen jungen Jahren schon kurz vor der Profiliga zu stehen schien. Doch Rey hatte ein gut behütetes Geheimnis, er war schwul. Als sein Coach allerdings eines Tages davon erfuhr, war er außer sich und wollte Rey aus dem Team schmeißen. Doch Rey bat ihn ihm eine Chance zu geben, um sich zu ändern. Zuerst suchte er die Kirche auf, um die ,,Krankheit“ wie sein Coach es nannte, aus dem Körper verbannen zu lassen. Selbstverständlich aber gelang es dem Pfarrer nicht Rey umzupolen und so meinte der Pfarrer das es eine Krankheit der Psyche sein müsse und gab Rey den Tipp sich zur Therapie anzumelden. Becky hatte nichts gegen die Beiden, aber sie konnte auch nicht viel mit ihnen anfangen, wenn sie ehrlich sein musste.
Und zu guter Letzt war da noch Natalie, eine ehemalige Kellnerin, welche gerade ihre Stelle im örtlichen Café in Oak Leaf verloren hatte.
Sie war ebenfalls anfangs Zwanzig und wanderte damals mit ihren Eltern von den Philippinen nach Oak Leaf aus. Auf diesem riskanten und langen Weg verstarb ihre Mutter leider, doch Natalie war damals noch zu klein, um dies zu verstehen. Als Natalie dann Achtzehn wurde bekam ihr Vater eine schreckliche Gehirnkrebs Diagnose. Es war ein scheußlich aggressiver Tumor und er starb leider noch im gleichen Jahr der Diagnose. Sie hatte nie wirklich Freunde und musste in ihrem kurzen Leben schon so viel unvorstellbares Leid durchmachen. Dies wiederrum lässt sich durch ihre Präsenz widerspiegeln. Natalie ist praktisch immer schwarz gekleidet, hat eine kalte Art an sich, trägt mehrere Piercings und sehr viele Tattoos am ganzen Körper entlang. Sie war keinesfalls auf eigenen Wunsch bei Doktor Harris, allerdings fanden Passanten sie mit aufgeschlitzten Pulsadern auf dem Boden der Bahnhofstoilette liegend und alarmierten daraufhin sofort den Notruf. Nachdem man ihr Leben retten konnte, ordnete das Krankenhaus eine sofortige Therapie für Natalie in der Praxis von Doktor Harris an. Becky mochte wie bereits gesagt generell Niemanden aus der Gruppe enorm, doch zu Natalie hatte sie irgendwie einen Draht. Sie verstand, dass Natalie wohl in einer unvorstellbar grausamen und schmerzvollen Welt aufwachsen musste. Und so tat es ihr einfach leid, ein solch junges Mädchen wie sie, mit einem solchen kalten und doch auch traurigen Gesichtsausdruck sehen zu müssen. Es sollte doch eigentlich gerade in diesem Alter die Zeit ihres Lebens sein. Doch man sah es ihr vor allem in ihren Augen an, dass sie von all dem Schmerz ermüdet schien, welcher sie all die Jahre umgab.
Wie dem auch sei, verfolgte Doktor Harris schon immer, bei all seinen Patienten das gleiche Ziel. Dieses war, dass jede Person, welche sein Programm abschloss, die Praxis mit einem gesunden Geist und neu gewonnener Kraft verlassen sollte. Seine Führungsmethode war zwar irgendwie eigen und ein wenig unorthodox, doch die Vergangenheit bewies, dass sie zudem auch sehr effektiv war. Er hatte die Überzeugung das jede Person sich seinen Problemen leichter zu öffnen vermochte, wenn man wie bei einem Kind sein persönliches Lieblingsspiel daraus gestaltete. Es war vollkommen egal ob er mit ,,Pantomimen“, ,,Wer bin ich“ oder einem einfachen Wettrennen die Probleme seiner Patienten anzugehen versuchte. Denn Fakt war, er schaffte es stets die Dämonen jedes Individuums hervorzuholen und sie gemeinsam mit ihnen zu bewältigen. Aus diesem Grund gaben ihm die meisten von ihnen den Spitznamen ,,The Seeker“, weil man ganz einfach nichts vor ihm verstecken konnte.
Natürlich gab es auch bei ihm Momente, in denen er manchmal gewisse Patienten kurz vor Therapieabschluss verlor. Doch ihm war klar, dass er ganz offensichtlich mehr Kämpfe gewann als verlor. Und genau deshalb, versank er auch nicht im verzweifelten ,,wieso“, wenn er hin und wieder einen Verlust einer Person akzeptieren musste. Jene Leben, welche er
wieder auf den richtigen Pfad bringen konnte, bedeuteten ihm einfach mehr. Und allen anderen konnte und wollte er nicht allzu lange hinterhertrauern.
Die heutige Sitzung unterschied sich prinzipiell nicht gegenüber der bereits Vergangenen, doch eine Sache war dieses Mal neu für Becky. Doktor Harris erbat am Ende der Sitzung nämlich ein persönliches Gespräch mit ihr und gratulierte ihr für ihre grandiosen Fortschritte, welche sie in den letzten Wochen seiner Meinung nach erreicht hatte. Seiner fachkundigen Meinung nach könnte es durchaus sein, dass sie bald entlassen werden könnte.
Becky war für einen Augenblick ein wenig überwältigt über die Aussagen von Doktor Harris. Denn es waren schließlich beinahe jene Worte, welche sie heute ihrer Mutter als Notlüge unterjubelte. Wenn sie aber ehrlich sein sollte, so konnte sie sich in den letzten Wochen aber auch schon selbst eingestehen, dass sie sich durchaus besser fühlte durch die Sitzungen von Doktor Harris. Und dies sogar, obwohl sie zu Beginn, nicht wirklich an seinen Erfolg zu glauben vermochte. Doch die gemeinsamen Schachpartien mit ihm und die dazugehörigen Gespräche waren tatsächlich im Stande sie vom Gegenteil zu überzeugen. Becky liebte Schach einfach, genau deshalb wählte sie es auch als ihr persönliches Spiel in der Therapie. Schach gab ihr einfach das Gefühl die Führung übernehmen zu können und die strategische Ansicht des Spiels erweiterte nach und nach ihren Horizont bezüglich ihres eigenen Anblickes auf ihr Leben.
Das eben gerade kurz gefasste Lob von Harris weckte einen kleinen Funken der Hoffnung in ihr, dass sie mit der angewiesenen Therapie vielleicht bald durch sein könnte.
Als sie mit diesen erfreulichen Gedanken gerade durch den unter ihren Schuhen leicht knisternden Schnee in Richtung Auto lief und ihr die Sonne ins Gesicht schien, musste sie auch sogleich wieder an Liam und ihre Mutter denken. Sie freute sich so sehr auf eine ruhigere, schönere und was am allerwichtigsten war, gemeinsame Zukunft mit ihnen Beiden. Ein wahrlich schöner Gedanke. Schließlich am Auto angekommen setzte sie sich hinein, zog ihre braune Sonnenbrille an, zündete eine Zigarette an und fuhr los. Gerade als sie das Gelände verlassen wollte, sah sie Natalie am Straßenrand entlanglaufen. Kurz zögernd, hielt sie dann doch neben ihr an und lies das Beifahrerfenster hinunter.
Becky: ,,Hey Natalie kann ich dich mitnehmen?“Natalie: ,,Nein danke ich komme klar.“
Becky: ,,Jetzt sei nicht albern, es ist kalt und zudem sicher eine halbe Stunde bis in die Stadt.“
Natalie hob immer noch leicht unschlüssig ihren Kopf. Doch da sie definitiv froh gewesen wäre sich den Marsch zu ersparen, nahm sie ihr Angebot dann doch an und öffnete die Beifahrertür, um sich hineinzusetzen. Als Becky gerade den Gang einlegte, fragte Natalie sie nach einer Zigarette und sagte ihr, sie könne sie bei J&J dem lokalen Supermarkt der Stadt ausladen. Becky gab ihr schmunzelnd die gewünschte Zigarette und fuhr daraufhin los. Irgendwie gefiel ihr die Anwesenheit von Natalie und dies, obwohl die Fahrt praktisch nur aus Schweigen bestand. Eine Frage wollte und konnte sich Becky allerdings nicht verkneifen. Sie blickte auf Natalies linkes Handgelenk, auf dem die Narbe des Suizidversuches klar zu sehen war und fragte sie: ,,Wieso hast du es getan?“
Natalie schaute für ein paar Sekunden mit leicht glasigen Augen auf ihre Narbe. Aber gerade, als es so schien, als wolle sie Beckys Neugierde stillen, hielt sie dann doch noch inne und richtete ihre Augen wieder aus dem Fenster.
Becky merkte, dass ihr das Thema wohl sehr unangenehm war. Also entschuldigte sich bei ihr für die Frage und fügte noch hinzu, dass es sie ja eigentlich nichts anginge. Sie bot ihr nochmals eine Zigarette an, als die Beiden gerade in die Straße zum Supermarkt einbogen. Dort angekommen hielt sie bei einem naheliegenden Parkplatz und stellte den Motor aus. Natalie stieg zügig aus dem Auto aus, doch gerade, als sie die Tür schließen wollte, blickte sie zunächst nochmal auf ihre Narbe und kurz darauf in Beckys Augen. Lediglich 4 abschließende Worte kamen aus ihrem Munde hinaus.
,,Danke…Ich vermisse sie.“
Noch bevor Becky antworten konnte, schloss Natalie die Tür, überquerte die Straße und verschwand im Supermarkt.
Becky starrte noch für einen kurzen Moment zur Eingangstür, nachdem Natalie hineinging und fragte sich selbst, wie es das Leben nur zulassen könne, dass gewisse Menschen sich mit so viel Leid umgeben müssen. Sie war einfach besorgt um Natalie und dies, obwohl die Beiden sich ja nicht mal gut kannten. Doch die eine Sache verstand sie mehr als nur gut, nämlich wie es sich anfühlt, einen geliebten Menschen zu verlieren. Daniel…Es vergeht kein einziger Tag, an dem Becky sich nicht wünschte noch einmal seine Stimme zu hören oder ihn umarmen zu können…
Als plötzlich ein Schneeball eines Kindes ihr Wagen trifft, schreckt sie sofort auf und wird sogleich jäh aus ihren Gedanken gerissen. Mit weit geöffneten Augen blickt sie auf die Uhr. Schon 16.50! Nun musste sie sich aber wirklich beeilen, denn sie wollte doch um Fünf zu einer versprochenen Tasse Tee bei Ihrer Mutter erscheinen und danach Liam nachhause bringen.
Sie startete den Wagen, setzte den Blinker und fuhr los. Als sie gerade bei Ihrer Mutter ankam, sah sie die Beiden schon auf der zum Häuserblock dazugehörenden Wiese, welche wunderschön mit Schnee bedeckt war. Sie waren gerade damit beschäftigt die letzten Details für ihren gerade erbauten Schneemann zu setzen. Großmutter Moma war zwar nicht mehr die kräftigste, doch der kleine Liam weckte stets ungeahnte Kräfte in ihr. Man könnte es beinahe so nennen, dass er ihr persönlicher Jungbrunnen war. Becky überkam ein seltenes Gefühl warmherziger Freude und ein wunderschönes Lachen begann ihr Gesicht zu zieren. Als Liam bemerkte, dass seine Mutter gerade den Wagen anhielt, verwarf er sofort die Karotte, welche er dem Schneemann gerade als Nase platzieren wollte, und rannte sofort los. Becky zog noch schnell ihre Brille vom Gesicht, verließ das Auto und rannte ihrem kleinen Engel dann sofort die letzten Meter entgegen. Er sprang in ihre Arme und sie trug ihn, während er sie umarmte, zurück auf die Wiese zu Großmutter Moma. Liam konnte es kaum erwarten von all den großartigen Dingen zu erzählen, welche er heute mal wieder bei seiner Großmutter erleben durfte und stotterte aber dabei vor lauter Euphorie bei praktisch jedem zweiten Satz vor sich hin. Als Moma während den hastigen Erzählungen das Zittern des Kleinen, wegen der draußen herrschenden Kälte auffiel, unterbrach sie ihn liebevoll und sagte ihm das nun eine leckere Tasse Kakao auf ihn in der Wohnung warten würde. Also gingen sie gemeinsam zurück in Richtung Wohnung, während der kleine Liam immer noch auf den Armen seiner Mutter mit seinen abenteuerlichen Erzählungen fortfuhr. Als sie schließlich in der Wohnung ankamen, begann Moma sofort die warmen Getränke vorzubereiten und Becky zog ihrem Sohn die vom Schnee leicht angefeuchteten Winterkleider ab. Liam gab ihr danach einen Kuss auf die Wange und rannte ins Wohnzimmer, um in der Zwischenzeit freudig sein Lieblingsbuch durchzublättern. Als Becky sich erhob, sah sie im Flur die verschiedenen aufgehängten Bilder an der Wand von ihr, Daniel, Liam und ihrer Mutter. Diese Erinnerungen des Glücks waren stets wie Balsam für ihr gebrochenes Herz. Auch die ganze schon recht heruntergekommene Wohnung ihrer Mutter, umgarnte Becky bildlich gesprochen immer wieder in einer vertrauten Decke. Denn wo man auch hinsah, konnte man so viele Dinge des kolumbianischen Charmes ihrer Herkunft, in allen Zimmern erblicken. Ihr Blick fiel noch einmal auf das Bild von ihr und Daniel bei deren Hochzeit. Als schließlich ein leichter Seufzer aus ihr ertönte, drehte sie sich um und ging in die Küche, um ihrer Mutter mit den heißen Getränken zu helfen.
Als sie zu ihr stieß, war ihre Mutter gerade dabei die kleinen Mini-Marshmallows in Liams Kakao zu tun, weil sie ganz genau wusste, wie der Kleine seine heiße Schokolade gerne trank. Da zur gleichen Zeit gerade auch noch das Wasser in der Teekanne zu pfeifen begann, nahm Becky die Kanne vom Herd und goss das heiße Teewasser in die zwei nebendran bereitstehenden Tassen. Moma nahm sich den Kakao und den Teller, auf welchem Sie bereits einen großen Haselnusskeks platziert hatte, und brachte die leckeren Sachen zu Liam ins Wohnzimmer. Sie setzte ihn liebevoll auf die Couch und stellt ihm seinen Zeichentrickfilm im Fernseher an, sodass er seine Leckereien in vollen Zügen genießen konnte.
Als Sie zurück in die Küche kam, bemerkte sie wie Becky bereits mit ihrem Tee in den Händen auf einem ihrer Stühle nahe des Küchenfensters saß und hinaus zum alten schneebedeckten Eichenbaum starrte. Es war ein kühler Blick, welchen ihre geliebte Tochter in letzter Zeit leider des Öfteren hatte. Sie betrat die Küche und setzte sich zu ihr. ,,Wie geht es die mi Amor?“ fragte sie ihre Tochter.
Becky strich sich mit einer Hand durch ihr glattes Haar, drehte sich zu ihrer Mutter und antwortete ihr:
,,Mama ich muss dich etwas fragen. Wenn du einen Wunsch frei hättest, was würdest du dir dann wünschen?“
Ihre Mutter nahm einen kleinen Schluck von ihrem immer noch heiß dampfenden Tee, stellte die Tasse auf den Tisch und blickt Becky tief in die Augen. ,,Mi Amor ich brauche keine Wünsche mehr, denn ich habe euch und dass ist mehr als ich mir jemals erträumen konnte. Ich wünsche mir also nichts, aber stattdessen glaube ich an die Hoffnung. Und ich hoffe so sehr, dass dein Herz bald zu heilen vermag und dein Körper nicht mehr das zu Hause von diesem unerträglichen Schmerz sein wird.“
Becky griff nach diesen Worten nach der auf dem Tisch liegenden Hand ihrer Mutter und lächelte. Ein beinahe flüsterndes ,,Gracias“ verließ ihre Lippen und die Beiden begangen daraufhin, noch ein wenig über die vielen Dinge zu diskutieren, die gerade auf der Welt geschahen.