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Sein Name ist Geralt. Geralt von Riva. Als Hexer macht er Jagd auf Monster, die sich in den Sümpfen verstecken, in kalten Verliesen und in der Dunkelheit. Seinen Waffen sind ein normales Schwert zur Verteidigung – und ein Silberschwert für die Ungeheuer. Und dann wäre da noch seine Fähigkeit als Hexer, keinen Schmerz zu empfinden. Fast keinen jedenfalls …
Die Erzählungen von Andrzej Sapkowskis Weltbestsellerserie THE WITCHER wurden von den besten französischen Comic-Künstlern bebildert. Jeder Band enthält den Text einer Erzählung in der bekannten deutschen Übersetzung, farbig illustriert und mit Bonusmaterial versehen.
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Seitenzahl: 61
Herausgegeben von Stéphane Marsan und Alain NévantDie Herausgeber danken Thimothée Montaigne und Ugo Pinson für den intensiven Austausch und den künstlerischen Marathon, Olivier Souillé für seine stets wohlwollenden Ratschläge, Patricia Pasqualini für ihr Vertrauen und natürlich Séverine Besnard für ihre kreative Sorgfalt. Verwendung des Seitenlayouts mit freundlicher Genehmigung von François Baranger.Redaktion: Piéric Guillomeau · Künstlerische Leitung: Fabrice Borio und Séverine Besnard (e-Dantes) · Layout: Séverine Besnard · Reproduktion: Thomas Hennocque · Fotos: Fabrice BorioDer Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.
Deutsche Erstausgabe 05/2022
Copyright © 1993 des Textes by Andrzej Sapkowski
Copyright © 2020 der Illustrationen und des Anhangs by Bragelonne
Vermittelt durch die Patricia Pasqualini Literary Agency
Copyright © 2006 der deutschen Übersetzung von Erik Simon by dtv Verlagsgesellschaft GmbH & Co.KG, München
This special edition was designed and first published by Editions Bragelonne, France.
Copyright © 2022 der deutschsprachigen Ausgabe
by Wilhelm Heyne Verlag, München,
in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,
Neumarkter Str. 28, 81673 München
Satz: Uhl + Massopust, AalenISBN 978-3-641-28938-6V003@HeyneFantasySF
THIMOTHÉE MONTAIGNE
Wurde am 14. Juli 1982 in Roubaix geboren und begeisterte sich schon früh fürs Zeichnen. Er studierte am Institut Saint-Luc in Tournai und spezialisierte sich dann an der École Pivaut in Nantes auf Erzählende Kunst. Nach Abschluss seines Studiums bekam er die Gelegenheit, Mathieu Lauffray bei der Kolorierung von Band 1 von Long John Silver zu assistieren. Diese Erfahrung sollte für Montaignes Herangehensweise an das Zeichnen und Erzählen von Geschichten entscheidend werden. Der Verlag Soleil wurde bald auf ihn aufmerksam und veröffentlichte seinen ersten Comic, Le Cinquième Évangile (Das Fünfte Evangelium), an dem er mit dem Szenaristen Jean-Luc Istin zusammenarbeitete, bevor er mit Jérôme Le Gris an Malicorne arbeitete. Danach traf er Alex Alice wieder, mit dem er sich das Atelier bei Mathieu Lauffray geteilt hatte, und übernahm von ihm die Zeichnungen für das Prequel zu Troisième Testament: Julius. Außerdem übernahm er ab Band 8 die Erfolgsserie Le Prince de la Nuit (Der Prinz der Nacht). Neben dem Comic entwickelte er sein Talent als Illustrator bei verschiedenen Projekten weiter, darunter das vorliegende Buch rund um die Welt von The Witcher, das vollständig in traditioneller Malerei gefertigt wurde. Im Jahr 2020 begann er mit einem großen Diptychon mit Xavier Dorison als Szenarist.
ANDRZEJ SAPKOWSKI
wurde 1948 in Polen geboren. Für die Saga um den Hexer Geralt von Riva, ein Welterfolg, der in 37 Sprachen übersetzt wurde und dessen Verkaufszahlen bereits 15 Millionen Exemplare überschritten haben, hat er sich von der slawischen, nordischen und antiken Mythologie und von Volksmärchen inspirieren lassen, um sie dann zu verfremden. Er spricht darin zeitgenössische Probleme wie Diskriminierung, Veränderung und die Suche nach Sinn in einer sich wandelnden Welt an. Sein Werk wurde fünfmal mit dem Janusz A. Zajdel Preis sowie mit dem David Gemmell Award ausgezeichnet. Der Hexer wurde als The Witcher bereits dreimal als Videospiel adaptiert, und die TV-Serien-Verfilmung von Netflix wurde ein weltweiter Erfolg. In Narrenturm, dem ersten Band der Hussiten-Trilogie, entfaltet Sapkowski ein großes historisches Epos, das während der böhmischen Kreuzzüge im Europa des 15. Jahrhunderts spielt.
Später hieß es, der Mann sei aus dem Norden vom Seilertor her gekommen. Er ging zu Fuß und führte das aufgezäumte Pferd am Zügel. Es war spät am Nachmittag, und die Buden der Seiler und Riemenschneider waren schon geschlossen, die Gasse leer. Es war warm, der Mann aber hatte sich einen schwarzen Mantel über die Schultern geworfen. Er erregte Aufmerksamkeit.
Vor dem Gasthaus »Zum Alten Narakort« hielt er inne, blieb eine Weile stehen und lauschte dem Stimmengewirr. Wie um diese Zeit üblich, war das Gasthaus voller Leute.
Der Unbekannte ging nicht in den »Alten Narakort«. Er zog das Pferd weiter, die Gasse hinab. Dort befand sich eine andere, kleinere Schenke, sie hieß »Zum Fuchs«. Darin war es leer. Die Schenke hatte nicht den besten Ruf.
Der Wirt reckte den Kopf hinter einem Fass mit sauren Gurken hervor und musterte den Gast. Der Fremde, noch immer im Mantel, stand steif am Schanktisch, ohne eine Bewegung, und schwieg.
»Was soll’s sein?«
»Bier«, sagte der Unbekannte. Er hatte eine unangenehme Stimme.
Der Wirt wischte sich die Hände an der Leinenschürze ab und füllte einen abgenutzten Tonkrug.
Der Unbekannte war nicht alt, doch er hatte fast ganz weiße Haare. Unter dem Mantel trug er ein abgewetztes Lederwams, das am Hals und über den Achseln zugebunden war. Als er den Mantel auszog, bemerkten alle, dass er an einem über die Schulter laufenden Gurt ein Schwert trug. Daran war nichts Besonderes, in Wyzima ging fast jedermann bewaffnet, doch niemand trug das Schwert auf dem Rücken wie einen Bogen oder einen Köcher.
Der Unbekannte setzte sich nicht an den Tisch zu den wenigen Gästen, er blieb am Schanktisch stehen und betrachtete den Wirt durchdringend. Er griff nach dem Krug.
»Ich suche ein Nachtlager.«
»Nichts frei«, knurrte der Wirt, den Blick auf die Stiefel des Gastes gerichtet, die staubig und schmutzig waren. »Versucht’s im ›Alten Narakort‹.«
»Mir wäre es hier lieber.«
»Nichts frei.« Der Wirt hatte endlich den Akzent des Fremden erkannt. Es war ein Rivier.
»Ich bezahle«, sagte der Unbekannte leise, als sei er unsicher.
Und da begann die ganze hässliche Sache.
Ein pockennarbiger, grobschlächtiger Kerl, der den Fremden seit seiner Ankunft finster gemustert hatte, stand auf und kam zum Schanktisch. Seine beiden Kumpane folgten ihm im Abstand von höchstens zwei Schritt.
»Es ist nichts frei, Halunke, du rivischer Strolch«, knurrte der Pockennarbige und trat dicht an den Unbekannten heran. »Solche wie dich brauchen wir hier in Wyzima nicht. Das ist eine anständige Stadt!«
Der Unbekannte nahm seinen Krug und wich zurück. Er schaute zum Wirt hin, doch der wich seinem Blick aus. Es fiel ihm nicht ein, den Rivier zu verteidigen. Und überhaupt, wer konnte schon einen Rivier leiden?
»Jeder Rivier ist ein Verbrecher«, redete der Pockennarbige weiter und dünstete Bier, Knoblauch und Wut aus. »Hörst du, was ich sage, du Gauner?«
»Er hört’s nicht. Hat Dreck in den Ohren«, sagte einer von den beiden anderen, und der Zweite lachte böse auf.
»Bezahl und pack dich!«, knurrte der Narbige.
Erst jetzt sah ihn der Unbekannte an.
»Ich werde erst noch mein Bier austrinken.«