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In Erlangen herrscht helle Aufregung. Ein bekannter Fledermausforscher wird tot in seinem Büro aufgefunden und die Todesumstände sind verworren: Es scheint sich um einen Doppelmord zu handeln - begangen an ein und derselben Person. Ein neuer Fall für die Kriminalkommissarin Jeannette Dürer. Alle haben ein Motiv und hatten gute Gründe, den renommierten Professor ins Jenseits zu befördern ...
Ein rasanter und spannender Campus-Krimi.
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Seitenzahl: 271
Tessa Korber
Tiefe Schatten
Ein Jeannette Dürer Krimi
Inhaltsübersicht
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Danksagung
Informationen zum Buch
Über Tessa Korber
Impressum
Wem dieses Buch gefallen hat, der liest auch gerne …
Die einzige Art, das Dasein zu ertragen, besteht darin, sich an der Literatur wie in einer einzigen Orgie zu berauschen.
Gustave Flaubert
Horch! wie die Fledermaus rauschend zieht,Summ, summ, summm,Der Meineid geht um.
Clemens Brentano: Lureley
So reißt die Spurder Fledermaus durchs Porzellan des Abends.
Rainer Maria Rilke: Duineser Elegien
liebes schwesterherz,
kaum in der fremde, muss ich schon jemand vertrautem erzaehlen, was mit mir passiert. es ist unglaublich hier: jamaika! die baumfroesche knarzen, und diese hitze, wahnsinn.
das durchstroemt dich bis ganz tief rein. richtig erregend ist das, lach nicht. du gluehst und zerfliesst am strand, und der eigene schweiss duftet. abends auf der veranda schaeumt bougainvillea, und die poolbar – da sitzt du im tuerkisfarbenen wasser mit hibiscus im haar … er hatte kokosschaum auf den lippen, als er mich kuesste …
Kriminalkommissarin Jeannette Dürer warf einen Blick aus ihrem Bürofenster. Draußen hingen schwere Regenwolken über der Stadt, derselbe triste graue Horizont wie seit Wochen schon. Sommer verdiente dieses Szenario nicht genannt zu werden, dieser pervers verlängerte April, der einen abwechselnd in feuchter Hitze dampfen oder unter kalten Schauern fröstelnd sich wegducken ließ. Blauer Himmel und ein Vormittag ohne Kunstlicht im Büro wären auch mal wieder nett gewesen. Türkisfarbenes Wasser – wie schön, wenn andere es besser hatten, dachte sie gereizt und skrollte weiter durch den Text.
Es sah ihrer Schwester Tanja gar nicht ähnlich, ihr längere E-Mails aus dem Urlaub zu schicken. Das übliche war eine knappe Postkarte von der dänischen Ferieninsel, auf die sie und ihr Mann Nils immer fuhren, welche erläuterte, daß es zwar zu kalt zum Baden sei, die Kinder aber in diesem gottgeschenkten Klima wunderbar durchatmen könnten. Fein, dachte Jeannette ohne großes Interesse, daß sie sich nach fünfzehn Jahren mal für was anderes entschieden hatten. Auch wenn das bedeutete, daß Tanja auf einmal klang wie Joseph Conrad, der für »Heart of Darkness« übt. Das Klima dort mußte in der Tat bemerkenswert sein.
Trübe schaute Jeannette hinaus in den verregneten deutschen Sommerhimmel und dann wieder auf ihren Schreibtisch, der ungewohnt leer aussah. Tatsächlich lag nichts darauf als ein dickes Aktenbündel zwischen zwei Pappdeckeln und ihre Hände mit den überkurz geschnittenen Nägeln, die unruhig über die nackte Arbeitsplatte fuhren. Persönliche Gegenstände gab es hier nicht, keinen Nippes, keine Bilderrahmen, keine Topfpflanze. Allenfalls ein kleines Papierstreifchen auf ihrem Computer mochte als Ausdruck persönlichen Gestaltungswillens durchgehen. Darauf stand in Druckbuchstaben »Reiß dich zusammen«. Dieser Zettel begleitete die junge Kommissarin seit ihrer Studienzeit.
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