[Tischrede beim Festessen der Nation Associates, 1945] - Thomas Mann - E-Book

[Tischrede beim Festessen der Nation Associates, 1945] E-Book

Thomas Mann

0,0
0,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

»Der Glaube an Amerika und seine Führerschaft ist mir zur persönlichen Ehrensache geworden. Ich bin kein bloßer Gast mehr in diesem Lande, ich bin sein Bürger; ich sage »wir«, wenn ich von Amerika spreche, und ich sage es mit Ehrgeiz.« Nicht nur die New York Times griff diese Worte Thomas Manns im Rahmen einer Glosse am 27. Juni 1945 freudig auf. Dass Mann sich in dieser Weise über seine Exilheimat äußerte, trug ihm landesweite Sympathien ein. Während eines festlichen Dinners im New Yorker Waldorf Astoria Hotel, dessen Erlöse der liberalen Zeitschrift The Nation zugutekommen sollten, würdigten ihn zahlreiche namhafte Redner, darunter Felix Frankfurter, Richter des Obersten Bundesgerichtes, und Harold Ickes, Secretary of the Interior unter den Präsidenten Roosevelt und Truman. Versammelt sind alle Beiträge des Abends in der Broschüre ›Addresses at the Dinner in Honor of Dr. Thomas Mann at the Occasion of his Seventieth Birthday‹ (New York, 1945).

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 14

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Thomas Mann

[Tischrede beim Festessen der Nation Associates, 1945]

Essay/s

Fischer e-books

In der Textfassung derGroßen kommentierten Frankfurter Ausgabe(GKFA)Mit Daten zu Leben und Werk

{27}[Tischrede beim Festessen der Nation Associates, 1945]

Meine Damen und Herren,

Wir haben uns an einer Reihe vortrefflicher Reden erfreut, Reden von einer heiter-gewandten Formvollendung, wie nur eine alte oratorische Kultur und Übung, der diskursive Geist der Demokratie sie zeitigt, und ich bin mir melancholisch bewußt, daß das Schlußwort, zu dem ich mich gemeldet habe, verurteilt ist, auf eine Anti-Climax hinauszulaufen. Aber es ist ja ganz unmöglich, daß wir auseinander gehen, ohne daß ein Wort des Dankes aus meinem Munde gekommen wäre für dieses schöne Fest, das die Nation-Associates uns bereitet haben, und dessen äußerer Anlaß mein jüngst begangener siebzigster Geburtstag ist.

Der äußere Anlaß – man kann es nicht genug betonen; und wenn ich an den glänzenden Reden dieses Abends etwas auszusetzen habe, so ist es nur dies, daß mein Name zu oft darin vorkam. Nie hätte ich dem Plan dieser Veranstaltung zugestimmt, wenn ich ihr nicht von Anfang an einen völlig überpersönlichen Sinn und Zweck hätte beilegen dürfen: den Sinn einer Kundgebung zu Ehren und zugunsten des liberalen Gedankens in Amerika, dessen klarster und vornehmster publizistischer Ausdruck die Zeitschrift ist, der wir diesen Abend danken: die »Nation« unter der klugen, begeisterten Leitung einer typisch amerikanischen und dabei doch seltenen, außerordentlichen Frau: Freda Kirchwey’s. Es ist mir selbstverständlich: der moralische wie auch der materielle Gewinn dieses Abends soll der »Nation« und ihrer Sache zugute kommen. Es ist ja die Sache der Freiheit, des Friedens, des sozialen Fortschritts, der Zusammenarbeit der Völker, mit einem Worte: die {28}