Tod im ländlichen Vreschen-Bokel - Silke Lüttmann - E-Book

Tod im ländlichen Vreschen-Bokel E-Book

Silke Lüttmann

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Beschreibung

Auf ihrem Spaziergang finden Siley und Silke einen Nachbarn tot in seinem Haus auf. Zunächst gerät auch Silke unter Mordverdacht, doch die Ereignisse spitzen sich weiter zu. Der zuständige Ermittler wird angegriffen und Siley setzt seine Spürnase trotz Morddrohung und Gegenwehr der Polizei ein.

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Dieses Buch ist all denen gewidmet, die das ländliche Leben prägen und so wunderbar machen.

Die Autorin:

Geboren 1971, aufgewachsen in Bad Zwischenahn und nach dem Abitur lange Jahre als Fitnessfachwirt tätig gewesen.

Sie lebt mit einem Hund glücklich im schönen Ammerland und träumt von einem Resthof, auf dem sie Schafe und noch mehr Hunde halten kann.

Inhaltsverzeichnis

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Epilog

Prolog

Mein Name ist Siley, ich bin von blauem Blut. Ich lebe mit meinem Frauchen Silke auf einem Resthof in einer ländlichen Gegend. Wir mögen das Leben dort, denn die Menschen sind freundlich, man grüßt sich und hat stets Zeit für einen kleinen Klönschnack. Andere nennen es Neugier, aber bei uns nennen wir es Interesse an den Mitmenschen.

Auf dem Land haben die Menschen genauso so viel zu tun, wie die in der Stadt, dennoch geht es bei uns weniger hektisch zu, denn wir wissen, wie schön und auch wichtig es ist, die Natur zu genießen. Silke und ich laufen gern durch die Bauernschaften und freuen uns über Rehe und sonstige Wildtiere, die wir entdecken, genauso, wie über Kühe und Schafe auf der Weide. Leben auf dem Land ist jeden Tag auch ein bisschen wie Urlaub.

An diesem Tag endete unser Spaziergang jedoch mit Schreck und Aufregung und wieder einmal war meine Spürnase gefragt.

1

Die letzten Tage war es unerträglich heiß gewesen. Die Sonne hatte seit Tagen unerbittlich auf uns herunter geschienen und das Thermometer auf über 30 Grad Celsius gehalten. Ich mag zwar Wärme, aber nun wurde auch mir zu viel und ich hatte nur noch schlapp herumgelegen. Silke hatte mir immer wieder selbstgemachtes Hunde Eis gereicht, das mich jedoch nur immer kurz abgekühlt hatte, und so entschied sie, dass wir an diesem Tag ganz früh, noch bevor die Sonne richtig aufgegangen war, einen Spaziergang machen sollten. Das hielt auch ich für eine gute Idee und auch, dass Silke darauf verzichtete, mir ein Geschirr anzulegen. „Ich nehme heute nur die Retriever-Leine für dich mit, du darfst also quasi oben ohne laufen.“, zwinkerte sie mir zu.

Außer uns war noch keiner auf der Straße unterwegs. Es war zwar schon warm, aber es war noch gut auszuhalten und ich ließ keinen Grashalm aus, ihn gründlich abzuschnuppern. An den heißen Tagen war ich nur neben Silke hergetrottet, die sehr bedacht darauf gewesen war, dass meine Pfoten nur ganz wenig Asphalt berühren mussten. Dennoch hatte ich nur meine Geschäfte erledigt und hatte den Rest der Strecke nur gehechelt. Silke ließ mich frei laufen und machte Fotos von der aufgehenden Sonne. Manchmal rief sie mich zu sich und ich musste vor ihrer Kamera posieren, etwas, das ich nicht gern mag, aber ich hielt kurz still, damit Silke Fotos machen konnte. „Du bist so ein schöner Junge.“, strahlte sie mich an und gab mir einen Keks, wenn ich mich in Position hatte bringen und stillgestanden hatte.

Silke hatte die mittellange Strecke über Vreschen-Bokel auserkoren, um nicht an der Hauptstraße entlang zu müssen. „Wir wollen heute mal den Morgen in der Natur genießen.“, hatte sie gesagt. Ich rannte mal rechts und mal links an der schmalen Straße entlang, überall fand ich Nachrichten von anderen Hunden, und ignorierte, dass Silke mich immer wieder ermahnte, auf einer Seite zu bleiben. Schließlich gab sie es auf und lachte über meinen Zickzack-Kurs. Wir kamen an einer Weide vorbei, von der aus uns fünf Kühe anschauten. „Guten Morgen, die Damen.“, grüßte Silke sie und machte auch von ihnen ein Foto, da sie hübsch in einer Reihe am Zaun standen und uns neugierig beäugten. Ich war schon rechts abgebogen und wartete dort auf Silke. Wir hatten nun die Hälfte der Strecke geschafft. Vor uns lag nun noch eine gute Strecke, wo ich ohne Leine laufen konnte und ich gab noch einmal richtig Gas. Meine aufgestaute Energie der letzten Tage verlangte ihren Tribut und ich galoppierte ein Stück voraus, um dann wieder zu Silke zurückzuwetzen. „Teil dir deine Energie gut ein, nachher trödelst du wieder.“ Silke tätschelte mich und gab mir ein Möhrchenstück, „Hier, eine Power-Möhre für dich.“ Ich rannte wieder los und kletterte an der Brücke den Abhang hinunter. Das Wasser im Kanal, unseren berühmten Fehnen, stand hoch und so konnte ich mühelos meinen Durst stillen. „Dass du dieses Wasser magst.“, staunte Silke. Ich blickte zu ihr hoch und nahm noch eine Schnauze voll von dem Wasser. Als ich mich umdrehen wollte, um wieder den Abhang hinaufzuklettern, stolperte ich und wäre fast in den Kanal gefallen. „Was machst du denn?“, hörte ich eine besorgte Silke rufen. Nun muss ich ihr zugutehalten, dass sie sich nicht ohne Grund sorgte, denn, obwohl ich ein reinrassiger Labrador bin, mit Stammbaum und allem, kann ich leider nicht richtig schwimmen und Silke musste mich schon das eine oder andere Mal aus einem Gewässer ziehen. Ich schaffte es aber wieder hinauf und so liefen wir weiter.

An der letzten Kurve kamen wir an einem Bauernhaus vorbei. Silke schaute neugierig hinüber. „Das würde ich auch gern haben wollen. Ein schöner alter Resthof.“ Sie blieb stehen und blickte auf den Garten. „Wirklich schön.“ Ich war ein Stück weitergelaufen und stand nun an der großen breiten Einfahrt. Der Hof lag friedlich vor uns und wirkte majestätisch. Man konnte das Leben auf früheren Zeiten fast noch spüren, aber der Hof wurde nicht mehr betrieben, leider ein Schicksal, das viele kleine Höfe betrifft, die irgendwann aufgegeben werden. Die Stallungen waren leer, doch ich sah an Silkes Gesicht, dass sie sich vorstellte, wie es wäre, den Hof wieder mit Leben und vor allem Tieren zu füllen.

Ich hielt meine Nase hoch in die Luft. Silke sah immer noch gedankenverloren zum Resthof mit dem schönen Bauerngarten vor dem Haus. „Na komm, wir gehen nach Hause, ich habe Hunger.“ Sie wandte sich zum Gehen, doch ich preschte plötzlich die lange Auffahrt des Resthofes hoch. „SILEY! HIER HER!“, schrie Silke, aber ich drehte mich nur um und bellte wie verrückt. Silke sollte mir folgen. Sie kam langsam die Einfahrt hinter mir her. „Siley!“, rief sie wieder meinen Namen, „Hier jetzt her!“ Wieder bellte und Silke lief schneller. Ich rannte voran und bog rechts um den Stallteil. Dort wartete ich auf Silke, die nun recht zügig hinter mir herkam. Sie blieb stehen und schaute sich um. „Was machst du denn? Wenn Herr Dierks uns nun erwischt?“, flüsterte sie und sah sich immer wieder um. Meine Nase drängte mich, weiterzulaufen und so stand ich schließlich vor dem großen Scheunentor. Ich zuckte vor Schreck zusammen, als Silke mein Geschirr griff, um mich wegzuziehen. Mit einem Ruck riss ich mich jedoch los und lief zur kleinen Tür im Scheunentor, diese stand einen kleinen Spalt weit offen. „Gleich werde ich böse.“, schimpfte Silke, doch ihre Neugier siegte und sie folgte mir, wobei sie sich immer wieder umsah. Ich schob mit der Schnauze die Tür weiter auf und zwängte mich hindurch. Silke schlich hinter mir her. „Was ist denn?“ Ich hob wieder meine Nase in die Luft und folgte meiner Spur, die ich bereits auf der Straße gewittert hatte. Nun lief ich mit der Nase am Boden durch den Stalltrakt. Hier und da schnupperte ich und kam der Ursache immer näher. Silke sagte nichts mehr, sie behielt mich im Blick und ging dicht hinter mir. Ich kam an mehreren Schweineboxen vorbei, die alle verschlossen waren und drehte dann so abrupt wieder um, dass Silke beinahe über mich gestolpert wäre. Meine Nase führte mich zwei Boxen zurück und da blieb ich mit gesträubtem Nackenfell und knurrend stehen. Silke schaute sich um, dann schaute sie über die kleine Mauer der Schweinebox. Sie wich einen Schritt zurück, sah zu mir herunter, dann wieder in die Box. „Siley...“ Sie starrte in die Box. Mir war der Blick versperrt und so versuchte ich, mit den Pfoten, die Boxentür aufzubekommen. „Nein, aus. Ich öffne dir gleich die Box, aber bitte, pass auf.“ Ich trat etwas nach hinten, Silke öffnete die Box, sie hatte eine Tüte von mir genommen. Ich sah erst vorsichtig hinein. Vor mir am Boden lag ein Mann. „Das ist Hermann Dierks.“ Silke ging auf Zehenspitzen in die Box und sah sich genau um. Ich schnupperte alle Ecken ab und nahm mir dann den vor mir am Boden liegenden Mann vor. Eine Forke steckte in seiner Brust und ragte hoch nach oben. Meine Nase sagte mir, dass er noch nicht lange tot war. „Er war immer so freundlich und fröhlich.“ Silke unterdrückte ihre Tränen und biss sich auf die Lippe.

Marc Rohloff erschien im Jogging-Anzug und sah verschlafen aus. „Moin.“ Silke führte den Kommissar wortlos in den Stall und wies in die Box. „Eindeutig ein Tötungsdelikt.“, stellte Marc fest. „Herr Dierks war immer freundlich, er hat immer ein nettes Wort für jeden gehabt.“ Silkes Augen füllten sich wieder mit Tränen und sie hockte sich neben mich. Ich leckte ihr die Tränen vom Gesicht und schaute dann dem Kommissar zu, wie er den offensichtlichen Tatort in Augenschein nahm. „Er wurde nicht bewegt, man hat ihn hier in der Schweinebox umgebracht.“ „Herr Dierks hat schon seit Jahren keine Schweine mehr. Warum die Forke?“ Silke sah Marc fragend an. Ich las mit meinem Geruchssinn die ganze Box erneut ab und speicherte die verschiedenen Duftnoten ab. Dann erschien der von Marc bestellte Trupp aus Spurensicherung, Streifenpolizei zur Sicherung des Hofes und der Leichenwagen, der Herrn Dierks im Anschluss zur Gerichtsmedizin nach Oldenburg bringen sollte. „Ich komme nachher zu dir nach Hause. Geht nun.“ Marc schickte uns weg. Ich verließ nur ungern den Hof und auf dem Weg vom Grundstück nahm ich weitere Gerüche wahr. Es waren frische Gerüche und mit einem leisen Grummeln gab ich Silke dies bekannt. „Komm, wir müssen gehen. Aber...“, Silke sah sich um und winkte Marc noch einmal zu, „...wir kommen wieder, wenn das Spektakel hier vorbei ist.“ Sie flüsterte mir zu und ich fügte mich brav. Auf dem Weg nach Hause musste ich immer an den alten Herrn Dierks denken. Er hatte mich immer zu sich hergelockt und mir die Ohren massiert. Ich hatte ihn gerngehabt und der Anblick, wie er mit der Forke in der Brust in der Schweinebox gelegen hat, erschütterte mich. Silke schwieg den gesamten Weg und als wir daheim waren, stellte sie mir mein Fressen vor. „Ach Siley, wo sind wir da nur wieder hineingeraten?“ Ich unterbrach das Fressen kurz und wedelte mit der Rute. „Lass es dir schmecken, ich mach nun noch Rührei, davon kannst du auch etwas bekommen.“ Silke holte sich Eier aus dem Hühnerstall und öffnete dem fleißigen Federvieh die Klappe, dass sie hinauskonnten. Mit den Eiern in der Tasche ging sie zur Schafkoppel und sah dort auf dem Weg zurück ins Haus nach dem rechten.

Der Kaffee war gerade aufgebrüht und die Rühreier zubereitet, als Marc, immer noch in seiner Jogging-Hose am Tor klingelte. Ich sah aus dem Fenster vom Esszimmer und bellte kurz, dann setzte ich mich wieder vor den Tisch, auf dem die Eier standen. „Möchtest du auch Kaffee und Eier?“ Marc sah hungrig auf den Tisch. „Gerne. Zu der nachtschlafenden Zeit, als du mich angerufen hast, gab es leider noch keinen Kaffee an der Tankstelle und Hunger hätte ich wohl auch. Ist Rainer auch da?“ Silke machte noch Toast und stellte dieses auf den Tisch. „Nein, er wollte bei der Wärme in seinem Haus bleiben.“ Dabei blickte sie zur Seite. Marc nahm einen Schluck Kaffee. „Trübe Stimmung im Paradies?“ Silke winkte ab. „Lass uns essen, bevor die Eier ganz kalt sind.“

Der Kommissar fuhr nach dem Frühstück ab. Er wollte nach Hause, sich umziehen und dann aufs Präsidium. Silke räumte auf und machte sich daran, die Weide zu kontrollieren. Die Schafe hatten sich in den Unterstand verzogen, da die Sonne inzwischen wieder mit erbarmungsloser Hitze hernieder schien. „Bleib du im Haus.“, sagte sie zu mir, „Das ist schon wieder zu warm.“ Ich hatte gar nicht vorgehabt, mit hinauszugehen, da ich nach dem frühen Spaziergang und unserem Leichenfund müde war. Im Haus war es angenehm kühl, da die alten Mauern die Wärme abhielten. Silke hatte seit Tagen schon die Außenrollos auf halber Höhe zugezogen, damit die Sonne nicht in die Räume schien. Ich legte mich in mein Bett und schlief ein. Im Traum erschien mir der alte Hermann Dierks, der auf seinen Gehstock gestützt mich mit einem Leckerli heranlockte. „Komm her, kleiner Mann.“, sagte er mit seinem freundlichen Lächeln. Ich wandte mich zu Silke um, damit sie mir die Erlaubnis erteilte und als sie genickt hatte, wollte ich zu Herrn Dierks laufen. Doch dieser hatte plötzlich diese Forke in der Brust und die Zinken schauten hinten aus seinem Rücken wieder heraus. „Komm, mein Junge.“, sprach er. Ich war wie erstarrt, denn der Anblick war grotesk. Hermann Dierks stand mit der Forke mitten in seinem Oberkörper vor mir und lächelte. „Siley, wach auf.“, flüsterte Silke neben mir. Ich zitterte am ganzen Körper und brauchte einen Moment, um mich zu orientieren, mein Traum war dermaßen real gewesen, dass ich das Gefühl hatte, Herr Dierks würde jeden Augenblick zur Tennentür hereingelaufen kommen. „Du hast nur geträumt.“ Silke hatte sich neben mich in mein Bettchen gelegt und streichelte mich sanft. Langsam beruhigte sich mein Herzschlag und ich wurde wieder richtig wach. „Wir machen uns nun Mittagessen.“, lockte Silke mich aus meinem Bettchen und ich schaute mich um. Es war inzwischen schon Mittagszeit und ich hatte den Vormittag verschlafen.

Das Essen köchelte im Topf, es sollte Gemüsepfanne geben, Silke hatte die Zucchini, Möhren und Kartoffeln gestern aus unserem Garten geholt. Sie hatte eine Sauce gezaubert und ich wartete nun darauf, dass auch ich etwas davon abbekam. Aus den Augenwinkeln sah ich Bewegung am Einfahrtstor und lief zum großen Fenster. „Bekommen wir Besuch?“, Silke beugte sich hinunter und schaute ebenfalls aus dem Fenster. „Was will Marc denn schon wieder hier?“ Sie ging durch die Tenne auf den Hof und ließ den Kommissar ein. „Willst du wieder mitessen?“, scherzte Silke. Marc Rohloff verzog keine Miene. „Es tut mir leid Silke, aber ich muss dich verhören. Mein Vorgesetzter hat mich heute in sein Büro zitiert, er hat langsam Zweifel, dass du immer nur zufällig Leichen findest.“ Silke machte große Augen, „Das ist nicht dein Ernst!“ „Ich muss es tun.“, Marc blickte nach unten. „Dann komm rein. Oder muss ich etwa mit aufs Revier? Vielleicht sogar noch in Handschellen?“ Silke hielt ihm ihre Hände hin. „Silke, bitte.“ Marc folgte uns in die Küche, wo Silke den Topf mit dem Essen herunter drehte. „Ich darf aber wohl etwas essen dabei, oder?“ In Silkes Stimme war deutliche Verärgerung zu hören.

Der Kommissar stellte Silke einige Fragen und machte sich Notizen. Die Stimmung hob sich zum Ende wieder ein wenig. „Ich werde das so protokollieren, dann kannst du das morgen unterschreiben.“ Er fuhr wieder ab und Silke machte sich einen Tee. „Das kann doch echt nicht wahr sein. Du findest Spuren, die die Polizei nicht entdeckt, und nun werde ich verdächtigt, einen Mord begangen zu haben. Als ob ich sonst nichts zu tun hätte.“ Silke sah mich an und ich legte meinen Kopf auf ihr Bein. „Ich sollte Christian anrufen, nur für den Fall der Fälle.“ Meine Rute wischte über den Boden als Zustimmung. Silke erreichte ihren befreundeten Anwalt und berichtete ihm von dem Verhör und dem Verdacht des Polizeichefs Jürgen Müller, dem Vorgesetzten von Marc Rohloff. Christian wollte direkt Marc Rohloff anrufen und am Abend zu uns kommen. Silke war sichtlich erleichtert und wir gingen kurz zusammen in den Garten, damit ich mich lösen konnte. „Wir können nun sowieso nichts machen, also lass uns den Rest des Tages im Schatten der großen Kastanie verbringen.“ Mit einem Kuschelkissen und einer großen Decke in der Hand gingen wir in den Garten und machten es uns unter dem großen Baum gemütlich. Hier war die Sonne inzwischen vorbei und so war es gut auszuhalten. Ich drückte mich dicht an Silke und sie legte den Arm um mich. „Schlaf ruhig. Ich pass auf dich auf.“

2