Tod mit Seeblick - Beate Maxian - E-Book

Tod mit Seeblick E-Book

Beate Maxian

4,6

  • Herausgeber: Prolibris
  • Kategorie: Krimi
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2013
Beschreibung

Im Garten einer Villa am schönen Attersee im Salzkammergut liegt die ehemalige Richterin Helga Wolf - unbekleidet und tot. Alles deutet auf einen Mord aus Leidenschaft. Aber wer war ihr Liebhaber? Die unkonventionelle und bisweilen chaotische Inspektorin Sandra Anders und ihre ordnungsliebende Assistentin Rosa Mairinger ermitteln zwischen Urteilssprüchen und heimlichen Liebesnestern. Allmählich beginnt die Fassade der ehrbaren Richterin zu bröckeln. Und dann taucht noch eine zweite Tote auf. Erschlagen. Auf die gleiche Weise wie Helga Wolf. Aber die beiden Opfer verbindet nichts, oder doch?

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Seitenzahl: 345

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Beate Maxian

Tod mit Seeblick

Attersee Krimi

Prolibris Verlag

Dies ist ein Roman, dessen Personen und Handlung frei erfunden sind, auch wenn er in der ganz realen Umgebung des Attersees spielt. Ich habe mir jedoch die Freiheit genommen, manches zu ändern oder zu erfinden. Eventuelle Übereinstimmungen mit lebenden oder verstorbenen Personen wären zufällig und keinesfalls beabsichtigt.

»... believe the devil took her hand. He’s a charmer but he’ll harm you. Cause he knows his tricks so well.«

(Hans Theessink, Bridges)

Samstag, 30. Juni, 23.30 Uhr

Cosi fan tutte. Ihre Lieblingsarie »Un’ aura amorosa« begleitete sie hinaus auf die Veranda ihrer Villa. Sie verharrte in dem Lichtkegel, der durch die geöffnete doppelflügelige Glastür fiel, und genoss den Anblick des beleuchteten Schlosses Kammer am gegenüberliegenden Seeufer. Ihren Bademantel hielt sie fest um ihren Körper geschlungen. Dann trugen ihre Gedanken sie zurück in das Schlafzimmer, wo sie noch vor wenigen Minuten in den Armen eines jungen Mannes gelegen hatte. Eine überaus angenehme Erinnerung. Sie legte den Kopf in den Nacken, betrachtete den Sternenhimmel und sog den Duft des Sommers ein: Lavendel und Hortensien.

Das Grundstück war durch hohe Mauern vor den Blicken Neugieriger geschützt. Trotzdem ging sie einige Schritte vorwärts, bis sie Gras unter ihren nackten Füßen spürte und im Schutz der Dunkelheit stand. Deutlich hörte sie die Wellen des Attersees gegen die Planken des Stegs schlagen, betörende Klänge, die sie magisch anzogen und auf sie wirkten wie Mozarts Musik, die inzwischen den gesamten parkähnlichen Garten in Besitz genommen hatte.

Das Motorgeräusch eines einsamen Bootes auf dem See unterbrach die Idylle, um Sekunden später wieder zu verklingen.

Langsam ließ sie den Bademantel von ihrem Körper gleiten. Vollends nackt breitete sie die Arme aus, schloss die Augen, spürte den kühlen Wind, der sanft über ihre Haut strich und die Hitze des Tages davontrug. Die achtundfünfzig Jahre waren ihr nicht anzusehen. Sport, viel Schlaf und gesunde Ernährung hatten sie fit gehalten. Kein überflüssiges Fett belastete ihre Taille oder Hüfte, das ihre vielleicht manchmal zu jungen Liebhaber abstoßend finden könnten. Nur eiserne Disziplin bringt dich weiter. Dieser Leitsatz ihres Vaters begleitete sie bereits ihr gesamtes Leben. Mit der Zeit waren diese sechs Worte ihr eigenes Dogma geworden, sie wusste gar nicht, wie lange schon. So oft schon hatte sie sich den Satz vorgebetet, wie ein Mantra. Aber diese Zeit war nun vorbei. Sie sang leise mit. »In uomini, in soldati.« Beim Männervolk, bei Soldaten.

Helga Wolf hatte heute Abend endgültig ein neues Leben begonnen. Abseits von Recht und Ordnung, Doppelmoral und festgefahrenen Strukturen. Nach fast vierzig Jahren Strafgesetzbuch wartete nun das Leben auf sie, das sie als Richterin des Landesgerichts in Linz bisher nur heimlich gelebt hatte und nun, nach ihrer vorzeitigen Pensionierung, offen leben konnte. Natürlich brodelte in den vergangenen Jahren die Gerüchteküche, unterhalten von intriganten Kollegen. Sie lächelte verächtlich. Blanker Neid war das. Sie waren ihrem Geheimnis nie wirklich auf die Spur gekommen, hatten lediglich an der Oberfläche gekratzt, und sie hatte sich niemals aus der Reserve locken lassen, weder durch freundschaftliches Getue, noch durch bissige Bemerkungen. Vor einem halben Jahr hatte ihr Vorgesetzter dann plötzlich vorgeschlagen, dass sie in den vorzeitigen Ruhestand treten solle. »Ohne Abzüge! Sozusagen aus gesundheitlichen Gründen, offiziell«, hatte er gemeint und ihr dabei vertraulich zugezwinkert.

War doch mehr als ein Gerücht an die Oberfläche getreten? Hatte jemand geplaudert? Selbstverständlich hatte sie vorerst abgelehnt. Der Zugang zu jenen Unterlagen, die sie für ihre heimlichen Aktivitäten brauchte, wäre ihr verschlossen gewesen. Nach einigen Tagen Bedenkzeit hatte sie dann aber doch angenommen, nachdem sie einen Weg gefunden hatte, auch in Zukunft an die notwendigen Informationen zu kommen. Sie wollte den Rest ihres Lebens auf ihre Art genießen.

Immerhin hatte sie ein kleines Vermögen gespart, das sich, seit dem Tod ihrer Eltern vor acht Jahren, verdoppelt hatte und ihr jenen Lebensstil sicherte, den sie gewohnt war. Auch die Scheidung von ihrem Mann vor sechs Jahren hatte einiges eingebracht. Ein guter Ausgang für ihre Ehe, wenn man bedachte, dass sie Walter geheiratet hatte, weil sich ihre Eltern einen aufstrebenden Staatsanwalt als Schwiegersohn gewünscht hatten. So tat man das in guten Kreisen nun mal. Ihr Vater war, wie sie selbst, Richter am Landesgericht gewesen, ihre Mutter hatte am Standesamt promoviert. Und ihr selbst war ein Ehemann sehr recht, der nicht oft zu Hause anzutreffen war. Walter schien für diese Rolle perfekt zu sein.

Sie seufzte innerlich. Wie sehr hatte sie sich als junges Mädchen ein Leben gewünscht, das so ganz anders war als das ihrer Eltern. Losgelöst von all den konservativen Gesellschaftszwängen. Aber sie war dann doch das Mädchen aus gutbürgerlichem Haus geblieben und hatte sich gefügt.

Ihre Ehe war kinderlos geblieben, was wohl auch daran gelegen hatte, dass sie kaum miteinander geschlafen hatten. Denn Walter hatte noch nicht einmal genug Fantasie für zwei Nächte mitgebracht. Rauf, rein, kurzes Gerammel, abspritzen, fertig. Ihre Orgasmen hatten nichts mit ihm zu tun gehabt.

Walter hatte auf einer einvernehmlichen Scheidung bestanden und sie auf einer materiellen Abfindung: die Villa am Attersee. Zähneknirschend hatte er nach endlosen Diskussionen nachgegeben. Auch diesen einen Waldmüller würde sie noch bekommen. Walter hasste die Malerei des Biedermeiers.

Träge öffnete sie ihre Lider.

Der Himmel war noch immer sternenklar. Im See darunter spiegelten sich die Lichter der umliegenden Orte. Vertaute Segelboote schaukelten sanft hin und her, machten sich durch typische Klack-Laute bemerkbar.

Ein Glas Champagner, das ihr über die Schulter hinweg gereicht wurde, riss sie aus ihren Gedanken. Sie wandte sich um und lächelte. Vor ihr stand genau das, was sie wollte. Jung, ein klein wenig verbraucht und alles andere als vornehm. Und – er war nackt. Ein Geschenk, im wahrsten Sinne des Wortes. Das Leben konnte so wunderbar sein.

Happy Birthday, Helga.

Er streifte ihr eine Decke über die Schultern, drückte sie mit sanfter Gewalt nach unten auf den Boden. Der Rasen war kühl und ein wenig feucht. Die Decke wärmend und weich. Sie hörte ein leises Klicken und spürte wie sich Handschellen um ihre Handgelenke schlossen, das erregte sie. Sein Gesicht war direkt über ihrem. Sein Atem roch nach Champagner und Pfefferminz. Seine dunklen Augen waren auf ihr Gesicht gerichtet, als er sich wortlos über sie schob. Er verschloss ihre Lippen mit einem Kuss, fuhr dann mit der Zungenspitze ihren Hals entlang, streichelte kurz ihre feuchten, angeschwollenen Schamlippen, rieb seinen steifen Penis an ihren Oberschenkeln, legte sich in Position, spreizte ihre Beine mit leichtem Druck, drang tief in sie ein, stieß ein-, zweimal zu, dann zog er sich wieder zurück. Er ging langsam vor, trieb sie zum Wahnsinn.

Sie seufzte. Es war das dritte Mal in dieser Nacht, dass er seinen befriedigenden Dienst an ihr antrat. Der Junge war sein Geld wert.

Sonntag, 1. Juli, 00.45 Uhr

Nach Mitternacht genehmigte sich Briska Frank endlich eine heiße Tasse Kaffee. Der schwarze Himmel, den sie durch die Fenster sehen konnte, war sternenklar. Die Dienste am Wochenende waren die schlimmsten von allen, und nachts verschärfte sich die Lage nochmals. Sie fühlte sich mit ihren dreiundfünfzig Jahren langsam zu alt dafür. Bis Mitternacht schien die Notaufnahme im Vöcklabrucker Krankenhaus jedes Mal aus allen Nähten zu platzen und die Arbeit nicht abreißen zu wollen: drei Motorradunfälle, zwei Autounfälle, dazwischen Betrunkene, ein Kreislaufkollaps und wieder einmal eine Frau, die von ihrem brutalen Ehemann misshandelt worden war. Ohne Kommentar hatte sie ihr die Nummer vom Frauenhaus zugesteckt.

Sie waren eindeutig unterbesetzt. Drei Schwestern und eine Notärztin mussten die ganzen Nachtaufnahmen schaffen. Irgendwo im Haus war noch ein Arzt in Bereitschaft, falls ein Notfall eingeliefert würde, während die Notärztin gerade mit dem Rot-Kreuz-Wagen unterwegs war.

Das Schwesternzimmer lag unmittelbar neben einem Raum zur Erstaufnahme. Darin schlief gerade ein Betrunkener seinen Rausch aus. Er war mit dem Notarztwagen geholt worden, nachdem er in einer Bar am See zusammengebrochen war. »Tequila-Wettsaufen« hatte man den Sanitätern kurz erklärt.

»2,8 Promille«, hatte ihnen die Notärztin über Funk durchgegeben. Bei 3,5 Promille hätte er möglicherweise den Tod gefunden.

Bereits zwei Mal hatte er im Akutraum auf den Boden gekotzt. Das hasste sie am meisten, das Erbrochene von Besoffenen wegzuwischen und von diesen Typen auch noch angepöbelt zu werden. Auch wenn sich die meisten am nächsten Tag für ihr Verhalten genierten und entschuldigten, war ihr klar, dass sie diese Zecher nicht mehr lange ertragen würde. Sie ertappte sich immer öfter bei dem Gedanken, ein falsches Mittel zu spritzen und sie damit ins Jenseits zu befördern. Es wäre so einfach. Schön langsam sollte sie aufhören mit diesem Job, sich versetzen lassen, vielleicht in die Verwaltung: Überleitungspflege oder Tagesambulanz.

Sie nahm einen großen Schluck von ihrem Kaffee, griff nach einem trockenen Keks, der auf einem Teller lag. Elisabeth Brand, ihre Kollegin und Freundin trat ein, setzte sich zu ihr an den Tisch. Sie hielt ein Krankenblatt in der Hand. »Wir haben ihn auf 1,5 herunten. Der Typ ist soweit stabil. Der schläft jetzt nur noch seinen Rausch aus. Wir können ihn auf die Station verlegen lassen. Hab oben schon Bescheid gegeben.«

Sie kicherte. »Der wird morgen Augen machen, wenn er begreift, dass er im Krankenhaus ist. Bin ich froh, dass mein Peter ...« Weiter kam sie nicht mehr, denn ein neuer Notfall verlangte ihre volle Aufmerksamkeit. Gleichzeitig klingelte das Telefon in der Notaufnahme.

»Frank«, meldete Briska sich, nachdem der Portier den Anrufer durchgestellt hatte.

Sie bekam keine Antwort, hörte aber jemanden atmen.

»Hallo! So melden Sie sich doch!«

Wieder keine Antwort.

»Sind Sie verletzt oder krank? Wenn ich Ihnen den Rettungswagen schicken soll, müssen Sie mir Ihre Adresse sagen.«

Wieder nichts. Sie horchte stumm. Atmen. Dann wurde aufgelegt, und sie hörte nur noch den Besetztton. Schnell wählte sie die Durchwahl des Portiers.

»Was war mit dem Anrufer, eben?«, fragte sie.

»Nichts. Wollte nur die Notaufnahme.«

»Ein Mann oder eine Frau?«

»Der Stimme nach ein Mann.«

»Klang er krank, oder hatten Sie das Gefühl, dass er Schmerzen hatte?«

Der Portier dachte kurz nach, dann sagte er: »Die Stimme schien ganz normal, weder sonderlich aufgeregt, noch stockend oder sonst irgendwie unnatürlich. Wieso? Stimmt was nicht?«

»Er hat sich nicht gemeldet.«

»Wahrscheinlich einer dieser Scherzbolde. Sie kennen das doch, diese bescheuerten Mutproben nach einigen Bieren: Jetzt ruf ich mal eben bei der Polizei oder im Krankenhaus an, mal schauen, ob die mich schnappen.« Er machte eine kurze Pause. »Denken Sie doch mal nach. Normalerweise wählt jemand, der ernsthaft krank oder verletzt ist, doch sofort die Notrufnummer und nicht die direkte Telefonnummer vom Krankenhaus. Wer hat die denn schon im Kopf?«

»Wahrscheinlich haben Sie Recht«, pflichtete ihm die Krankenschwester bei. Sie fuhr sich mit der Hand über die Stirn. »Ich mach mir mal wieder unnötig Sorgen, bringt der Beruf so mit sich.«

Nachdem sie aufgelegt hatte, blieb sie nachdenklich einige Sekunden mit der Hand am Telefon stehen, starrte durch das Fenster in die dunkle Nacht. Sie sollte wirklich aufhören mit diesem Job. Ihre Kollegin unterbrach sie in ihren Gedanken. Sie brauchten Hilfe im Schockraum.

Die Nacht war noch lange nicht vorbei.

Um sieben Uhr morgens war Briska Frank ausgelaugt und müde. Wie üblich nach einer Zwölf-Stunden-Schicht. Sie hatte keine Zeit mehr gehabt, noch eine Tasse Kaffee zu trinken oder mit Elisabeth über den Anrufer zu reden. Und jetzt hatte sie keine Lust mehr dazu. Inzwischen war sie überzeugt, dass es sich wirklich nur um einen Scherzbold gehandelt hatte. So etwas kam öfters vor.

Sie schüttelte den Gedanken daran ab. Es war Sonntag, und sie wollte ins Bett. Trotzdem lenkte sie ihren roten Fiat Panda in Richtung Zentrum. Es war ihr zur Tradition geworden, morgens nach ihrem Nachtdienst in die Bäckerei am anderen Ende von Vöcklabruck zu fahren, um frisches Frühstücksgebäck zu holen. Die einzige, die auch sonntags geöffnet hielt. Die Sonntagszeitungen würde sie ebenfalls gleich mitnehmen und sich zu Hause ein gemütliches Frühstück zubereiten, bevor sie endlich schlafen konnte.

Die Straßen waren um diese Zeit leer, wie ausgestorben. Lediglich einige eifrige Kirchgänger, die die Messe um acht Uhr besuchen wollten, waren unterwegs und einige Nachtschwärmer, die erst jetzt den Weg zurück in ihre Wohnungen fanden.

Sie lenkte ihren Wagen durch die Salzburger Straße und Vorstadt, dann überquerte sie die Dörflbrücke, parkte gleich danach direkt vor dem B1+C1, gegenüber der Dörflkirche auf dem Gehsteig. Am Sonntag ging das. In der Bäckerei duftete es nach Kaffee, Croissants, Semmeln und Brot. Briska Franks Lebensgeister kehrten langsam zurück. Sie kaufte ein und war kurze Zeit später unterwegs in Richtung Attersee.

Im Auto war es heiß. Schon jetzt zeichnete sich ab, dass ein angenehmer Badetag bevorstand, den sie bis mittags verschlafen würde. Danach wollte sie im See eine Runde schwimmen, bevor sie gegen sieben Uhr ihren letzten Nachtdienst für diese Woche antreten würde.

Zum Glück waren es nur wenige Kilometer von Vöcklabruck nach Weyregg, die sie in zwanzig Minuten zurückgelegt hatte. Ihr kleines Häuschen lag versteckt am Fuße eines sanften Hügels mit Blick auf den See. Ihre Eltern hatten es ihr vermacht. Eine hohe Buchenhecke schützte ihren kleinen Garten vor den neugierigen Blicken der Touristen, die ab dem späten Vormittag am gegenüberliegenden Seestraßenufer ihrem Badevergnügen nachgingen, was ihr unsagbar auf die Nerven fiel, wenn sie sich nach einer anstrengenden Nachtschicht erholen musste. Sie hoffte, dass sich der Lärmpegel in Grenzen halten und sie in ihrem Schlaf nicht zu oft gestört werden würde. Nichts war schlimmer als lärmende Touristen.

Oder doch?

Doch! Männer!

Und noch schlimmer: besoffene Männer.

Die schmale Zufahrtsstraße zu ihrem Haus teilte sie sich mit ihren Nachbarn. Ein älteres Ehepaar, das seit dem Auszug der Kinder eine Frühstückspension betrieb, die aber zum Glück von ihrem Haus weit genug entfernt lag, um nicht viel von den Fremden mitzubekommen. Sie konnten einander über die hohe Hecke hinweg nicht einmal sehen.

Sie lenkte ihren Wagen in Richtung Garage, hielt davor an, entnahm ihrer Handtasche am Beifahrersitz den Schlüssel, stieg aus und ging die wenigen Schritte zur Haustür.

Ein plötzliches Geräusch ließ sie herumfahren.

Vor ihr stand ..., das konnte unmöglich sein!

»Oh Gott“, murmelte sie, dann wurde es dunkel um sie herum.

Montag, 2. Juli, 08.00 Uhr

Gegen acht Uhr morgens erwachte Sandra Anders. Genau konnte die Inspektorin nicht sagen, was sie zuerst geweckt hatte, die Glocken der Kirche von Schörfling oder das Läuten ihres Handys. Egal. Beides war nervtötend.

Ihr Blick wanderte auf die andere Seite des Bettes. Bernd schlummerte friedlich. Er hatte am Wochenende Journaldienst in der Redaktion gehabt und deshalb heute, genau wie sie, einen freien Tag, den sie gemeinsam genießen wollten.

Genervt drückte sie auf die grüne Taste ihres Handys und fuhr sich mit der freien Hand durch ihre kurzen, dunklen Haare, die morgens immer aussahen, als hätte nachts ein Vogel darin sein Nest gebaut.

Es war Buchegger.

Der dicke Polizist schien immer dann Dienst zu haben, wenn etwas passierte. »Tut mir leid, wenn ich Sie geweckt habe, an Ihrem freien Tag. Aber wir haben da eine Leiche ... und ... na ja, Ihr Chef meinte, wir sollten Sie trotzdem benachrichtigen.«

Das war wieder einmal typisch Martin. Ruft doch gleich einmal die Anders an! Ach, die hat frei? Na, dann hat sie eben jetzt nicht mehr frei, dachte Sandra, mit dem Tonfall ihres Vorgesetzten im Ohr.

Sie drehte sich von Bernd weg, flüsterte. »Wo?«

»Seewalchen. Die Villa der Richterin.«

»Wissen wir, wer die Leiche ist?«

»Ja, die Richterin selbst.«

»Wer hat uns informiert?«

»Ihre Haushälterin.«

»Wann?«

»Gerade eben. Ich hab dann auch gleich Ihren Chef angerufen, und der hat mir geraten, dass ich Sie ...«, kam es wie eine Entschuldigung aus der Leitung.

»Schon gut, Buchegger. Sie können ja nichts dafür. Um Martin werde ich mich persönlich kümmern. Spurensicherung?«

»Schon unterwegs!«

»Gut. Und jetzt geben Sie bitte Rosa Bescheid! Ich bin in zwanzig Minuten da“, sie wollte schon auflegen, als ihr noch etwas einfiel. »Bitte rufen Sie auch noch Jürgen Hofer an. Sagen Sie ihm, dass ich ihn diesmal gerne dabei hätte.«

Sie wusste, um welches Haus es sich handelte. Eine wunderschöne Villa. Ein Prachtexemplar aus dem 19. Jahrhundert, direkt an der westlichen Seeseite. Das Grundstück hatte einen eigenen Seezugang, grenzte mit der Vorderseite an die Straße, die den Attersee entlangführte bis Mondsee. Ein befreundeter Immobilienmakler hatte Sandra erzählt, dass das gesamte Anwesen über drei Millionen Euro wert sei. Sandra war schon oft daran vorbeigefahren und hatte sich jedes Mal gefragt, welchen Beruf man wohl ausüben musste, um sich diesen Luxus leisten zu können. Kurz drauf hatte sie erfahren, dass das Gebäude mit dem etwa zweitausend Quadratmeter großen Garten von dem Ehepaar Wolf gekauft worden war. Sie Richterin, er Staatsanwalt. Nach der Scheidung war ihr das Haus geblieben. Derartige Neuigkeiten sprachen sich schnell herum in dieser Region. Und seitdem hieß das Gebäude nur noch „die Villa der Richterin“. Und dann fiel ihr noch ein, dass sie erst kürzlich in einem Newsletter der Polizeiinspektion gelesen hatte, Dr. Helga Wolf sei in den Ruhestand getreten. Aus gesundheitlichen Gründen.

Pah, wer’s glaubte. Denn wenn man eher den Gerüchten als den offiziellen Erklärungen Glauben schenkte, war Helga Wolf eine Frau mit einer etwas anrüchigen Lebensweise. Aber Sandra war nicht die Frau, die Gerüchten viel Aufmerksamkeit widmete. Ihre Zeit war ihr dafür zu schade.

Noch einmal musterte Sandra den Mann in ihrem Bett. Dunkle, kurz geschnittene Locken, sonnengebräunte Haut, ebenmäßige Gesichtszüge: Der Journalist sah auch schlafend unglaublich sexy aus. Wenn er dann im Wachzustand noch seine randlose Brille aufsetzte, konnte sich Sandra kaum halten. Sie hegte eine große Schwäche für Männer mit Brille und südländischem Aussehen. Und Bernd konnte seine italienischen Vorfahren nicht leugnen. Vielleicht wachte er doch noch auf? Nur ein kleines Zwinkern würde genügen, und ihre tote Richterin müsste etwas warten. Immerhin war heute eigentlich ihr freier Tag.

Aber Bernd schlief weiter.

Dieses Vergnügen vor der Arbeit fiel damit leider aus. Seufzend glitt sie aus dem Bett und schlich ins Badezimmer.

Sie duschte, gab Gel in ihre feuchten Haare, damit ersparte sie sich das leidige Föhnen, schlüpfte in Jeans, streifte ein T-Shirt über und schrieb Bernd einen Zettel, den sie auf ihre Bettdecke legte. Fürs Frühstück war keine Zeit mehr.

Mit energischen Handbewegungen scheuchte sie Branko, den fünfjährigen Neufundländer ihrer Eltern, aus der Wohnung. Sie nannte den schwarzen Riesen inzwischen Miro, nach Joan Miró, ihrem Lieblingsmaler. Nicht etwa, dass Branko auf diesen Namen besser gehört hätte. Nein. Er reagierte sowieso nur auf das Geräusch der Kühlschranktür und das seines Futternapfes. Aber Branko hatte ihr noch nie gefallen, es klang für sie nach Zuhälterhund, und Miro erinnerte sie an die erste Ausstellung, die sie gemeinsam mit Bernd besucht hatte. Auch wenn diese Erinnerung leider mit einer Leiche verbunden war. Später hatte sie dann erfahren, dass Bernd einige Semester Kunstgeschichte studiert, aber nie einen Abschluss darin gemacht hatte. Er hatte stattdessen ein Publizistikstudium aufgenommen und schnell ein Jobangebot bei einer Zeitung erhalten. Im vergangenen Jahr hatte er ein Buch über Sehenswürdigkeiten und Kulturgüter der Region veröffentlicht. Die Kunst ließ ihn nicht los. Aber er hatte nichts dagegen, einen Hund nach einem verehrten Künstler zu benennen.

Wenige Minuten später schob sie den Hund in die Wohnküche ihrer Eltern. Lieselotte Anders, ihre Mutter, stand wie üblich hinter dem Herd und kochte bereits das Mittagessen. Ihre Leibesfülle verriet, dass sie nicht nur gerne kochte, sondern auch gerne und viel aß.

»Ich muss weg, Bernd schläft noch. Machst du ihm ein Frühstück?« Sie könnte ihn zusammen mit den Gästen bewirten, die sich im Sommer gerne in ihrer Pension einquartierten.

Als Sandra das Gesicht ihrer Mutter sah, wusste sie sofort, was folgen würde. Eine dieser endlosen Diskussionen über ihr Leben als Polizistin und darüber, dass sie über dreißig Jahre alt sei und ihre biologische Uhr ticke.

»Wo musst du hin?«, fragte die grauhaarige Frau, obwohl sie die Antwort darauf bereits kannte.

»Eine Tote«, antwortete Sandra und hoffte, dass sie mit einem strafenden Blick davonkommen würde.

Lieselotte Anders konnte sich nicht damit abfinden, dass ihre Tochter Kriminalistin geworden war. Sie gehörte einfach noch zum alten Schlag: Familie, Haus, Herd. Basta. »Dass du diesen Beruf ausüben musst. Jetzt hast du endlich einen netten Mann kennengelernt.«

Sandra horchte auf. »Sieh an, jetzt gefällt dir der Journalist doch. Und ich dachte, du hättest mich lieber als Frau eines Bauern gesehen.«

Lieselotte Anders wischte diese Bemerkung ihrer Tochter mit einer raschen Handbewegung zur Seite. »Den Bauernhof wolltest du nicht, den Michael auch nicht, und den Bernd wirst du dir auch wieder vertreiben. Oder glaubst du, dass es ein Mann lange mit einer Frau aushält, die ständig auf Mörderjagd geht? Die Maria Pesendorfer hat mich auch schon gefragt, wann du endlich heiratest.«

Sandra verdrehte missbilligend die Augen.

»Und wer soll das hier einmal übernehmen?« Lieselotte Anders machte eine ausladende Handbewegung. »Und Enkelkinder haben dein Papa und ich auch keine.«

Sandra musste dreimal tief durchatmen, bevor sie antworten konnte: »Ich habe nicht vor, Bernd zu heiraten und Kinder zu bekommen, das weißt du, Mama. Und den Bauernhof habe ich nicht übernommen, weil ich Polizistin werden wollte, vielleicht auch ein Grund, warum ich vor drei Jahren den Michael nicht genommen hab, denn sonst wäre ich ja jetzt eine Bäuerin.« Sandra versuchte erst gar nicht, den Sarkasmus in ihrer Stimme zu verbergen.

»Die reichste Bäuerin im Ort«, warf ihre Mutter ein. »Und vielleicht schon Goldhaubenobfrau.«

Sandra schnaubte verächtlich. »Sonst noch was? Goldhaubenobfrau! Der Traum meiner schlaflosen Nächte.«

»Willst du sagen, das ist etwas Schlechtes? Ich war bei den Goldhaubenfrauen. Wir haben sehr viel …«

»Will ich nicht«, unterbrach Sandra ihre Mutter. »Aber ich verlange von meinem Leben etwas mehr, als bei irgendwelchen Festen mit einer goldenen Haube auf dem Kopf durch den Ort zu stolzieren, meine Großmütigkeit zur Schau zu stellen, und bei nahezu allen Dorffesten muss ich dann auch noch Bauernkrapfen backen.«

Das war unfair, das wusste Sandra. Die Goldhaubenfrauen waren mehr als nur ein Wohltätigkeitsverein. Sie waren ein Symbol der ländlichen Geschichte und Struktur. Aber Sandra war inzwischen müde, über ihr Leben und das der anderen im Ort zu diskutieren. »Ist das Thema eigentlich irgendwann einmal erledigt?«

Dass ihre Mutter eisern schwieg, aber nickte, wertete Sandra als Waffenstillstand. »Und Bernd?«

»Gut! Aber denk daran, was ich gesagt habe. Er wird dir nicht bleiben.«

»Mama, ich muss, auf mich wartet eine Leiche.«

»Die ist tot, die wartet nicht mehr“, knurrte Lieselotte Anders ihrer Tochter hinterher.

Montag, 2. Juli, 08.30 Uhr

Im Auto schob Sandra die CD von Hans Theessink in den Player. Bridges.

Der Blues und seine tiefe sanfte Stimme halfen ihr, trotz der kurzen Strecke von Schörfling nach Seewalchen einigermaßen auf Touren zu kommen. Wie gewöhnlich grölte sie den Refrain laut und falsch mit: »Baby when you call me – Honey when you need me – I come running – I come running – Baby – I come running home.« Sie lenkte ihren Golf durch die schmalen Gassen Schörflings. Die Tore der alten Dorschvilla waren um diese Zeit noch geschlossen. Am Abend würden hier sicher wieder zahlreiche Kunstinteressierte in der zur Villa gehörenden Galerie Zwach die aktuelle Ausstellung bewundern. Während die Kunstliebhaber noch auf sich warten ließen, war auf dem Wiesenweg hinter der Villa bereits der erste Reiter unterwegs, wahrscheinlich vom gegenüberliegenden Reitstall Schloss Kammer. Am Ende der schmalen Weyreggerstraße bog Sandra links in die Seestraße ein, passierte wenige Sekunden später den Yachthafen und überquerte die Brücke über den See nach Seewalchen.

Sie traf etwa zur selben Zeit wie ihre Kollegen von der Spurensicherung und wie ihre Assistentin Rosa ein, die einen verschlafenen und reizbaren Eindruck machte. Ihre blonden, langen Haare waren lediglich zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden und nicht wie sonst kunstvoll zu einem Knoten am Hinterkopf drapiert. Für ein dezentes Make-up hatte ihre Zeit aber dennoch gereicht. Sandra begrüßte sie mit einem Kuss auf beide Wangen.

Der Notarztwagen stand mit blinkendem Blaulicht, in seiner Nähe einige wenige Passanten. Auch die Autofahrer verlangsamten ihr Tempo angesichts des Rettungswagens. Buchegger öffnete Sandra und Rosa das schwere Eisentor, das in den parkähnlichen Garten des Anwesens führte.

Zu ihrer großen Freude sah Sandra nun Jürgen Hofer eintreffen. War er also tatsächlich ihrer Bitte gefolgt und hatte auch diesmal keinen jüngeren Kollegen vorgeschickt. Gerichtsmediziner kamen nur auf Anforderung des Ermittlers an den Tatort, und Sandra forderte ausschließlich ihn an, denn er hatte jahrelange Berufserfahrung und war einfach der Beste.

»Kanntest du sie?«, fragte Rosa, während Sandra die Hand hob, um Hofer zu winken.

Sie schüttelte den Kopf. »Hab sie nur drei- oder viermal gesehen. Beruflich hatte ich in einem Fall am Rande mit ihr zu tun. Sie galt nicht unbedingt als umgänglich. Nahm an keinen internen Feiern teil, hatte den Ruf eines ehrgeizigen Arbeitstiers, was vielleicht daran lag, dass schon ihr Vater ein angesehener Richter war. Du weißt ja, was solche Leute von ihrem Nachwuchs erwarten. Sie war mit einem Staatsanwalt verheiratet und nach der Scheidung kamen dann ...« Sie brach ab.

»Was kam …?«, fragte Rosa neugierig.

Sandra tat die Sache mit einer gleichgültigen Handbewegung ab. »Nicht wichtig.«

»Erzähl’s mir trotzdem.«

»Na ja, es wurde halt getratscht … dass sie ihn wegen eines Jüngeren verlassen hat, oder er sie, oder wie auch immer. Keine Ahnung, ob da etwas Wahres dran ist. Es ist ja nur ein Gerücht, das mir unter vorgehaltener Hand mal vor Jahren zu Ohren gekommen ist. Die beiden haben sich Knall auf Fall scheiden lassen, sie hat die Villa am See bekommen. Angeblich hat er in fremdem Revier gewildert, weil sie ihn nicht mehr an sich rangelassen hat. Nun ja, was so geredet wird, wenn man den ganzen Tag im Büro an einem Schreibtisch sitzt.«

»Typisch«, blaffte Rosa. »Kaum haben diese Typen das Gefühl, dir nicht mehr so oft an die Wäsche zu dürfen, halten sie sofort Ausschau nach Ersatz. Sind doch alle gleich. Und wenn du sie ranlässt, lehnen sie sich befriedigt zurück und das war’s dann.«

»Wirfst du da jetzt nicht etwas viel in einen Topf?«

Rosa zuckte mit den Achseln, ihre Stimme klang schnippisch, als sie sagte: »Na, deine Lebenserfahrung hab ich natürlich nicht.«

Sandra sah ihre Kollegin von der Seite an. »Was ist dir denn über die Leber gelaufen?«

»Nichts.«

»Nichts? Na, wenn du meinst? Lass dieses blöde Gerede aber ja nicht deine Arbeit beeinflussen.«

»Du scheinst ja viel von meinen Fähigkeiten zu halten«, kam es messerscharf. »Da bin ich aber jetzt richtig froh, dass du mir wenigstens zutraust, deinen Sauhaufen im Büro aufzuräumen.«

»Hey, jetzt komm mal wieder runter. Wenn du ein Problem hast, dann sag’s mir, aber knurr mich bitte nicht an.«

Rosa wandte sich um und stapfte davon.

Sandra hatte Rosa noch nie so verärgert erlebt. Warum war sie so gereizt? Was oder wer hatte sie so in Rage versetzt, dass sie sich jetzt auch noch an dem Sauhaufen abreagieren musste? Das war doch nur ein Vorwand, auch wenn sie damit durchaus Recht hatte. Sandra war extrem schlampig, verlegte immer wieder Unterlagen, Notizen und Telefonnummern, die sie eigentlich auf die berühmte Wäscheleine hängen wollte, die quer durchs Büro gespannt war. Zugegeben. Jedes Mal war es Rosa, die mit ihrem Ordnungssinn wieder System in das Chaos brachte. Auch wenn Sandra der Meinung war, dass Rosas Ordnungsliebe langsam in einen Tick ausartete. Ihr selbst fehlte dafür jedes Verständnis. Dieses Gen tauchte offensichtlich nicht in ihrer Erbmasse auf. Eigentlich komisch, denn ihre Mutter schien ja auch im Putzfetzenschwingen ihr Seelenheil zu finden. Sie machte auch nicht vor Sandras Wohnung Halt. Und dann konnte sie sich anschließend wieder Litaneien anhören wie »Unfähige Hausfrau!« und »Was hab ich nur falsch gemacht?«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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