Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Wieder lässt die Autorin Monte van Millendonk, eine erfolgreiche Drehbuchautorin, ermitteln. Und auch diesmal gerät sie mehr zufällig ins Zentrum der Tat. Als Monte morgens in das Zimmer von Rolf kommt, bei dem sie gerade zu Besuch ist, findet sie den Schriftsteller ermordet vor. Sie setzt sich sofort mit Kriminalkommissar Menne und seinem Assistenten Faller in Verbindung, die den Fall auch übernehmen. Obwohl Monte dem Kommissar wertvolle Hinweise geben kann, sieht es nicht nach einem schnellen Ermittlungserfolg aus. Denn es gibt einfach zu viele Gäste des Schriftstellers und Bewohner seines Hauses, die diese schreckliche Tat begangen haben können.Marie Louise Fischer wurde 1922 in Düsseldorf geboren. Nach ihrem Studium arbeitete sie als Lektorin bei der Prag-Film. Da sie die Goldene Stadt nicht rechtzeitig verlassen konnte, wurde sie 1945 interniert und musste über eineinhalb Jahre Zwangsarbeit leisten. Mit dem Kriminalroman "Zerfetzte Segel" hatte sie 1951 ihren ersten großen Erfolg. Von da an entwickelte sich Marie Louise Fischer zu einer überaus erfolgreichen Unterhaltungs- und Jugendschriftstellerin. Ihre über 100 Romane und Krimis und ihre mehr als 50 Kinder- und Jugendbücher wurden in 23 Sprachen übersetzt und erreichten allein in Deutschland eine Gesamtauflage von über 70 Millionen Exemplaren. 82-jährig verstarb die beliebte Schriftstellerin am 2. April 2005 in Prien am Chiemsee.-
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 230
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Marie Louise Fischer
Roman
SAGA Egmont
Tödliche Sterne
Genehmigte eBook Ausgabe für Lindhardt og Ringhof Forlag A/S
Copyright © 2017 by Erbengemeinschaft Fischer-Kernmayr, (www.marielouisefischer.de)represented by AVA international GmbH, Germany (www.ava-international.de)
Originally published 1955 by Heru Verlag, Germany
All rights reserved
ISBN: 9788711718643
1. Ebook-Auflage, 2017
Format: EPUB 3.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für andere als persönliche Nutzung ist nur nach Absprache mit Lindhardt og Ringhof und Autors nicht gestattet.
SAGA Egmont www.saga-books.com und Lindhardt og Ringhof www.lrforlag.dk – a part of Egmont www.egmont.com
Es war noch sehr früh am Morgen, kaum fünf Uhr vorbei, als ich die Wendeltreppe hinunterlief und die Diele durchquerte.
Fahles Licht strömte durch das große Fenster über der Haustür, auf der Galerie brannten noch die Wandleuchter. In diesem unfreundlichen Zwielicht erschien mir der riesige Raum noch ungemütlicher als am Vortag, an dem Sabine und ich als – allerdings ungebetene – Gäste bei Rolf Roland eingetroffen waren.
Ich war sicher, daß ich als erste im Hause erwacht war, und ich wollte die Gelegenheit nutzen, rasch und ungestört ein Interview mit Sabine in die Maschine zu schreiben, das erste, das nach der Rückkehr der bekannten Schauspielerin aus Amerika in einer deutschen Zeitung erscheinen sollte.
Auf einem Hocker neben der breiten Tür zum Arbeitszimmer stand ein Tablett mit Kaffeegeschirr. Ich stutzte. Es sah aus, als wenn es eben erst dort abgestellt worden wäre, die Tasse war noch sauber. Aber als ich die Kanne anfaßte, stellte ich fest, daß sie kalt war.
Als ich eintrat, sah ich Rolf Roland an seinem Schreibtisch sitzen.
»Rolf!« rief ich überrascht. »Rolf – du bist noch auf!?«
Er rührte sich nicht. Er saß da, sehr ruhig, den Rücken dem Zimmer zugewandt, den Blick auf die fernen Berge gerichtet.
Ich durchschritt den großen Raum und trat von hinten auf ihn zu. Sanft legte ich meine Hand an seine Wange.
Ich zuckte zurück. Die Wange war eiskalt; es war die schauerliche Kälte des Todes.
Einen Augenblick stand ich ganz still und starrte auf den braunen geneigten Kopf mit dem dichten glatten Haar. Ich war wie gelähmt, nicht fähig, einen klaren Gedanken zu fassen.
Dann endlich riß ich mich zusammen und ging um den Schreibtisch herum.
Ich starrte auf das Einschußloch in Rolf Rolands Brust. Wahrscheinlich war die Kugel direkt ins Herz gedrungen; sein Gesicht zeigte keinerlei Spuren eines Kampfes. Die Augen waren halb geschlossen, der Mund leicht geöffnet, eine scharfe Falte teilte die Stirn und gab seinem Gesicht den Ausdrück tiefen Ernstes und eiserner Entschlossenheit – ein Ausdruck, der irgendwie deplaciert wirkte bei einem Toten, dem jetzt kein noch so entschlossener Wille mehr helfen konnte.
Ein großer Blutfleck zeichnete sich auf dem hellblauen Hemd ab, dehnte sich bis zur Gürtellinie aus und versickerte erst in dem grauen Stoff der Flanellhose. Die rechte Hand lag auf dem Schreibtisch und hielt den aufgeschraubten Füllfederhalter umklammert, die linke hing schlaff über der Sessellehne, unter ihr, auf der Perserbrücke, lag ein Revolver, so, als wenn er ihm eben entglitten wäre.
Ich beugte mich von der Seite her über das beschriebene Blatt und mühte mich, seine Schrift zu entziffern. Er hatte den Satz noch beendet; es waren unzweifelhaft Zeilen eines Manuskriptes, an dem er geschrieben hatte.
Eine Träne fiel auf das Blatt.
Ich richtete mich rasch hoch. Erst jetzt wurde mir bewußt, daß ich weinte. Ich hätte nie gedacht, daß mich der Tod Rolf Rolands so würde erschüttern können, aber vielleicht war es auch nur der Tod an sich, die jähe und unerwartete Berührung mit ihm, die meine Tränen auslöste.
Ich biß die Zähne auf die Unterlippe. Auf keinen Fall durfte ich mich jetzt gehenlassen.
Rolf Roland hatte einen leichten, raschen Tod gehabt, soviel war sicher, und wo immer seine Seele jetzt auch weilen mochte, im Himmel, in der Hölle oder im Nirwana, unweigerlich wäre sie ein paar Jahre später genau dorthin gelangt – und was sind schon Jahre, gemessen an der Ewigkeit!
Trotz dieser vernünftig-zynischen Betrachtungen, zu denen ich mich zwang, mußte ich laut aufschluchzen. Ich fischte mein Taschentuch aus der Hosentasche und putzte mir die Nase. Dann atmete ich tief auf – so, jetzt war mir schon wieder besser.
Als ich zur Seite trat, wäre ich beinahe gegen eine große elektrische Heizsonne gestoßen; ich spürte gerade noch rechtzeitig die sengende Hitze am Bein und konnte ausweichen.
Die Heizsonne mußte die ganze Nacht gebrannt haben, jetzt erst fiel mir auf, daß die Luft im Zimmer warm und verbraucht war.
Die Standuhr draußen in der Diele schlug zweimal – halb sechs. War wirklich nicht mehr als eine halbe Stunde vergangen, seit ich aufgestanden war? Mir schien es eine Ewigkeit her zu sein.
Was sollte ich jetzt tun? Die anderen wecken? Isabell vielleicht, Rolf Rolands Frau, oder Meta Lamprecht, seine Sekretärin? Was konnte das nutzen? Was sollten sie tun?
Ich selber wußte ja gut genug, was jetzt geschehen mußte. Ich höchstpersönlich mußte es tun. Es war besser, die anderen schlafen zu lassen; das war die beste Gewähr dafür, daß nichts verändert, nichts verdunkelt wurde.
Das Telefonbuch lag auf dem Schreibtisch. Sicher gehörte das Dörfchen Oberbach, an dessen Rand Rolf Rolands Haus stand, noch zum Münchener Bezirk. Die Nummer der Kriminalpolizei hatte ich im Kopf, ich würde sie wohl nie in meinem Leben vergessen.
Es dauerte eine Weile, bis sich jemand meldete.
»Bitte«, sagte ich, »ist Kriminalkommissar Menne wohl erreichbar? Könnten Sie ihn nicht anrufen oder ihm einen Boten schicken? Hier spricht Monte van Millendonk … ja, Millendonk! Aus Oberbach … Oberbach sieben … das Haus des Schriftstellers Rolf Roland! Es ist dringend … wirklich sehr dringend! Habe ich das nicht gesagt!? Mord!«
Als ich den Hörer auflegte, fühlte ich mich wie von einer Last befreit; ich hatte die Verantwortung berufeneren Köpfen übertragen.
Das soll aber nicht heißen, daß ich nicht von Anfang an gewillt gewesen wäre, mein Teil zur Aufklärung des Verbrechens an Rolf Roland beizutragen. Ich hätte viel, sehr viel darum gegeben, diesen Mord ungeschehen zu machen, da dies aber nicht mehr möglich war, wollte ich wenigstens alles daransetzen, daß der Mörder gefunden wurde.
Ich sah mich aufmerksam und gründlich in dem Raum um, um mir jede Einzelheit, die vielleicht im Laufe der Untersuchung von Nutzen sein konnte, einzuprägen.
Das Arbeitszimmer erstreckte sich über die ganze Breite des Hauses, wahrscheinlich war eine Zwischenwand niedergerissen worden, um dieses ungewöhnliche Ausmaß zu erzielen. Dabei pflegte Rolf Roland mit dem Rücken zum Raum zu sitzen, sozusagen im äußersten Winkel, was deutlich machte, daß er in Wahrheit die Atmosphäre eines kleineren Zimmers bei der Arbeit vorgezogen hätte. Wenn er hier einen Gast empfing, hatte er wohl den Sessel auf der gegenüberliegenden Seite des Schreibtisches benutzt, so daß der Besucher einen gehörigen Anmarsch über schwere Perser und blankes Parkett bis zu ihm zurückzulegen hatte. Das mußte imponierend gewirkt haben, und ich erinnerte mich, daß Mussolini und ähnliche Großen sehr viel Wert auf einen solchen Effekt gelegt hatten.
Der ganze Raum in seinem Ausmaß und in seiner Einrichtung, dem wundervollen Renaissance-Schrank, dem mächtigen Schreibtisch und den steifen Gobelinsesseln, erinnerte an das Zimmer eines Diplomaten in einem italienischen Palazzo.
Ein Bronze-Aschenbecher stand auf der schimmernden Schreibtischplatte, gefüllt mit Zigarettenstummeln und Pfeifentabak, daneben lag eine kalte, ausgerauchte Pfeife. Auch auf dem Rauchtisch, der auf der anderen Seite des Zimmers stand, umgeben von tiefen Ledersesseln, war ein Aschenbecher mit Stummeln. Bestimmt wurden die Aschenbecher in diesem Haus mehrmals geleert, die Stummel konnten also nur vom gestrigen Abend, von der vergangenen Nacht stammen. Ich stocherte vorsichtig darin herum. Es waren eine ganze Menge Zigarettenstummel, aber alle schienen von derselben Marke zu sein, Rolfs Marke, einer teuren Orientzigarette.
Ich richtete mich wieder auf und betrachtete noch einmal das Zimmer. Jetzt erst bemerkte ich, daß die Schreibtischlampe brannte; man konnte es in der Helle des Morgens kaum erkennen. Die Vorhänge vor den französischen Fenstern, die den Blick auf die fernen Gipfel freigaben, waren nicht zugezogen. Das Landhaus war an einen Abhang gebaut, so daß diese Fenster an der Hinterwand auf eine ebenerdige Terrasse hinausführten, die vorderen Fenster hingegen lagen auf halber Höhe, unter ihnen waren noch die vergitterten Fenster des Souterrains.
Die Luft wurde immer drückender, sie schien mir unerträglich warm, erfüllt von dem süßlichen Geruch des Todes. Ich öffnete eines der Vorderfenster und steckte den Kopf hinaus. Ich konnte die Ausfahrt erblicken, die das Haus mit der etwas entfernten Landstraße verband, und ein Stück der breiten Treppe, die zur Haustür führte.
Ein quietschendes, knarrendes Geräusch, das ich nicht sogleich zu deuten vermochte, ließ mich aufhorchen. Da! Da war es schon wieder.
Jetzt wußte ich Bescheid. Jemand bemühte sich, die Flügel der Garagentür zu öffnen.
Ich rannte aus dem Zimmer und zur Haustür. Sie war verschlossen. Ich drehte mich auf dem Absatz um und lief auf die Wendeltreppe zu, die sich als ein lebensgefährliches steinernes Ungeheuer ins Souterrain hinunter fortsetzte. Ich kletterte hinab. Die Kellertreppe und der Flur waren nur schwach beleuchtet von dem Licht, das durch ein vergittertes Glasfenster schien. Rechter Hand mußte eine Tür sein, die zur Garage führte. Richtig, da war sie. Ich zog sie auf und stand einen Augenblick wie geblendet. Helles Licht fiel durch die weit geöffneten Garagentüren in meine Augen.
Dann erst erkannte ich Isabell.
Sie trug ein elegantes Reisekostüm aus Tweed; einen engen Rock mit einer großzügig geschnittenen Jacke. Den Ausdruck ihres Gesichtes konnte ich nicht erkennen, da sie im Gegenlicht stand.
»Isabell«, sagte ich, »Isabell!«
»Ja …?« fragte sie mit ihrer süßen, trägen Stimme und kam auf mich zu.
»Wo wollen Sie hin?«
»Das dürfte Sie wohl kaum interessieren …«
»Sie können nicht wegfahren, Isabell«, sagte ich, »es ist – ein Unglück geschehen …«
»So …«, sagte sie und machte sich an ihrem silbergrauen Kabriolett zu schaffen. Ihre Stimme klang nach wie vor so gleichmütig und ungerührt, daß mich der unwiderstehliche Drang packte, sie aus ihrer Gelassenheit herauszureißen.
»Rolf ist tot!« sagte ich.
Sie ließ die Hände sinken und stand eine Weile ganz still da. Ich bedauerte, daß ich nicht erkennen konnte, was sich in ihren Zügen abspielte. Wahrscheinlich aber waren sie genauso ausdruckslos geblieben wie ihre Stimme.
»Dann werde ich wohl nicht fahren können …«, sagte sie ruhig.
Sie machte sich daran, die Garagentür wieder zu schließen. Jetzt erst sah ich, daß eine Glühbirne an der Decke des Raumes brannte. Isabell nahm einen hellen Lederkoffer vom Rücksitz des Wagens und ging an mir vorbei auf die Kellertür zu.
Ich knipste das Licht aus. »Er ist in seinem Arbeitszimmer«, sagte ich, aber Isabell reagierte darauf überhaupt nicht.
Als wir im Kellerflur standen, sahen wir Licht aus einer gegenüberliegenden Tür fallen, die nur angelehnt war. Dahinter mußte wohl die Küche sein. Eine Frau in einem schwarzen Kleid, mit altmodisch onduliertem dunkelbraunen Haar, kam heraus und fixierte uns. Sie wirkte auf mich wie die klassenbewußte Witwe eines kleinen Beamten.
»Guten Morgen, gnädige Frau«, grüßte sie Isabell. Sie tat es mit einem Zucken im Gesicht, als ob sie von Zahnschmerzen oder etwas Ähnlichem geplagt würde. Aus ihrem breiten schlesischen Tonfall schloß ich, daß sie die schlesische Köchin war, deren Kochkünste beim Abendbrot sehr gelobt worden waren.
»Guten Morgen, Frau Schimansky«, gab Isabell gleichgültig zurück.
Frau Schimansky hatte schiefstehende Augen, deren höchste Punkte bei der Nasenwurzel lagen. Sie schaute uns aus halbgeschlossenen Lidern an, sozusagen von unten herauf, und das gab ihrem Gesicht den Ausdruck scheinheiliger Unterwürfigkeit.
»Frau Schimansky«, begann ich, »ich nehme an, daß das Hauspersonal Ihnen untersteht?«
»Ja«, erwiderte sie, »jawohl – so ist es!«
»Sind die Mädchen schon auf?«
»Sie schlafenim Dorf – sie kommen erst gegen sieben …«
»Würden Sie so nett sein, Frau Schimansky«, bat ich, »und dafür sorgen, daß sie nicht in die oberen Räume hinaufgehen? Daß sie im Souterrain bleiben und auf weitere Anweisungen warten? Dasselbe gilt übrigens auch für Sie!«
»Ich weiß nicht, ob sich das machen läßt!« In Frau Schimanskys Stimme schwang eine Spur von Auflehnung. »Wir sind hier gewohnt …«
»Tun Sie, was Fräulein van Millendonk Ihnen gesagt hat!« unterbrach Isabell.
»Jawohl!« versicherte Frau Schimansky rasch mit einem süßlichen Lächeln. »Natürlich!« Sie schaute uns weiter von unten herauf an.
Isabell begann den schweren Lederkoffer die enge gewundene Treppe hinaufzuschleppen; ich folgte ihr. Ich spürte, daß Frau Schimansky in der Küchentür stehengeblieben war und uns nachsah. Isabell stellte ihren Koffer in der Diele ab. »Ich möchte jetzt telefonieren«, erklärte sie und ging auf das Arbeitszimmer zu.
»Ich habe bereits alles veranlaßt«, sagte ich.
»Es handelt sich um ein Privatgespräch …« Sie trat in das Arbeitszimmer und versuchte, mir die Tür vor der Nase zuzuschlagen, aber es gelang ihr nicht.
Ohne auch nur einen Blick auf ihren toten Gatten zu werfen, ging sie zum Telefon, das auf dem Schreibtisch stand, und nahm den Hörer ab.
Wir sahen uns an. Sie war eine wirklich schöne junge Frau mit ihren hellen Naturlocken, dem reinen Teint, gleichmäßig und zart wie eine reife Aprikose, dem roten runden Mund. Sie war nicht schlank, sondern ausgesprochen mollig. Ihr Fleisch war fest und kühl, man konnte sich schwer vorstellen, daß es selbst im Höllenfeuer sich je erwärmen würde.
Ihre blauen tiefliegenden Augen musterten mich mit unverkennbarer Verachtung. »Ich möchte telefonieren!« wiederholte sie.
»Bitte«, sagte ich, »aber ich glaube, es ist besser, wenn Sie das in meiner Gegenwart tun – besser für Sie!«
Sie legte den Hörer auf. »Ich wünschte, ich könnte Ihnenmein Haus verbieten!« Auch jetzt noch war in ihrer süßen, trägen Stimme keine Spur von Erregung.
Mich packte plötzlich ein wilder Zorn auf dieses phlegmatische Geschöpf, dem nicht einmal der Tod ihres Mannes eine Träne oder ein Wort des Bedauerns entlocken konnte. »Ich wollte, ich hätte dieses Haus nie betreten!« erwiderte ich böse.
Sie drehte sich um, und ich folgte ihr auf die Diele. Sie nahm ihren Koffer auf und begann ihn die Treppe hinaufzutragen.
Als sie schon auf halber Höhe war, fiel mir etwas ein. »Isabell«, rief ich, »würden Sie mir wohl die Schlüssel für die Haustür geben …?«
Sie antwortete nicht, aber sie blieb stehen, stellte den Lederkoffer ab und öffnete ihre Handtasche. Dann ließ sie einen Schlüsselbund über das Geländer der Wendeltreppe klirrend in die Diele herunterfallen.
»Danke!« Ich bückte mich.
Als ich die Tür zu ihrem Schlafzimmer zufallen hörte, atmete ich auf.
Dies war also erledigt. Ich schaute auf meine Armbanduhr – erst zehn Minuten nach sechs. Die Zeit kroch heute morgen. Vor sieben Uhr würde Menne wohl kaum hier sein können. Ob es überhaupt wirklich Kriminalkommissar Menne war, den sie herschickten? Ich hoffte es inständig. Nicht weil mir Menne besonders sympathisch gewesen wäre, sondern einfach deswegen, weil ich ihn schon kannte. Der Mensch neigt dazu, ein vertrautes Übel einem unbekannten Schrecknis vorzuziehen.
Ich suchte mir den Platz in der Diele aus, von dem ich die Türen und die Galerie am besten überblicken konnte. Ich rückte einen Sessel dorthin, nahm mir einen Aschenbecher, ließ mich nieder und zündete mir eine Zigarette an.
Es blieb mir jetzt nichts anderes übrig, als zu warten.
Die Zeit wurde mir entschieden zu lang. Ich glaube, nie im Leben habe ich das wieder so empfunden. Jedesmal, wenn ich auf die Uhr blickte, waren die Zeiger nur um wenige Minuten vorgerückt. Die Zeit wollte und wollte nicht vergehen – und doch waren die Minuten, die ich jetzt ungeduldig verwartete, unwiederbringlich verloren, vertan und verschwendet, ein für allemal. Die Zeit würde nie mehr wiederkommen, nie mehr.
Ich durfte sie nicht nutzlos verfließen lassen, ich mußte etwas tun, etwas Vernünftiges, Sinnvolles. Aber was? Ich dachte krampfhaft nach, und endlich kam mir ein Einfall.
Ich stand auf und eilte in das Zimmer zur Linken hinüber, das Damenzimmer, Isabells grüngoldenen Wohnraum, in dem ich gestern einen kleinen Sekretär gesehen hatte. Ich fand, was ich suchte – Schreibblock, Bleistift, Lineal und Radiergummi.
Ich begann, einen Grundriß des Hauses aufzuzeichnen. Mit wachsendem Eifer machte ich mich an die Arbeit. Wer weiß, vielleicht konnte diese Zeichnung der Kriminalpolizei später von Nutzen sein.
Nachdem ich den Grundriß des Hauses als klares Rechteck festgelegt hatte, machte ich mich zuerst an das obere Stockwerk, weil es verhältnismäßig einfach zu zeichnen war, denn die einzelnen Zimmer, Schlafzimmer, waren längs der Galerie aneinandergereiht.
Wie alle Leute, die kein zeichnerisches Talent besitzen, arbeite ich gern mit Lineal und Radiergummi, und ich benutze beides ausgiebig. Als das Ganze einigermaßen zu meiner Zufriedenheit ausgefallen war, setzte ich in jedes Zimmer die Namen der augenblicklichen Bewohner. Dann nahm ich mir das Stockwerk vor, in dem ich selber saß, und auch das gelang mir nach einigem Bemühen ganz gut. Ich war schon bei der Zeichnung des Souterrains angelangt, von dessen Grundriß ich die wenigste Ahnung hatte, als es an der Haustür klingelte. Ich fuhr zusammen und sprang auf.
Noch ehe ich die Haustür öffnen konnte, war Frau Schimansky von unten herauf in die Diele geeilt, unzweifelhaft von Neugier getrieben.
»Frau Schimansky!« rief ich, und sie blieb stehen. »Ich hatte Sie doch ausdrücklich gebeten, unten zu bleiben!«
»So ist es«, bestätigte sie und sah mich mit unterwürfigem Augenaufschlag an, »aber ich dachte …«
»Bitte«, unterbrach ich sie, »gehen Sie wieder in die Küche!«
»Wie Sie wünschen!« Wieder zuckte es in ihrem Gesicht, wohl doch nicht von körperlichen Schmerzen. Es schien mir jetzt eher, als wollte sie damit die seelischen Qualen einer unterdrückten Kreatur ausdrücken.
Ich wartete, bis sie im Souterrain verschwunden war, ging zur Treppe, um mich zu vergewissern, daß sie nicht etwa noch lauschend auf einer der Stufen stand, dann erst schloß ich die Haustür auf. Es hatte inzwischen ein zweitesmal geklingelt.
Vor mir stand Kriminalkommissar Menne, im hellen Trenchcoat, farbloser denn je, hinter ihm ein junger Mann mit stämmiger Figur und einem sturen und nicht gerade intelligenten Gesichtsausdruck.
Kriminalkommissar Menne zog in gespieltem Erstaunen die Augenbrauen hoch. »Ah – das Fräulein van Millendonk!«
Ich reichte ihm die Hand.
»Das dürfte doch keine Überraschung für Sie sein!«
Die beiden Herren traten in die Diele, ich wies auf die Garderobe, und sie legten ihre Mäntel ab.
»Wo sind die übrigen?« fragte Menne und blickte sich um.
»Alle sind noch auf ihren Zimmern«, berichtete ich und zeigte zur Galerie hinauf, »nur seine Gattin weiß es bis jetzt!«
»Ah – der Hausherr?«
»Ja!«
»Und wo ist sie?«
»Auf ihrem Zimmer.«
»Das Personal?«
»In der Küche. Im Souterrain.«
»Hm …« Menne rieb sich die Hände. »Ausgezeichnet!« Dann wandte er sich an seinen Begleiter. »Sie, Faller«, ordnete er an, »Sie begeben sich jetzt mal nach oben – ja, auf die Galerie – und beobachten die Zimmer!«
»Sehr wohl!« Faller hatte die Stirn in waagerechte Falten gelegt, als ob es ihm schwerfiele, Mennes Worte zu begreifen.
»Wenn jemand raus will, expedieren Sie ihn mit sanfter Gewalt wieder in sein Zimmer zurück – ohne Erklärungen, verstanden?«
»Sehr wohl!« Faller schlug andeutungsweise die Hacken zusammen.
»Sie müssen sich doch waschen können«, gab ich zu bedenken, »es sind keine Waschbecken in den Zimmern!«
»Wo ist das Badezimmer?«
»Oben, die zweite Tür links!«
»Gut, dann lassen Sie nachher einen nach dem anderen ins Badezimmer – aber immer schön der Reihe nach, verstanden? Einen nach dem anderen!«
»Sehr wohl!« Faller drehte sich auf den Absätzen herum und stieg die Wendeltreppe hinauf.
»So, das hätten wir!« Menne sah mich an. »Vielleicht sind Sie jetzt so gut, Fräulein – hm – van Millendonk …«
»Bitte«, sagte ich und öffnete die Tür zum Arbeitszimmer.
Ohne daß ich ihm etwas zu erklären brauchte, ging er sogleich zielbewußt auf den Schreibtisch zu. »Nichts verändert …?« fragte er.
»Nein.«
Er ging um den Schreibtisch herum und betrachtete den Toten, ohne ihn anzurühren, von allen Seiten, dann beugte er sich über ihn und betastete vorsichtig die Einschußstelle im Hemd, trat zwei Meter zurück und nahm das ganze Bild in sich auf.
»Sie haben die Leiche gefunden?«
»Ja!«
»Hm – und wie kommen Sie darauf, daß es Mord ist?«
Ich spürte, daß er meine kriminalistischen Fähigkeiten einer Prüfung unterziehen wollte, und gab mir alle Mühe zu bestehen.
»Er war Rechtshänder …«, begann ich langsam, »ich glaube nicht, daß ein Rechtshänder sich mit der linken Hand erschießen würde, noch dazu, während er in der Rechten einen aufgeschraubten Füllhalter hält!«
»Hm …« Menne schien nicht recht überzeugt.
»Außerdem«, ergänzte ich rasch, »sind es keine Abschiedsworte, die er da geschrieben hat, sie gehören zu dem Manuskript, an dem er arbeitete. Er hatte gar keinen Grund, sich umzubringen – und außerdem ist er gar nicht der Typ dafür!«
»Hm …« Menne sah an mir vorbei. »Eines scheint Ihnen entgangen zu sein …!«
»Was …?« fragte ich.
Er wies auf die Brust des Toten. »Die Brandlöcher an der Einschußsteile beweisen ihrer Art nach, daß er sich gar nicht selber erschossen haben kann – der Schuß ist aus mindestens zwei Meter Entfernung abgefeuert worden.«
»Nein«, erwiderte ich hitzig, »das habe ich nicht übersehen – meine Kenntnisse reichen einfach nicht aus, um so etwas überhaupt festzustellen!«
Kriminalkommissar Menne verzog keine Miene, aber ich hatte das Gefühl, daß er sich freute, mich auf die Palme gebracht zu haben. Er trat ans Telefon und nahm den Hörer ab. Während er die Dorfgendarmerie und den Arzt anrief, stand ich ziemlich unnütz herum und kam mir fehl am Platze vor. Mir fielen meine Zeichnungen ein, die ich in der Diele gelassen hatte, und ich ging hinaus, um sie zu holen.
Als ich zurückkam, bückte Menne sich gerade, um die elektrische Heizsonne abzustellen, die Schreibtischlampe hatte er schon ausgeknipst.
Er richtete sich auf. Sein Gesicht war vom Bücken rot geworden; sehr sportlich durchtrainiert schien er nicht zu sein.
»Wer war der Tote?« fragte er und sah mich an.
»Rolf Roland«, sagte ich.
Sein Blick blieb verständnislos, er zog die hellen Augenbrauen in die Höhe.
»Aber«, wunderte ich mich, »haben Sie denn nie etwas von Rolf Roland gehört? Er ist – er hat doch diesen Bestseller geschrieben. ›Schau nicht nach den Sternen …‹«
»Ha, jetzt erinnere ich mich!«
»Alle Leute haben das Buch gelesen-fast alle. Es ist in siebzehn Sprachen übersetzt worden, ein Welterfolg!«
»Was halten Sie davon?«
»Wovon?«
»Von dem Buch natürlich!«
»Herr Menne«, sagte ich, »entschuldigen Sie, aber glauben Sie wirklich, daß Ihnen das weiterhilft?«
»Es würde mich interessieren …«
Ich warf einen Blick auf das ernste, entschlossene Gesicht des Toten, es fiel mir nicht leicht, in seiner stummen Gegenwart über sein Werk zu sprechen.
»Es ist – kein Roman oder so etwas«, begann ich tastend, »er hat ein System ausgearbeitet, nach dem – wie er behauptet – jeder Mensch, wenn er nur entschlossen ist, zu Macht und Reichtum kommen kann. Das Ganze ist sehr logisch aufgebaut und sehr überzeugend geschrieben.«
»Was halten Sie davon?« fragte Menne, und diesmal betonte er das ›Sie‹.
»Ich weiß nicht«, antwortete ich zögernd, »jedenfalls ist mir klargeworden, nachdem ich das Buch gelesen habe, daß mir gar nichts daran liegt, Erfolg zu haben!«
»So …?«
»Ja, sehen Sie, Herr Menne«, versuchte ich zu erklären, »ich hatte immer gedacht, Erfolg sei das Ergebnis von Leistung plus Glück, in manchen Fällen mehr Leistung, in anderen mehr Glück, verstehen Sie? Nachdem aber Rolf Roland haarscharf bewiesen hat, daß der Erfolg auf ganz andere Weise zustande kommt, daß man ihn sozusagen inszenieren kann und inszenieren muß, liegt mir nichts mehr daran.«
»Hm …«
»Mir wäre es schrecklich«, fuhr ich eifrig fort, »wenn ich alle Menschen nur daraufhin betrachten sollte, ob sie mir nützlich sein können und auf welche Weise. Ich suche mir meine Freunde lieber danach aus, ob sie mir sympathisch sind. Und ich sage auch Leuten, die ich nicht leiden kann, gerne mal die Wahrheit ins Gesicht, auch wenn es mir schadet. Ich möchte nicht selbstbeherrscht und immer nur berechnend sein, um keinen Preis. Ich möchte ich selbst sein und nicht stets unter einer Maske leben müssen!«
»War er das?« fragte Menne mit einem Blick auf den Toten.
»Ich – ich weiß nicht«, sagte ich überrumpelt.
»Sie haben ihn doch gekannt?«
»Ja, natürlich, aber ich hatte ihn jahrelang nicht mehr gesehen. Ich weiß nicht, wie er wirklich war. Ich kann nicht beurteilen, ob er inzwischen tatsächlich der solide normale Bürger geworden war, als den er sich gab, oder ob das nur eine Maske war – ich weiß es nicht!«
»Hm …« Menne zog seine Pfeife aus der Tasche. Sie war schon gestopft, und er hielt vorsichtig ein Streichholz daran. »Sehr interessant«, murmelte er.
Ich benutzte die Gelegenheit, mir eine Zigarette zu nehmen.
»Sind – außer Ihnen – noch Gäste im Haus?« fragte er, als er mir Feuer gab.
»Ja, eine ganze Menge«, sagte ich und hielt ihm meine Zeichnungen unter die Nase. »Bitte, wenn Sie sich das einmal anschauen wollen!«
Er betrachtete sie bedächtig, ohne ein Wort zu äußern.
»Natürlich ist alles sehr ungenau«, erläuterte ich, »nur so aus dem Kopf gezeichnet, aber ich glaube, die Proportionen stimmen so ungefähr.«
»Geheimgänge und Tapetentüren haben Sie also nicht eingezeichnet?« fragte er ernst.
Ich schluckte und sagte nichts; es sollte ihm nicht noch einmal gelingen, mich auf die Palme zu bringen.
Er sah auf und lächelte mich an, sein Goldzahn blitzte. »Ich danke Ihnen, Fräulein van Millendonk, eine wirklich, hm, sehr brauchbare Arbeit!«
»Ich habe in die einzelnen Zimmer die Namen geschrieben«, erklärte ich.
»Wer wohnt hier zum Beispiel?« fragte er und wies auf das Eckzimmer nach vorn heraus. »Ihre Schrift ist nicht ganz leicht zu entziffern.«
»Meta Lamprecht soll das heißen«, sagte ich, »Meta Lamprecht ist die langjährige Mitarbeiterin des – des Toten. Wenn jemand etwas über ihn weiß, dann ist sie es.«
»Hm«, brummte Menne, »waren die beiden – näher befreundet?«
»Das würde ich an Ihrer Stelle Meta selber fragen!«
Er sah wieder auf den Plan. »Und wer wohnt hier, wo ›Sabine und ich‹ steht?«
»Dort wohne ich mit Sabine Holm.«
»Sabine Holm? Ist das nicht eine Filmschauspielerin?«
»Ja, das ist sie!«
»Ich glaube, ich habe irgendwo gelesen, sie sei zur Zeit in Hollywood.«
»Sie ist vor wenigen Tagen zurückgekehrt, nächste Woche geht sie in Geiselgasteig mit einem deutschen Film ins Atelier.«
»Und wie kommt es, daß Sie – ich meine, kennen Sie sie gut?«
»Seit vielen Jahren.«
»Wir kommen später noch darauf zurück, wollen mal weitersehen.«
»Dieses Zimmer hier bewohnen Frieder und Nora von Fraedrichsdorf.«
»Muß man die auch kennen …?«
»Nein«, beruhigte ich ihn, »er ist ein junger Dichter, aber ich glaube, es ist noch nie etwas von ihm gedruckt worden, wahrscheinlich ist er aber trotzdem sehr begabt.«
»Und Nora?«
»Seine Frau! Ich habe sie erst gestern kennengelernt. Sie scheint ihren Gatten abgöttisch zu verehren.«
»Wie standen die beiden zu dem Hausherrn?«
»Frieder und Rolf Roland waren seit langen Jahren Freunde.«
»Gut, weiter!«
»Dann kommt das Zimmer, in dem das Ehepaar Krüger wohnt. Elsie und Paul heißen sie wohl. Ich habe auch sie erst gestern kennengelernt und habe keine Ahnung, wie sie zu dem Verstorbenen standen – sie siezten sich jedenfalls.«
»Hm …«
»Er, Herr Krüger, scheint so etwas wie ein Haarwasseroder Gummiartikelfabrikant zu sein, schwerreich, und sie ist eine nette Blondine.«
»Wie steht es mit seiner Frau?« forschte Menne weiter. »Mit Frau Roland, meine ich.«
»Sie ist bezaubernd hübsch – macht einen sehr verwöhnten Eindruck – Tochter aus wohlhabendem Hause – unwahrscheinlich phlegmatisch, sonst weiß ich nichts über sie.«
»Wie war die Ehe?«
»Keine Ahnung! Jedenfalls glaube ich nicht, daß sie ihn sehr gut gekannt hat, sonst hätte sie ihn nicht geheiratet. Ich meine nicht, daß ihn überhaupt keine Frau geheiratet hätte, die ihn wirklich kannte, das meine ich nicht – aber bei ihr, bei Isabell kann ich mir das nicht vorstellen. Sie ist nicht der Typ. Ich hatte den Eindruck, daß er sehr stolz auf sie war, sie wie ein kostbares Spielzeug behandelte.«
»Hm – ich verstehe. Und was ist mit dem Personal?«
»Die Mädchen schlafen im Dorf. Ich habe nur eine von ihnen gesehen, sie heißt Zenzi, hat gestern abend serviert. Außerdem gibt es noch eine Köchin, Frau Schimansky, eine Schlesierin. Sie kocht sehr gut, sonst scheint sie nicht sonderlich sympathisch zu sein. Wo sie schläft, weiß ich nicht, entweder im Souterrain oder vielleicht auch unter dem Dach.«
Menne legte die Blätter aus der Hand und sog an seiner Pfeife. »Danke, das genügt für erste.« Er sah mich an: »Fräulein van Millendonk …«
»Ja!«
»Ich möchte Sie etwas fragen!«
»Bitte!«
»Haben Sie Rolf Roland erschossen?«