Tomate, Tulpe, Rosmarin. Schreibwerkstatt für gut erzählte Information - Susanne Weiss - E-Book

Tomate, Tulpe, Rosmarin. Schreibwerkstatt für gut erzählte Information E-Book

Susanne Weiss

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  • Herausgeber: neobooks
  • Kategorie: Bildung
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2020
Beschreibung

"Tomate, Tulpe, Rosmarin" ist eine komplette Schreibwerkstatt mit Anleitungen, Beispieltexten und einem umfangreichen kostenlosen Werkstattbuch mit vielen Übungen. Inhalt – Die handwerklichen Grundlagen der Basistextsorten – Sachtext und erzählender Text. Clou – Die Verschränkung der Basistextsorten zu gut erzählter Information. Anwendung – Magazin, Buchkapitel, Blog und alles, was auf schöne Art interessante Informationen vermittelt. Darüber hinaus: Über Pflanzen und den geliebten Blumentopf zu schreiben, ist die ideale Art, Kreativität, Schönheit und Wissen miteinander zu verbinden. Es ist auch die beste Art, sich einmal herauszunehmen aus dem Alltag, innezuhalten und Pause zumachen. Je besser das gelingt, umso mehr Freude macht am Ende das Schreiben. Die Geschichte der Tomate ist ziemlich aufregend, die der Tulpe nicht minder. Rosmarin ist ein Tausendsassa, nicht nur schön und aromatisch, sondern auch unglaublich gesund. Sie sind die "Gegenstände" der Schreibwerkstatt und Protagonisten der meisten Übungen. Bonus – Alle Lerninhalte des Kurses sind auf viele Arten Schreibprojekte übertragbar: Webseitentexte, Buchkapitel, Magazinartikel, Blogbeiträge und vieles andere mehr.

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Seitenzahl: 54

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Susanne Weiss

Tomate, Tulpe, Rosmarin

Die rein pflanzliche Schreibwerkstatt für gut erzählte Information

Mit umfangreichem Werkstattbuch

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt.

Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere der Übersetzung,

des Nachdrucks, der Entnahme von Abbildungen,

der Funksendung, der Wiedergabe auf fotomechanischem

oder ähnlichem Weg und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen,

bleiben vorbehalten.

Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Verlag, Herausgeber und Autoren übernehmen keine Haftung für inhaltliche oder satztechnische Fehler.

wortwandel.de

©Wortwandel 2020

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Inhaltsverzeichnis

Einführung

1 | Tomate, Tulpe und die Basistexte

Basistextsorten – Grundlage für alles Weitere

2 | Rhythmus im Reptiliengehirn

Fingerübungen zur Lockerung des Handgelenks: Passiv- und Nominalstil

Neurowissenschaftlicher Blick ins Gehirn.

Textanfänge

3 | Tulpenwahn – Sachtext und Nachricht

Lead, umgekehrte Pyramide, Bausteinemodell, Textstruktur und Textökonomie

Übung: Sachtext schreiben

4 | Die Reise der Tomate – Erzählende Texte

Spannung, Figuren, Themenfindung, Erzähltechnik, Wortwahl, Textstruktur und Textökonomie

Übung: Geschichte schreiben

5 | Rosmarin – Meertau und Bornylacetat

Verbindung des Gelernten zu gut erzählter Information. Übergänge, Textaufbau

Übung: Magazingeschichte schreiben

Überschrift und Kleintexte

Kurzes Nachwort in Form einer Erfolgsmeldung

Vorwort

Willkommen zu „Tomate – Tulpe – Rosmarin“, der rein pflanzlichen Schreibwerkstatt!

Sie lernen, informierende Texte und erzählende Texte zu schreiben und beide Genres so zu miteinander zu verschränken, dass gut erzählte Information entsteht.

Die Nachricht ist eine Basistextsorte, mit der Sie eine Menge anfangen können. Dasselbe gilt für die Geschichte. Auch sie ist eine Basistextsorte, und zwar in ihrer fiktiven und in ihrer nicht-fiktiven Form.

Gut erzählte Information ist ein Genre, das wir nicht nur in einem Blog einsetzen oder in einer Gartenzeitschrift. Es ist auch das Genre für schöne Sachbücher mit narrativen Strecken, so wie die vielen schönen Bücher über die Kulturgeschichte der Pflanzen mit Geschichten, in denen lebendige Figuren vorkommen, menschlich oder pflanzlich.

Ich habe im Berliner Botanischen Garten gearbeitet und dort genau solche Texte für die Besucher geschrieben. Es sind vor allem solche Geschichten, voller gut erzählter Information, mit denen Sie das Publikum hinter der Hecke hervorlocken können.

In diesem Kurs schreiben Sie Texte, die sich für alles eignen, was ich eben nannte. Sie können alles, was Sie hier lernen, überall hin verpflanzen. Ich habe den Kurs so angelegt, dass Sie sich Grundlagen aneignen werden für alles, was Sie in Zukunft schreiben wollen oder müssen. Pressemitteilungen, Briefings, Magazingeschichten, Blogbeiträge, Buchkapitel und vieles andere mehr.

Über Pflanzen und den geliebten Blumentopf zu schreiben, ist außerdem die ideale Art, Kreativität, Schönheit und Wissen miteinander zu verbinden. Es ist die beste Art, sich einmal herauszunehmen aus dem Alltag, innezuhalten und Pause zu machen. Je besser Sie das – handwerklich – können, umso mehr Freude macht Ihnen am Ende das Schreiben.

Das Werkstattbuch

Das Werkstattbuch enthält die im Buch genannten Arbeitsblätter und Einzeltexte sowie weitere Beispieltexte.

Die Arbeitsblätter 1 bis 4 sowie 6 enthalten Übungen.

Im Acrobat Reader können sie Sie zum Bearbeiten nach Bedarf einzeln ausdrucken.

Halten Sie gutes Schreibgerät und weiteres Papier bereit.

Das Werkstattbuch steht hier zum Download bereit (6 MB):

https://wortwandel.de/download/12138/

(Sollten beim Download Schwierigkeiten auftreten,

schreiben Sie mir bitte:

mailto:[email protected]

Wer auch dieses Buch lieber als schön gestaltetes PDF lesen möchte (1,4 MB):

https://wortwandel.de/download/12149/

Der Kurs

In diesem Kurs schreiben Sie drei rein pflanzliche Texte: einen Sachtext, eine Geschichte und eine Magazingeschichte

Ich empfehle, zu Beginn die Fingerübungen (Arbeitsblätter 1 – 4) zu bearbeiten und auch anschließend in der angegebenen Reihenfolge der Übungen vorzugehen.

Was Sie lernen

Gelingende Textanfänge

Basistextsorten: Faktizieren und Erzählen

Die neue Textsorte: Verschränkung der Basistextsorten

Struktur und Proportion von Sätzen und Texten

Die gute Ordnung des Stoffs

Stilistik und Wortwahl

Erzähltechnik

Sprachwirkung und Sprachdenken

Freude am Schreiben

Das Ziel des Kurses

Sie lernen, eine schöne Magazingeschichte zu schreiben, ein interessantes Buchkapitel, einen spannenden Blogbeitrag – oder das Geschenk zum Blumentopf.

Der Bonus

Das Gelernte ist auf alle Schreibprojekte und -situationen übertragbar.

Außerdem

Hintergrundwissen zu sachlichen und narrativen Textsorten, neurowissenschaftliche Grundlagen des Schreibens, Sprachwirkung im Gehirn, Interessantes zur Kulturgeschichte einiger Pflanzen.

Einführung

Nachdem ich unter einer vortrefflich aufgeblühten Sonnenblume nahezu ausgedorrt war, pflanzte ich mich auf einen Kürbis, der unterwegs war nach dem Felde Perret. Dort grabe ich eine Schwarzwurzel aus, deren Stengel in Samen geschossen war und auf deren Birne eine lianen-umschlungene Melone saß. Dieser Spargel beginnt eine Rübe zu umwinden, die ihm die Rabatten zertrampelte und die Zwiebeln zerstampfte. Aber Pusteblume, um keine Knallschoten zu ernten, schlug er sich in die Büsche und verpflanzte sich dann in Brachland. Später sah ich ihn vor den Gärten der Vorörtler wieder. Er fasste eine Linse in Höhe seiner Mandelblüte ins Gerstenkorn.

Dieser herrliche Text zur Einstimmung stammt aus Raymond Queneaus Klassiker „Stilübungen“. Darin schenkt er uns 99 kurze Texte zu ein und demselben Thema. Eigentlich handelt es sich um die Erzählung einer Begegnung während einer Busfahrt. Unter den verschiedenen Überschriften nimmt sie aber überraschende Gestalt an. Dies hier ist die Stilübung „Botanisch“.

Die „Exercices de style“, so der Originaltitel, erschienen zuerst 1947 in Paris.

Weitere Beispiele im Werkstattbuch

Willkommen in der Werkstatt!

Über Pflanzen zu schreiben, macht besonders viel Spaß. Tatsächlich ist dem Handwerk das Thema egal. Deshalb können Sie alles hier Gelernte auf andere Schreibprojekte und -aufgaben übertragen. Es ist dasselbe Prinzip wie beim Klavierspiel. Ob Sie einen C-Dur-Akkord in einem Gassenhauer oder in einem Stück von Friedrich Liszt spielen, ist dem Akkord egal. Und dem Klavier auch.

Was Sie in diesem Kurs erwartet

In Kapitel EINS stelle ich Ihnen die Basistextsorten vor. Hier zur Einstimmung genretypische Textanfänge.

Die Nachricht:

Am Vormittag des 1. April 1637 verursachten Tulpenhändler Tumulte an der Börse von Rotterdam.

Die Textsorte Nachricht ist schon im ersten Satz deutlich zu erkennen. Die wesentlichen Informationen sind auf den Punkt gebracht. Die Übungsnachricht handelt vom Tulpenwahn, der im 17. Jahrhundert die Niederlande fast in den Ruin trieb.

Die Geschichte:

Die Kandidatin betrat den halbdunklen Raum durch eine Seitentür. Mit skeptischem Blick betrachtete sie die sechsköpfige Jury. Der Vorsitzende öffnete ein Dossier „Sie möchten also eingebürgert werden.“ Die Kandidatin neigte vornehm den edlen Kopf. „Soll das ein ‚Ja’ sein?“, herrschte der Vorsitzende sie an.

Das ist der Anfang einer Geschichte des beschwerlichen Weges einer Mittelamerikanerin nach Europa. Dieser Anfang bringt nichts auf den Punkt. Er lässt vielmehr Fragen offen.

Kapitel ZWEI