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Haben Sie auch schon einmal das Gefühl gehabt, an Ihrem Gesprächspartner vorbeizureden, ihn sozusagen auf dem falschen Fuß zu erwischen? Paul Gamber zeigt auf, wie mit den Werkzeugen der Transaktionsanalyse eine bessere Kommunikation möglich ist. Er erläutert, wie Sie positive Beziehungen aufbauen und pflegen, wie Sie destruktive Psychospiele durchschauen und vermeiden, wie Sie Glaubenssätze hinterfragen und verändern können. Sie erfahren, wie die Transaktionsanalyse in Erziehung und Unterricht, Coaching und Supervision, in der Psychotherapie und in Management und Menschführung eingesetzt wird, um sich selbst und andere besser zu verstehen.
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Seitenzahl: 468
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
1. Auflage 2016
© 2016 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim
Für Katherine in Liebe
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Coverfoto: ©iStock.com/RobinOlimbKorrektur: Frauke Wilkens, MünchenSatz: inmedialo Digital- und Printmedien UG, Plankstadt
Print ISBN: 978-3-527-71115-4ePub ISBN: 978-3-527-68918-7mobi ISBN: 978-3-527-68919-4
Über den Autor
Paul Gamber, Dr. phil., M. A. hat in Heidelberg Psychologie, Erziehungswissenschaft und Philosophie studiert. Nach langjähriger Tätigkeit als Managementtrainer, Personalentwickler für verschiedene Institute und Lehrbeauftragter für Psychologie an Fachhochschulen arbeitet er heute als Systemischer Familientherapeut, Coach und Supervisor. Seit 2005 ist er Geschäftsführer und Inhaber der Systemic Approach Academy, Institut für systemische Weiterbildung, Beratung und Therapie mit Sitz im Schloss Braunshardt in der Nähe von Darmstadt (www.systap.de). Unter anderem hat er sich in Transaktionsanalyse ausbilden lassen. Als Autor hat er zahlreiche Bücher zu Management- und Trainingsthemen sowie zur Systemischen Therapie (Systemische Therapie für Dummies) und zuletzt Familientherapie für Dummies veröffentlicht.
Inhaltsverzeichnis
Über den Autor
Einführung
Über dieses Buch
Konventionen in diesem Buch
Was Sie nicht unbedingt lesen müssen
Törichte Annahmen über den Leser
Wie dieses Buch aufgebaut ist
Teil I: Die Welt mit den Augen der Transaktionsanalyse betrachten
Teil II: Die Transaktionsanalyse im Alltag nutzen
Teil III: Anwendungsfelder der Transaktionsanalyse
Teil IV: Der Top-Ten-Teil
Symbole, die in diesem Buch verwendet werden
Wie es weitergeht
Gute Reise
Teil I Die Welt mit den Augen der Transaktionsanalyse betrachten
1 Was Transaktionsanalyse ist und woher sie kommt
Alltagskommunikation unter die Lupe nehmen
Der versteckten Agenda in der Kommunikation auf der Spur
Das Pingpong-Spiel von Reiz und Reaktion erkennen
Die Ursprünge der Transaktionsanalyse
Eric Berne, ein Querdenker der Psychologie
Die Entdeckung der Transaktionen
Womit sich die Transaktionsanalyse beschäftigt
Ein Konzept der humanistischen Psychologie
Grundüberzeugungen und Menschenbild der Transaktionsanalyse
Wo die Transaktionsanalyse eingesetzt wird
Psychotherapie
Erziehung und Pädagogik
Kommunikationstraining
Organisationsentwicklung und Unternehmensberatung
Coaching und Supervision
2 Die Ich-Zustände erkennen: Erwachsenen-Ich, Eltern-Ich, Kind-Ich
Den drei Quellen unserer Erfahrung auf der Spur
Gefühlsmäßige Erfahrungen
Beobachtete Erfahrungen
Rationale Erfahrungen
Was Eric Berne von Freud übernommen hat
Die Ich-Zustände erkennen
Das Kind-Ich
Das Eltern-Ich
Das Erwachsenen-Ich
Wie die Ich-Zustände ausgelöst werden
Wie sich die Ich-Zustände aufeinander beziehen
Trübung, Befangenheit, Ausschluss: Strukturelle Pathologie des Ich-Erlebens
Trübung im Erwachsenen-Ich
Befangenheit im Ich-Erleben
Ausschluss eines Ich-Zustands
Was die Transaktionsanalyse über die Ich-Zustände aussagt
Einen Schneemann bauen
3 Das Pingpong-Spiel von Reiz und Reaktion –die Transaktionen verstehen
Die Transaktionen nachvollziehen können
Was eine Transaktion ist
Parallele beziehungsweise komplementäre Transaktionen
Überkreuztransaktionen
Verdeckte Transaktionen
Schwierige Transaktions- und Beziehungsmuster
»Bitte, schlag mich« – die »Galgentransaktion«
Transaktionen mit doppeltem Boden
Die Kommunikation konstruktiv gestalten
Die Ich-Zustände richtig einsetzen
Ich-Botschaften: Mehr über die eigenen Gefühle als über den anderen sprechen
4 Wie wir ständig auf der Suche nach Anerkennung und Stimulation sind: Die Racket-Maschen-Analyse
Der Hunger nach Berührung und Anerkennung
Jedem Tierchen sein Pläsierchen: Wie wir zu Streicheleinheiten kommen
Wie wir die Zeit strukturieren
Rackets und Maschengefühle erkennen
Rabattmarken sammeln
Woher die Ersatzgefühle kommen
Maschengefühle: Wie wir Rabattmarken und Ersatzgefühle einsetzen
Discount: Wie wir uns selbst, andere und Situationen abwerten
Die Grundeinstellung zum Leben überprüfen
Die vier Grundeinstellungen
Wie man ein Gewinner wird
5 Eltern-, Kind- und Erwachsenenspiele: Die Analyse der Psychospiele
Sich in die Welt der Psychospiele begeben
Was ein Psychospiel ist
Welche Arten von Psychospielen es gibt
Der Nutzen des Spielens
Problematische Beziehungsspiele erkennen
Im Drama-Dreieck rotieren
Symbiotische Beziehungsmuster analysieren
Das Spiel der Verliebten: Kollusion
Der Ausstieg aus dem Teufelskreis
Den Ausstieg vorbereiten
Das Vakuum füllen
6 Das Drehbuch des Lebens schreiben: Die Skriptanalyse
Das Rollenbuch des Lebens erkennen
Was die Eltern mitgeben
Drehbuch und Familie
Widersprüchliche Skripte
Skript in der Mythologie
Ein Gegenskript schreiben
Skript und Psychospiele
Mit dem Lebensskript umgehen
Teil II Die Transaktionsanalyse im Alltag nutzen
7 Besser kommunizieren
Die Grundlagen der Transaktionsanalyse für eine gute Kommunikation kennen
Das Ich-Erleben bei sich und anderen nachvollziehen können
Die eigenen Ich-Zustände erkennen
Die eigenen Vorannahmen prüfen
Verdeckte Botschaften vermeiden
Selbstoffenbarung oder Spielaufforderung?
Ethische Regeln befolgen
Antreiber erkennen
Der Ton macht die Musik
Kritik üben, ohne zu verletzen
Verantwortung für sich selbst übernehmen
Sich in der Kunst der Gewaltfreien Kommunikation üben
Beobachten, Gefühle mitteilen, Bedürfnisse äußern, um Veränderung bitten
Autofahren lernen
8 Die sozialen Beziehungen verbessern
Eine positive Beziehung aufbauen
Einander kennenlernen
Akzeptanz und Respekt für unterschiedliches Ich-Erleben fördern
Für ein gutes Klima sorgen
Gut miteinander kommunizieren
Wechselseitigkeit beachten
Beziehungskiller erkennen und ausschalten
Der andere muss so sein wie ich
Die »apokalyptischen Reiter« im Zaum halten
Macht- und Psychospiele beenden
Eifersucht in den Griff kriegen
Abhängigkeitsmuster vermeiden
Autonomie trainieren
Konstruktive Beziehungen am Arbeitsplatz pflegen
9 Bessere Eltern werden
Die Entwicklung des Kindes und die Elternrolle beleuchten
Wie das Urvertrauen entsteht
Die Entwicklung der Selbstständigkeit beim Kind
Was die Entwicklung behindert
Erziehungsmoden kritisch hinterfragen
Was Kinder brauchen
Unterschiedliche Erziehungsstile – kann das gut gehen?
Kindgerecht kommunizieren
In der Kommunikation mit dem Kind das Erwachsenen-Ich einschalten
Mäßiger Gebrauch des Eltern-Ich
Lob und Unterstützung
Häufige Überkreuz-Transaktionen vermeiden
Auch beim Kind das aktive Zuhören anwenden
Bei Auseinandersetzungen Ich-Botschaften verwenden
Doppelbödige Botschaften und Kommunikationsfallen vermeiden
Die Ich-Entwicklung des Kindes fördern
Das Kind Kind sein lassen
Das kindliche Eltern-Ich auf den Weg bringen
Das Erwachsenen-Ich des Kindes stärken
Gemeinsam das Leben genießen und bewältigen
Den Zusammenhalt stärken
Mit Humor geht alles besser
10 Einem Burn-out vorbeugen
Burn-out in der Sicht der Transaktionsanalyse
Folgen für die Ich-Struktur
Die Psychodynamik des Burn-outs verstehen
Skript-Botschaften und Burn-out-Persönlichkeit
Streichelmuster erkennen
Symbiotische Beziehungsmuster entlarven
Muster der Selbstabwertung reflektieren
Dem Burn-out den Wind aus den Segeln nehmen
Abschied vom inneren Antreiber nehmen
Psychospiele mit sich selbst beenden
Lernen, sich abzugrenzen
Achtsamkeit für die eigenen Kindbedürfnisse entwickeln
Neuprogrammierung mithilfe des Erwachsenen-Ich
Aktiv werden
Für mehr Ausgleich sorgen
Sich SMARTe Ziele setzen
»Flow« erleben – mit sich selbst im Fluss sein
Die Anti-Burn-out-Formel kennen
11 Eine bessere Beziehung zu sich selbst bekommen
Trübungen des Erwachsenen-Ich erkennen und überwinden
Trübung durch das Kind-Ich
Trübung durch das Eltern-Ich
Grenzen und Durchlässigkeit der Ich-Zustände
Im Gleichgewicht mit sich selbst sein
Einen guten Umgang mit sich selbst pflegen
Glücksgefühle durch Anstrengung und Selbstbelohnung erleben
Verantwortung für sich selbst übernehmen
Scham überwinden
Achtsam durchs Leben gehen
Moralische Zwickmühlen bearbeiten
Einen wertschätzenden Dialog mit sich selbst führen
Das fürsorgliche Eltern-Ich zum Partner machen
Sich öfter loben
Selbstkritik in Selbstmotivation umwandeln
Den unterstützenden Blickwinkel einsetzen
Neues formulieren
Die Exekutivgewalt an das Erwachsenen-Ich abgeben
12 Destruktive Psychospiele erkennen und beenden
Erkennen, dass man an einem Spiel beteiligt ist
Erster Schritt: »Trick« beziehungsweise Lockangebot
Zweiter Schritt: »Wunder Punkt«
Dritter Schritt: Verdeckte Transaktionen und Verblüffung
Vierter Schritt: Nutzeffekt
Den Ausstieg vorbereiten
Erkennen, was für ein Spiel da gespielt wird
Das Erwachsenen-Ich einschalten
Die eigenen Ich-Zustände überprüfen
Position im Drama-Dreieck erkennen
Okay-Positionen prüfen
Eine Skriptanalyse durchführen
Offen miteinander kommunizieren
Die Notbremse ziehen
Eine Win-win-Strategie anwenden
Hinweise für die Praxis
13 Sich mit dem eigenen Lebensskript versöhnen
Dem eigenen Lebensskript auf der Spur
Lebensmottos, die krank machen können
Alles nur Zufall?
Skriptbotschaften und Glaubenssätze verändern
Verbale und nicht verbale Botschaften in Ihrem Rollenbuch
Rollen-Identifikation und Lebensbühne
Fragen an das Familiensystem
Fragen zur eigenen Entwicklung
Kraftvolle Einflüsse im Familiensystem erkennen
Das eigene Leben in die Hand nehmen
Weg von destruktiven, unproduktiven Spielen hin zur Intimität
Die Gegenwart beleuchten
Erkennen, was hilfreich und was schädlich ist
Wissen, was erhaltenswert ist und was sich verändern soll
Neues und Konstruktives formulieren
Die eigene Lebenszeit besser nutzen
Teil III Anwendungsfelder der Transaktionsanalyse
14 Transaktionsanalyse und Psychotherapie
Wie die Transaktionsanalyse in der Psychotherapie eingesetzt wird
Herausfinden, wie der Klient tickt
Kommunikationsmuster und Spiele analysieren
Das Lebensskript beleuchten
Neu-Beelterung: Dem Ich ein neues Zuhause geben
Ziele der transaktionsanalytischen Therapie
Vertragsarbeit: Therapie auf Augenhöhe
Was andere Psychotherapieverfahren von der Transaktionsanalyse übernommen haben
Das System der »inneren« Familie
Traumatherapie: Das Selbst und das »innere Kind«
Schematherapie: Die Landkarte der Gefühle verstehen
Ego-State-Therapie: Gefühle wie Personen behandeln
Zurück zu den Ursprüngen
15 Coaching und Supervision
Die Transaktionsanalyse im Coaching einsetzen
Das eigene Ich und seine Teile kennenlernen
Aus destruktiven Skripten und Transaktionen aussteigen
Zu einer besseren Work-Life-Balance finden
Den blinden Fleck erkennen: Das Johari-Fenster
Was Johari bedeutet
Ziel der Entwicklung im Coaching
Supervision: Hilfe für professionelle Helfer
Wann und wie Supervision eingesetzt wird
Beispiel einer Supervision
Zusammenfassung: Transaktionsanalyse im Coaching und in der Supervision
16 Führung und Management
Mitarbeiter und Führungskräfte stärken
Für Zufriedenheit, Sinnhaftigkeit und Zeitstrukturierung sorgen
Das Führungsverhalten verbessern
Für ein besseres Betriebsklima sorgen
Spiele in Organisationen beenden
Wie sich Psychospiele in Organisationen auswirken
Hilfen, Spiele zu beenden
Veränderungen im Unternehmen bewältigen
Veränderungsprozesse, in denen die Transaktionsanalyse eingesetzt wird
Transaktionsanalyse und »Psychologisches Controlling«
17 Transaktionsanalyse in Erziehung und Unterricht
Gute Gründe, die Transaktionsanalyse im Schulalltag anzuwenden
Die Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern verbessern
Die Rolle der Lehrer beleuchten
Das Modell der Transaktionen anwenden
Wertschätzende Beziehungsgestaltung
Die Entwicklung von Schülern fördern
Positionen im Drama-Dreieck erkennen
Den Unterricht effektiv und schülerorientiert gestalten
Eine etwas andere Didaktik
Leistungsbezogene und persönlichkeitsbezogene Kultur
Vorsicht: Transaktionsanalyse
Teil IV Der Top-Ten-Teil
18 Zehn Grundanschauungen der Transaktionsanalyse
Jeder Mensch ist in Ordnung
Verantwortung für sich selbst übernehmen
Jeder Mensch besitzt Selbstheilungskräfte
Beobachten statt bewerten
Verträge schließen
Die Transaktionsanalyse als Beobachtungsplattform nutzen
Ethische Grundsätze befolgen
Gute Beziehungen pflegen
Zu einer Okay-Position finden
Spontan leben
19 Die zehn besten Tipps für Beruf und Alltag
Offen und ehrlich miteinander kommunizieren
Kinder kindgerecht erziehen
Mit sich selbst ins Reine kommen
Frieden mit der »inneren« Familie schließen
Psychospiele beenden
Teams besser führen
Freunde gewinnen
Die eigene Lebenszeit besser nutzen
Sich mit dem eigenen Skript versöhnen
Ein Gewinnerskript schreiben
20 Zehn und mehr Vertreter und weiterführende Konzepte
Thomas Harris: Ich bin okay – Du bist okay
Fanita English: Gefühle und Ersatzgefühle
Jacqui Lee Schiff: Neu-Beelterung
Claude Steiner: Lebensskript und Emotionale Kompetenz
Muriel James: Wie man ein Gewinner wird
Richard Erskine: Integrative Psychotherapie
Mary und Robert Goulding: Neuentscheidungstherapie
Rüdiger Rogoll, Leonhard Schlegel, Petruska Clarkson: Transaktionsanalyse und Psychotherapie
Bernd Schmid: Systemische Transaktionsanalyse
John und Helen Watkins, Jeffrey Young: Ego-State- und Schematherapie
Anhang AInformationsquellen und Anlaufstellen
Anhang BKleines Wörterbuch der Transaktionsanalyse
Stichwortverzeichnis
Stellen Sie sich vor, Sie liegen an einem verregneten Samstagnachmittag gemütlich auf der Couch und sehen sich im Fernsehen Ihre Lieblingssendung an. Sie haben eine harte Arbeitswoche hinter sich und sich auf ein Wochenende ohne Verpflichtungen gefreut. Sie müssen über eine Szene im Fernsehen schmunzeln. Mitten in Ihren wohlverdienten Frieden platzt Ihr(e) Partner(in) in den Raum und hält Ihnen ein amtliches Schreiben unter die Nase: »Das lag für dich im Briefkasten.« Sie denken: »Was mag das wohl sein?«, und öffnen umständlich den Umschlag. »Verdammt …«: Was Sie da in den Händen halten, ist ein Bußgeldbescheid der Polizei wegen Geschwindigkeitsüberschreitung. Mit Ihrer guten Stimmung ist es mit einem Schlag vorbei, der Tag ist für Sie sozusagen gelaufen. Sie ärgern sich nur noch über die Kleinlichkeit der Behörden und darüber, dass Sie das Blitzgerät nicht rechtzeitig gesehen haben.
Mit dieser kleinen Episode sind wir schon mitten im Thema: Überlegen Sie einmal, welches Wechselbad der Gefühle Sie in kurzer Zeit durchlaufen haben. In einem Augenblick fühlten Sie sich geborgen und glücklich wie ein Kind und haben sich auch so verhalten. Sie waren in Ihrem Kind-Ich. Im nächsten Augenblick mussten Sie die Situation analysieren wie ein Computer, das geschah in Ihrem Erwachsenen-Ich. Bruchteile von Sekunden später waren Sie verärgert, empört ob Ihrer eigenen Unvorsichtigkeit und der fiesen technischen Tricks der Polizei. Sie waren abwechselnd in Ihrem Eltern-Ich und Ihrem rebellischen Kind-Ich.
Wie wäre wohl eine Unterhaltung mit Ihrem Partner verlaufen, als Sie noch in Ihrem freien, unbekümmerten Kind-Ich waren, und wie würde sie jetzt verlaufen, da Sie sich in einem ganz anderen Ich-Zustand befinden? Wohl ganz anders. Unsere Transaktionen, unsere Kommunikationspfade, verlaufen je nach eingeschaltetem Ich-Zustand ganz anders, was oft genug zu Missverständnissen, Irritationen und zu Konflikten führt.
Die Transaktionsanalyse beschäftigt sich mit der Frage, wie wir die Zeit strukturieren und welche psychologischen Spiele wir manchmal spielen, um zu Anerkennung und Beachtung zu kommen. Anerkennung und Beachtung sind auch die Stichwörter, die eine Rolle spielen, wenn wir unser Drehbuch des Lebens schreiben, unser Skript. Wer außerdem noch daran mitschreibt, erfahren Sie in diesem Buch.
Die Transaktionsanalyse ist ein sehr anschauliches Modell menschlicher Kommunikation und Verhaltensweisen, das von dem amerikanischen Psychiater Eric Berne vor etwa 60 Jahren entwickelt wurde. Bald war die Transaktionsanalyse im Management- und Kommunikationstraining sowie im Coaching von Führungskräften nicht mehr wegzudenken. Ihre Bedeutung für die Psychotherapie wurde erst spät erkannt und ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Heute spielt die Transaktionsanalyse eine bedeutende Rolle in der Traumatherapie und hat die psychodynamische Therapie, die Kognitive Verhaltenstherapie und die Systemische Therapie wesentlich beeinflusst.
Über dieses Buch
In diesem Buch möchte ich Sie mit der faszinierenden Welt der Transaktionsanalyse bekannt machen. Ich möchte Sie dazu einladen, sich selbst und Ihre Beziehungen einmal mit ganz anderen Augen zu betrachten. Sie sollen nach der Lektüre des Buches sich selbst ein wenig besser verstehen und wertschätzen, Ihre Beziehungen zufriedener gestalten und Ihre (Lebens-)Zeit besser nutzen können. Ich möchte Sie in die Lage versetzen, sich ein besseres Bild über Ihr Leben und Ihre Verhaltensmuster zu machen und eine Antwort auf folgende Fragen zu geben:
Was sind die Inhalte meiner Ich-Zustände? Wie bin ich als Persönlichkeit strukturiert?
Was muss passieren, damit sich mein Kind-Ich, mein Eltern-Ich oder mein Erwachsenen-Ich zu Wort meldet?
Wann läuft eine Unterhaltung schief? Welche Arten von Transaktionen sind schuld daran?
Welche Streicheleinheiten brauche ich. Was tue ich, um sie zu bekommen?
Wie strukturiere ich meine Zeit, um zu Anerkennung und Beachtung zu kommen?
Welche Psychospiele spiele ich und welche Erfahrungen habe ich damit gemacht?
Wie war mein Verhältnis zu meinen Eltern? Welche Botschaften haben Sie mir mitgegeben und was habe ich daraus gemacht?
Wie kann ich mit Konflikten besser umgehen?
Dieses Buch soll Ihnen auf kurzweilige Art die Modelle und Methoden der Transaktionsanalyse näherbringen, sodass Sie nach der Lektüre wissen, wie Sie und Ihre Liebsten davon profitieren können, wie Sie die Rahmenbedingungen für Ihr privates und berufliches Leben gestalten können, um ein Gewinner im Leben zu werden.
Konventionen in diesem Buch
Um Ihnen die Lektüre zu erleichtern und damit Sie den größtmöglichen Nutzen daraus ziehen können, halte ich mich an folgende Konventionen:
Sie werden in dem Buch immer wieder einmal dazu aufgefordert, eine Übung oder ein Experiment zu machen. Manche davon können Sie allein durchführen, für andere brauchen Sie einen Partner. Sie profitieren mehr von diesem Buch, wenn Sie den Einladungen folgen.
Ich habe wegen der besseren Lesbarkeit darauf verzichtet, jeweils von dem »Therapeuten« und der »Therapeutin«, von dem »Klienten« und der »Klientin«, dem »Partner«, der »Partnerin« – oder von dem »Leser« und der »Leserin« zu sprechen –, also nach Geschlecht zu unterscheiden, wohl wissend, dass sich hinter den Bezeichnungen stets kompetente Frauen und Männer verbergen.
Was Sie nicht unbedingt lesen müssen
Um Ihren Lesefluss nicht zu unterbrechen, habe ich Passagen und Textstellen, die Sie nicht unbedingt lesen müssen, um dem Inhalt zu folgen, kenntlich gemacht.
Grau hinterlegte Kästen enthalten interessante Erklärungen und Hintergrundinformationen zum jeweiligen Kapitel. Sie müssen sie aber nicht unbedingt lesen, um dem Inhalt folgen zu können.
Symbole bringen noch einmal etwas auf den Punkt. Sie müssen sie aber nicht in jedem Fall beachten, um den Text zu verstehen.
Törichte Annahmen über den Leser
Jeder Autor macht sich, bewusst oder unbewusst, ein Bild von seiner Leserschaft. Als »typischen« Leser von Transaktionsanalyse für Dummies stelle ich mir Sie so vor:
Sie sind an Beziehungen und Erkenntnissen der Beziehungspsychologie interessiert.
Sie wollen sich privat und beruflich weiterentwickeln.
Sie fragen sich, was in Ihren Beziehungen gerade schiefläuft und wie Ihnen ein Buch über Transaktionsanalyse helfen könnte, Ihre Probleme zu lösen.
Vielleicht tragen Sie sich mit dem Gedanken, eine Weiterbildung in einer interessanten psychologischen Richtung zu machen. Dann ist die Transaktionsanalyse genau das Richtige für Sie. In diesem Buch können Sie sich schon einmal einen Überblick verschaffen.
Wie dieses Buch aufgebaut ist
Transaktionsanalyse für Dummies ist in vier Teile und 20 Kapitel gegliedert. Um sich einen schnellen und unkomplizierten Zugang zu verschaffen, können Sie sich im Inhaltsverzeichnis über die Inhalte der einzelnen Kapitel vorab informieren. Im Anhang finden Sie interessante Internetadressen sowie ein Glossar der wichtigsten Begriffe der Transaktionsanalyse.
Teil I: Die Welt mit den Augen der Transaktionsanalyse betrachten
In diesem Teil erfahren Sie, was es mit der Transaktionsanalyse auf sich hat, woher sie kommt und wie Sie sie zum besseren Verständnis Ihrer selbst und Ihrer Beziehungen nutzen können. Ich informiere Sie über die Grundlagen: die Ich-Zustände, die Transaktionen, wie wir die Zeit strukturieren, die Psychospiele und das Lebensskript und wie das alles miteinander zusammenhängt. Sie wissen am Ende des ersten Teils über die Schwerpunkte und unterschiedlichen Konzepte der Transaktionsanalyse Bescheid und sind schon gespannt auf die praktische Anwendung.
Teil II: Die Transaktionsanalyse im Alltag nutzen
Jetzt geht’s mitten ins Leben und in den Alltag. Sie erfahren, wie Sie die Transaktionsanalyse für eine bessere Kommunikation nutzen können. Zum Beispiel indem Sie erkennen, in welchen Ich-Zuständen Sie und Ihr Gesprächspartner sich gerade befinden, und darauf angemessen reagieren. Wie Sie einen konstruktiven inneren Dialog führen, der Ihnen Lösungen statt noch mehr Sorgen und Probleme beschert. Wie Sie Ihre Zeit besser nutzen können, um Ziele zu erreichen, statt die Zeit mit fruchtlosen Psychospielen totzuschlagen. Wie Sie Ihr Lebensskript positiv verändern können.
Teil III: Anwendungsfelder der Transaktionsanalyse
Die Transaktionsanalyse hat schnell Verbreitung in verschiedenen Anwendungsbereichen gefunden. In diesem Teil erfahren Sie, wie sie hilft, Kommunikationsprozesse besser zu verstehen, und wie sie zu einem festen Bestandteil von Führungs- und Kommunikationstrainings in der Wirtschaft geworden ist. Sie kann wertvolle Einsichten und Problemlösungen in Erziehungsfragen, im Unterricht, im Coaching und in der Supervision, in der Psychotherapie und der Menschenführung anbieten und ist aus diesen Bereichen nicht mehr wegzudenken.
Teil IV: Der Top-Ten-Teil
Im Top-Ten-Teil, ohne den kein … für Dummies-Buch auskommt, möchte ich Ihnen noch einmal die wichtigsten Grundsätze der Transaktionsanalyse und Tipps für die Lebensgestaltung in Erinnerung rufen. Außerdem werde ich Sie über die Weiterentwicklungen der Transaktionsanalyse und ihren Einfluss auf angrenzende Therapieverfahren informieren, damit Sie auf dem letzten Stand sind.
Symbole, die in diesem Buch verwendet werden
Sie werden in dem Buch immer wieder verschiedene Symbole finden, die Ihnen helfen, sich besser zu orientieren.
»Das kenn ich doch von irgendwoher«, werden Sie bei diesem Symbol vielleicht sagen. Richtig, daran können Sie sich erinnern. Es wurde an anderer Stelle bereits ausführlich behandelt.
Dieses Symbol verweist auf einen Tipp. Sie werden dazu aufgefordert, einmal etwas Neues auszuprobieren, ganz unverbindlich, versteht sich.
Hier spricht der Fachmann. Dieses Symbol hilft Ihnen, einen methodischen Zusammenhang zu verstehen.
Hier lauert Gefahr. Dieses Symbol will Ihnen sagen: »So nicht …« – eine falsche Annahme, eine fragwürdige Schlussfolgerung, der Sie nicht folgen sollten.
Wie es weitergeht
Jedes Kapitel in diesem Buch ist so geschrieben, dass es für sich gelesen werden kann, ohne dass Sie das Vorwissen aus den vorangegangenen Kapiteln benötigen. Wenn Sie wissen möchten, wie eine gute Kommunikation funktioniert, sollten Sie sich zuerst mit den Ich-Zuständen und den Transaktionen beschäftigen. Tiefenpsychologisch wird es, wenn Sie sich die Kapitel über die Zeitstrukturierung und das Lebensskript vornehmen. Bevor Sie sich den Anwendungsmöglichkeiten der Transaktionsanalyse im privaten und beruflichen Alltag, also dem praktischen Teil, zuwenden, sollten Sie sich vorher über die Grundlagen informiert haben.
Gute Reise
Jetzt bleibt mir nichts anderes, als Ihnen eine gute Reise in die faszinierende Welt der Transaktionsanalyse zu wünschen. Sie werden bald feststellen, dass die Reise in Ihre ganz persönliche Welt geht, in Ihre Persönlichkeit, Ihre Beziehungen und Ihre Lebensgestaltung. Ich wünsche Ihnen dabei viele neue Eindrücke und Einsichten.
Teil I
Die Welt mit den Augen der Transaktionsanalyse betrachten
In diesem Teil . . .
erfahren Sie, was Transaktionsanalyse ist, woher sie kommt und wie Sie sie zum besseren Verständnis Ihrer selbst und Ihrer Beziehungen nutzen können. Sie erfahren zum Beispiel, was in Ihrem Innersten vor sich geht, wenn Sie sich in einem Konflikt mit sich selbst oder einer anderen Person befinden, und wie Sie die Situation am besten lösen können. Lernen Sie Ihre Gefühle, Kommunikationsmuster und alltäglichen Verhaltensweisen auf eine neue, unterhaltsame und spannende Art kennen und Wege, Ihr Leben zufriedener, ausgeglichener und reicher zu gestalten. Ich stelle Ihnen die Modelle der Transaktionsanalyse vor: die Ich-Zustände, die Transaktionen, wie wir die Zeit strukturieren, Psychospiele und das Lebensskript.
Sie wissen am Ende des ersten Teils Bescheid, was die Schwerpunkte und unterschiedlichen Konzepte der Transaktionsanalyse sind und wie sie sich bei der Bearbeitung von (zwischen-)menschlichen Problemen kombinieren lassen.
1
Was Transaktionsanalyse ist und woher sie kommt
In diesem Kapitel
Etwas über die Entstehung der Transaktionsanalyse erfahren
Wissen, wer Eric Berne war
Konzepte, Grundannahmen und Anwendungsfelder der Transaktionsanalyse kennenlernen
Kreative Leistungen in Kunst, Technik und Wissenschaft sind manchmal das Produkt von Zufällen oder persönlichen Krisen: So auch bei Eric Berne und der Transaktionsanalyse. Wäre Berne nicht der gewesen, der er war, ein Individualist und kreativer Beobachter menschlicher Verhaltensweisen, und hätte er sich nicht schon früh mit der Zunft der Psychiater und Psychoanalytiker seiner Zeit angelegt, die Transaktionsanalyse hätte es, zumindest in dieser Form, wahrscheinlich nicht geben.
Worüber reden wir bei der Transaktionsanalyse? Manche Leser denken bei dem Wort vielleicht an Geld und Finanztransaktionen. So falsch liegen sie damit nicht. Denn auch bei dem psychologischen Modell der Transaktionsanalyse geht es um Ein- und Auszahlungen, hier nicht um Geldmittel, sondern um Gefühle und um Kommunikationseinheiten (Transaktionen). Wie in der Finanzwelt spielen auch im menschlichen Miteinander Täuschung und manchmal Ent-Täuschung, Lug und Betrug, sogar der Umlauf von Falschgeld und Geldwäsche eine Rolle. Lassen Sie sich in diesem Kapitel also in die faszinierende (Unter-)Welt der psychologischen Transaktionen und ihrer Bedeutungen entführen.
Das Wort Transaktion lässt sich am besten als ein Austausch von kommunikativen Signalen (Wort, Geste, Bewegung) im zwischenmenschlichen Kontakt definieren.
Alltagskommunikation unter die Lupe nehmen
Die Transaktionsanalyse ist aus der objektiven, wertungsfreien Beobachtung von Alltagssituationen entstanden. Deshalb möchte ich eine solche Situation, die jeder von uns schon einmal in der einen oder anderen Weise erlebt hat, vorstellen, um danach zu erklären, was es mit der Transaktionsanalyse auf sich hat.
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