Trendreport Bildung - Monia Ben Larbi - E-Book

Trendreport Bildung E-Book

Monia Ben Larbi

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Beschreibung

Der Trendreport Bildung versammelt Bildungsprojekte weltweit, die den Mut haben, Bildung neu zu gestalten. Aus den vorliegenden 50 kleinen Fallstudien aus allen Kontinenten und aus allen Bereichen von Bildung werden elf Trends herausgearbeitet, die grundlegende Innovationen in der Bildungslandschaft auf den Punkt bringen. Der Trendreport inspiriert Bildungsgestalter und Lern-Aktivisten. Er öffnet die Vorstellung für das Mögliche und scheinbar Unmögliche. Damit trägt der Trendreport zu einem neuen Selbstverständnis von Bildung im gesellschaftlichen Diskurs bei.

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»WIE DIE WELT VON MORGEN AUSSEHEN WIRD,

HÄNGT IN GROSSEM MASS VON DER EINBILDUNGSKRAFT

JENER AB, DIE GERADE JETZT LESEN LERNEN.«

ASTRID LINDGREN

Ihaltsverzeichnis

Vorwort des Unterstützers

Einleitung

Die Entstehung des Trendreports

TRENDS

Von Online-Wissen zu Online-Lernen

Big Data für Bildung

Bildung für alle

Change Making

Duale Bildung 3.0

Freiräume

Gamification

Gemeinschaft als Lernerlebnis

Lernen im Leben

Lernen zu sein

Selbstorganisiertes Lernen

CASES

IUCAA’s Children’s Science Centre

The World Peace Game

Quest to Learn

World Without Oil

Riverside School

Right to Dream

We love reading

The international Youth Initiative Program

Fuji Kindergarten Tokyo

Fab Labs

St. Silas Primary School

Open Stax

Teachers pay Teachers

University of the People

Bildungsagenten

W@lzschule

Big Picture Learning

Mobile School

Paths to Math

Folkehøjskole

Cornell College

Green School

Deep Springs College

Shidhulai Swanirvar Sangstha

Escape the city

Schulfach Herausforderung

The Afghan Institute of Learning

Young Africa

Kranti

Plant for the Planet

Colegio Cardenal de Cracovia

My World Curriculum

School in the cloud

Stanford Mobile Inquiry-based Learning Environment (SMILE)

Space Elevator Challenges

EdTech

Studio Schools

Roots of Empathy

Egalia

Art of Living Intuition Process

School of One

GoogleEDU

Coursera

The Slow School of Business

Rapid Learning Institute

Henry Ford Learning Institute

Kaos Pilots

Khan Academy

Public Lab

Udacity Nanodegree

Autoren

VORWORT DES UNTERSTÜTZERS

Wo, wann und wie findet Lernen in der Zukunft statt? In der aktuellen Bildungslandschaft zeichnen sich verschiedene Trends ab, die uns zeigen, welche Formen des Lehrens und Lernens mit unseren gesellschaftlichen Entwicklungen einhergehen. Als aktives Mitglied der Bewegung Schule im Aufbruch erfahre ich von unterschiedlichen Projekten, die uns unser Verständnis von Bildung neu denken lassen und die ich persönlich als große Bereicherung für meine eigene Arbeit erlebe. Schule im Aufbruch hat viele dieser kleinen und größeren Projekte und Initiativen rund um die Welt genauer betrachtet und deren Trends analysiert. Daraus ist ein Trendreport entstanden, der für jeden, dem das Thema Bildung am Herzen liegt, neue Ideen und Visionen entstehen lassen kann.

Darin wird deutlich, dass vom frühen Kindesalter an, in unterschiedlichsten Kontexten und zu verschiedensten Themen Lernen stattfindet und wir Bildung als etwas verstehen müssen, das die Grenzen unserer bisherigen Prägung dieses Begriffs verlässt. Gemeinsam ist den identifizierten Trends, dass der Lernende im Mittelpunkt steht, seine Lernprozesse zunehmend selbst steuert, seine Lerninhalte selbst auswählt und das Lerntempo bestimmt und dabei mit anderen Lernenden interagiert. Bildung und die persönliche Weiterentwicklung im Alltag lassen sich kaum voneinander trennen. Wesentlich ist die Entwicklung von Kompetenzen, die im Leben – einschließlich dem Arbeitsleben und dem gesellschaftlichen Zusammenleben – benötigt werden.

Das lebenslange Lernen setzt sich selbstverständlich auch im Erwachsenenalter fort. Für viele Menschen stellt sich im Laufe ihres Berufslebens die Frage nach Veränderung und Weiterentwicklung ihrer fachlichen und persönlichen Kompetenzen. In unserer Firma, der WBS TRAINING AG, begleiten wir jedes Jahr Tausende Menschen in genau diesen Veränderungs- und Entwicklungsphasen ihres Lebens. Dabei haben wir uns in der Entwicklung unserer verschiedenen Bildungsangebote auch gefragt, wie wir die Gedanken von Schule im Aufbruch in die Konzeption und Didaktik unserer Seminarangebote für Erwachsene einbringen können und dabei gleichzeitig den Lernenden aber auch den finanzierenden Auftraggebern, z.B. Firmen oder staatlichen Förderträgern, gerecht werden können. Hierbei stellt der Trendreport Bildung sowie auch frühere Arbeiten der Initiative Schule im Aufbruch für mich eine wegweisende Inspiration in der Gestaltung unserer Angebote in unserem Bildungsunternehmen dar.

Gemeinsam sollten wir uns alle fragen, wie Motivation und Spaß am Lernen mehr verstärkt werden können, so dass Menschen in allen Regionen, Altersgruppen und Bereichen des gesellschaftlichen Lebens gerne lernen und den nötigen Zugang zu Bildung und Lernmaterialien erhalten.

Viele Menschen stellen sich auch die Frage nach dem Sinn ihres Tuns bzw. ihrer Arbeiten oder Aufgaben, denen sie nachgehen. Für Lernende ist ein erkennbarer Sinn hinter ihren Aufgaben natürlich ein wesentlicher Faktor für ihre persönliche Lernmotivation. Aber auch für immer mehr Menschen, die Bildungserlebnisse mitgestalten – ob als Trainer, Lernbegleiter, Organisatoren, Entwickler oder als Hausmeister – ist es ein zentrales Anliegen dabei sinnstiftend zu wirken. In der WBS TRAINING AG haben wir gemeinsam dem Sinn unseres TUNs und somit auch dem Sinn unseres Bildungsunternehmens nachgespürt und in Worte gefasst. Eine Essenz unseres dabei formulierten Sinns besagt: »Das Potenzial in jedem Menschen sehen und gemeinsam wachsen. Wir geben Kraft zur Entfaltung und Erneuerung«. Genau das ist es, was viele Bildungsgestalter täglich antreibt: andere Menschen mit all ihren Potenzialen wahrnehmen, sie in Ihrer Entwicklung unterstützen und ihnen die Möglichkeiten zur Entfaltung zu geben.

Es freut mich, dass Menschen, die weltweit Bildungsprojekte und Initiativen mitgestalten, zunehmend entsprechend einem gemeinsamen zukunftsorientierten Verständnisses des Begriffs Bildung arbeiten und sich selbst und andere Menschen auf die Aufgaben, die in unserer Welt morgen auf sie warten, gut vorbereiten. Zu den Trends, die auf diesem Weg in der Bildungslandschaft derzeit am Entstehen sind, finden Sie viele inspirierende Beispiele im vorliegenden Bericht.

April 2017, Heinrich Kronbichler, Vorstand der WBS TRAINING AG

DANKSAGUNGEN

An das Team des betterplace lab für die Idee und Begleitung, insbesondere Dennis und Joana • An Heinrich Kronbichler und die WBS TRAINING AG für die wertvolle finanzielle Unterstützung • An Anne Volkmann, deren Aufgabe als Texterin weit über ein Lektorat hinausging • An Marius Fischer für die unermüdliche Entdeckung neuer Projekte • An das Team des Education Innovation Lab für die Durchführung des Expertenworkshops, insbesondere Susanne und Elias • An Jana Franck für die Umsetzung unserer Gedanken in eine Bildsprache • An Claudia Morten für die Umsetzung online und print und die kontinuierlichen Nachfragen, ob was wir tun auch wirklich hilfreich ist • An Kerstin Baarmann für die Gestaltung dieses Buches • An Anna Holfeld für die Abwicklung aller finanziellen Belange • An alle Schulen im Aufbruch, an denen mutige Menschen täglich beweisen, dass Bildung auch ganz anders sein kann • An alle Bildungspioniere weltweit, die sich dafür einsetzen, dass Menschen sich im Einklang mit einer nachhaltigen Welt entwickeln dürfen

EINLEITUNG

FRISCHER WIND FÜR BILDUNG

Das Bildungssystem in Deutschland ist über Jahrzehnte gereift. Doch bevor es schal wird, müssen wir es mit frischer Luft versorgen, für das 21. Jahrhundert. Die Gesellschaft hat sich radikal verändert. Bildung zielt dagegen noch auf Wissen und Fähigkeiten des 20. Jahrhunderts ab. Und doch haben Bildungspioniere aus allen Bildungsbereichen überall auf der Welt begonnen, Elemente einer neuen Lernkultur zu etablieren. Deshalb zeigt dieser Trendreport nicht nur anhand von Trends, die auf einer gewissen Metaebene die aktuellen Entwicklungen beschreiben, wie es gehen kann. Er zeigt auch anhand konkreter Beispiele, wie es schon besser geht. Vielen Bildungsmachern ist klar, dass etwas passieren muss. Gleichzeitig sind wir alle durch ähnliche Bildungsbiografien geprägt und gehen davon aus, dass Schule oder Hochschule so sein muss, wie wir es erlebt haben. Können wir uns andere Gestaltungsmöglichkeiten überhaupt vorstellen? Wir beschreiben daher hier, was möglich ist, wie Bildungsinnovationen bereits umgesetzt werden, welche Erfahrungen die Menschen damit machen und was wir vielleicht daraus lernen können. Damit möchten wir dem Leser als Teil unserer lernenden Gesellschaft helfen, gedankliche Grenzen zu überwinden, möchten Gestaltungsfantasien anregen. Der Trendreport ist so ein Seismograph für unsere künftige Bildungs- und Schullandschaft.

Wieso zum Beispiel eine Schule nicht nach einem spielebasierten Lernprinzip aufbauen? Oder stundenlang Räucherkerzen drehen, damit Schüler ein emotionales Verständnis für das Problem der Kinderarbeit entwickeln? Und wenn die Kinder nicht zur Schule kommen, warum kommt dann nicht die Schule zu ihnen?

Die Beispiele bzw. Cases zeigen, wie Bildungspioniere bereits überall auf der Welt Funken einer neuen Lernkultur schlagen - einer Lernkultur für Menschen, die Gesellschaft aktiv mitgestalten, die zusammen arbeiten, die ihr vielfältiges Potenzial einbringen und die die Digitalisierung als Selbstverständlichkeit betrachten.

Die Cases sind der Stoff, aus dem die Trends gemacht sind. Der Blick auf die Cases als Elementarteilchen zeigt, dass viele von ihnen ähnliche Eigenschaften aufweisen bzw. Teil einer ähnlichen Entwicklung sind, die als Trends zeigen, in welche Richtung sich Innovationen im Bildungsbereich entwickeln. Selbstorganisiertes Lernen ist beispielsweise von zentraler Bedeutung, wenn darum geht, unser Bildungssystem zu modernisieren. Und wie schon in anderen Lebensbereichen, führt das Phänomen der Gamification auch an Schulen zu Lernerfolgen. Und die Duale Bildung 3.0 versteht Lernen und Arbeiten endlich als einen integrierten Prozess.

So will der Trendreport Bildung nicht nur praxisnahes und handlungsrelevantes Wissen vermitteln. Er will Fürsprecher eines Bildungssystems sein, das keine Angst vor Innovation hat und den Anschluss nicht verpasst. Dieser Trendreport zielt nicht nur auf mediale und politische Unterstützung ab. Er will die wichtigsten Entwicklungen im Bildungsbereich auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Denn je mehr Menschen erfahren, wie unsere Bildung von frischem Wind profitiert, desto schneller profitiert unsere ganze Gesellschaft davon.

DIE ENTSTEHUNG DES TRENDREPORTS

Wir haben genau das getan, was wir mit diesem Trendreport auch erreichen wollen: wir haben uns von den Tätigkeiten anderer inspirieren lassen. Der Trendradar des betterplace labs hat uns restlos überzeugt. Wir wollten diese Ressource, die digitalen Weltverbesserern zur Verfügung gestellt wird, auch für Bildungsakteure erschließen. Das Team des betterplace lab hat immer all unsere Fragen beantwortet und jederzeit konkretes Feedback gegeben. Ohne sie gäbe es diesen Trendreport nicht. Von ihnen haben wir die Vorgehensweise übernommen, nach konkreten, bereits umgesetzen Projekte zu suchen und aus der Gegenüberstellung nach Gemeinsamkeiten zu forschen. Der Trendreport ist demnach kein theoretisches Gerüst, sondern eine Metastruktur praktischer Erfahrungen.

In einem ersten Schritt haben wir im Rahmen eines Workshops mit einer großen Vielfalt an Experten nach Themen gesucht, bei denen sie Trends vermuten. Diese sehr breite Aufstellung hat uns dann als Hilfestellung bei der Projektrecherche gedient. Im nächsten Schritt haben wir, unterstützt auch durch unsere studentische Hilfskraft Marius Fischer, weltweit nach Projekten gesucht, die uns inspirieren oder irritieren. Wir haben Fachzeitschriften, Preisverleihungen, Reden, Blogs u.ä. durchforstet. Herausfordernd für uns war, nicht die Projekte zu wählen, die tolle und wichtige Inhalte verbreiten, sondern uns wirklich für diejenigen zu entscheiden, deren Lernprozess interessant ist. Wir haben bei der Recherche auch immer wieder versucht, darauf zu achten, dass wir verschiedene Bildungszweige und Länder einbeziehen. Als wir fünfzig »Cases« (so nennen wir die Projekte) hatten, haben wir zu jedem Case aufgeschrieben, was daran besonders ist und diese Besonderheiten dann in den direkten Bezug zueinander gesetzt. Immer dann, wenn in mehreren Cases eine Besonderheit vorkam, haben wir genauer hingesehen. Hieraus sind »Trends« entstanden, Entwicklungen, die in verschiedenen Kontexten an verschiedenen Orten dieser Welt gerade parallel entstehen. So haben wir, in dieser allerersten Fassung, die elf Trends identifiziert, die in diesem Buch beschrieben sind. Schließlich hat Anne Volkmann aus all unseren Entdeckungen und Gedanken fertige lesenswürdige Texte verfasst.