True North - Kein Für immer ohne dich - Sarina Bowen - E-Book
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True North - Kein Für immer ohne dich E-Book

Sarina Bowen

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Beschreibung

Zwischen uns wird immer so viel mehr sein als nur diese Nacht.

Mit Dave verbrachte Zara die aufregendste Zeit ihres Lebens. Doch was als leidenschaftliche Sommerromanze in Vermont begann, sollte ihr Leben für immer auf den Kopf stellen. Sie war schwanger und "Dave aus Brooklyn" nach seiner Abreise unauffindbar. Zwei Jahre später hat sie sich damit abgefunden, dass sie ihn nicht wiedersehen und ihre kleine Tochter ihren Vater niemals kennenlernen wird - bis er plötzlich in ihrem Café auftaucht. Denn auch Dave konnte Zara nicht vergessen und will diesmal für immer bleiben. Aber auch dann noch, wenn er erfährt, dass ein Leben mit Zara ein Für immer zu dritt bedeutet?

"In einer Welt voller großartiger Liebesromane, sticht Sarina Bowen immer heraus!" HYPABLE

Band 4 der gefeierten TRUE-NORTH-Reihe von USA-TODAY-Bestseller-Autorin Sarina Bowen

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Inhalt

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SARINA BOWEN

TRUE NORTH

Kein Für immer ohne dich

Roman

Ins Deutsche übertragen vonWanda Martin

Zu diesem Buch

Mit Dave verbrachte Zara den aufregendsten Sommer ihres Lebens. Dave war zum Wandern mit Freunden in Vermont und für Zara somit die perfekte Ablenkung von ihrem Liebes-kummer. Sie erzählten sich nichts voneinander. Beiden war klar, dass ihr gemeinsames Glück auf eine sehr kurze Zeit begrenzt bleiben würde. Doch was als leidenschaftliche Sommerromanze begann, sollte Zaras Leben für immer auf den Kopf stellen: Sie war schwanger, »Dave aus Brooklyn« nach seiner Abreise unauffindbar und dass er sich in den wenigen Wochen in ihr Herz geschlichen hatte, plötzlich ihr kleinstes Problem. Zwei Jahre später hat sich Zara damit abgefunden, dass sie ihn nicht wiedersehen und ihre kleine Tochter ihren Vater vermutlich niemals kennenlernen wird. Bis Dave ihr eines Tages in ihrem Café wieder gegenübersteht und die fast vergessene Sehnsucht nach ihm mit überwältigender Macht zurückkehrt. Auch Dave konnte Zara nicht vergessen und hat es immer bereut, damals nicht auf sein Herz gehört zu haben. Er will seinen Fehler wiedergutmachen und diesmal für immer bleiben. Aber auch dann noch, wenn er erfährt, dass ein Für immer mit Zara ein Leben zu dritt bedeutet?

Für Jo Pettibone

Kritischer Blick, großes Herz!

TEIL 1

Juli 2015

1

Zara

Jene Freitagnacht, die mein Leben veränderte, begann wie jede andere.

Es war ein Sommerabend, und in der Bar floss das lokal gebraute Bier in genauso regen Strömen wie die Gespräche. Auf der Stereoanlage lief eine gute Playlist, das sorgte immer dafür, dass die Zeit wie im Flug ging. Vance Joys »Riptide« hatte einen guten, schnellen Rhythmus, durch den sich der Thekendienst eher nach Tanzen als nach Arbeit anfühlte.

Obendrein war da ein heißer Typ mit Haaren in der Farbe einer angelaufenen Kupfermünze, der mich von einem der Barhocker aus beobachtete. Ich hatte ihn schon ein paarmal hier gesehen. Er und seine Freunde saßen gern in der Nische hinten in der Ecke. Mr Hot mochte Ale aus Vermont, und wenn seine Freunde dabei waren, tranken sie manchmal Tequila. Das gute Zeug von ganz oben aus dem Regal. Und sie gaben ordentlich Trinkgeld.

Heute Abend war er allerdings allein. Und jedes Mal, wenn er in mein Blickfeld geriet, verspürte ich ein gespanntes Kribbeln. Wenn ich an solche Dinge glauben würde, würde ich jetzt vielleicht sagen, dass ich eine Art von Erkennen verspürte. Dass ich sogar eine Vorahnung hatte.

Aber ich glaubte nicht an so etwas und war auch noch nie gut darin gewesen vorherzusehen, wer in meinem Leben wichtig werden würde und wer nur kurz darin auftauchte. Wahrscheinlich war es also besser zuzugeben, dass dieses Prickeln, das ich bei diesem Hottie spürte, nur die gute alte sexuelle Anziehungskraft war.

Und es ging nicht nur mir so. Ich spürte seinen Blick auf mir, während ich Drinks mixte und anderen Gästen ihr Wechselgeld herausgab. Seine Augen waren auch ziemlich hübsch. Grün, wenn ich mich nicht irrte. Ich hatte nichts gegen die Aufmerksamkeit einzuwenden. Unter seinem bewundernden Blick fühlte ich mich eher wie ein hübsches Mädchen am Bartresen und nicht so sehr wie eine überarbeitete Singlefrau, die vor Kurzem abserviert worden war.

Ich schenkte Getränke aus. Ich lächelte. Ich gab meinem Koch in der Küche Bestellungen durch. Und immer so weiter. Gegen zwanzig Uhr bestand das größte Problem, das sich mir stellte, in einer Gruppe betrunkener Collegestudenten am Ecktisch, die ein bisschen zu laut war.

»Jungs? Könnt ihr hier drin etwas leiser reden? Bierdeckel durch die Gegend zu werfen ist nicht cool, okay? Wenn ihr unbedingt was werfen müsst, dann haben wir dahinten eine Dartscheibe.«

»Sorry«, sagte der Nüchternste von ihnen.

Auf dem Weg zurück zum Tresen bemerkte ich, dass mein rothaariger Freund die ganze Szene interessiert beobachtet hatte. »Alles in Ordnung?«

»Die machen keine Probleme. Siehst du das?« Ich zeigte auf die Schrotflinte hinter mir an der Wand.

Grünauge lächelte. Und – wow. Sein Lächeln setzte allem noch mal einen drauf. Es machte sein schroffes Gesicht weicher, und seine Wangenknochen traten hervor. Auf der einen Seite ließ sich sogar ein Grübchen erahnen. So als wäre der Mann zu tough für Grübchen, deshalb traute es sich nicht, sich ganz zu zeigen. Und sein Lachen war wie lange gereifter Whiskey – dunkel und weich. »Ich dachte, die Schrotflinte wäre nur Show.«

Ich schüttelte den Kopf. »Sie ist nicht geladen, so was schreit nur nach Ärger. Aber ich könnte sie im Nu laden, zielen und abfeuern. Also nein. Bessie ist nicht nur Show.«

»Bessie, hm? So heißt meine Schwester. Und die ist ungefähr genauso subtil wie eine Schrotflinte. Ich wusste nicht, dass die Leute ihren Waffen Namen geben.«

Ich schnappte mir wieder den Lappen und wischte den Tresen ab. »Tja, ich hab vier Brüder. Die borgen sich gern was, ohne vorher zu fragen. Ich hab meiner Flinte einen Mädchennamen gegeben, weil ich hoffte, dass der sie davon abbringt, sie mitzunehmen.«

»Hat es funktioniert?«

»Nein. Aber irgendwann hab ich gemerkt, dass sie die Finger von meinen Sachen lassen, wenn die eine Mädchenfarbe wie Rosa oder Lila haben. Deshalb besitze ich ein rosa Fahrrad und ein rosa Handy. Dabei mag ich Rosa nicht mal.«

Und da war es wieder, dieses Lachen – tief und dunkel. Doch es wurde von einem der betrunkenen Collegejungs unterbrochen, der zur Bar kam, um drei Shots Jack Daniel’s zu holen.

Das Geschäft ging vor. Ich wandte Mr Hot den Rücken zu, um drei Schnapsgläser zu nehmen. »Wer von euch fährt?«, musste ich fragen, als ich nach der Whiskeyflasche griff. Ich ließ die Flasche über dem Rand des ersten Glases schweben, während ich das gerötete Gesicht des Jungen betrachtete.

»Mein Bruder holt uns in vierzig Minuten ab«, sagte er, und seine Ohren liefen dabei rot an.

»Versprochen?«

»Oh ja.«

»Gut, na dann.« Ich schenkte ein.

»Kann ich dir einen ausgeben?«, fragte der Collegejunge plötzlich. »Dein Shirt sieht echt hübsch aus.«

»Oooh, danke. Das ist süß von dir«, sagte ich mit so viel Enthusiasmus, wie ich aufbringen konnte. »Ich darf keine Drinks annehmen. Ist Vorschrift. Aber wirklich lieb, das anzubieten.«

»Gerne doch«, murmelte der Junge. Dann nahm er seine drei Kurzen und verschwand schneller, als man »abgeblitzt« sagen konnte.

Als ich es wagte, dem Hottie mit den kupferfarbenen Haaren einen Blick zuzuwerfen, schenkte er mir ein wissendes Grinsen.

Und aufs Neue stellte dieses Lächeln lustige Dinge mit meinem Bauch an. Irgendetwas sagte mir, dass kein Mädchen diesem Kerl je einen Korb gab. Er sah nicht nur gut aus, er war irgendwie raffiniert, auf eine Art, die ich nicht richtig benennen konnte. Vielleicht lag es an der glänzenden Uhr an seinem Handgelenk – eine von der richtig teuren Sorte, wie Leute aus der Gegend sie nie trugen. Oder vielleicht auch nur an dem selbstsicheren Funkeln in seinen Augen.

Er war ungefähr so alt wie ich oder ein paar Jahre älter. Dreißig vielleicht. Und ich konnte nicht anders, als zu bemerken, dass sein Körper super in Form war. Er hatte breite, muskulöse Schultern, über denen sein baumwollenes Poloshirt spannte. Und die Wölbung seines Bizeps weckte in mir den Wunsch, mit der Hand über seine glatte Haut zu streichen, um herauszufinden, wie fest der Muskel darunter war.

Ich hatte nicht vor, das zu machen. Nicht dass er es angeboten hätte. Wenn er es allerdings anbieten würde …

Schnell schob ich den Gedanken beiseite und ging nach hinten, um noch ein Fass Altbier zu holen. Ich hatte eine Bar zu führen und keine Zeit, herumzuträumen.

Der Mensch, der als Nächstes in die Bar kam, bereitete meinen lüsternen Gedanken sowieso ein Ende. Er setzte sich auf den mittleren Barhocker und bestellte ein Corona mit Limette. Genau genommen bestellte er keines. Er sagte nur: »Bier her, Schwesterchen.«

Meine Damen und Herren, mein Zwillingsbruder Benito.

Seinen Befehlston gewohnt zu sein ärgerte mich nur reflexartig. Es gab niemanden auf der Welt, den ich so gut kannte wie Benito. Er mochte seinen Kaffee mit einem klitzekleinen Schuss Milch, was überhaupt keinen Sinn ergab, denn man konnte den Unterschied nicht mal schmecken. Er hatte von dem einen Mal, als er in der Schule von der Schaukel gesprungen und auf seinem Fahrrad gelandet war, eine Narbe über der linken Augenbraue. Und noch ein Prachtexemplar von Narbe hatte er an einer Seite seines Brustkorbs von seinem ersten und einzigen Einsatz im Irak, als er mit einem Messer angegriffen worden war.

Benito war ein Draufgänger. Obwohl ich erst achtundzwanzig war, hatte ich schon vier graue Haare. Und mindestens drei davon mit Sicherheit nur seinetwegen.

»Wie läuft dein Freitag?«, fragte mich mein Zwilling.

»Kann mich nicht beschweren. Ach warte – kann ich wohl doch. Onkel Otto macht mir Stress, dass ich den Bierlieferanten wechseln soll, weil er sich einbildet, dass North Corp ihn abzockt. Aber das Thema hatten wir schon, und die haben immer noch das beste Angebot der Stadt.«

Mein Bruder verdrehte die Augen. »Ich bin mir sicher, du klärst das. Machst du doch immer.«

»Ja, aber es wird mich zwei Stunden meines Lebens kosten.«

»Du könntest jederzeit hinschmeißen. Damit würdest du es ihm zeigen.«

»Daran denke ich PAUSENLOS.«

Aber wir wussten beide, dass ich das nicht bringen würde. Abgesehen von den Familiennickligkeiten hatte ich gerade eine ziemlich gute Vereinbarung. Ich führte nicht nur diese Bar unter bloß gelegentlicher Einmischung durch ihren Besitzer, mein Onkel ließ mich auch noch mietfrei in der kleinen Wohnung darüber wohnen. Sie war zwar nicht viel wert, aber nichts zu bezahlen ließ sich ziemlich schwer überbieten. Würde ich nicht hier arbeiten, könnte ich mir nicht gleichzeitig eine eigene Wohnung leisten und trotzdem noch einen Notgroschen ansparen. Es sei denn, ich würde entweder bei meiner Mom oder – jetzt kommt’s – bei meinen überheblichen Onkeln einziehen.

Nein und noch mal nein.

Wie dem auch sei, Überlegungen zu meinen beschissenen Zukunftsperspektiven waren kein gutes Gesprächsthema für einen Freitagabend. »Was läuft bei dir so? Am Wochenende kommst du doch normalerweise nicht hier vorbei.«

»Ich habe Neuigkeiten.« Als er grinste, machte ich mich auf etwas gefasst. Es konnten gute oder schlechte Neuigkeiten sein, bei Ben wusste man das nie. »Ich habe endlich eine Stelle bei der Drogenfahndung ergattert, Zara. Hab heute Nachmittag das Angebot bekommen. In zwei Monaten fahr ich zu einer Fortbildung.«

»Oh, Benny.« Das hörte sich bestürzter an als beabsichtigt. Aber es geht schon wieder los. Meine Brüder hatten kein Glück bei gefährlichen Jobs. Während Benito nur den einen Messerstich erlitten hatte, hatte sich unser älterer Bruder Damien fast in Afghanistan töten lassen.

Mein Bruder machte ein langes Gesicht. »Ich glaube, du meinst: ›Herzlichen Glückwunsch, Ben. Toll, dass du eine Stelle ergattert hast, für die du eigentlich nicht qualifiziert genug warst, dir aber den Arsch aufgerissen hast, um sie trotzdem zu kriegen.‹«

Wie üblich wurde ich aufbrausend. Eine Hälfte eines Zwillingspaars zu sein bedeutete, den anderen ständig gleichzeitig umarmen und schlagen zu wollen. »Ich freue mich über das Jobangebot für dich«, sagte ich, wobei mein Tonfall mich Lügen strafte. »Aber es gibt auch Berufe, in denen keiner auf dich schießt! Jetzt werde ich mir immerzu Sorgen machen, dass du mit einem mexikanischen Drogenkartell in Konflikt gerätst. Ich möchte nicht davon geweckt werden, dass Mom und ich ein Telegramm erhalten, in dem uns mitgeteilt wird, dass du tot bist.«

»Die verschicken keine Telegramme mehr, Z.«

»Sei kein Arschloch«, grummelte ich.

»Wenn ich ein Arschloch bin, was kümmert es dich dann, ob ich sterbe?«, fragte Benito.

Zwei Barhocker entfernt lachte mein rothaariger Beobachter in sich hinein. Er unternahm nicht mal den Versuch, so zu tun, als hörte er nicht zu.

Benito und ich starrten einander einen Augenblick lang nur an, die ganzen Geschichten vergangener Jahre standen zwischen uns. In seine dunklen Augen zu schauen war wie der Blick in einen Spiegel. Ich sah den Kampf darin. Kleine Erfolge und genauso viele Niederlagen. Unsere Familie landete für gewöhnlich immer wieder auf den Füßen, aber nichts fiel uns jemals einfach so zu.

Das Schlimmste daran war, zu wissen, dass ich an manchen von Benitos Schwierigkeiten Schuld gehabt hatte. Ich hatte meinen Bruder einmal seines Glücks beraubt. Mindestens einmal. Da schuldete ich es ihm wohl, wegen seines neuen Jobs nicht so giftig zu sein. »Pass bloß gut auf dich auf, okay?«, flüsterte ich.

Ein Lächeln huschte über seine Lippen. »Mach ich doch immer.«

Das stimmte definitiv nicht. Er fuhr mit seinem Motorrad wie ein Irrer – und das war noch das angenehmste Beispiel. Aber dieses eine Mal in meinem Leben diskutierte ich nicht herum. »Du schuldest mir sechs Tacken für das Bier«, sagte ich stattdessen.

»Nee«, meinte er lachend. »Du hast mir doch gerade zur Feier des Tages ein Bier ausgegeben, mehr nicht.«

Weil sich alte Gewohnheiten eben nur schwer ablegen lassen, schenkte ich ihm einen stechenden Blick, und er zückte seine Brieftasche.

Als ich zehn Minuten später wieder zu seinem Platz am Tresen zurückkehrte, fand ich dort einen Zehn-Dollar-Schein, eine leere Flasche, aber keinen Benito vor.

Und verdammt, ich vermisste den Arsch. Ich vermisste ihn schon jetzt übelst.

Ich hätte netter sein sollen.

Der heiße Rotschopf lächelte mich an, als ich zu ihm ging, um nachzufragen, ob bei ihm noch alles in Ordnung war. »Was ist denn so witzig?«

»Du.«

»Belauschst du öfters Leute?«

Er wirkte nicht mal verlegen. »Ich habe eine Schwester, wir streiten uns auch wie verrückt.«

»Wir streiten nicht ständig«, sagte ich automatisch. Nur ungefähr neunzig Prozent der Zeit. »Aber ich hatte jedenfalls recht.«

Er lachte leise.

»Im Ernst – schießen in deinem Job Leute auf dich?«, fragte ich, während ich sein leeres Glas abräumte.

»Na ja …« Er überlegte. »Kommt drauf an, was du damit meinst.«

»Vergiss es«, sagte ich barsch. »Ich will’s gar nicht wissen. Noch ein Altbier? Oder möchtest du etwas anderes probieren?«

»Noch eins.« Er stützte das Kinn in die Hand und setzte einen heißen Blick auf. »Danke.«

Bei der Art, wie er das sagte – in freundlichen Worten, aber mit einem Blick, der alles andere als das war –, ging ein heißes Prickeln durch meinen Unterleib. Ich brachte ihm sein Bier und drehte dann eine Runde durch die Bar, räumte leere Getränke ab und nahm Bestellungen auf.

Von da an ging der Abend den Bach runter.

Eine Viertelstunde, nachdem mein Bruder gegangen war, pflanzte sich mein unliebsamster Gast auf den Barhocker: Jimmy Gage. Er war ein Ex-Polizist Ende vierzig und einer der wenigen Menschen, vor denen ich zugegebenermaßen Angst hatte.

Er bestellte ein Lightbier und einen Burger. Ich ging mit der Bestellung direkt in die Küche und bat meinen Koch, sich damit zu beeilen.

»Wieso?«, fragte Titus. »Hab ich eine Bestellung übersehen?«

»Nein. Ich will nur nicht mit Jimmy Gage aneinandergeraten.«

Titus nickte und warf einen Patty auf den Grill.

Zu allem Überfluss entschied sich Rita – meine Kellnerin – auch noch, ausgerechnet jetzt ihre dritte Zigarettenpause heute Abend einzulegen. Sie konnte Jimmy Gage genauso wenig leiden wie ich. Aber somit war der Laden nun für einen Freitag unterbesetzt. Ich merkte, wie ich allzu oft zur Tür schaute, während ich mich fragte, wo zum Kuckuck sie abgeblieben war.

Doch selbst da hätte ich den Abend noch für zu retten gehalten, wäre nicht der nächste Gast hereingekommen. Weil ich darauf wartete, dass Rita wieder auftauchte, richtete ich gerade einen sengenden Blick auf die Tür, als diese endlich aufging. Aber verflucht! Im Eingang erschien der allerletzte Mensch, den ich in meine Bar kommen sehen wollte: mein Ex-Lover Griffin Shipley.

Leider bekam Griff das griesgrämige Starren ab, das für Rita gedacht war. Somit schaute ich nicht nur dem Mann geradewegs in die Augen, der vor Kurzem mein Ego zerschmettert hatte, ich schenkte ihm auch noch einen tödlichen Blick. Und als er sah, dass ich vor Wut kochte, wurde seine Miene auf einmal weich und nahm einen mitleidigen Ausdruck an.

»Ach, Scheißdreck«, murmelte ich vor mich hin. Ich senkte den Blick auf den Bartresen. Aber es war ungefähr so, als deckte man den Brunnen zu, nachdem das Kind schon hineingefallen ist. Es brachte nichts mehr. Mein kleines emotionales Feuerwerk war schon vorbei. Hier gibt’s nichts zu sehen. Alle weitergehen.

Danach tat ich hinter dem Tresen schwer beschäftigt. Und schließlich war es Griffins Cousin, der herüberkam, um einen Krug Bier zu bestellen – was offiziell machte, dass Griff und ich uns heute Abend aus dem Weg gingen.

Wunderbar.

Fahr zur Hölle, Griffin Shipley. Ich wollte längst über ihn weg sein, war es aber einfach nicht. »Es liegt nicht an dir, Zara«, hatte er an dem Abend, als er Schluss machte, gesagt. Denn das sagten sie immer. »In meinem Leben bleibt im Moment keine Zeit für eine Beziehung.«

»Aber wir führen doch gar keine Beziehung«, hatte ich eingewandt und mich selbst dafür gehasst, dass ich darüber diskutierte. Unser kleines Liebesabenteuer war eher ein »Freunde mit gewissen Vorzügen«-Ding gewesen.

Er hatte sich geräuspert. »Das weiß ich. Aber du bist nicht glücklich damit, wie es läuft. Und ich will nicht so ein Kerl sein, der dich hinhält.«

Da hatte ich aufgehört, mit ihm zu diskutieren. Denn er hatte nicht Unrecht. Ich wollte mehr als einen Quickie nach der Arbeit. Griff war einer der wenigen Singlemänner in der Gegend mit großen Plänen für seine Zukunft. Und ich wollte daran teilhaben.

Er sah das anders.

Hier stand ich nun also an einem Freitagabend, immer noch Single und Barfrau. Dieselbe Leier. Dieselbe Stadt. Für mich war höchstens ein sich schnell füllendes Trinkgeldglas drin und drüben auf dem Barhocker das Starren von Mr Hot mit den grünen Augen, der mir beim Arbeiten zusah. Ich spürte seinen Blick wie die Wärme eines Lagerfeuers.

Ich hätte Abstand halten sollen. Stattdessen verbrannte ich mir die Finger.

2

Dave

Obwohl ich schon in Hunderten von Bars in fast genauso vielen Städten gewesen war, wurde das Mountain Goat schnell mein Lieblingsladen. Und bei meinem Besuch heute Abend hatte ich große Pläne. Also machte ich es mir an der Bar bequem und schaute mich um.

Den Großteil des Jahres reiste ich mit meinen Teamkameraden umher. Ich war genauso in schicken Großstadtclubs wie in ruhigen Dorfkaschemmen gewesen. Es gab an einer Bar buchstäblich nichts mehr, was mich überraschen konnte. Ich war auch nicht ins Mountain Goat in Tuxbury, Vermont, gekommen, um aus den Socken gehauen zu werden. Aber irgendwie fand ich diesen kleinen Laden an der Durchgangsstraße charmant.

In den vergangenen vier Wochen hatte ich herausgefunden, dass in Vermont alles irgendwie authentischer war. Die Einrichtung der Bar war nicht bloß auf rustikal getrimmt worden. Der Laden existierte eindeutig schon jahrelang. Draußen gab es verwitterte Schindeln und drinnen dunkle Holzpaneele. Der Tresen war eine lange Fläche aus auf Hochglanz poliertem Walnussholz. Mit einigem Abstand zueinander standen brennende Votivkerzen in kleinen Gläsern darauf. Da man es in Vermont mit dem Craftbierbrauen ernst meinte, war die Bierauswahl beeindruckend. Ich mochte sogar die Musik.

Die beste Sache an dem Laden war allerdings überhaupt keine Sache. Es war die Barkeeperin.

Zara. Sogar ihr Name war exotisch. Ihr welliges schwarzes Haar fiel ihr über den Rücken, sie hatte schlanke Glieder und Wangenknochen, die den Namen verdienten. Sie war auf eine dunkeläugige, ernste Art sexy.

Sie war nicht mal mein Typ. Zumindest dachte ich das. Sie war dünner als die Frauen, die ich sonst so abschleppte. Aber es stand ihr. Sie hatte grazile Arme und einen eleganten Hals. Ich verbrachte viel Zeit damit, ihren Hals zu betrachten und zu überlegen, wie er wohl unter meiner Zunge schmecken würde. Und jedes Mal, wenn sie am Tresen entlangging, stellte ich mir vor, ihre schlanken Beine wären um meinen Körper geschlungen.

Ihr zuzusehen war, wie nach einem Monat mit dünnem Flugzeugkaffee Espresso für sich wiederzuentdecken. Sie brachte mich auf Touren, als ich sie zum allerersten Mal sah. Aber weil ich immer wieder mit meinen Mannschaftskameraden hierherkam, dauerte es eine Weile, bis ich den ersten Schritt machte.

Heute Abend, so hatte ich beschlossen, wollte ich eine Kostprobe. Unbedingt. Also hatte ich mich zusammengerissen und war allein hergekommen. Das war die beste Art, um zu kriegen, was ich wollte.

Und wollen, das tat ich.

Sie und ich hatten einander den ganzen Abend lang beobachtet, auch wenn wir kaum miteinander sprachen. Doch ich war ein geduldiger Mann. Wenn der passende Moment käme, würde ich meinen Charme aufdrehen. Ich war sogar bereit, die Profisportler-Karte auszuspielen. Obwohl mir etwas sagte, dass man bei Zara nicht mit Angeberei punkten konnte. Sie war vielleicht zu unverblümt, als dass es sie interessierte, ob ich Millionen dafür bekam, hundert Abende im Jahr übers Eis zu flitzen.

Es war keine Qual, während ihrer Schicht meine Zeit abzuwarten und unterdessen hervorragendes Bier zu trinken. Genau genommen war es schon früh richtig unterhaltsam. Anfangs hatte es einen ziemlich amüsanten Zank mit ihrem Bruder gegeben. Dabei zuzugucken, wie Zara sich mit ihrem Bruder anlegte, hatte einiges mit mir angestellt. Als sie die Schultern gestrafft und ihr perfektes Kinn vorgeschoben hatte, hatte ich gespürt, wie mein Körper reagierte. Ihre Augen funkelten, ihre Wangen glühten. Ich wollte, dass sie diese Feurigkeit voll und ganz auf mich richtete.

Doch im weiteren Verlauf des Abends schien es für mein Mädchen bergab zu gehen. Die Tür schwang auf und ein großer, bärtiger Mann kam mit einigen seiner Freunde herein. Er war nicht sonderlich interessant, nur machte Zara große Augen, als er durch die Tür trat. Sie schaute weg, als beschämte sie etwas. Danach veränderte sich ihre Körpersprache, sie hielt den Rücken noch gerader. Ihre Miene wurde angespannt.

Es gab zwei Sachen in meinem Leben, in denen ich richtig gut war: einen hundertsiebzig Gramm schweren Puck ins Netz schießen und Menschen lesen. Letzteres machte Ersteres eigentlich leichter. Meine Fähigkeit, den gegnerischen Torwart gut lesen zu können, machte mich zu einem so wertvollen Torjäger.

Allerdings drehten sich meine Gedanken gerade nicht um Eishockey. Sondern um Zara. Und irgendetwas an dem bärtigen Typen störte meine Lieblingsbarkeeperin. Ich konnte Zaras Enttäuschung spüren. Es steckte irgendetwas dahinter, aber ich konnte nicht sagen, was.

Später kam eine muntere kleine Blondine herein, setzte sich an den Tresen und bestellte einen Salat. Ich hörte, wie Zara und die niedliche kleine Fremde über den Mann sprachen, der zuvor hereingekommen war. »Nimm dich vor der Truppe in Acht«, sagte Zara. »Die Shipley-Jungs halten sich für ein Geschenk Gottes.«

Die muntere Blondine schien Zaras Rat nicht zu beherzigen. Keine Viertelstunde später zog sie auf einen Platz in der Sitznische des bärtigen Typen um.

Und dann? Sah die ganze Bar dabei zu, wie die Blonde mit dem großen, bärtigen Kerl wegging.

Zara bediente die übrigen Gäste weiter mit vollkommener Effizienz und Anmut, aber sie wirkte nicht mehr so feurig. Vielmehr waren ihre dunklen Augen umschattet. Und zum ersten Mal, seit Zara mir aufgefallen war, wirkten ihre Schultern niedergedrückt.

Trotzdem beobachtete sie mich. Ich spürte ihren Blick auf mir, genauso wie meiner gern zu ihr hinüberhuschte, um sie abzuchecken.

Die Zahl der Gäste dünnte sich einer nach dem anderen aus, als es spät wurde. Die Küche schloss, und der Koch ging nach Hause. Bald saßen nur noch eine Gruppe Collegekids an einem Tisch in der Ecke, ich selbst an der Bar und noch ein anderer Kerl am anderen Ende des Tresens.

Dieser andere Typ war ein nerviger Zeitgenosse. Er war älter als Zara und ich. Nach dem Grau in seinem Haar zu urteilen, hätte ich ihn auf Ende vierzig geschätzt. Aber er war schlank und muskulös. Das Auffällige an ihm war sein fieser Blick.

Zara mochte ihn auch nicht. Sie war sehr höflich zu ihm, vermied aber Blickkontakt.

Dem Typen gefiel das nicht. Je mehr Distanz sie wahrte, desto schlimmer wurde sein anzügliches Grinsen. Sein Blick war förmlich an ihrer Brust festgetackert. »Zara, Süße«, hörte ich ihn sagen, als er seine Brieftasche herausfischte, um zu zahlen. »Griff Shipley is’ nich’ der einzige Mann im Landkreis. Wenn du dich einsam fühlst, kannst du jederzeit zu mir kommen und mich wärmen.«

Da schaute sie mir zum ersten Mal seit einer Stunde in die Augen. So als wollte sie sagen: Ist dieser Scheiß denn zu fassen?

Sie nahm seine Kreditkarte vom Tresen und lächelte ihn knapp an. »Wenn dir kalt ist, kannst du die elektrische Heizdecke hochschalten, Jimmy.«

Er schnaubte. »Dein Problem ist, dass du zu verklemmt bist. Wenn du dich ein bisschen locker gemacht hättest, hätt’ Griff Shipley vielleicht nich’ mit dir Schluss gemacht.«

»Ist das so?« Sie klatschte eine Rechnung und einen Stift vor ihm hin, und das war’s dann. Der Idiot ging keine zwei Minuten später allein nach Hause.

Sie stieß einen erleichterten Seufzer aus, als sich die Tür hinter ihm schloss. »Letzte Runde«, sagte sie zu mir, während sie den Tresen abwischte. »Kann ich dir noch etwas bringen?«

»Nein, es sei denn, du lässt mich dir einen Drink ausgeben. Scheint, als müsstest du nach dem Scheiß da eben ein bisschen runterkommen.«

Sie schenkte mir ein schiefes Lächeln. »Süß, dass du das anbietest. Aber das darf ich nicht annehmen. Ist Vorschrift.«

»Aha.« Ich nahm meine Brieftasche heraus und legte einen Fünfziger auf den Tresen. »Erstens mal bin ich nicht süß.«

Ihre Augen weiteten sich ein wenig, als ich das sagte. Jetzt hatte ich ihre Aufmerksamkeit.

»Und zweitens Vorschrift am Arsch. Du hast in dem Laden hier das Sagen. Du und niemand sonst. Ich verstehe allerdings, dass du eine praktische Ausrede brauchst. Wenn du nicht manchmal mit der ›Vorschrift‹ kommen könntest, würden die Männer von allen Seiten anstehen, um der sexy Barkeeperin die ganze Nacht lang Drinks zu spendieren, jede Wette. Du hättest nicht einen Moment deine Ruhe.«

Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. »Ja, sicher. Ich muss einen Stock hier hinterm Tresen stehen haben, damit ich die ganzen Männer abwehren kann.«

»Den Stock brauchst du nicht, Hübsche, du wirfst ihnen einen bösen Blick zu, und schon laufen sie weg, weil sie wissen, dass sie nicht Manns genug für dich sind. Aber jeder Kerl, der in dieser Bar was trinken geht, hegt insgeheim den sehnlichen Wunsch, das Schicksal wäre ihm gerade so lange hold, dass er für eine Stunde deine ungeteilte Aufmerksamkeit bekommt.«

Zara verdrehte ihre dunklen Augen, aber verräterische rote Flecken traten auf ihre Wangen. »Du kannst aber ganz schön dick auftragen.«

»Brauch ich nicht.« Ich schüttelte den Kopf. »Ich sag dir nur, wie es ist. Ich finde, jetzt solltest du einen Kurzen mit mir trinken, und wir stoßen auf deine Unnahbarkeit an.«

Als sie lachte, leuchteten ihre Augen zum ersten Mal heute Abend. »Geschickt, Mister. Ich bin fast versucht, Ja zu sagen.«

»Nur fast? Verdammt.«

Sie lächelte. »Hier draußen auf dem Land gibt’s keine Taxis, und ich hab dir den ganzen Abend lang Bier ausgeschenkt. Wenn du jetzt noch einen Kurzen mit mir trinkst, kannst du nicht mehr sicher fahren. Und hier ist Feierabend.«

»Tja. Jetzt, wo du es sagst …« Ich langte über den Tresen und legte ganz sanft meine Hand auf eine ihrer zarten Hände. Unsere Blicke trafen sich, als ich mit dem Daumen über ihren Handrücken streichelte. »Noch zu fahren, nachdem ich Kurze mit dir getrunken habe, wäre keine so gute Idee. Ich müsste noch ein paar Stunden hierbleiben, bis die Wirkung nachlässt.«

Zara wartete kurz, bevor sie ihre Hand unter meiner wegzog. »Verstehe.«

»Ist das so?« Ich stützte die Ellbogen auf den Tresen und beugte mich vor. Sie versuchte, auf cool zu machen, aber meine nicht ganz so subtile Message zeigte Wirkung. Ich sah, wie sich Röte auf ihre schönen Wangenknochen zu schleichen begann. Zwischen ihr und mir stimmte die Chemie, verdammt. Wir hatten uns schon den ganzen Abend über mit den Augen aufgefressen. »Hör zu, ich glaube, du hattest einen stressigen Abend. Und ich bin richtig gut im Stressabbauen. Profi, sozusagen.«

Sie stützte beide Hände auf den Tresen und lächelte mich an. »Bist du immer so direkt?«

»Nee.« Ich schüttelte den Kopf. »Manche Frauen kommen nicht mit der Wahrheit klar. Aber ich habe zugesehen, wie du den Laden hier schmeißt. Du hast die Verantwortung für alles, was innerhalb dieser Wände hier läuft, und ich wette, das wird irgendwann öde. Ich denke mir, du möchtest vielleicht gern ab und zu mal die Zügel aus der Hand geben. Jemand anderem die Führung überlassen. Heute Nacht werde ich dieser Jemand sein.«

Die Zeit schien stillzustehen, als sich unsere Blicke erneut trafen. Aus der Stereoanlage ertönte »Black« von Eddie Vedder, während sie und ich uns ein ebenbürtiges Blickduell lieferten.

Ich gewann es.

Sie drehte sich weg, nahm den Lappen, der auf dem Tresen lag, und wischte unsichtbare Tropfen von dem glänzenden Holz. »Schrecklich von sich selbst überzeugt.«

»Ich find’s gut so«, raunte ich. »Beschwerden hör ich selten.«

Die Collegekids in der Ecke suchten sich diesen Moment aus, um ihre Stühle zurückzuschieben. Sie winkten Zara zu und trotteten zur Tür hinaus.

Womit ich als allerletzter Gast im Laden zurückblieb.

Zara drehte sich von mir weg und kam hinter dem Tresen hervor, um den Tisch der Jungs abzuräumen. Sie steckte das Trinkgeld in die Hosentasche und nahm mit einer Hand vier Bierflaschen auf einmal hoch. Dann wischte sie den Tisch ab.

Ich wartete.

Sie kam zum Tresen zurück und warf das Leergut in einen Mülleimer.

»Bist du hier in der Gegend aufgewachsen?«, fragte ich sie, als sie begann, die Kasse zu machen. Ich war absolut in der Lage, nichtssagenden, netten Small Talk zu machen, wenn das einer Frau die Befangenheit nahm.

»Hör zu«, sagte sie, den Blick auf ihre Arbeit gerichtet, »lass uns die zwanzig Fragen überspringen. Wie wär’s, wenn du für ein paar Minuten deine Klappe hältst, damit ich das hier fertigmachen kann. Wenn du lieb und still bist, nehm ich dich danach mit nach oben.«

Das brachte mich einen Moment zum Schweigen. Sie hatte mich mit meinen eigenen Waffen geschlagen. Aber darüber würde ich mich nicht beschweren. »Nach oben, hm? Netter Arbeitsweg.«

»Ich find’s gut so. Besonders in Momenten wie diesen. Wenn ich dir eine Wegbeschreibung irgendwo anders hin geben müsste, würde ich vielleicht beschließen, dass sich der Aufwand nicht lohnt.«

»Nein, das würdest du nicht«, sagte ich leise. »Du hattest mich auch die ganze Zeit über im Auge.«

Sie hob kurz ihren dunkeläugigen Blick, um die Wahrheit dieser Aussage zu würdigen. Aber sie gab es nicht laut zu. »Tu mir einen Gefallen«, sagte sie stattdessen. »In der Ecke über der Jukebox hängt eine Überwachungskamera. Geh langsam darauf zu.«

»Sicher doch, Hübsche. Ich mach sogar noch was Besseres.« Ich zog meine Brieftasche aus der hinteren Hosentasche und kramte meinen Führerschein hervor. Dann ging ich auf die Überwachungskamera zu, schaute direkt hinein und hielt den Führerschein hoch.

Zara sah mir zu, als ich mich wieder umdrehte. »Danke. Ein Mädchen muss nun mal vorsichtig sein.«

»Möchte ich wetten.« Ich setzte mich wieder auf den Barhocker.

»Ich bin Zara«, sagte sie leise.

»Ich weiß. Das hab ich bei meinem zweiten Besuch hier rausgefunden. Ich bin Dave Beringer.«

»Also, Dave.« Sie schloss die Kassenlade. »Beweg dich nicht eine Sekunde von diesem Barhocker weg. Ich werd das hier in den Safe legen, und dann gehen wir.«

»Lass dir Zeit«, sagte ich. »Ich habe die ganze Nacht.«

Ihr Blick loderte auf, als sie sich wegdrehte.

In nicht einmal einer halben Stunde, das wusste ich, würde sie sich ans Kopfteil ihres Betts klammern, während ich sie hart von hinten nahm. Und ein, zwei Minuten später würde ich sie dazu bringen, meinen Namen zu schluchzen.

3

Zara

Du bist irre, flüsterte ich vor mich hin, als ich die Geldtasche in den Safe legte und ihn verschloss.

Fremde mit in meine Wohnung zu nehmen, machte ich sonst nie. Zu riskant. Ich hatte nicht mal einen Kreditkartenbeleg mit dem Namen des Typen. Dave bezahlte immer in bar.

Aber das war nicht mal das größte Problem an dem Vorhaben. Ich wusste tief im Innern, dass Dave die Einladung in mein Schlafzimmer gar nicht bekommen hätte, wenn da nicht mein Liebeskummer wegen Griff Shipley wäre. Ich würde mich durch meine Enttäuschung über einen Mann zu einer kleinen Dummheit mit einem anderen hinreißen lassen.

Lässig von dir, Schwester. Echt clever.

Griff und ich hatten vor drei Monaten Schluss gemacht, und ich redete mir ein, ich sei darüber hinweg. Aber heute Abend hatte ich ihn zum ersten Mal mit einer anderen gesehen. Audrey Soundso. Eine süße kleine Blonde – strahlendes Lächeln und Kurven. Das komplette Gegenteil von mir.

Klar war sie das.

Wenn Griff ein anderer Mann wäre, wäre ich nicht so wütend. Aber er war ein kluger Kerl mit einem Uni-Abschluss in Chemie, Begeisterung für die Landwirtschaft und Sinn fürs Geschäft. Als er unsere Übereinkunft beendete, hatte er gesagt, er habe zu viel zu tun. Doch was ich hörte, war: Du passt nicht zu einem Mann, der es im Leben zu was bringen will.

Auftritt Audrey. Als ich den Recyclingmüll rausbrachte, sah ich sie zusammen. Mieses Timing. Griff drückte sie gegen die Seitenwand des Gebäudes, seine Lippen waren nur Zentimeter von ihrem hübschen Schmollmund entfernt. Aber was mich wirklich fertigmachte, war sein Gesichtsausdruck. Er war so … liebevoll. Als würde etwas, das er in ihren Augen sah, seine Seele nähren.

Die Ausrede, die er mir genannt hatte, ging mir permanent durch den Kopf: In meinem Leben ist im Moment keine Zeit für eine Frau. Aber für die süße kleine Audrey von außerhalb hatte er Zeit. Mich hatte er nicht ein Mal so angesehen wie sie heute Abend.

Ich verspürte eine solche Wut, als ich ihn so glücklich sah. Ich wollte mein ganzes Leben in die Tonne kloppen. Jetzt gerade hatten sie wahrscheinlich unglaublichen Sex, während ich zum millionsten Mal in Folge die Bar zumachte. Hinterher würden sie wahrscheinlich ihre Hochzeit planen.

Heute Abend fühlte ich mich so unheimlich einsam, dass ich auf etwas einschlagen wollte. Da ich das nicht machen konnte, würde ich mich mit ein paar Stunden zusammen mit Mr Grünauge begnügen. Dave. Er war überhaupt nicht mein Typ. Kupferfarbene Haare und ein glatt rasiertes Gesicht? Ich mochte sie eigentlich verwegener. Dave trug lässige Klamotten wie alle anderen in der Bar, aber irgendwie hatte er etwas von einem reichen Typen an sich. Vielleicht lag es an der Luxusuhr an seinem Handgelenk. Vielleicht an der kleinen Truppe Freunde, mit der er oft hier auftauchte – sie blätterten Fünfziger und Hunderter auf die Bar und tranken nie billiges Bier.

Ich wusste, ich sollte ihn allein nach Hause schicken. Doch das würde ich nicht machen. Ich wollte seinen Blick noch ein bisschen länger auf mir spüren. Und seine Hände auch. Ich wollte mich genauso fühlen, wie ich es tat, wenn er seinen Blick über meinen Körper wandern ließ.

Was konnte ich mit einem reichen Typen aus Connecticut oder New York anfangen? Gar nichts. Kerle wie er interessierten sich nicht für die Barfrau, es sei denn, es ging um schnellen Sex. Den er von mir kriegen würde. Als Gegenleistung bekäme ich eine Nacht lang Ablenkung.

Er war außerdem ziemlich nett anzusehen.

Ich blickte mich noch ein letztes Mal in der Küche um, um sicherzugehen, dass nichts mehr unordentlich herumlag. Schätze, ich schindete Zeit. Ein One-Night-Stand war nichts Neues für mich – ich hatte schon seit der Highschool welche. Es mit einem Fremden zu riskieren gehörte normalerweise allerdings nicht dazu.

Hoffentlich könnte ich mich selbst morgen früh noch im Spiegel ansehen. Sexy Rotschopf würde ich nämlich nicht ansehen. Der würde längst weg sein.

Als ich zurück zur Bar kam, wartete er auf mich, das Kinn in die Hand gestützt. »Alles okay bei dir? Du kannst mich immer noch rauswerfen, weißt du?« Er lächelte mich nett an. »Ich werd’s nur ein klein bisschen persönlich nehmen.«

Dieses Lächeln erinnerte mich daran, warum ich das hier machte. Holla! Jedes Mal, wenn er mich ansah, fühlte ich mich ein Stück lebendiger. Dieses Summen in meiner Brust war gar keine Angst, sondern Vorfreude. Der Mann hatte einen total gestählten Körper, der selbst unter einem Polohemd nicht verborgen blieb. Ich hatte seit Monaten nicht mehr richtig meinen Spaß gehabt.

Ich war fällig. Und er wartete.

»Komm schon«, sagte ich mürrisch. Grummeligkeit lag mir einfach. Und ich würde den Teufel tun und diesen Mann merken lassen, dass ich mich unwohl fühlte. »Gehen wir.«

Eine Minute später hatte ich die Bar für heute zugesperrt. Ich schob meinen Schlüssel in die andere Tür, die zu meiner Wohnung oben führte. Nachdem ich aufgeschlossen hatte, steckte ich den Schlüssel in die Tasche und schaltete in dem schmalen, kleinen Treppenhaus das Licht an. Er folgte mir, und es war komisch, auf diesem engen Raum nicht allein zu sein. Die erste Stufe knarzte, als ich den Fuß darauf setzte.

Jetzt käme der unangenehme Teil. Wir wussten beide, was oben schließlich geschehen würde. Aber zuerst mussten wir den Smalltalk hinter uns bringen. Ich würde ihm etwas zu trinken anbieten. Er würde etwas Nettes über meine winzige Wohnung sagen. Ich würde herauszufinden versuchen, wer den ersten Schritt machte …

Plötzlich legte sich eine warme Hand um meinen Unterarm und hielt mich auf der Treppe auf. Dann schloss sich eine zweite Hand fest um meine langen Haare. Es hätte angsteinflößend sein können, nur küsste ein warmer Mund zart die Haut an meinem Nacken. Ich bekam am ganzen Rücken eine Gänsehaut.

»Zara, Süße.«

»Ich bin nicht süß«, sagte ich in einem beinahe normalen Tonfall, obwohl mein Herz donnerte, als er seinen Griff um mein Haar verstärkte.

Er lachte. »Punkt für dich. Aber beweg deinen süßen, mürrischen Hintern mal kurz nicht weiter. Ich muss dir etwas sagen.«

»Dann raus damit.«

Als ein tiefes, anerkennendes Brummen von irgendwo tief in seiner Brust kam, konnte ich kaum ein erneutes Schaudern vor Aufregung unterdrücken. »Du bist resolut. Das gefällt mir. Ich werde dir gleich eine richtig gute Zeit verschaffen«, flüsterte er. »Nur, wenn du irgendetwas nicht magst, das ich mache, dann sag einfach ›Time-out‹.«

»Okay«, krächzte ich leicht verängstigt und ziemlich angetörnt.

»Sag es jetzt einmal für mich. Zum Üben.« Er küsste mich wieder im Nacken, wobei er mich ganz zart mit der Zunge berührte.

»Time-out«, hauchte ich.

Er ließ die Hände fallen und trat einen Schritt weg. Jetzt küsste nur noch die kühle Luft meinen Nacken. »Mehr musst du nicht machen«, flüsterte er. »Ich hab nur Spaß, wenn du auch welchen hast.«

»O-kay«, stammelte ich.

Eine große Hand legte sich um meine Pobacke. »Jetzt geh diese Treppe hoch, damit ich dir die Klamotten ausziehen kann.«

Tja. Mit dem Small Talk hatte es sich dann wohl.

Ich stieg die Stufen hinauf und betrat meine dunkle Einzimmerwohnung, auf Zehenspitzen ging ich rüber zu der Lampe neben dem Bett und schaltete sie an. Zwei Sekunden später war er direkt neben mir und schob mich nach hinten, bis ich mit dem Rücken gegen die Tür des Wandschranks stieß. Er legte die Hände an meine Wangen und beugte sich herunter, um meinen Hals zu küssen. Sein zufriedenes Stöhnen vibrierte in meiner Brust. »Fuck, du bist wunderschön. Wollte deine Haut schon kosten, seit ich zum ersten Mal in diese verdammte Bar gekommen bin.«

Ich war es nicht gewöhnt, Komplimente zu hören, und glaubte sie auch nicht so ganz. Aber er huldigte meinem empfindlichen Hals mit seinen Lippen und seiner Zunge, sodass lauter Schauer durch meinen Körper hindurchliefen. Sein Atem hauchte über meine Haut, bevor er mir mit seinem heißen Mund noch einen Kuss auf meinen Hals gab. Als er sanft zu saugen begann, sank ich gegen die Tür.

So langsam kamen mir meine Entscheidungen echt clever vor. Ich hob die Hände, um mir einen ersten Eindruck von seinen wohlgeformten Brustmuskeln zu verschaffen, woraufhin er an meiner Haut leise lachte. »Hast du was gefunden, das dir gefällt? Zieh mir das Hemd aus, Schöne. Und zwar sofort.«

Eifrig darauf bedacht, ihm zu gehorchen, schob ich den Baumwollstoff an seiner Brust hinauf und genoss dabei jede Wölbung und Erhebung, während er mit feixendem Blick meinen Fortschritt verfolgte. Seine belustigte Miene machte das hier einfacher. Die Mischung aus herrischem Gehabe und Spaß beruhigte mich.

Offenbar brauchte ich zu lange, denn er fasste an den Kragen seines Polohemds und knöpfte es auf, bevor er das Hemd im Rücken fasste und es sich über den Kopf auszog. Und wow. Er war vielleicht durchtrainiert! Sogar seine Muskeln hatten Muskeln.

»Du musst ja jede Menge Zeit im Fitnessstudio verbringen.«

»Du machst dir keine Vorstellung …! Genug geredet, Schöne.« Er nahm meine Hände und legte sie auf seine warme Brust. Dann beugte er sich vor und küsste wieder meinen Hals. Und verdammt noch mal … sein begieriger Mund und seine bestimmerische Zunge stellten Wunderbares mit meiner Laune an.

Er küsste mich jedoch nicht auf den Mund. Vielleicht war ihm das bei einer Fremden zu intim. Ich hoffte, dass er nicht nur so tat, als wäre er Single. Denn …

Ich vergaß meinen Gedankengang, als er mit einer Hand mein Kinn wegdrehte, damit er die andere Seite meines Halses küssen konnte, während er mit der freien Hand an meine Hüfte fasste. Er zog mich grob an sich und stöhnte dann auf, als wir uns trafen.

Der sehnsüchtige Laut hallte durch meinen Körper. Ich packte seinen steinharten Bizeps und küsste die Haut unterhalb seines Ohrs. Er duftete nach frischer Luft und begierigem Mann.

Und er hatte richtig gelegen. Heute Nacht brauchte ich tatsächlich genau das hier.

Dave nahm Tempo heraus und reizte mich mit einem einzigen Vorschnellen seiner Zunge an mein Ohr. Mit einer Hand massierte er meinen Hintern langsam und unanständig. Überrascht schnappte ich nach Luft, und da küsste er mich zum ersten Mal richtig. Sein Mund glitt über meinen, seine Lippen waren souverän und entschieden. Ich öffnete meine sofort für ihn, und als seine Zunge meine traf, machte es klick und unsere Herzen schlugen im Einklang. So als würde ich ihn schon seit Jahren kennen.

Endlich gab mein misstrauischer Verstand Ruhe. Alles wurde still, bis auf die wohligen Laute unserer Lippen und Zungen. Vom Küssen hatte ich schon immer was verstanden. Unter tiefen, versunkenen Küssen zog er mich enger an sich, bis ich geplättet an seiner unfassbaren Brust klebte und in seinen Mund keuchte. Er kostete mich wieder und wieder, unsere Küsse waren endlos.

Ich hab dich jetzt, sagte sein Körper meinem. Du kannst loslassen. Seine starken Arme waren wie ein Gerüst um mich, nicht wie ein Käfig. Als ich mich dieser immensen Kraft entgegenlehnte, ermunterte er mich mit einem glücklichen Stöhnen, das tief aus seiner Brust kam.

Irgendwann drehte sich das Zimmer. Mein Rücken traf auf die Liegefläche des Betts. Eine Sekunde später saß er zwischen meinen gespreizten Schenkeln und sah auf mich herunter. »Das hier brauchst du nicht mehr«, sagte er und zog mein Top hoch, sodass mein Bauch freilag. Und als ich nach dem Stoff griff und ihn über meinen Kopf zog, stöhnte er, denn ich hatte ein Oberteil mit integriertem Bustier getragen und keinen BH.

Meine magere Brust vor jemandem zu entblößen, den ich nicht kannte, sollte sich eigentlich komisch anfühlen. Aber sein begieriger, genüsslicher Blick verlieh mir Sicherheit. Er beugte sich vor und begann, Küsse auf den Wölbungen meiner Brüste zu verteilen. Ich fuhr mit den Händen durch die weichen Strähnen seines herbstfarbenen Haars und erschauerte, als sich seine Lippen um eine meiner Brustwarzen schlossen und er zu saugen anfing.

»Das gefällt dir, was?«, murmelte er.

Und wie. Aber das sagte ich nicht laut. Ich war schon immer ein sehr sexueller Mensch gewesen – leichter erregbar als andere Frauen. Und schon mein ganzes Leben lang wurde ich deswegen geärgert. Schlampen-Zara.

Aber von meinem Abenteuer heute Nacht bräuchte nie jemand was zu erfahren.

Daves Hände und Mund waren überall gleichzeitig, er umspielte meine Brustwarze mit der Zunge und zwickte hinein, küsste mich auf die Unterseite des Kiefers. »Siehst du?«, ächzte er. »Ich weiß, was dir gefällt.«

Aber echt. Ich ließ die Hände an seinem Nacken hinab- und über seinen muskulösen Rücken wandern. Und als er ein Stück hochrutschte, um mich wieder zu küssen, stöhnte ich auf, denn seine Hüften schmiegten sich an meine, und ich drückte mich ihm entgegen.

Die Sache nahm rasant Fahrt auf. Ich sank in die Matratze und gab dem Gefühl Vortritt vor dem Verstand. Er schmeckte nach Bier und Versuchung – meinen beiden Lieblingsgeschmäckern.

Seinen starken Körper zu erkunden wurde zu meinem neuen Hobby. Seine breiten Schultern waren appetitlich mit Sommersprossen übersät. Ich verteilte einen Pfad aus Küssen auf der linken und zwickte ihm mit den Zähnen in den Hals.

»Böses Mädchen«, raunte er in mein Ohr. »Ich weiß noch was, was du mit deinem Mund anstellen kannst.«

»Ja?«, forderte ich ihn heraus, während ich die Hände an seiner Brust hinabgleiten ließ und mit den Fingern durch die feinen, kastanienbraunen Haare an seinem Pfad zur Glückseligkeit fuhr.

»Mach meinen Reißverschluss auf«, befahl er.

Mit zitternden Händen tat ich es. Das Geräusch, als der Reißverschluss aufging, trieb meinen Puls in die Höhe. Es war viel zu lange her, dass ich Sex gehabt hatte.

»Mach weiter«, brummte er.

Ich schob den Stoff hinunter und die Boxershorts gleich mit. Eine ansehnliche Erektion sprang hervor. Er war lang und rosig und schon bereit für mich. Oha. Außerdem war er überall rothaarig. Ich bekam vor Vorfreude einen ganz wässrigen Mund.

Eine große Hand legte sich um meinen Hinterkopf. Er schob sie in mein Haar und zog mich an sich. Sein Griff war fest und bestimmt. »Nimm ihn in den Mund, Süße.«

Ich tat es. Ohne Umschweife und ohne jede Scham. Als ich seine salzige Herrlichkeit in den Mund nahm, lag er schwer auf meiner Zunge.

»Oh, scheiße«, sagte er mit rauer Stimme. »Braves Mädchen.« Das Lob spornte mich an. Ich saugte fest und hörte, wie ihm der Atem stockte. »Verdammt.« Er legte eine Hand unter mein Kinn und unterbrach mich. Als ich mit großen Augen zu ihm hochschaute, sah ich, dass seine Pupillen geweitet waren und sein Gesicht ganz rot. Er lächelte mich an. »Runter mit der Jeans.«

Ich gab ihn frei. Aber ihm ging es nicht schnell genug. Er drückte mich wieder hinunter aufs Bett und fasste nach meinem Reißverschluss. Ich wand mich aus meinen Sachen und kickte die Schuhe weg, die ich immer noch an den Füßen hatte.

Und dann war ich nackt in Gegenwart eines völlig Fremden namens Dave.

»Fuck«, stöhnte er. »Du bist überwältigend.«

Oder vielleicht auch nur überwältigt. Denn, heilige Scheiße, sein Körper war unglaublich. Es befand sich ein nackter Superheld in meinem Bett. Beeindruckende Bauchmuskeln führten hinunter zu dem tiefen V aus Muskeln zwischen seinen Hüften. Er hatte kräftige Oberschenkel, und als ich über eines seiner Beine strich, kitzelte das drahtige Haar an seinem Quadrizeps meine Handfläche.

Ungeduldig rutschte Dave zu mir und unterbrach meinen Gedankengang durch einen weiteren den Verstand raubenden Kuss. Doch jetzt wanderten seine Hände ungehindert über meinen nackten Körper. Er legte einen schwieligen Daumen auf meine Hüfte und drückte dann zu, sodass ich merkte, wie stark er war. Statt mir Angst zu machen, brachte mich dies dazu, in seinen Mund zu stöhnen.

Ich mochte es, grob angefasst zu werden, und irgendwie wusste er das. Oder vielleicht lag er auch nur zufällig richtig.

Wir wälzten uns küssend herum, während ich mit den Füßen versuchte, seine restlichen Klamotten über die Bettkante zu befördern. Er schnappte sich seine Jeans und zog seine Geldbörse aus einer der hinteren Hosentaschen.

»Ich hab neue Kondome«, flüsterte ich. »Falls das schon länger in deinem Portemonnaie gesteckt hat …«

»Hab’s heute eingepackt.« Er grinste mich an. »Ich hatte große Pläne mit dir.«

Du meine Güte, der Mann hatte vielleicht ein Ego. »Und was, wenn ich Nein gesagt hätte?« Ich umfasste sein Kinn und hielt ihn fest. Wir betrachteten einander für einen langen Augenblick. Er hatte einen wilden Gesichtsausdruck, schüttelte meine Hand jedoch nicht ab, obwohl wir beide wussten, dass er es könnte.

»Dann hättest du was verpasst«, raunte er. »Jetzt sei still und lass es mich dir beweisen.«

Vielleicht hätte ich beleidigt sein sollen. Heute Nacht hatte ich alle meine Prinzipien in den Wind geschlagen. Aber es zählte auch keins davon mehr, als er seinen nackten Körper über meinen brachte und mich wieder küsste. Er hatte eine bestimmerische Zunge und forsche Hände. Seine Erektion war ein heißes Brandmal an meinem Bauch.

Ich erwartete, dass ein so überaus selbstbewusster Mann wie er sofort zur Sache kommen würde, aber das geschah nicht. Seine Großspurigkeit war die von der neckenden, quälenden Art. Die breiten Finger schob er sanft zwischen meine Beine und ließ sie über meine Klitoris gleiten, bis ich ganz feucht und verzweifelt war. Ich war kurz vor dem Höhepunkt. Doch als ich an seiner Zunge saugte, stöhnte er und setzte sich auf.

Das Rascheln der Kondomhülle ließ mich erleichtert aufseufzen. Meine schweren Glieder fielen auf die Bettdecke, während ich wartete und den Hauptgang herbeisehnte.

Was machte dieser Mistkerl also? Er beugte sich über mich, nahm eine meiner Brustwarzen zwischen die Lippen und bearbeitete sie, bis ich schreien wollte.

»D-Dave«, versuchte ich es, während ich auf dem Bett die Hüften wand. Ich fasste an seinem Körper nach unten und suchte meine Belohnung.

Doch er schlug meine Hand weg. »Nein, nicht. Erst, wenn ich es sage.« Er wandte sich meiner anderen Brust zu, und sein Mund versengte meine zarte Haut unter seiner köstlichen Folter.

Frustriert schob ich seinen Kopf von meinem Busen weg.

Er reagierte darauf, indem er meine Hände nahm und sie aufs Bett drückte. Er bewegte sich entlang meines Körpers nach oben, verharrte über mir und schaute aus Zentimetern Entfernung auf mich herab. »Gibt’s ein Problem?«

»Im Ernst?«

»Hast du etwa die Spielregeln vergessen? Auf der Treppe hab ich dir klar und deutlich gesagt, wer heute Nacht das Sagen hat.«

Ich blinzelte.

»Wenn ich dich jetzt wieder loslasse, will ich, dass du dich umdrehst«, verlangte er, ohne meine Hände freizugeben. »Auf Hände und Knie. Verstanden?«

Mein Atem ging stoßweise, aber ich nickte.

Als er meine Hände losließ, rollte ich mich schnell herum und stützte mich auf die Unterarme.

»Hoch. Auf alle viere.«

»Du bist echt ’ne Quälbacke«, schnaubte ich, nur um ihm nicht die Oberhand zu lassen.

Da erschallte ein Klatschen und meine linke Pobacke fing an zu brennen. »Das ist eine Quälbacke.«

Hatte er mich wirklich gerade versohlt? Perplex drehte ich den Kopf, um ihn anzusehen.

Er grinste mich an und legte dann eine Hand an sein Ohr. »Ich höre dich immer noch nicht ›Time-out‹ rufen. Also her mit dir.« Er legte beide Hände an meine Hüften und zog mich nach hinten. Ich spürte, wie ich über den Baumwollstoff rutschte, und der Kontrollverlust war verblüffend.

Mit einer seiner großen Hände fing er an, über die Stelle zu reiben, auf die er gerade geschlagen hatte. Ich fühlte Wärme, Reibung, Schock, wo immer er mich berührte. Und als er wieder etwas sagte, klang seine Stimme erstaunlich sanft. »Keine Sorge, Schöne. Du bekommst, was du brauchst.«

Auf meine zitternden Hände gestützt, wartete ich. Das hier war schon jetzt die seltsamste sexuelle Erfahrung meines Lebens. Wenn ich einmal alt und grau wäre, würde ich daran zurückdenken und mich fragen: Ist das wirklich passiert?

Hinter mir gab Dave einen gequälten, begierigen Laut von sich. Ich bebte, als er die runde Spitze seines Schwanzes zwischen meine Beine brachte und mich reizte. Ich hielt den Atem an und schloss die Augen. Daraufhin drang er endlich ein und füllte mich komplett aus. Es entstand eine Pause, und dann drang er erneut vor, brachte sich sogar noch weiter hinein, während ich erschauerte und zusammenzubrechen drohte. Ich biss mir so fest auf die Lippen, dass Blut kam, aber der Schmerz reichte nicht aus, um meinen ersten Orgasmus hinauszuzögern. Ich öffnete den Mund zu einem stummen Schrei, als Wellen der Lust über mich hinwegrollten.

Doch ich gab keinen Ton von mir. Seine Macht über mich brauchte nicht auch noch laut verkündet zu werden.

»Verdammt.« Dave atmete stockend aus. »Wow.« Er wusste es, der Mistkerl. Er drückte einen Kuss auf meine Schulter. »Du verruchtes Ding. Bist du jetzt nicht froh, dass du mich mit hochgenommen hast?«

»Ich komm gleich«, log ich. Dann sog ich tief Luft in die Lungen, um mich etwas zu beruhigen. Manche Männer fanden es unnormal, dass mein Körper so schnell reagierte. »Redest du immer so viel, wenn du nackt bist?«, fragte ich, bloß um ihn zu nerven.

»Nein.« Er lachte leise. »Du machst mich verrückt.« Dann stieß er sogar noch tiefer hinein und schob mich dabei nach vorn. Wieder biss ich mir auf die Unterlippe, damit ich nicht aufstöhnte. »Keine Ahnung, wieso«, keuchte er. »Machst du einfach.«

Als er die Hüften weiter langsam vor und zurück bewegte, konnte ich mir ein lustvolles Keuchen nicht mehr verkneifen. Ich ließ den Kopf aufs Kissen sinken und nahm ihn einfach nur auf. Mit einem erneuten leisen Lachen schob er meine Knöchel noch weiter auseinander. Ich war ihm komplett ausgeliefert.

So gut hatte ich mich seit Monaten nicht gefühlt.

»Ja«, flüsterte er mir ins Ohr. »Genau so.« Er besorgte es mir tief und langsam. Während ich mein Gesicht in den Kissenbezug drückte, machte ich eine Bestandsaufnahme, wo mein Körper überall vibrierte. Meine extrem empfindlichen Brustwarzen waren steif und rieben über das Laken. Ich spürte seinen Körper schwer gegen meinen.

Gott, es war wunderbar. Ich merkte, wie sich die Lust erneut in mir aufbaute. Ich brauchte mich bloß einen Moment lang zu konzentrieren – ich richtete meine Aufmerksamkeit auf das Gefühl, wie er mich drückend ausfüllte. Aufs Bett gestützt, ließ ich es geschehen. Diesmal verbarg ich es nicht. Ich stöhnte leise, als sich mein Körper um ihn herum zusammenzog.

»Fuck, ja«, sagte er und wurde schneller. »So gut.«

Er stieß ein paarmal die Hüften vor, gab mir dann einen Klaps auf die Hüfte und befahl mir, mich auf den Rücken zu drehen. Trunken vor Lust tat ich, was er verlangte.

Meine Aussicht verbesserte sich dadurch. Er umfasste meine Knie und schob sich hinein. Ich schaute hoch auf seinen unglaublichen Körper, während er auf Hochtouren kam. Mit wiegenden Hüften und spielenden Brustmuskeln. Ich drückte die Knie gegen seine schlanken Hüften, um ihn anzuspornen.

Er sah mit lusterfülltem Blick zu mir herunter. »Ein Mal noch, Hübsche. Gib’s mir noch ein Mal.« Mit einem lüsternen Grinsen fasste er hinunter und befingerte unsere Verbindung.

Ich warf den Kopf zurück und kam zum dritten Mal. Vor Befriedigung lauthals stöhnend, folgte er mir über die Klippe.

4

Dave

Heilige. Scheiße.

Ich lag da, mit schweren Gliedern, so müde, als hätte ich gerade ein Spiel samt zwei Verlängerungen durchgeskatet. Meine Gedanken waren träge, zerrannen förmlich. Wir waren nebeneinander auf Zaras Bett gesunken, aber ich war noch nicht bereit, sie loszulassen. Ganz untypisch für mich zog ich sie an meine Brust.

Sie atmete schwer, ihr Kopf lag auf meinem Arm.

»Klappt das bei dir immer so?«, keuchte ich. »Oder sollte ich in deine persönliche Hall of Fame aufgenommen werden?«

Sie lachte, ohne sich die Mühe zu machen, die Augen zu öffnen. »Willst du die Wahrheit wissen?«

»Ja. Aber lüg ruhig ein bisschen, wenn es sich dann netter anhört.«

Sie drückte meinen Arm. »Du bist echt witzig. Aber ehrlich gesagt kann ich mich beim Sex leicht fallen lassen.«

Ich lachte in mich hinein. »Willst du damit sagen, dass ich nichts Besonderes bin?«

Sie drehte den Kopf und schenkte mir ein herzlicheres Lächeln, als ich es bisher von ihr bekommen hatte. »Bist du auf Komplimente aus?«

»Nein.« Ich kniff ihr spielerisch in den schönen Po. »Manche Leute können einen Football fangen. Manche Klavier spielen. Aber du kannst an einem Freitagabend drei Orgasmen kriegen, ohne auch nur aus der Puste zu kommen.«

»Ich bin aus der Puste.«

Diese Frau. Sie machte mich fertig. Ich hatte schon jede Menge Sex mit fremden Frauen gehabt. Das war so ziemlich die einzige Art Sex, den ich je hatte. Manchmal war es gut, und manchmal war es echt verdammt peinlich.

Aber nicht heute Abend. Heute Abend war es großartig. Zara und ich passten irgendwie ganz grundsätzlich zueinander. Ich war auch noch gar nicht mit ihr fertig. Aber zuerst musste ich mich mal erholen. Ich war kein Teenager mehr.

Ich lag stumm da und lauschte unseren klopfenden Herzen. Eine wunderbare Ruhe erfasste mich, was den Endorphinen, dem schönen Mädchen und der unwiderstehlichen Sommernacht zu verdanken war. Ich bemerkte ein Tschilpen, das mit der sanften Brise durch Zaras Fenster hereindrang. Es war der sommerliche, lebensechte Klang der Natur, wie wir ihn in Brooklyn nie hörten.

»Welche Vögel zwitschern denn nachts?«, krächzte ich, denn meine Stimme war genauso müde wie der Rest meines Körpers.

Zara lachte kurz schnaubend gegen meine Haut. »Vögel zwitschern nachts überhaupt nicht. Was du da hörst, sind Frösche.«

»Frösche? Etwa solche, die über Teiche hüpfen?«

»Gibt es denn noch andere?«

Aus irgendeinem Grund fand ich das irre witzig. Und als ich lachte, fing sie auch an.

»Voll das Stadtkind, was?«, fragte sie.

»Ja. Brooklyn. Aber aufgewachsen bin ich in –«

Die Frau bewegte ihre Hand so schnell, dass sie einen respektablen Torwart abgegeben hätte. Sie hielt mir mit ihrer schmalen Handfläche den Mund zu. »Keine persönlichen Geschichten.«

»Warum?«, fragte ich, nachdem ich ihre Hand von meinen Lippen geschoben hatte.

Sie schüttelte den Kopf. »Hier geht’s nur um Sex. Mach’s nicht kaputt.«

Hmm. »Hat das was mit diesem bärtigen Typen von heute Abend zu tun? Deinem Ex?«

Sie wandte das Gesicht ab. Das waren offenbar die falschen Worte gewesen. Mir hatte auch noch nie jemand vorgeworfen, umsichtig mit anderer Leute Gefühlen umzugehen.

»Sorry«, sagte ich schnell. »Das geht mich nichts an.«

»Nein, wirklich nicht«, stimmte sie mir zu.

»Na, dann will ich Nachschlag.«

Sie lachte schnaubend und gab mir einen freundschaftlichen Klaps auf den Oberschenkel. »Komm schon. Ich muss morgen früh raus«, meinte sie nüchtern. »Du gehst besser.«

»Äh …« Mein armes kleines Hirn brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass sie mich aus ihrem Bett warf. Was zur Hölle …, meldete sich mein Ego. Ich war Profisportler und daran gewöhnt, immer selbst den Räumungsbescheid zu geben. »Liegt’s daran, dass ich deinen Ex erwähnt habe?«

»Wohl kaum. Es ist bloß spät. Hat Spaß gemacht.«

Na, autsch. Diese Worte hatte ich schon mehr als ein Mal gesagt, wenn ich schnell raus aus dem Bett irgendeiner Frau wollte. Nur hatte ich sie noch nie selbst zu hören gekriegt.

Ich setzte mich auf. »Du hast Glück, wir können nächste Woche noch mal zusammen Spaß haben. Arbeitest du unter der Woche jeden Abend?«

Sie drehte den Kopf und betrachtete mich. Diese kohlrabenschwarzen Augen schauten kritischer, als ich es sonst bei Frauen gewohnt war.

Zaras Starren zu erwidern war allerdings alles andere als eine Strafe. Sie war bildhübsch. Und ich merkte, dass mir auf einmal Sachen an ihr auffielen, um die ich mich sonst gar nicht scherte. Wie lang ihr Hals war. Die Art, wie sich ihre gebräunte Haut über ihre majestätisch anmutenden Schlüsselbeinen spannte. Ihre Brustwarzen hoben sich dunkel von den kleinen, perfekten Brüsten ab.

»Ich arbeite an den meisten Tagen«, sagte sie schließlich. »Ich führe die Bar für meinen Onkel.«

»Ach ja«, sagte ich, denn das hatte ich bereits herausgefunden. »Dann komme ich Mittwoch oder Donnerstag vorbei.«

»Vielleicht ist mir dann nicht danach, nach der Arbeit noch was zusammen zu machen«, sagte sie. Doch ihr Blick wanderte dabei an meiner Brust hinab.

»Vielleicht aber doch«, sagte ich gut gelaunt. Ich hatte so viel Spaß wie seit Monaten nicht mehr. Bei ihr musste ich mich anstrengen, um zu kriegen, was ich wollte. Das machte sonst keine. Nicht mehr, seit ich ein armer Frischling in der Unterliga gewesen war. Und selbst damals oft nicht.

»Mal sehen«, sagte sie. Doch ihr Blick war sanft und träge.

Ich beugte mich zu ihr und gab ihr einen Kuss auf die Nase. »Es macht Spaß, mit dir zu reden. Weißt du das?«

»Reden, hm?« Sie lächelte mich leicht verlegen an.

»Ja. Und noch andere Sachen.« Als ich zwinkerte, wurde sie doch tatsächlich rot. Ein kleines bisschen jedenfalls.

Dann stand ich zum ersten Mal in meinem Leben vom Bett einer Frau auf, bevor ich bereit dazu war. Ich zog mich an, während sie zusah.

»Bleib du ruhig liegen«, sagte ich. Es war als Witz gemeint, denn sie sah nicht aus wie eine, die mich zur Tür bringen würde.

»Mach’s gut, Dave«, sagte sie leise.

»Wir sehen uns in ein paar Tagen«, erinnerte ich sie, woraufhin sie bloß den Kopf schüttelte.

Dann ging ich hinaus in die Vermonter Sommernacht, wo die Frösche ihr seltsames Lied sangen.

5

Zara

Zur Hölle mit dir, Dave Barrier. Oder Carrier? Wie auch immer du noch mal heißt, raus aus meinem Kopf.