U-Boot-Winter - Erik Maasch - E-Book

U-Boot-Winter E-Book

Erik Maasch

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Beschreibung

Korvettenkapitän Arne Thomsen, der sich in amerikanischer Kriegsgefangenschaft befindet, erhält 1947 das verlockende Angebot, entlassen zu werden und seine Familie in die Staaten holen zu dürfen, wenn er sich verpflichtet, als U-Boot-Testkommandant zu fungieren. Die US Navy hat ein geheimes Programm aufgelegt, das die neuen U-Boote schneller, leiser und für den Gegner tödlicher machen soll. In dem Projektteam GUPPY haben die Russen jedoch bereits einen Spion sitzen. Erst bei der ersten Erprobungsfahrt der Tang findet Thomsen heraus, was gespielt wird. Mit seinem nicht eingefahrenen und unbewaffneten Boot muss er sich einem voll ausgerüsteten Gegner der russischen Klasse 611 stellen, der ihn zu den Fischen schicken will …

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Das Buch

Korvettenkapitän Arne Thomsen hat es mit U 2532 und seinen Männern geschafft, den Zweiten Weltkrieg zu überleben und befindet sich in amerikanischer Kriegsgefangenschaft. Natürlich hat er zu diesem Zeitpunkt keinerlei Ahnung davon, dass die US Navy mit GUPPY ein geheimes Programm ins Leben gerufen hat, das künftig ihre U-Boote schneller, leiser und für den Gegner noch gefährlicher machen soll. Umso überraschender kommt daher 1947 für Thomsen das Angebot, entlassen zu werden, wenn er in der Werftindustrie bei Electric Boat die Funktion eines U-Boot-Testkommandanten übernimmt. Eingedenk der nach wie vor schlimmen Verhältnisse im besetzten Deutschland willigt er unter der Voraussetzung ein, seine Familie in die Staaten nachholen zu dürfen.

Auf amerikanischer Seite rechnet allerdings niemand damit, dass es den Russen bereits geglückt ist, in das Projektteam einen Spion einzuschleusen. Erst bei den Unterwassererprobungen mit der Minnow findet Arne Thomsen heraus, was eigentlich wirklich gespielt wird, denn in dem Testgebiet treibt sich auch ein russisches U-Boot herum. Nach seiner Entdeckung muss dessen Kommandant unter allen Umständen verhindern, dass das GUPPY-Boot auftaucht und eine Positionsmeldung über ihn an die Navy funkt. Eine tödliche Partie Unterwasserschach beginnt …

Der Autor

Erik Maasch, gebürtiger Berliner, absolvierte die Marineschule Flensburg-Mürwik, nahm als Seeoffizier und U-Boot-Fahrer am Zweiten Weltkrieg teil und war als Kapitän auf großer Fahrt auf deutschen Kauffahrteischiffen zugelassen. Es folgten 30 Jahre als Lehrer und Schulleiter, bevor er sich ganz der Schriftstellerei widmete und zu einem der erfolgreichsten Autoren maritimer Spannungsliteratur wurde.

Mehr zu den 14 U-Boot-Romanen von Erik Maasch finden Sie unter www.ullstein-taschenbuch.de

Erik Maasch

U-Boot-Winter

Roman

Ullstein

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Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen,

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können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.

Originalausgabe im Ullstein Taschenbuch

1. Auflage August 2009

2. Auflage 2010

© Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2009

Umschlaggestaltung:

HildenDesign, München/Buch und Werbung, Berlin

Titelabbildung: © Matthias Kulka/zefa/Corbis

Satz: Pinkuin Satz und Datentechnik, Berlin

eBook-Konvertierung: CPI – Ebner & Spiegel, Ulm

Printed in Germany

eBook ISBN 978-3-8437-0158-7

ERSTER TEIL

Kriegsgefangenschaft

Und was nu?

Ich blickte zum Himmel empor, strahlendes Blau, Sonnenschein, und um uns herum Stacheldraht und zwischen den Baracken eingebettet unser Grtchen, das anzulegen uns doch irgendwann genehmigt worden war. Zwar verfgt weder Willy Mertens noch ich ber einen sogenannten grnen Daumen, aber wir hatten uns ja auch nur eine Beschftigungsmglichkeit verschaffen wollen, um wenigstens ein bisschen Abwechslung in die Monotonie unseres Lageralltags zu bringen. Ich sah mich um, doch unser Stckchen Land war picobello in Schuss, und es gab nichts mehr, was wir noch htten tun knnen; kein Unkrutlein war zu entdecken, das danach verlangt htte, gejtet zu werden. Vielleicht gibt es ja mittlerweile neue Zeitungen, sagte ich etwas lahm zu Willy.

Mertens gab einen abgrundtiefen Seufzer von sich. Irgendwie hab ich fast den Eindruck, unser Grnzeug fhrt ein aufregenderes Leben als wir.

Als wir an der Verwaltungbaracke vorbeikamen, nickten die dortigen Wachposten uns nur gelangweilt zu. Sechs Monate zuvor htte der Anblick zweier mit einem Spaten bewaffneter U-Boot-Fahrer noch eine Panik ausgelst. Aber mittlerweile hatte man sich gegenseitig aneinander gewhnt, und im Rahmen des Mglichen war vieles einfach normal geworden. Wir schrieben den Mai 1946, und der Krieg war nunmehr ein Jahr vorbei.

* * *

Folton Barracks war ein relativ kleines Kriegsgefangenenlager, jedenfalls gemessen an den Dimensionen anderer Lager, und doch waren wir froh gewesen, als Kombattanten dort gelandet zu sein, denn es hatte auch etliche U-Boot-Besatzungen gegeben, die zunchst in Gefngnisse gekommen und dort wie Verbrecher behandelt worden waren. Und natrlich trieb uns die Sorge um, was die Sieger wohl mit uns anstellen wrden.

Nunmehr, zwlf Monate spter, wussten wir mehr. In Frankreich schufteten Kriegsgefangene in Kohlenminen, in Deutschland verhungerten sie in den Rheinwiesenlagern zu Tausenden, weil es einfach unmglich war, Nahrungsmittel fr mehr als eine Million Menschen in ausreichender Menge heranzuschaffen, und in England na ja, die Tommys hatten sich allenfalls dann fr die Genfer Konvention interessiert, wenn es um ihre eigenen Leute ging. Dass in englischen Lagern die Prisoners of War verhungerten, war ein offenes Geheimnis. So gesehen hatten wir es in den Vereinigten Staaten gut, denn Kohldampf musste keiner von uns schieben. Abgesehen von einigen kleineren Vorfllen, bei denen Gefangene von Polen, die von der Army als Wachen eingesetzt wurden, verprgelt worden waren, ging es aber im Groen und Ganzen bei uns friedlich zu. Kriegsgefangenschaft in den USA beinhaltete fr uns in erster Linie Langeweile und Zukunftssorgen. Deutschland lag in Trmmern, die Menschen hungerten, und wir wussten nicht, was aus unseren Familien und Freunden geworden war. Wir wollten zurck nach Hause, wobei der Wunsch, heimzukehren, bei denjenigen, deren Angehrige in der Besatzungszone lebten, wesentlich strker ausgeprgt war als bei den anderen, die aus Gebieten stammten, die zur franzsischen oder, schlimmer noch, russischen Besatzungszone zhlten.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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