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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Karlsruhe (TH) (Institut für Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Proseminar: Märchen, Sprache: Deutsch, Abstract: Clemens Brentano kam am 9. September 1778 in Ehrenbreitstein nahe Koblenz zur Welt. Obgleich aus einer reichen Frankfurter Kaufmannsfamilie stammend, mag bereits dem Vater Peter Anton die Poesie im Blut gelegen haben: Clemens erinnerte sich im Alter daran, diesen immer so feierlichen Papa auch einmal beobachtet zu haben, wie er [...] mit dem halblauten Skandieren italienischer Verse beschäftigt erregt im Zimmer umherlief.1 Clemens Großmutter, Sophie von La Roche, war bereits sehr erfolgreich dichterisch tätig gewesen; u.a. war 1771 ihr Roman „Die Geschichte des Fräuleins von Sternheim“ publiziert worden. Wie dem jungen Dichter Wieland Sophiens Jugendliebe gegolten hatte, so war 1772 der junge Goethe deren sechzehnjähriger Tochter Maximiliane, Clemens Mutter, leidenschaftlich zugeneigt. In Goethes 1774 niedergeschriebenen Roman „Die Leiden des jungen Werthers“ weist denn Lotte auch Züge von Maximiliane auf. So war dichterische Anlage bereits in das Blut von Clemens und seinen Geschwistern gelegt. Es mag einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung des kleinen Clemens gehabt haben, dass seine Erziehung bereits 1784 in die Hände der strengen Tante Möhn in Koblenz gelegt wurde. Die Trennung von den Eltern und deren früher Tod im Abstand von nur vier Jahren sowie das Unverständnis, mit welchem der Regung seiner Phantasie und der frühen Neigung zum Lesen sämtlicher Romane, die ihm unter die Hände kamen, begegnet wurde, begünstigten schnell das Hervorbrechen jener Traumwelt, in die sich Brentano Zeit seines Lebens phasenweise flüchten sollte.
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