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Der hier vorgelegte Band mit Gedichten ist der erste Gedichtband des Künstlers, Philosophen und Schriftstellers Joachim Stiller. Stiller begann 1998 mit dem Schreiben von Gedichten. Seine lyrische Schaffenphase sollte noch bis 2012 andauern. Die Gedichte kreisen zumeist um recht einfache Alltagsthemen, sind aber immer auch spirituell aufgeladen und versteigen sich mitunter zu höchster Esoterik. Das kann bei einem Anthroposophen wohl auch nicht anders sein. Und so lehnen sich Stillers Gedichte nicht selten an die Anthroposophie Steiners an.
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Seitenzahl: 27
Veröffentlichungsjahr: 2018
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Joachim Stiller
Und eine Zeit wird kommen...
Gedichte 1
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Inhaltsverzeichnis
Titel
Und eine Zeit wird kommen...
Impressum neobooks
Die Blume (J. Stiller, 7 Jahre)
Die Blume steht im Ruhme,
Und gibt wacht,
Dass sich niemand
Daran macht.
35-Stunden-Blues (Kollektivarbeit der Sozialistischen Jugend Deutschlands – Die Falken)
Um sechs Uhr schellt der Wecker,
Für Müller-Lüdenscheidt;
Er ist noch ganz schön groggy,
Und ist’s auch langsam leid.
Müller...
Müller springt aus dem Bett,
Haut sich die Birne ein.
Müller denkt sich: „Wat’n Scheiß,
Muss datt so früh am Morgen sein?“
Müller...
Sinnspruch (Otto Walkes)
Ach wie gut, dass niemand weiß,
Dass ich Rumpleheinzchen stieß.
Das Denkmal (für Rudolf Steiner)
Steinchen vier und Steinchen fort,
Steinchen hier und Steinchen dort,
Steinchen bist gewesen.
Liebe
Trag Liebe tief im Herzen,
Das Herz in dem Verstand;
Dann hältst Du alle Zeiten,
Die Welt in Deiner Hand.
Morgenstund
Die Sonne steht noch unten, tief,
War das ein Habicht, der da rief?
Und noch schlafen alle Leute.
Morgenstund hat Gold im Mund,
Welch ein Tagesanbruch, heute.
Die Landschaft ist in Gold getaucht,
Der Nebel über Bäume haucht,
Und sanft grün‘ hier die Wiesen.
Wölkchen ziehen durch den Äther,
Stärken wollen wir uns später;
Wachsen will ich heute Morgen,
Bin ganz leer und ohne Sorgen,
Werde heut zum Riesen.
Abendstunde
Die Sonne tief am Horizont,
Jetzt trink ich mir mein Bierchen, blond,
Und lass den Tag vorüberziehn,
Wie schön doch heut die Sonne schien.
Ich mache mich ganz leer im Geiste,
Hör Musik bis Nachts, ganz leise;
Ich lasse meine Seele baumeln,
Bis ich in den Schlaf getaumelt.
Freiheit
Mitten durch das Jammertal,
Es war nicht immer ohne Qual,
Bin ich lang genug gegangen,
Hätt mich fast erhangen.
Was ist das für ein Land?
Kein Mensch reicht Dir die Hand;
Doch eines Tages siehst Du Licht,
Wenn aus Dir die Liebe spricht.
Wir sind aufgewacht,
Kinder an die Macht;
Spürst Du die Freiheit?
Siehst Du die Ewigkeit?
Der alte Schuh
Es war einmal ein alter Schuh,
Der wollte endlich seine Ruh;
Doch trug ihn noch ein alter Mann,
Und zog ihn abends auf den Spann.
Da ging dem Schuh die Puste aus,
Er nahm ganz heimlich nun reiß aus;
Und wandelt nun durch diese Welt,
Bis eines Tags der Vorhang fällt.
Die Frauen
Was ist das Schönste auf der Welt?
Die Frauen, die Frauen.
Was wär das Leben ohne sie,
Die Frauen, die Frauen?
Das ewig weibliche zieht uns hinan:
Die Frauen, die Frauen.
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt:
Die Frauen, die Frauen.
Ob blond, ob schwarz, ob braun,
Ich liebe alle Frauen.
Die Flasche
Sie ist so rund und voll:
Die Flasche.
Ich trink sie aus, wie toll:
Die Flasche.
Nun ist die Flasche leer,
Doch hab ich keine mehr,
Und auch keine Asche.
Das Ich
Das Ich ist eine Flamme,
Und kann zur Sonne werden;
Sie führt Freiheit im Gespanne,
Und meint Liebe hier auf Erden.
Die Fernsehseuche (für Ahriman)
Der Fernseher ist angestellt,
Schon flimmert mir die halbe Welt,
Trivial in meine Wohnung.
Ich sitze nun seit Stunden schon,
Und das Flimmerding spricht Hohn;
Es schlägt mir auf den Magen.
Ich bin wie aufgeladen!