Ursachen von Mädchenkriminalität und Folgerungen für die Praxis - Melanie Rubach - E-Book

Ursachen von Mädchenkriminalität und Folgerungen für die Praxis E-Book

Melanie Rubach

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Beschreibung

Masterarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Jura - Strafprozessrecht, Kriminologie, Strafvollzug, Note: 2,3, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Polarisierende Zeitungsartikel, wie „Aggressive Mädchenbanden: Pöbeln, rauben, drohen rund um den Hauptbahnhof“ oder Fernsehsendungen, wie „die Mädchenbanden von L.A.“ und „die Mädchen Gang“ , fordern indirekt zu der Behandlung einer eher unbeachteten Thematik, der Kriminalität von Mädchen und jungen Frauen, auf. In aktuellen Forschungsansätzen gewinnt dieses Thema wieder zunehmend an Beachtung. Auf der einen Seite um mögliche Erklärungsansätze für die Unterschiede von Jungen- und Mädchenkriminalität zu finden und auf der anderen Seite, um feministische Strömungen zu kontrastieren und den Bereich der weiblichen Kriminalität als eine eigene Kriminalitätsform zu erkennen und in ihrer Ganzheit zu betrachten. In der Vergangenheit wurde meistens das delinquente Verhalten von männlichen Jugendlichen in den Fokus genommen, begründet in der vermeintlichen Unterrepräsentanz von weiblicher Kriminalität. So wurden im Jahr 2011 in Deutschland 214.736 Personen als tatverdächtige Jugendliche im Alter von 14 – 18 Jahren ermittelt, von denen 69,4 Prozent männlich und 30,6 Prozent weiblich waren. Der geringe Anteil von Mädchen- und Frauenkriminalität wird in aktuellen Forschungsansätzen, erklärt durch mögliche gesellschaftlich gebilligte Tarnmechanismen oder selektiver Sanktionierung und Kriminalisierung, bezweifelt. Bruhns/Wittmann weisen darauf hin, dass die Mädchenkriminalität bei einem Vergleich von Hell- und Dunkelfeld ein höheres Niveau als gedacht erreicht hat und dass es essenziell ist, das Phänomen Mädchenkriminalität nicht nur unter dem Gesichtspunkt ihrer geringen Häufigkeit zu untersuchen, sondern es „als einen eigenständigen Aspekt“ zu betrachten. Studien über Mädchenkriminalität versuchen Erklärungsansätze in Auflehnungsmechanismen gegen eine Unterordnung im Geschlechterverhältnis und eingeschränkte Handlungsmöglichkeiten sowie den Ausbruch aus Stereotypisierungen zu finden. In neueren Auflagen Göppingers kommt dieser auch zu dem Schluss, dass Mädchenkriminalität, entgegen der vorherigen Annahme, bestimmte weibliche Lebensentwürfe miteinschließt und nicht hauptsächlich mit männlich dominierten Theorien erklärt werden kann. Dieser kurze Abriss zeigt auf der einen Seite, inwieweit sich die Forschung hinsichtlich der Erklärungsansätze spaltet, und auf der anderen Seite, wie wichtig es ist, die Kriminalität von Mädchen nicht nur unter dem Aspekt ihrer „statistischen“ Unterrepräsentanz zu betrachten.

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