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Urlaub auf der Ostseeinsel Usedom. Dem Alltag einfach entfliehen und die Seele baumeln lassen. In immer stressigeren Zeiten wächst der Wunsch nach Ruhe und Entschleunigung. Slow Living ist längst bei den Urlaubsreisen angekommen. Auch auf Usedom suchen immer mehr Gäste nach individuellen Reise- und Naturerlebnissen. Damit einher geht ein gestiegenes Umweltbewusstsein. Für immer mehr Urlauber bedeutet das: raus in die Natur, bewusst genießen, entspannen sowie mehr Achtsamkeit und Nachhaltigkeit. Das gelingt nicht nur an Usedoms 40 Kilometer langem Sandstrand. Beste Voraussetzungen für einprägsame Erlebnisse bieten vor allem die 14 Naturschutzgebiete der Insel, das waldreiche Hinterland, das Achterwasser und die zahlreichen Binnenseen. In diesem Buch zeigen wir, wie Sie sich aktiv erholen und dabei die schönsten Seiten der Insel bewusst, gesund und nachhaltig genießen.
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Seitenzahl: 104
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Über die Autoren:
Marina und Ralph Kähne leben und arbeiten als Autoren in Wandlitz bei Berlin. Sie haben bereits zahlreiche Ratgeber und Reiseführer veröffentlicht. In ihren Büchern kombinieren Sie gern Sehenswertes mit Natur, Nachhaltigkeit und Gesundheit. Die Ostseeinsel Usedom bereist das Autorenpaar seit gut zwanzig Jahren. Als begeisterte Wanderer lieben sie besonders das Achterland sowie die Nebensaison.
Haftungsausschluss:
Die Angaben in diesem Reiseführer wurden gewissenhaft geprüft. Für die Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit übernehmen die Autoren keine Haftung. Die Autoren distanzieren sich aus rechtlichen Gründen von allen Inhalten der aufgeführten Internetseiten. Auf aktuelle und zukünftige Gestaltung der Internetseiten haben die Autoren keinen Einfluss.
Einleitung
Bewusster reisen, mehr erleben
Natur erleben statt shoppen
Ganzjahresinsel Usedom
Ostseestrand soweit das Auge reicht
Badewanne der Berliner
Sonneninsel Usedom
Seepromenade und Bäderarchitektur
Die Drei Kaiserbäder
Nachhaltig in den Urlaub
Anreise nach Usedom
Der Berlin-Usedom-Radweg
Vielfältiges Usedom
Zwischen Achterwasser und Ostsee
Ostseebad Koserow
Usedoms Küstenwald
Usedomer Bernsteinbäder
Der Streckeisberg bei Koserow
Usedoms Sagenwelt und Historie
Usedoms idyllisches Achterland
Usedoms Achterwasser
Forsthaus Damerow
Fleißige Bienen für Nachhaltigkeit
Idyll am Wolgastsee
Aktiv erholen
Grenzenlos aktiv
Der Hektik des Alltags entfliehen
Anti-Stress-Urlaub
Entschleunigen und Slow Living
10.000 Schritte täglich
Wandern – von Kopf bis Fuß gesund
Wandern auf Usedom
Radwandern auf Usedom
Naturpark Insel Usedom
Stadt Usedom
Usedoms Naturschutzgebiete
Naturschutzgebiet Mümmelkensee
Halbinsel Cosim
Am Nepperminer See
Halbinsel Gnitz
Lieper Winkel
Loddin und Kölpinsee
Bockwindmühle Pudagla
Holländerwindmühle Benz
Usedoms Schlösser
Wasserschloss Mellenthin
Mellenthin genießen
Gesund genießen
Wellness-Insel Usedom
Gesundheit unter freiem Himmel
Kulinarische Vielfalt
Usedoms Fisch
Warum Fisch so gesund ist
Pilgern auf Usedom
Insel der Vögel
Stresskiller Wald
Waldbaden
Raus ins Freie
Usedoms Museenvielfalt
Schmetterlingsfarm Trassenheide
Naturerlebniswelt Heringsdorf
Forstamt Neu Pudagla
Usedomer Souvenir – der Bernstein
Peenemünde
Usedoms Binnenseen
Auf wenig ausgetretenen Pfaden
Herrliche Rad- und Wandertouren
Auf Feiningers Spuren
Von Koserow nach Ückeritz
Von Koserow nach Zinnowitz
Drei auf einen Streich
Entschleunigen unter alten Bäumen
Mit dem Fahrrad auf Schlösser-Tour
Idyllischer Wolgastsee
Vom Streckeisberg nach Bansin
Um den Usedomer See
Usedom ist immer eine Reise wert
Offizielle touristische Informationsseite der Insel Usedom: Usedom Tourismus GmbH (UTG) Hauptstrasse 42 17459 Seebad Koserow +49 (0) 38375 244 144 https://usedom.de/
Usedoms endlos langer Strand und klares Wasser garantieren Badefreuden. Seit mehr als 150 Jahren gilt Usedom als „Badewanne der Berliner".
Als wir vor 25 Jahren das erste Mal Usedom besuchten, waren wir begeistert. Wir konnten uns gar nicht satt sehen am endlos langen Strand, der klaren Ostsee und der Bäderarchitektur. Der Februar war zwar nicht der beste Monat für einen Kurz-Urlaub. Doch wir genossen die nicht überlaufene Seebäderpromenade zwischen Bansin und Ahlbeck. Genauso wie das Hotel und unser Zimmer mit Seeblick. Gleich nach dem Frühstück zog es uns zu langen Wanderungen an den Strand, der zu dieser Zeit ebenfalls fast menschenleer war. Wir waren uns einig, dass wir die zweitgrößte deutsche Insel unbedingt auch einmal im Sommer besuchen müssten. Schließlich gilt Usedom seit mehr als 150 Jahren als „Badewanne der Berliner".
Es verging kaum ein halbes Jahr, als wir sahen, warum. Spätestens mit Beginn der Berliner Sommerferien wird Usedom seinem Ruf gerecht. Dann zieht es nicht nur Berliner mit Macht auf die Ostseeinsel. Durch Reiseberichte, Dokumentationen und unzählige Selfies auf Facebook, Instagram & Co ist Usedom weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Seit 2014 flimmern zur Primetime sogar Usedom-Krimis über die Mattscheibe. Mit mehr als fünf Millionen Fernsehzuschauern entspricht die Zahl auch den gewerblichen Übernachtungen, die Usedom jährlich verbuchen kann.
Auch für uns ist Usedom die beliebteste deutsche Ostseeinsel. Aber nicht, weil die bekannten Seebäder im Sommer proppenvoll sind. Im Gegenteil. Wir lieben Usedom, weil wir uns hier aktiv erholen und dabei die schönsten Seiten der Insel bewusst, gesund und nachhaltig genießen können. In diesem Buch zeigen wir, wie und wo dies am besten gelingt.
Beliebtes Fotomotiv: Möwen auf einer Buhne
Immer mehr Urlauber suchen nach individuellen Reise- und Naturerlebnissen. Damit einher geht auch ein gestiegenes Umweltbewusstsein.
Die ersten Urlaube verbrachten auch wir meist in Usedoms großen Seebädern. Auch heute noch zieht es uns immer wieder mal an den Strand und in die Drei Kaiserbäder. Doch in Zeiten immer größerer Hektik und mehr Stress haben wir die Erfahrung gemacht, dass wir uns abseits der übervollen großen Seebäder besser erholen und entschleunigen können.
Dieser Trend setzt sich auch auf Usedom immer mehr durch: bewusster reisen, ohne auf nachhaltige Erlebnisse zu verzichten.
Als wir vor zwanzig Jahren stolz von unseren „Entschleunigungs-Urlauben" auf Usedom berichteten, wurden wir noch belächelt. Mittlerweile ist „Slow Living" längst auch bei Urlaubsreisen angekommen. Für die meisten bedeutet das: raus in die Natur, Urlaub unter freiem Himmel, frische Luft atmen, Aktivitäten im Freien wie Wandern, Spazieren gehen oder Radfahren, bewusst genießen, auftanken, entspannen, mehr Achtsamkeit und nachhaltig reisen.
Bereits heute machen schon fast die Hälfte aller Urlaubsreisen Natururlaube aus. Während Städtetouren zurückgehen, suchen immer mehr Urlauber nach individuellen Reise- und Naturerlebnissen. Damit einher geht auch ein gerade in den letzten Jahren weiter gestiegenes Umweltbewusstsein. So wollen fast vier von fünf Deutschen heute bewusster reisen und zudem gezielt etwas gegen die Umweltbelastung im Urlaub tun. Auch haben immer mehr Urlauber ein schlechtes Gewissen wegen der Emissionen bei Flugreisen. Gleiches gilt für die Schadstoffemissionen von Kreuzfahrtschiffen, die in letzter Zeit zunehmend in die Kritik geraten.
Voll im Trend: Naturerlebnis statt shoppen
Immer mehr Urlauber wollen lieber schwimmen, wandern und Rad fahren statt shoppen und sich in geschlossenen Räumen aufhalten.
Wir Deutschen sind bekanntlich Reiseweltmeister. Zwar haben uns mittlerweile andere Länder beim Budget für die Urlaubsreise auf Platz drei verdrängt. Doch was die Reiselust und die Häufigkeit der Reisen betrifft, belegt Deutschland immer noch den Spitzenplatz.
Die Art der Urlaubsreisen sowie die Ziele haben sich allerdings in den letzten Jahren und Jahrzehnten deutlich verändert. Neben Kreuzfahrten boomt vor allem auch der Inlandstourismus.
Einer aktuellen Umfrage zufolge planen heute schon mehr als die Hälfte aller Befragten mindestens einen Kurztrip innerhalb Deutschlands. Tendenz steigend. Doch stehen bei Reisen im Inland nicht etwa nur Städteurlaube hoch im Kurs. Immer mehr Menschen wollen beim Urlaub im eigenen Land lieber schwimmen, wandern und Rad fahren, statt shoppen und sich in geschlossenen Räumen aufhalten.
Vor allem naturnaher Urlaub, gern in der Nähe von Gewässern, steht hoch im Kurs. Da zudem nervige Anreisen mit Staus, aber auch lange Wartezeiten in Abfertigungshallen von vielen Urlaubern als zunehmend stressig empfunden werden, fragen sie vor allem solche Destinationen nach, die schnell und vor allem stressfrei zu erreichen sind. Schließlich können durch die kurzen Wege die zur Verfügung stehenden Urlaubstage viel effizienter genutzt werden. Zudem wird Reisestress minimiert.
Von diesen Trends kann die deutsche Ostsee und vor allem auch die Ostseeinsel Usedom profitieren. Wenig überraschend also, dass die zweitgrößte deutsche Insel daher zu den gefragtesten Urlaubsdestinationen Deutschlands zählt.
Ruhe und Erholung im Winter
In Zeiten von immer mehr Stress und größerer Hektik im Alltag sehnen sich zunehmend mehr Menschen nach Ruhe und Erholung.
Die Zeiten, in denen das ganze Jahr für einen längeren Pauschalurlaub gespart wurde, scheinen erst einmal vorbei zu sein. Während man früher oft nur einmal im Jahr auf große Urlaubsreise ging, verreisen die Deutschen heute gern öfter, dafür aber kürzer. Immer mehr deutsche Urlauber planen Kurztrips zwischendurch von weniger als sieben Tagen. Fast die Hälfte aller Urlauber wollen in den nächsten Jahren mindestens drei- oder sogar viermal kurz verreisen. Für diese Kurztrips werden bis zu 50 Prozent des kompletten Reisebudgets ausgegeben. Ein Trend, der sich gerade in den letzten Jahren noch verstärkt hat.
In Zeiten von immer mehr Stress und Hektik im Alltag sehnen sich offensichtlich zunehmend mehr Menschen nach Ruhe und Erholung. Wenig überraschend sind daher auch die zentralen Motive, die von Kurz-Urlaubern am häufigsten genannt werden. Sie lauten vor allem entspannen und neue Kraft tanken. Auch von diesem Trend kann die Ostseeinsel Usedom profitieren. Nicht so sehr wegen ihrer langen Tradition als „Badewanne der Berliner", sondern vielmehr wegen der guten Erreichbarkeit. So ist Usedom nicht nur mit dem Auto und der Bahn, sondern in der Haupt- und Nebensaison auch mit dem Flugzeug gut erreichbar. Dass sich Usedom in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr zu einer Destination fürs ganze Jahr etabliert, liegt aber auch an ihrem Ruf als Wellness-Insel. Zwar hat der Begriff in den letzten Jahren an Strahlkraft eingebüßt, doch wissen Usedom-Urlauber, dass man sich auf der Insel prächtig erholen und regenerieren kann. Nicht nur im Sommer, sondern auch in den ruhigeren Jahreszeiten.
Endloser weißer Sandstrand
Mit einer Länge von gut 40 Kilometern ist der Strand Usedoms der längste Deutschlands. Und mit 80 Metern einer der breitesten.
Strand und Meer bieten viele Orte an der Ostsee. Doch für Badelustige hält die Ostseeinsel Usedom auch noch einige Superlative parat. Nirgendwo in Deutschland ist der Strand länger als hier. Vom polnischen Swinemünde im Südosten bis nach Karlshagen im Nordwesten der Insel erstreckt er sich auf einer Länge von gut 40 Kilometern. Mit bis zu 80 Metern ist er zudem noch breiter und feinsandiger als in den meisten anderen Seebädern an der Ostsee. Darüber hinaus ist die Wasserqualität zumeist hervorragend. An manchen Stränden Usedoms weht sogar die Blaue Flagge, die beste Voraussetzungen für ungetrübten Badespaß garantiert. Ohne Frage sind Strand und Meer die wohl größten Attraktionen der nach Rügen
zweitgrößten deutschen Ostseeinsel. Als wahre Besuchermagnete locken sie die verschiedensten Urlauber an. Während die einen ungetrübten Badespaß wünschen, suchen andere Ruhe und Erholung bei Spaziergängen am Strand.
Sie beobachten Möwen oder sehen Fischern bei der Arbeit zu. Andere wiederum suchen nach schönen Muscheln oder anderen Kostbarkeiten wie dem Bernstein, der ohne Frage zu den begehrtesten Souvenirs Usedoms gehört.
Auch Wanderer und andere Outdoor-Sportler wie Nordic Walker oder Jogger nutzen den Strand gern als Trainingsstrecke für eine Extra-Dosis Gesundheit unter freiem Himmel. Denn neben den positiven Effekten von Bewegung auf die Gesundheit atmen alle Strandbesucher auch ganz nebenbei eine große Portion salzhaltiger Brandungsaerosole ein. Eine Wohltat für die von Feinstaub und anderen Schadstoffen gestressten Großstädter-Lungen.
Willkommen im Seebad Bansin
Das heute zu den Drei Kaiserbädern gehörende Seebad Bansin wurde 1897 eigens zu Zwecken des Badebetriebs gegründet.
Im Jahre 1825 begann der erste zaghafte Badebetrieb in Swinemünde. Ein Jahr später in Heringsdorf. Doch bereits zur Mitte des 19. Jahrhunderts folgten die Seebäder Koserow, Zinnowitz und Ahlbeck. Die große Zeit der Seebäder begann aber erst nach der Reichsgründung 1871.
Wie dynamisch sich der Bäderbetrieb zu dieser Zeit entwickelte, zeigt sich auch am Beispiel Bansins. Das heute zu den Drei Kaiserbädern gehörende Seebad Bansin wurde 1897 eigens zu Zwecken des Badebetriebs gegründet. Davon zeugen auch noch viele Villen im Stile der Bäderarchitektur, die zunächst durch Einheimische und später durch zugewanderte Unternehmer errichtet wurden. Freilich kamen die ersten
Gäste zunächst aus dem benachbarten Heringsdorf. Aber schon bald wurde der Bau von eigenen Hotels und Pensionen erforderlich. Das lag neben dem ansteigenden Badetourismus nicht zuletzt auch an der Bahnverbindung von Berlin über Prenzlau nach Stralsund und insbesondere der bei Ducherow abzweigenden Bahnstrecke Heringsdorf – Wolgaster Fähre. Von Berlin aus war die Ostseeinsel Usedom mit der Bahn in nunmehr kaum drei Stunden zu erreichen. Zu dieser Zeit war die Badewanne der Berliner geboren. Leider ist von dieser Verbindung heute nur noch die Ruine der stählernen Hubbrücke Karnin erhalten. Doch auch wenn es heute mit der Bahn von Berlin aus über den Umsteigebahnhof Züssow fast eine Stunde länger dauert und es bei der Anreise mit dem Auto auch schon mal zum Stau kommen kann: Von seiner Attraktivität als Badewanne der Berliner hat die Ostseeinsel Usedom bis heute nichts eingebüßt.
Trägt die Bezeichnung Sonneninsel zu Recht: Usedom
Mit durchschnittlich 1917 Stunden im Jahr scheint auf Usedom die Sonne so oft wie sonst nirgendwo in Deutschland.