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Endlich kann Nele Neu-Babel und damit ihre glücklose Vergangenheit hinter sich lassen. Soweit zumindest ihre Hoffung. Doch sie scheint weiterhin vom Pech verfolgt. Der Zeppelin, der sie in die Freien Städte und damit zum Heilmittel gegen ihre Verfallserkrankung bringen soll, wird vor den Stadtmauern angegriffen. Nach einer Notlandung in Messaras Außenbezirken ist Nele gezwungen, sich zu Fuß durchzuschlagen. Dabei ist sie auf die Hilfe eines Begleiters angewiesen, dem sie nicht vertrauen kann. Zu allem Überfluss scheint in Messara etwas nicht zu stimmen, denn dort wirkt alles wie ausgestorben, und einmal mehr rückt die Aussicht auf ihre Heilung in weite Ferne ... »Verfall« ist der vierte Teil der Reihe »Die Erben Abaddons«, in der sich Postapokalypse, Science-Fiction und Adventure zu einer neuen, faszinierenden Wirklichkeit vereinen.
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Seitenzahl: 243
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Die Erben Abaddons
Band 4
Verfall
Thomas Lohwasser
Vanessa Kaiser
Thomas Karg
VERLAG TORSTEN LOW
Die Erben Abaddons
Band 1: Nimmerland
Band 2: Remedium
Band 3: Skotophobia
Band 4: Verfall
Band 5: Vindicta (In Vorbereitung)
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www.verlag-torsten-low.de
© 2022 by Verlag Torsten Low,
Rössle-Ring 22, 86405 Meitingen/Erlingen
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch
teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages
wiedergegeben werden.
Karte, Cover:
Christian Günther
Lektorat und Korrektorat:
T. Low
eBook-Produktion:
M. Berchtold, T. Low
ISBN (Buch): 978-3-96629-022-7
ISBN (mobi): 978-3-96629-310-5
ISBN (ePub): 978-3-96629-311-2
Inhalt
1: Aufbruch
2: Abwärts
3: Stadt der Röhren
4: Überlebende
5: Medizinmeister
6: Blutzoll
Danksagung
Die Autoren
Die Erben Abaddons – Verfall
»Abaddon«, von hebr. abad »Untergang, Vertilgung, Abgrund«
Nur wenige überlebten die Ressourcenkriege.
Noch weniger überstanden die Globale Pandemie.
Das Leben war ein anderes für die Generationen,
die nach der Alten Zivilisation kamen.
Doch sie existieren noch heute – hundertfünfzig Jahre,
nachdem die Welt auseinanderbrach.
Sie sind die Erben des Untergangs.
»Niemals wieder Krieg und Krankheit.«
Leitsatz der Freien Städte
1: Aufbruch
Reise von Neu-Babel in die Freien Städte, 2306.
Nele blickte aus dem Fenster der Zeppelinkabine. Neu-Babel war nicht mehr zu erkennen, die Felsspitzen des Grüngebirges hatten die Zwei-Säulen-Stadt verschlungen. Gut so. Wie sehr hatte sie an diesem Ort gelitten. Zuerst auf der Westplattform, in Lumpenbabel, wo sie ihre Würde und ihre Familie verloren und sich eine tödliche Krankheit eingefangen hatte. Anschließend auf der Ostplattform, in Prachtbabel – dem Ort der Wunder und Reichtümer, an den sie immer gewollt hatte.
Sie verzog den Mund. Ja, sehr prachtvoll! Eine Stadt der Verschwendung, voller Lügner und Perverser.
Doch nun musste sie das, was sie dort erlebt hatte, hinter sich lassen, wenn sie nicht daran zerbrechen wollte. Wenigstens, bis sie ihr Heilmittel hatte und es ihr besser ging. Ihr altes Ich gehörte der Vergangenheit an, sie war jetzt eine Frau, die wusste, wie man sich wehrte, das allein zählte.
Seit sie das zu Beginn des Fluges auch ihrem verhassten Sitznachbarn klargemacht hatte, war der geradezu verstummt. Ein Blick zur Seite verriet ihr, dass es wohl vorerst so bleiben würde. Palef sah angespannt aus, zupfte mal an seinem Zopf, mal an seiner bunten Kleidung, und presste die Lippen aufeinander. Zu hören waren vor allem die anderen Fluggäste. Dekadente Prachtbabeler in schrill gefärbter Kleidung, die sich in den weichen Sitzen rekelten, von einer Bediensteten Wein und Häppchen servieren ließen und dabei laut mit ihren Besitztümern prahlten.
Nele ignorierte sie. Zwischen ihren Füßen stand die Eintrittskarte in ihr neues Leben: eine Tasche voller Münzbeutel und Schmuck, die sie von ihrem Prachtbabeler Peiniger mitgenommen hatte, an den Palef sie am Morgen verkauft hatte wie ein Stück Vieh, anstatt dafür zu sorgen, dass sie in den Zeppelin kam.
Wieder zuckten die Bilder und Gefühle wie Blitze am Gewitterhimmel durch ihr Bewusstsein: Das riesige Haus ihres Peinigers, der düstere Raum mit den verwirrenden Farben und dem unangenehmen Geruch, sie selbst darin, angebunden, hilflos. »Bitte, Palef, bitte. Was ist mit Jesus und der Nächstenliebe?« Palef, wie er die Bezahlung nahm. »Lass mich nicht mit ihm allein!« Palef, wie er sich umdrehte und ging. »NEIN, PALEF! BITTE! PALEF!« Der perverse Mann, wie er vor sie trat und sie anstierte.
Sie presste die Hände auf die Augen. Weg! Weg damit! Das soll endlich aufhören!
Sie riss die Hände wieder herunter und bemerkte, dass Palef sie mit irritiertem Blick von der Seite ansah. Hasserfüllt starrte sie zurück, bis er den Kopf abwandte. Sie ballte die Fäuste im Schoß, warf dieses Schwein in Gedanken aus dem Zeppelin. Sie würde seinen Fall in die Tiefe beobachten und es genießen, wie er auf den Felsen aufschlug.
Ja, eine schöne Vorstellung, aber … was ist nur aus mir geworden? Das will ich nicht, so nicht. Ich will nach vorn schauen.
Mit kalten Fingern tastete sie nach der kostbaren Kette um ihren Hals. Sie besaß nun Dinge, die sich nur eine Superiatin leisten konnte – eine Angehörige jener skrupellosen Ultrareichen, die in Neu-Babel das Sagen hatten. Die Kette gehörte zu Neles Tarnung, genau wie das bunte Kleid und die Schläfentätowierung der Superiaten, die bei ihr jedoch nur aufgemalt war. Das Schultertuch und die Goldbrosche dienten trotz ihres hohen Wertes allerdings vor allem dem Zweck, einen Riss am Ausschnitt des Kleides zu bedecken und zusammenzuhalten. Der feine Stoff hielt eben nichts aus, wohl deshalb, weil er nur zum Schönsein gedacht war. Hingegen hatte ihr Minilenser, das kleine Lämpchen, das man ans Ohr klemmen konnte, bisher alles ausgehalten und ihr immer gute Dienste geleistet, während sie des Nachts in Lumpenbabel ihren kläglichen Lebensunterhalt verdiente. In seinem Schein hatte sie Insekten und anderes Getier aufgespürt, eingesammelt und anschließend an Garküchen verkauft. Er lagerte in der Tasche zwischen den Münzbeuteln, und das war gut so, denn er war neben dem Messer, dass sie am Körper trug, das Einzige, was sie an ihr altes Leben erinnerte.
Sie bewegte sich im bequemen Polstersitz und zuckte vor Schmerz. Es brannte an ihrem Rücken, als hätte sie mit bloßer Haut eine raue Mauer gestreift. Diese verdammte Krankheit – dieser verdammte Verfall.
Palef beugte sich nun doch zu ihr. »Wird es schlimmer?«, raunte er ihr zu. In seiner Stimme schien Besorgnis mitzuschwingen. Heuchler.
»Ist nichts weiter«, antwortete sie knapp.
»Keine Sorge, Nele, wie ich schon sagte, die Medizinmeister in den Freien Städten können dir helfen. Sie werden dir helfen.«
»Bestens. Reden wir nicht davon. Warum fliegst du noch mal dahin?«
Palef breitete die Arme aus, sein Unbehagen schien von einem Moment auf den anderen verschwunden zu sein. »Du weißt, als wir losgeflogen sind, hast du mich als deinen Führer durch die Freien Städte engagiert.«
»Ursprünglich, meine ich. Was machst du in diesem Zeppelin? Ich hab dich erst engagiert, als du dich neben mir niedergelassen und dich mir aufgedrängt hast.«
»Tja, auch das hatten wir schon zu Beginn des Fluges«, gab er zurück. »Ich bin Händler. Ein guter Händler muss immer die Augen offenhalten, um seinen Kunden etwas bieten zu können und …«
Nele sah ihn mit einem durchdringenden Blick an. »Spar dir das. Warum werde ich das Gefühl nicht los, dass du allein meinetwegen in diesen Zeppelin gestiegen bist? Sag mir das endlich.«
»Ich bitte dich, Nele. Der Zufall war nun wirklich zu groß, dich am Lufthafen anzutreffen. Ich konnte doch nicht wissen, ob du das Haus je wieder ver… also, was mit dir … ich meine, ob du den Zeppelin erwischen würdest …«
»Lass es einfach.« Nele wandte sich ab, schaute aus dem Fenster. Es war Zufall gewesen, das wusste sie. Palef hatte nicht damit rechnen können, dass sie es zum Lufthafen schaffen würde. Dass sie überhaupt noch irgendetwas schaffen würde. Nicht, nachdem er sie einfach bei diesem entsetzlichen Mann zurückgelassen hatte.
»Manchmal sind Zufälle auch für etwas gut. Gottes Wege sind unergründlich«, sagte Palef von der Seite.
Sie rollte mit den Augen. Dieses Geschwafel von Gott oder Jesus oder dieser Nächstenliebe, die Palef angeblich so wichtig war, konnte sie nicht mehr hören. Aber sollte er ruhig weiter heucheln. Sie brauchte ihn wegen seines Wissens über die Freien Städte und seiner Kontakte, die er dort hatte, aber sie würde ihn in dem Moment fallen lassen, in dem sie bei den Medizinmeistern angekommen war und ihre Behandlung gegen den Verfall begann. Dann würde alles gut werden. Gewiss. Sie war nun reich und …
»Nele? Hörst du mir überhaupt zu?«
»Nein, Palef, tu ich nicht«, sagte sie und blickte auf die Berge hinab, die längst nicht mehr wie das Grüngebirge im Einzugsgebiet Neu-Babels wirkten. Von oben sah man keine Bäche oder Ziegenherden und auch keine Häuschen mehr. Es war inzwischen so, als würden sie über eine bergige Version der Einöde schweben. Die Weiten aus Sand und Felsgestein waren gigantisch.
An wenigen Stellen ragten Ruinen aus der Alten Zeit in den Himmel, und Nele fragte sich, wie es damals wohl gewesen war. Den Geschichten nach, die sie in ihren Jahren im Nomadenclan der Waranjäger gehört hatte, besaßen die Menschen einst alles und verloren es wieder in großen Kriegen und durch Krankheit. Weil sie immer mehr gewollt hatten und niemals teilten. Nele hatte sich das nicht richtig vorstellen können – bis zu ihrer jämmerlichen Zeit in Neu-Babel, wo die Prachtbabeler alles besaßen und die Lumpenbabeler um das blanke Überleben kämpften.
Der Zeppelin änderte seine Flugrichtung ein wenig, und zu ihrer Überraschung erkannte Nele, dass sich die Große Einöde nicht weit von ihnen entfernt befand.
»Warum fliegen wir so nah an der Einöde?«, fragte sie, ohne nachzudenken.
Palef sprang sofort darauf an. »So nah, wie es aussieht, ist es nicht. Aber es stimmt, um die Freien Städte auf kürzestem Weg anzusteuern, müsste man direkt über das Gebirgsmassiv fliegen. Nur gibt es dort unwirtliche Gegenden mit extremen Wetterbedingungen. Starke Aufwinde und Abwinde – nichts für die Luftschiffe, mit denen die Kapitäne uns durch den Himmel gondeln.«
Der Zeppelin drehte erneut ab und der Rand zur Großen Einöde geriet außer Sicht. Nele spähte hin, so lange sie konnte. Der Anblick rief Erinnerungen an ihren verlorenen Warashin-Gefährten Gazael wach. Jene Zeit, in der sie mit ihm und dem Nomadenclan der Warashin durch die Große Einöde gezogen war, und somit noch bevor sie beide die fatale Entscheidung getroffen hatten, in Neu-Babel ein neues Leben zu beginnen, fühlte sich weit weg an – obwohl es genau genommen erst wenige Jahre her war. Und auch wenn es eine harte Zeit gewesen war, geprägt von ständiger Angst vor Waranangriffen, den vielen Entbehrungen eines Nomadenlebens und der Tatsache, dass sie als zugelaufene »Usadila«, wie die Clanmitglieder sesshafte Menschen abfällig nannten, nie richtig dazugehört hatte, war es paradoxerweise sogar die bisher beste Phase ihres Lebens gewesen. Sie hatte Gazael gehabt, ihre große Liebe. Wegen ihm war sie mit sechzehn Jahren von der Hühnerfarm ihrer grausamen Ziehmutter Mamma Agatha weggelaufen.
»Du hast mich wegen meinem Wissen über die Freien Städte engagiert«, sagte Palef und brach damit unliebsam in ihre Erinnerungen ein. »Ich finde, dann hast du auch ein Recht darauf, dass ich dir davon erzähle.«
»Das habe ich, allerdings. Aber ich werde dieses Recht nicht jetzt schon einfordern, keine Sorge.«
»Du brauchst mich nicht zu schonen. Ich gewähre es dir sehr gern sofort«, gab Palef heiter zurück. »Also, die Freien Städte sind anders als Neu-Babel. Das fängt beim Glauben an, denn dort regiert nicht Olgarko, der Gott des Reichtums, und auch nicht sein Prophet Mammon. Natürlich bezahlt man in den Städten unter anderem mit Silberlingen, aber anstatt alles nach Reichtum auszurichten, stehen Kunst, Kultur, der gedankliche Austausch, Teamgeist und sportlicher Wettkampf hoch im Kurs. Deshalb geht es den Bewohnern in den Freien Städten sehr gut.«
»Wie schön für sie«, murmelte Nele und betrachtete den blauen Himmel. Ein Raubvogel zog dort seine stillen Kreise, und sie wünschte sich, mit ihm zu fliegen, anstatt sich von dem Schwätzer neben ihr erzählen zu lassen, wie gut es anderen ging.
Palef war jetzt in Fahrt. »Außerdem floriert der Handel mit Neu-Babel. Die Prachtbabeler schmücken sich gern mit Kunstgegenständen aus den Freien Städten.« Er lachte leise. »Der Sport hat es allerdings nicht in das Reich des Olgarko geschafft, was man an den Bäuchen vieler Prachtbabeler sieht, tja.«
Nele warf ihm einen Blick zu. Er war sechsunddreißig, also zehn Jahre älter als sie. Nicht so dünn wie sie, aber sehr schlank, obwohl er Prachtbabeler war. Genau genommen machte ihn das noch zwielichtiger. Aber vielleicht war er auch nur deshalb so schlank, weil er ursprünglich aus Lumpenbabel stammte. Was spielte es überhaupt für eine Rolle?
Etwas interessierte sie nun aber doch: »Sind das eigentlich alles Prachtbabeler in diesem Zeppelin oder trägt man in den Freien Städten auch bunt?«
Palef atmete hörbar ein. »Tja, bunte Kleidung trägt man zwar gelegentlich auch in den Freien Städten, aber es gibt nur noch selten Freistädter in den Zeppelinen. Neu-Babel kostet Zutrittsgebühren, wie du weißt. Nicht nur für Menschen, die dort leben wollen, oder für Händler, nein, auch für Besucher. Das hält zwar nicht alle davon ab hinzureisen, aber doch die meisten. Und die Freistädter, die ihrer Neugier gefolgt sind, waren in der Regel nicht begeistert von der Arroganz und Skrupellosigkeit dort. Prachtbabel ist kein Ort für diese guten Menschen. Das spricht sich rum in den Freien Städten.«
»Gute Menschen, sagst du. Und das gilt ganz sicher auch für diese Medizinmeister, zu denen du mich bringst?«
»Natürlich, gerade für die! Sie stehen nicht unter der Herrschaft der Silberlinge, sondern agieren für das Allgemeinwohl.«
Nele schüttelte den Kopf. »Ich kann es nicht glauben. Warum ist kein Ort, den ich in meinem Leben kennengelernt habe, wie diese Freien Städte? Warum passiert mir nur Schlechtes?«
Palef seufzte. »In der Bibel steht, auch Mose musste viele Jahre mit seinem Volk durch die Wüste ziehen, ehe sie an ihrem Ziel ankamen.«
Nele winkte ab und wendete sich wieder dem Ausblick aus dem Fenster zu. »Ich will von deinem Bibelkram nichts hören, das wirkt bei mir nicht mehr.«
»Nele, es tut mir leid, was ich getan habe, aber die Jesus-Bibel kann nichts dafür, sie ist dennoch ein weises Buch.«
»Ich kann nicht lesen, und wenn ich dir zuhöre, glaube ich, das ist auch besser so«, sagte Nele finster. »Wenn es dir wirklich leidtut, dann beantworte meine Fragen wie ein normaler Mensch, und nicht mit Sprüchen aus deiner Jesus-Bibel.«
»Gut, wenn du einen normalen Menschen fragen würdest, wie du es nennst, würde dieser, zumindest wenn er aus den Freien Städten kommt, wo man ja einen Sinn für Kultur, Sport und die Alte Zeit pflegt …«
»Palef!«
»Ja, schon gut. Also ein solcher Freistädter würde in Anlehnung an eine Fußballerweisheit aus den späten 1990er Jahren wohl antworten: Du hast – bitte verzeih mir diesen Begriff – Scheiße am Schuh.«
Nele fuhr herum. »Siehst du, du sagst es selbst! Ich bin vom Pech verfolgt.«
Palef setzte dazu an, seine Hand auf Neles Unterarm zu legen. Natürlich hatte er wieder die Waranlederhandschuhe an, ohne die er eine Verfallskranke wie sie nie anfassen würde – doch sie zog ihren Arm weg. Seine Berührung hätte sie nie freiwillig geduldet, mit oder ohne Handschuhe.
Er nahm die Hand zurück. »Genau darin liegt der Fehler, Nele. Du siehst die Schatten in deinem Leben, schenkst aber dem Licht keine Aufmerksamkeit, ohne das die Schatten nicht existieren würden. Du siehst nicht, wie viel Glück du auch hast.«
»Ich hab mich wohl verhört! Du nennst es Glück, seine Familie zu verlieren?!«
Palef bekreuzigte sich. »Natürlich nicht. Gott hab sie selig. Aber du vergisst dennoch eine Sache.«
»Was?«, fragte sie scharf.
»Du hast überlebt.«
»Ob das so ein Glück für mich ist? Ich bin todkrank«, sagte Nele. »Und jetzt lass mich endlich in Ruhe.«
»Wir sind bald da!«, frohlockte Palef neben ihr.
Nele schreckte hoch. Sie musste irgendwann weggedöst sein, kein Wunder, die Flucht aus Neu-Babel war anstrengend und ohne Schlaf gewesen.
Palef deutete mit dem Finger an ihr vorbei aus dem Fenster. »Siehst du das?«
Sie stieß seinen Arm weg und sah selbst nach draußen. Mittlerweile befanden sie sich über einer Ebene zwischen Bergrücken, und ein Stück voraus … Sie kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können.
»Das sind die Stadtmauern von Messara«, sagte Palef.
Nele wischte sich über das Gesicht. Sie war müde, hatte keine Kraft für Palefs abstoßende positive Energie. »Sieht man den Lufthafen schon? Wann landen wir?«
»Wir landen nicht in Messara, sondern in Pheistos. Nur dort wird ein aktiver Lufthafen betrieben.«
»Aber das da vorn ist Messara«, sagte Nele verwirrt.
Palef nickte. »Von den Freistädtern liebevoll die ›Röhrenstadt‹ genannt, wegen der vielen Transport- und Arbeitsröhren. Dahinter liegt Kommos, die sogenannte ›Fischerstadt‹, sie schmiegt sich direkt ans Meer. Erst dahinter kommt Pheistos.
Unsere Superiaten nehmen Messara und Kommos übrigens nicht ernst. Für sie ist Messara bloß ›Pheistos’ Vorplatz‹, weil es in der Ebene den Vorposten innehat, und Kommos gilt für sie als ›Pheistos’ Hafen‹. In ihren Augen landen dort zu Recht keine Zeppeline.«
Während Palef wie ein Lehrmeister dozierte, starrte Nele angestrengt aus dem Fenster. Es dauerte eine Weile, bis sie verstand, dass das, was sie für eine Steilwand gehalten hatte, riesige Stadtmauern waren. Palef redete unterdessen weiter und weiter.
»Pheistos ist für Prachtbabeler die ›edle Hochstadt‹, denn sie ist nicht nur in den Bergen erbaut, sondern besitzt auch die schönsten und ausgefallensten Bauwerke. Es heißt, dort lebten vor dem Untergang die Reichsten und Mächtigsten. Klar, dass Olgarkos Prachtkinder darauf abfahren, nicht wahr? Außerdem ist Pheistos für die köstlichen Weine bekannt, die dort entweder schon sehr lange lagern oder frisch in den sonnigen Höhenlagen angebaut werden.«
»Palef, mich interessiert nur eins: Wo sind die Medizinmeister?«, unterbrach Nele.
Er seufzte. »In Pheistos.«
Nele lehnte sich zurück. Pheistos also. Da muss ich hin.
Nach kurzem Schweigen deutete Palef erneut zum Fenster. »Beeindruckend, nicht? Es heißt, die Stadtmauern stehen schon seit 2130 oder 2140. Sie waren ein letzter Versuch, die Menschen dort vor den großen Kriegen zu schützen, später auch vor der weltweiten Krankheit. Zwischen den drei Städten sind ebenfalls solche Mauern hochgezogen worden, aber heute sind nur noch die Außenmauern von Bedeutung, sie sind ein willkommener Schutz gegen die Wildheit der Einöde. Niemals wieder Krieg und Krankheit, so lautet der Leitsatz der Freien Städte.«
»Also schützt man sich auch gegen Menschen, die aus der Einöde kommen könnten?«, fragte Nele gallig. »So wie die Waranjäger, weil sie zu wild sind?«
»Natürlich nicht grundsätzlich. Ach, Nele. Diese Bitterkeit führt doch zu nichts. Du kannst nur eine positive Zukunft bereisen, wenn du im Jetzt den Weg dahin wählst. Das funktioniert aber nicht, wenn du dich an die Vergangenheit klammerst«, sagte Palef in nervtötend mildem Ton.
»Ich lebe mein Leben aufgrund meiner Erfahrungen, und die haben mich gelehrt, dass die meisten Dinge, die auf dieser Welt passieren, schlecht sind.«
»Du denkst zu negativ, Nele. Du musst dich von dieser Schwärze in deinem Kopf lösen.«
»Ich denke nicht negativ, mein Leben ist negativ.« Dieser Schwätzer regte Nele auf, was wusste er schon von ihren Erfahrungen? Gut, von den jüngsten Erfahrungen eine Menge, aber gewiss nicht von ihrem Leben davor.
Palef jedoch blieb ruhig, was Nele nur noch wütender machte. Er sagte: »Nein, ist es nicht. Was wir sehen und erleben, hat viel mit dem zu tun, wie wir denken. Ein uralter Spruch besagt, dass es Ansichtssache ist, ob das Glas halb voll oder halb leer ist.«
»Mag sein. Diese Ansichtsfreiheit hat man aber nicht, wenn kein Tropfen Wasser im Glas ist.«
Palef fuhr sich mit einer Hand über die zurückgebundenen blonden Haare, löste das Gummiband daraus. »Anderer Versuch: Sieh dir diese Menschen da unten vor Messaras Mauern an, erzähl mir, was du über sie denkst.« Er wies mit dem Kinn Richtung Fenster, während er seine Haare glattstrich, um sie neu zu binden. »In deinen Augen sind sie Chancenlose, die verhungern, ohne hineingelassen zu werden, richtig? Oder du hältst sie für eine Bedrohung.« Palef hielt inne. Als sie nicht reagierte, sagte er: »In meinen Augen sind sie weder das eine noch das andere. Ich denke, sie reparieren die Mauer oder kehren von einer Besorgungsreise zurück. Wir werden wohl nie erfahren, was es mit ihnen auf sich hat, aber das spielt auch keine Rolle. Glaub mir, es tut gut, positiv zu denken.«
Nele erblickte etwa zwei Dutzend Menschen vor den Mauern; auch Fahrzeuge mit flatternden Fahnen, auf denen eine rot tropfende Sonne über einer Schale abgebildet war. Sofort verspürte sie einen unangenehmen Druck in der Magengegend. Palef hatte recht: Für sie sahen diese Menschen wie eine Bedrohung aus.
Ein Feuerkügelchen stieg in geradezu verhöhnender Gemächlichkeit nach oben.
Palef redete und redete, aber Nele hörte nicht mehr hin. Die Stimme des Kapitäns, die aus dem Steuerraum tönte, fasste ihre Gefühle in drei Worten zusammen: »Wir werden angegriffen!«
Nele riss den Kopf herum, ein letzter Blick in die Normalität. Sie sah noch, wie die Bedienstete, die die Reisegäste während des Fluges versorgte, einem der Superiaten einen Wasserschlauch reichte, und wie dieser ihn mit beiden Händen von sich wies. »Diese ungefilterte Pisse werde ich nicht trinken! Sei froh, dass ich dich nicht auspeitschen lasse!«
Sie sah, wie zwei Frauen sich mit großer Geste ihre Schmuckstücke vorführten. Sie sah, wie Palef mit seinem Gummiband akkurat seinen blonden Zopf zurechtband.
Nur einen Augenblick später schien die Zeit anzuhalten. Plötzlich war es unwichtig, dass dem Superiaten ungefiltertes Wasser statt Wein gereicht wurde. Das Interesse für den Schmuck erlosch. Palefs Frisur war egal. Und genauso egal war es, ob sie die Welt positiv oder negativ sah.
Gegen den flammenden Tod, den sie aufsteigen sah, halfen gute Gedanken so viel wie eine schützend vorgehaltene Hand. Schneller, greller und größer wurde der Feuerball.
Sie sprang auf. Die Tasche! Nele wirbelte herum und packte zu. Fast gleichzeitig wurde sie zur Seite weggerissen. Sie schrie, doch hörte sie sich selbst kaum, denn der krachende Einschlag in die Kabine des Zeppelins übertönte alles.
2: Abwärts
Nele fand erst wieder zu Sinnen, als das Geschaukel des Zeppelins und die hektischen Rufe aus dem Steuerraum endeten. Es gab einen letzten Ruck, dann herrschte unwirkliche Ruhe.
Sie hockte zusammengekrümmt am Boden, die Tasche mit ihren Reichtümern umklammert. Außerdem fühlte sie sich beengt, als drücke etwas von hinten auf sie. Sie hatte Schwierigkeiten zu atmen und es war warm, beinah heiß an ihrem Rücken. An ihrem feuchten Rücken. War das Schweiß oder Blut? Sie traute sich nicht, sich zu bewegen oder weiter nachzufühlen. Sie wollte es nicht wissen, nicht jetzt schon.
Das Dröhnen und Fiepen in ihren Ohren wurde allmählich leiser, bis sie das Wimmern von Wind hörte, der wohl durch einen schmalen Riss in einem beschädigten Fenster hereinpfiff. Außerdem vernahm sie das Weinen eines Mannes und das Stöhnen einer Frau und wirres Gemurmel aus einer anderen Ecke. Schließlich erklang aus dem Gang zur Kanzel die Stimme des Kapitäns: »Wir sind gelandet, geschätzte Superiaten und Wohlhabende. Es ist alles unter Kontrolle, der Flugkörper hat uns nur gestreift. Wer unverletzt genug ist, den bitte ich, den Zeppelin über den Ausstieg zu verlassen.«
»Aber die Angreifer!«, rief ein Mann aus dem hinteren Teil der Kabine.
»Erreichen uns nicht. Ich habe eine Landung auf einer von Messaras Hochhauslandebahnen aus der Alten Zeit durchgeführt. Bitte, einer nach dem anderen, keine Hektik. Die Bediensteten werden sich um jeden kümmern. Ich nehme eine genaue Begutachtung der Schäden vor. Wir werden den Rest des Fluges gewiss bald angehen können.«
Plötzlich verschwand der Druck, der Nele zusammenstauchte, und sie konnte wieder richtig atmen. Die klamme Wärme an ihrem Rücken ließ nach und wich feuchter Kühle. Da erst begriff sie, dass nichts auf sie gefallen war, sondern sie jemand festgehalten hatte. Erschrocken drehte sie sich um. Es war Palef, der hinter ihr hockte und sie besorgt ansah. Hatte er sie umklammert wie sie selbst ihre Tasche?
Nicht denken. Aufstehen, raus hier.
Ihre Beine zitterten, als sie sich hochstemmte und sich in die Aussteigenden im Gang zwischen den Sitzen einreihte. Es gelang ihr, einen jungen Mann zwischen sich und Palef zu bringen. Sie brauchte Abstand. Irgendwo am Rand ihres Bewusstseins gab es Schmerz, aber in ihr war alles betäubt und für den Moment war sie dankbar dafür.
Nebenbei staunte sie, wie geordnet die Superiaten den Zeppelin verließen. Vielleicht standen auch sie noch zu sehr unter Schock, um sich daran zu erinnern, wie sie für gewöhnlich waren und dass sie doch eigentlich unzufrieden zu sein hatten.
»Nele?« Es war Palef. Soeben schob er sich an dem jungen Mann zwischen ihnen vorbei. »Darf ich mal, bitte? Ich muss zu meiner Auftraggeberin, danke.«
Zu Neles Enttäuschung war der Mann zu verdattert oder zu demütig, um aufzubegehren. Die blassgrüne, schlichte Kleidung ließ darauf schließen, dass er der Diener eines Superiaten war.
»Wie geht’s dir?«, fragte Palef, als er zu ihr aufgeschlossen hatte. Seine Nähe war Nele unangenehm, aber sie konnte nirgendwohin ausweichen. Seine Miene zeigte weiterhin Sorge, doch davon ließ sie sich nicht täuschen. Falls nötig, konnte er innerhalb von Sekunden wieder breit grinsen oder lauthals lachen. Je nach dem, womit er die Leute um sich herum manipulieren konnte.
Mehr und mehr kam Nele zu sich und in ihrer Mitte glomm ein Zornesfunke auf. Wie es ihr ging? Noch immer spürte sie den grellen, brachialen Schlag gegen die Kabine, hörte den Lärm, das Chaos, die Schreie, fühlte die Todesangst …
Ja, sie war dem Tod entronnen, aber trotzdem todkrank. Wie also sollte es ihr gehen?
Seine verdammte Frage löste unerwünschte weitere Fragen in ihr aus – der abflauende Schock machte langsam Platz für Schmerzen, die bis eben noch gnadenvoll gedämpft gewesen waren. In ihrem Rücken pochte es, ihr Arm brannte, ihr Nacken und ihre Hüfte taten weh. War sie von etwas getroffen worden, als sie ihre Tasche aufhob, merkte es nur noch nicht richtig? Hatte sie sich bei ihrem Sturz schwerer verletzt, auch wenn sie noch gehen konnte? Betrachtete Palef sie so besorgt, weil er eine schlimme Wunde sah? Sie wollte es nicht wissen.
In diesem Moment ging es in der Schlange weiter und sie folgte der Frau vor ihr, stieg über einen der durcheinandergefallenen Gegenstände, von denen sie nicht hätte sagen können, ob sie zum Zeppelin gehörten oder aus dem Gepäck eines Reisenden stammten. Es war bemerkenswert, wie wenig die Kabine abbekommen hatte. Nele war sicher gewesen, dass der Feuerball mindestens einen Teil davon abreißen würde. Oder gleich die ganze Kabine.
»Nele?«, setzte Palef nach.
Der Zornesfunke in ihrem Inneren wurde heißer. »Welche Antwort erwartest du von mir? Ich fühle mich super, denn heute ist ein schöner Tag und die Sonne scheint?«
»Das erwarte ich natürlich nicht. Ich wollte nur wissen, ob du verletzt bist. Ob ich etwas für dich tun kann.«
Nele rieb sich mit einer Hand über die Stirn. »Ob du verletzt bist.« Ich stehe also nicht mit offener Fleisch- oder Brandwunde vor ihm. Gatordon, Lizardon, Komodon – ihr Götter aller Warashin – ich danke euch!
»Du willst wissen, ob du was für mich tun kannst? Was sollst du schon für mich tun können? Mir aus deiner blöden Bibel vorlesen? Mir sagen, dass die Irren, die uns vom Himmel geschossen haben, das nur aus Versehen gemacht haben?«
Wieder ging es vorwärts und endlich erreichte sie den Ausstieg. Frische, wenn auch heiße Luft wehte ihr entgegen. Sie war überrascht, wie dicht sich der Zeppelin über dem Hochhausdach befand. Nicht mehr als drei Meter, die Ausstiegsplanke war nur ein kurzes Stück ausgezogen.
»Nele …«, hörte sie Palef nochmals nachsetzen.
»Was!? Was ist denn noch?«, rief sie über die Schulter, während sie die Rampe hinunterging. Mit jedem Schritt fand sie mehr zu sich. »Hast du nicht gesagt, das wären lauter nette Leute, die für uns ein Tänzchen vor der Mauer aufführen? Siehst du nicht, dass du mit deinem beschissenen Denk-doch-mal-positiv falsch liegst?« Endlich erreichte sie festen Boden und fuhr herum. »Ich habe Scheiße am Schuh – deine Worte! Und glaub mir, seitdem ich dich kenne, ist es nicht weniger geworden!«
Palef verließ ebenfalls die Planke. Mit wehleidigem Blick legte er eine Hand auf seine Brust. »Ich bedaure sehr, dass diese Menschen nicht so harmlos waren wie gedacht, aber du musst das Gute sehen. Schau, wir sind in den Freien Städten und …«
»Und was? Ich muss überhaupt nichts Gutes sehen! Was wird denn der nächste Albtraum, in den ich hineintappe?«
»Nele, bitte …«
»Ach, ich verstehe schon! Ich bin schuld, nicht wahr? Weil ich alles schlecht sehe, deswegen passieren mir schlechte Dinge! Hätte ich daran geglaubt, dass die da unten uns mit Ziegenwolle beschießen, wäre genau das passiert, stimmt’s?«
Palef sah sie enttäuscht an. »Reagierst du immer so, wenn man sich nach deinem Wohlbefinden erkundigt?«
Sie zuckte zurück. Abscheu schwappte in ihr hoch, erstickte sogar den Zorn. »Du bist das Allerletzte, Palef. Spielst den unschuldigen Helfer. Hast du vergessen, was du mir in Prachtbabel angetan hast?« Mit diesen Worten drehte sie sich um und stapfte von ihm fort.
»Nele … es tut mir leid!«, hörte sie ihn hinterherrufen, doch sie drehte sich nicht um. Sie ließ den Zeppelin und die bunte Traube der Prachtbabeler hinter sich, die sich um die Besatzung scharten und lauter und fordernder wurden, je mehr sie zu ihrer alten Form zurückfanden.
Sie wanderte das seltsam schmale Dach entlang, auf dem sie sich befanden. Etwa auf halber Länge wuchs rechts und links je eine Säule aus der Tiefe empor, die beide weit oben in einem geschlossenen Bogen zueinanderfanden und das lange, graue Dach wie ein Korbgriff zu halten schienen. In der linken Säule entdeckte Nele eine Tür. Sie ging hin, öffnete sie. Dahinter erwartete sie ein düsterer, nur wenige Schritte langer Korridor, von dem rechter Hand eine breite, grifflose silberne Tür sowie, direkt daneben, ein offenes Treppenhaus abzweigten.
Ich könnte einfach die Treppe runter gehen und verschwinden. Palef könnte mir gestohlen bleiben.
Eine verlockende Vorstellung. Niemand zwang sie, diesen Kerl zu ertragen. Aber sollte sie ganz allein in eine riesige Stadt hinabsteigen, von der sie nicht die geringste Ahnung hatte? Palef hatte gesagt, in diesen Städten lebten die guten Menschen. Und wenn nicht?
Mit einem Mann an ihrer Seite würde sie nicht so schnell belästigt oder überfallen werden. Außerdem würde sie ihr Ziel mit Palefs Vorkenntnissen schneller erreichen. Er wusste, wohin man gehen musste, daran zweifelte sie nicht, auch wenn sie ihm sonst nicht mehr viel glaubte.
Sie seufzte tief, machte auf der Ferse kehrt und ging zurück zum Zeppelin. Sie hatte schon Schlimmeres überstanden als Palefs Gegenwart. Sie konnte ihn ertragen, bis sie bei den Medizinmeistern war.