Verliebt, verlobt, verdammt noch mal! - Nancy Salchow - E-Book

Verliebt, verlobt, verdammt noch mal! E-Book

Nancy Salchow

0,0
3,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Eigentlich war es nur ein Scherz, als du ihm damals sagtest, du würdest ihn heiraten. Meine Güte, ihr wart doch noch Kinder! Doch an deinem Geburtstag steht er plötzlich nach all den Jahren wieder vor dir: Mit einem Verlobungsring im Gepäck. Vor dreißig Jahren kamen Laura und Mark am selben Tag und im selben Krankenhaus zur Welt. Ihre Mütter wurden beste Freundinnen, genau wie sie selbst. »Wenn wir mit 30 Jahren noch Single sind, heiraten wir uns einfach gegenseitig.« Eine Abmachung, die die beiden als Teenies trafen, die Laura inzwischen aber längst vergessen hat, vor allem seitdem Mark vor Jahren die gemeinsame Heimatstadt am Meer verlassen hat. Umso größer ist die Überraschung, als Mark am Tag ihres gemeinsamen Geburtstages plötzlich vor ihr steht, um ihr einen Antrag zu machen. Heiraten? Einen Mann, der im Grunde ein Fremder geworden ist? Ausgeschlossen! Doch Mark ist fest entschlossen, Laura von seinem Vorhaben zu überzeugen, mit welchen Mitteln auch immer. Aber was steckt wirklich hinter seinem Wunsch, Laura unbedingt heiraten zu wollen? Was ist der wahre Grund für seine Rückkehr? Und wird Laura dauerhaft immun gegen seinen Charme bleiben? Dieser Roman ist in sich abgeschlossen und lässt dich hoffentlich mit einem Lächeln zurück.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

Widmung

Über das Buch

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Epilog

Übrigens …

Auszug »Don’t fall for Mr. Bedroom”

Für dich

Danksagung und Nachwort

Impressum

Nancy Salchow

Liebesroman

Widmung

Dieses Buch widme ich all denen, die sich manchmal wünschen, eine zweite Chance zu bekommen. Was, wenn sie sich tatsächlich ergibt?

In der Liebe ist manchmal alles möglich.

Viel Spaß mit dem Buch wünscht euch

Nancy Salchow

P.S.: Vergesst nicht, hinten im Buch meinen Newsletter zu abonnieren. Jeder Abonnent erhält nämlich drei kostenlose eBooks zur Begrüßung. Der Newsletter ist natürlich gratis und jederzeit durch einen Link in der Mail wieder abbestellbar.

Über das Buch

Eigentlich war es nur ein Scherz, als du ihm damals sagtest, du würdest ihn heiraten. Meine Güte, ihr wart doch noch Kinder! Doch an deinem Geburtstag steht er plötzlich nach all den Jahren wieder vor dir: Mit einem Verlobungsring im Gepäck.

Vor dreißig Jahren kamen Laura und Mark am selben Tag und im selben Krankenhaus zur Welt. Ihre Mütter wurden beste Freundinnen, genau wie sie selbst.

»Wenn wir mit 30 Jahren noch Single sind, heiraten wir uns einfach gegenseitig.«

Eine Abmachung, die die beiden als Teenies trafen, die Laura inzwischen aber längst vergessen hat, vor allem seitdem Mark vor Jahren die gemeinsame Heimatstadt am Meer verlassen hat.

Umso größer ist die Überraschung, als Mark am Tag ihres gemeinsamen Geburtstages plötzlich vor ihr steht, um ihr einen Antrag zu machen.

Heiraten? Einen Mann, der im Grunde ein Fremder geworden ist? Ausgeschlossen!

Doch Mark ist fest entschlossen, Laura von seinem Vorhaben zu überzeugen, mit welchen Mitteln auch immer.

Aber was steckt wirklich hinter seinem Wunsch, Laura unbedingt heiraten zu wollen? Was ist der wahre Grund für seine Rückkehr? Und wird Laura dauerhaft immun gegen seinen Charme bleiben?

Dieser Roman ist in sich abgeschlossen und lässt dich hoffentlich mit einem Lächeln zurück.

Anmerkung:Fleesenow ist eine von der Autorin erfundene Kleinstadt an der Ostsee, die immer mal wieder in ihren Büchern vorkommt. Angesiedelt wäre Fleesenow, gäbe es den Ort wirklich, vermutlich irgendwo in der Nähe der Insel Poel oder Wismar, der Heimat der Autorin.

Prolog

Mark

____________

Inzwischen glaube ich, dass ich dich immer geliebt habe. Dass jedes Mal, wenn ich zu irgendwem gesagt habe, dass du und ich nur Freunde sind, ich das vor allem zu mir selbst gesagt habe. Damit ich die Gefühle in mir zum Schweigen bringe. Damit ich mich daran erinnere, wie wir zu zweit auf dem Klettergerüst sitzen und uns darüber streiten, wessen Kaugummiblase größer ist.

Ja, heute weiß ich, dass da immer mehr war als Freundschaft. Und doch habe ich keinen Plan, wie mir diese Gewissheit nutzen soll, wenn doch alles so viel schwieriger ist – und so wahnsinnig kompliziert.

Freundschaft ist gleich Liebe ist gleich Freundschaft.

Ergibt das einen Sinn?

Natürlich nicht. Aber wann ergibt die Liebe jemals einen Sinn? Liegt ihr Sinn nicht sogar darin, keinen Sinn zu ergeben? Weil sie eben niemals logisch ist?

Kapitel 1

Laura

____________

Es ist ein Sommermorgen, wie er im Buche steht. Ein Morgen, wie er nicht schöner sein könnte. Kurz gesagt: Ein Morgen in Fleesenow.

Schon immer war ich stolz darauf, in diesem kleinen Städtchen an der Ostsee aufgewachsen zu sein, weil sich Idylle und Leben nirgends so schön vereinen wie hier. Und wenn ich wie an diesem Morgen auf meiner rotschwarzkarierten Decke am Strand sitze, den Laptop auf meinen ausgestreckten Beinen und den Strohhut mit der breiten Krempe auf dem Kopf, komme ich mir vor wie im Paradies.

Ja, das hier ist definitiv das Paradies, vor allem, wenn die Sommerferien noch nicht angefangen haben und nicht so viele Leute am Meer sind wie sonst, schon gar nicht um diese Uhrzeit. Die perfekte Zeit, um an meinem aktuellen Manuskript zu arbeiten.

Auch wenn ich bereits seit einer halben Stunde hier bin, habe ich noch nicht gearbeitet, zumindest noch keine neuen Zeilen geschrieben. Stattdessen habe ich den Anfang des aktuellen Kapitels noch einmal quergelesen. »Don’t fall for Mr. Bedroom« wird das Buch heißen und bereits jetzt bestellen es meine Leserinnen fleißig vor, obwohl es noch gar nicht fertig ist. Zu wissen, dass sie bereits auf neuen Lesestoff aus meiner Feder warten, beschert mir jedes Mal ein geradezu euphorisches Gefühl. Und es bestätigt mir immer wieder, dass es richtig war, vor vier Jahren meinen Bürojob an den Nagel zu hängen und mich als Schriftstellerin selbstständig zu machen.

Davon kann man doch nicht leben!

Das waren die ängstlichen Worte meiner Mutter, aber sie kennt sich in der Branche eben nicht so gut aus wie ich. Schließlich veröffentliche ich schon seit fast zehn Jahren Liebesromane im Selbstverlag und habe das Glück, wirklich schnell zu schreiben und geradezu überzusprudeln vor neuen Ideen. So kann ich oft veröffentlichen und gut von den Einnahmen leben. Eine Tatsache, die inzwischen auch meine Mutter verinnerlicht hat.

Doch jetzt, wo ich auf den Bildschirm meines Laptops starre und den letzten Absatz zum mittlerweile fünften Mal lese, zweifele ich wieder mal an meinem eigenen Talent, weil ich einfach keinen Zugang zum nächsten Absatz finde. Mein Kopf scheint an diesem Morgen einfach leer zu sein.

Wieder lese ich die letzten Zeilen:

Die letzte Nacht scheint mir an diesem Morgen irgendwie unwirklich. So, als hätte ich nicht geschlafen, sondern die vergangenen Stunden in einer Art Trance verbracht.

Als ich aus dem Badezimmer komme und das kalte Wasser der Dusche meine Sinne halbwegs geweckt hat, kann ich mich nur an nackte Haut unter meinen Fingern erinnern. An leidenschaftliche Küsse und innige Umarmungen.

Ich kenne Schreibblockaden dieser Art, sie suchen mich immer mal wieder heim und lösen sich meist ziemlich schnell auf, aber heute brauche ich erstaunlich lange, um den toten Punkt zu überwinden.

Vielleicht sollte ich ein paar Runden schwimmen gehen. Das hilft mir meistens, wieder einen klaren Kopf zu bekommen und Inspirationen zu sammeln. Die besten Ideen für meine Bücher hatte ich erstaunlicherweise tatsächlich beim Schwimmen im Meer.

»Wusste ich doch, dass ich dich hier finde!«

Noch bevor ich aufschauen kann, setzt sich meine Schwester Hannah neben mich.

»Hey.« Ich klappe meinen Laptop zu. »Bist du denn nicht in der Bank?«

»Urlaub.« Sie schaut mich an. »Auch als Azubi hat man mal frei, weißt du?«

»Ja, schon klar. Ich wundere mich nur, dass du extra herkommst, um nach mir zu suchen. Oder brauchst du nur ein wenig Gesellschaft?«

»Boah, Laura.« Hannah rollt mit den Augen. »Du hast es echt vergessen, oder?«

»Vergessen?« Ich schaue sie fragend an. »Was denn vergessen?«

»Wenn du an einem deiner Bücher arbeitest, bist du echt auf einem anderen Planeten«, seufzt sie.

Mein verwirrter Blick ruht noch immer auf ihr, bis es mir schließlich einfällt.

»Ah, der Brunch mit Mama.« Ich greife nach meiner Laptoptasche. »Verdammt, das habe ich echt total vergessen.«

»Das dachte ich mir schon. Wir haben nämlich auf dich gewartet. Und dein Handy hast du offenbar auch nicht dabei.«

»Nee, das liegt zu Hause.« Ich packe meinen Laptop ein. »Wenn ich es dabei habe, lasse ich mich zu leicht von der Arbeit ablenken.«

»Also.« Hannah steht ebenfalls auf. »Können wir dann? Mama wartet schon. Und Kyra auch.«

»Kyra?« Ich schlüpfe in meine Sandalen. »Ich wusste gar nicht, dass die auch mit uns isst.«

»Ach, du weißt doch, wie oft die beiden zusammenhängen. Mich überrascht es nicht, dass sie dabei ist.«

»Nein, mich eigentlich auch nicht.«

»Seitdem sie sich von ihrem Mann getrennt hat, treffen sich die beiden sogar noch öfter. Ich glaube, Kyra sucht ein bisschen Trost bei Mama, weil sie das Ganze schon mal selbst durchgemacht hat.«

»Kann sein. Auch wenn die Scheidung von Papa ja schon ewig her ist.« Ich denke nach. »Fünf Jahre? Oder schon sechs?«

»Eher sechs. Als wir nämlich das erste Mal bei ihm in Hamburg waren, war ich 14.«

»Echt?« Ich versuche, mich zu erinnern. »Schon wieder so lange her.«

Wir gehen nebeneinander durch den Sand und steuern dabei den kleinen Holzpfad an, der hinauf zu den Schilfhügeln führt. Von dort aus sind es nur noch wenige Gehminuten zu unserem Elternhaus. Das Haus, in dem wir aufgewachsen sind und in dem Hannah immer noch wohnt, weil sie sich mit ihrem geringen Azubi-Gehalt keine eigene Wohnung leisten kann. Oder will?

Wie auch immer, sie ist ja auch erst 20 Jahre alt, da hat der Auszug noch Zeit. Ich selbst bin auch erst mit 21 in meine erste eigene Wohnung gezogen, in der ich auch heute noch lebe: Eine niedliche Dachgeschosswohnung über dem Supermarkt von Fleesenow mit eigener Außentreppe.

»Und?«, fragt Hannah, als wir die Strandpromenade erreichen. »Wie laufen die Buchverkäufe?«

»Beim letzten Buch eher nicht so gut«, seufze ich. »Aber dafür wird mein nächstes schon sehr gut vorbestellt. Das lässt auf einen Bestseller hoffen.«

»Ich drücke die Daumen. Du rockst das schon, Schwesterherz.«

»Wenn du das sagst.« Ich lache. »Der Erfolg variiert von Buch zu Buch, aber eine gewisse Stammleserschaft habe ich inzwischen bei jeder Veröffentlichung. Das beruhigt mich natürlich irgendwie.«

Als wir am Schaufenster des örtlichen Bäckers vorbeikommen, fällt mein Blick auf unsere Spiegelbilder. In diesem flüchtigen Moment des Vorbeigehens stelle ich wieder einmal fest, wie ähnlich wir uns sehen. Das lange blonde Haar, die zierliche Statur und der etwas zu lange Hals, der mich bei mir immer gestört hat, den ich aber bei Hannah hübsch und ansehnlich finde. Sofort schleicht sich Mamas Stimme in meinen Kopf:

Na, du hast aber eine seltsame Selbstwahrnehmung. Wie kommst du darauf, dass dein Hals zu lang ist? So was Lächerliches habe ich ja noch nie gehört.

»Warum macht Mama den Brunch noch mal?«, frage ich gedankenverloren.

»Keine Ahnung. Nur so.« Hannah zuckt mit den Schultern. »Du weißt doch, dass sie uns am liebsten immer um sich herum hat und bis heute nicht verstanden hat, dass du ausgezogen bist.«

»Ich werde bald 30, da wohnt man doch nicht mehr bei seiner Mutter.«

»Sag das nicht mir«, Hannah lacht, »sag das ihr.«

»Habe ich doch schon gefühlt tausendmal gemacht.«

Wir kommen an der Eisdiele vorbei, vor der ein paar Möwen Waffelreste verputzen und eine Mutter mit zwei kleinen Kindern vor dem offenen Verkaufsfenster steht.

»Wie läuft’s eigentlich bei dir und diesem …«

»Jan«, ergänzt Hannah sichtlich genervt, weil ich seinen Namen schon wieder vergessen habe.

»Genau.« Ich grinse. »Jan. Wie geht’s ihm?«

»Keine Ahnung. Gut, nehme ich an.«

»Was soll das heißen?« Ich werfe ihr einen skeptischen Blick zu. »Trefft ihr euch etwa nicht mehr?«

»Boah, Laura, du klingst echt schon wie Mama. Ist das ein Verhör, oder was?«

»Man wird doch wohl noch mal fragen dürfen.«

»Fragen kann man, aber es gibt halt nichts Spannendes zu berichten. Jan und ich waren ein paar Mal im Kino. Das war es auch schon. Keine große Sache. Zur Zeit zieht er halt wieder öfters mit seinen Kumpels los.«

»Verstehe.«

Arme Hannah! Auch diese Eigenschaft haben wir beide definitiv gemeinsam: Das eigene Pech mit den Kerlen herunterzuspielen, weil wir uns selbst nicht eingestehen wollen, dass wir einfach nicht den richtigen Mann finden. Nur mit dem Unterschied, dass sie mit ihren knackig jungen 20 Jahren noch alle Zeit der Welt hat, während ich das Gefühl habe, meine biologische Uhr so laut wie die Fleesenower Kirchenglocke ticken zu hören.

Das ist natürlich völliger Blödsinn, immerhin bin auch ich erst 29. Aber ich hatte schon immer das – nennen wir es mal – Talent, recht weit in die Zukunft zu schauen und mir einzureden, dass ein Problem, das jetzt allerhöchstens ein bisschen nervig ist, schon in ein paar Jahren sehr viel schwerer wiegen und mein gesamtes Leben überschatten wird.

Direkt neben der alten Schule führt der Bürgersteig in eine Sackgasse mit mehreren Einfamilienhäusern. Das erste auf der rechten Seite ist das Haus meiner Mutter. Ein altes Fachwerkhaus, das das letzte Mal vor fünf Jahren erneuert wurde und eines der schönsten Häuser hier in Fleesenow ist. Und das sage ich völlig unvoreingenommen. Mama hat es als junge Frau von ihrem Vater geerbt, den leider weder Hannah noch ich kennenlernen durften. Bis zu meinem siebten Lebensjahr wohnte auch meine Oma mit uns in dem Haus.

Ach, ich werde schon wieder ganz sentimental.

»Was ist?« Hannah betrachtet mich grinsend von der Seite. »Hast du Schiss?«

»Schiss?« Ich schaue sie an. »Wieso denn Schiss?«

»Keine Ahnung. Du guckst so komisch.«

»Quatsch!« Ich lache, während ich das Eisentor zwischen den beiden niedrigen Betonpfählen öffne. »Vielleicht hast du ja Schiss.«

»Ich?« Hannah folgt mir grinsend. »Ich wohne hier. Wieso sollte ich da Schiss haben?«

Ich zwinkere ihr verschwörerisch zu, dann nehmen wir den schmalen Kieselweg zwischen den Rosenbüschen, um zur Haustür zu gelangen. Doch noch bevor wir die Stufen der Steintreppe nehmen können, öffnet Mama die Tür und kommt uns aufgeregt entgegen.

»Mensch, Laura«, sie seufzt, »wo warst du denn? Wir haben tausendmal versucht, dich zu erreichen.«

»Sie war am Strand«, antwortet Hannah für mich, während sie ins Haus geht. »So wie ich gesagt habe. Ihr Handy war zu Hause.«

»Was ist denn los mit euch?« Ich gehe die Stufen hinauf. »Ihr seid ja so nervös, als würde eine Hochzeit oder so stattfinden.«

Nun taucht auch Kyra neben meiner Mutter auf. Für wenige Sekunden stehen sie nebeneinander und geben dabei das für sie so typische Bild ab: Kyra und Julia, beide Anfang 50, beide alleinstehend, beide mit dem fast selben kupferroten Long Bob – und noch dazu beste Freundinnen seit fast 30 Jahren. Das weiß ich nämlich deshalb so genau, weil sie sich auf der Entbindungsstation kennengelernt und angefreundet haben. Sie lagen im selben Zimmer und brachten am selben Tag ihre Kinder zur Welt: Mark und mich. Und genau wie die beiden wurden auch Mark und ich beste Freunde.

Unglaublich, wie lange das alles her ist.

»Hey Kyra«, ich schlage im Vorbeigehen ihre Hand ab, »alles okay bei dir?

---ENDE DER LESEPROBE---