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Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Germanistik Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Über sechzig Jahre hat “Faust” Goethe in seinen Bann gezogen. Die Intensität seiner Beschäftigung damit wechselte jedoch. Ebenso wechselte die Intensität der Beachtung seines Werkes in den Kreisen der Literatur. Von Nichtbeachtung zu begeisterter Zustimmung und Kritik, über vollkommene Ablehnung zu nationalistischer Mißdeutung, später nationalsozialistischem Mißbrauch und schließlich Bewunderung als Kunstwerk hat Goethes “Faust” von 1790 an alles erfahren. Die Rezeption von “Faust” in Rußland, von der strengen Zensur erschwert, vollzog sich ebenso vielschichtig. 1825 erschien die erste russische Nachdichtung aus “Faust”, der “Prolog auf dem Theater”. 1827 begann die eigentlich bedeutsame Goetherezeption, als eine russische Nachdichtung der Helena-Szenen mit ausführlichem Kommentar erschien und Goethe geistiges und ästhetisches Vorbild der Lübomudry wurde. Mitte des Jahrhunderts war “Faust I” in drei Fassungen bekannt, “Faust II” in kurzen Prosanacherzählungen mit Verszitaten. 1878 erschien die erste vollständige Übertragung, die bis heute immer wieder neu aufgelegt wird. Diese erste Periode der Faustaneignungen in Rußland erreichte mit den Auseinandersetzungen zwischen Slawophilen und “Westlern” ihren Höhepunkt. Anfang der fünfziger Jahre rückte man von Goethes Werken ab, nicht aber von “Faust”, obwohl er weiterhin kritisiert wurde. “Faust II” wurde allgemein abgelehnt. Der erste eigentlich “russische Faust” erschien in der folgenden Jahrhunderthälfte, und damit endete die zweite Periode der Faustrezeption. [...]
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