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Eine Fülle an Ideen für spannende und lustige Stunden mit Senior*innen
In dieser neuen Schatztruhe von Rita Kusch finden alle, die mit der älteren Generation haupt- oder ehrenamtlich arbeiten, eine Fülle von Ideen für spannende und lustige Stunden: Ratespiele zum Mitmachen, Erzählimpulse, die zum eigenen Erzählen anregen und Gesprächsimpulse für den Austausch mit den anderen in der Gruppe.
Die Autorin hat viele kreative Tipps zur Gestaltung der Treffen und gibt inspirierende Impulse. Die Themen sind mitten aus dem Leben der älteren Menschen gegriffen: alltagsnah und witzig und doch immer wieder überraschend tiefgründig. So können sich die alten Menschen beteiligen und sich mit ihrem Wissen und ihren eigenen Erlebnissen einbringen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 163
Dieses Buch ist bis an den Rand vollgepackt mit bunten Ideen, mit neuem Material, Rätseln, Geschichten, Gesprächsimpulsen, Bastelideen und Liedvorschlägen zur Gestaltung der Zeit mit älteren Menschen. Rita Kusch legt in bewährter Weise den Akzent auf Aktivierung und Beteiligung und auf eine Gruppenstruktur, wie sie vielerorts von Diakonie oder Kirche unterstützt wird.
Für jeden Monat bietet sie einen thematischen Vorschlag und eine Fülle methodischer Hinweise zu dessen Umsetzung. Zwölf Monatsthemen (Treppen • Knigge-Benimmregeln • Kalender • Brot • Arbeit • Haare • Berühmte Frauen – berühmte Männer • Berge • Malerinnen und Maler • Feste und Bräuche im Jahreslauf • Kirchen • Weihnachtspottpüree) werden ergänzt um drei freie Themen (Wald • Kaffee • Oldtimer) und sind direkt in der Gestaltung von Nachmittagen mit älteren Menschen einsetzbar.
Rita Kusch, geboren 1958, hat Religionspädagogik studiert und war 27 Jahre lang als Diakonin in einer Kirchengemeinde im Ammerland tätig. Von 2009 bis 2019 war sie Beauftragte für Seniorenarbeit in der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg. Sie hat Fortbildungskurse zur ehrenamtlichen Seniorenbegleitung geleitet und hat an der Ev. Altenpflegeschule unterrichtet.
Rita Kusch
VOLLGEPACKT MIT NEUEN IDEEN
Eine Schatztruhe für anregende Stunden mit älteren Menschen
Mit Rätseln, Bastelideen, Liedvorschlägen und umfangreichem Downloadmaterial
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Copyright © 2024 Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh,
in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,
Neumarkter Str. 28, 81673 München
Umsetzung eBook: Greiner & Reichel, Köln
Umschlagmotiv: © South_agency – iStockphoto.com
Umschlaghintergrund: © vgorbash – Adobe Stock.com
ISBN 978-3-641-32240-3V001
www.gtvh.de
Das Downloadmaterial zum Buch finden Sie hier:
https://www.penguin.de/buecher/rita-kusch-vollgepackt-mit-neuen-ideen/paperback/9783579071022
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Intentionen des Buches
Zum Aufbau des Buches
Atmosphäre
Material
Programm und Werbung
Generationen
Gäste
Männer und Frauen
Vorlesegeschichten
Zeitangaben
Gruppenleitung und Team
Budget
Gruppenbuch
Mit zwölf Themen durch das Jahr
Januar Treppen
Februar Knigge-Benimmregeln
März Kalender
April Brot
Mai Arbeit
Juni Haare
Juli Berühmte Frauen / berühmte Männer
August Berge
September Malerinnen und Maler
Oktober Feste und Bräuche im Jahreslauf
November Kirchen
Dezember Weihnachtspottpüree
Zusatzthemen Einheiten ohne jahreszeitliche Zuordnung
Wald
Kaffee
Oldtimer
Schlusswort
Übersicht über die verwendeten Geschichten
Einleitung
Mit dieser vollgepackten Schatztruhe für die Seniorenarbeit lade ich Sie dazu ein, mit mir und Ihrem Seniorenkreis oder Ihrer Beschäftigungsrunde durch das Jahr zu gehen. Für jeden Monat biete ich Ihnen ein Thema an, zu dem ich Ihnen Anregungen und Methoden aufgeschrieben habe, die geeignet sind, mit den Teilnehmenden zu diesem Thema zu arbeiten. Manche Themen passen nur in diesen Monat, manche können Sie gut auch zu anderen Zeiten anbieten. Darüber hinaus präsentiere ich Ihnen drei weitere Themen, die keinem Monat speziell zuzuordnen sind. Diese können Sie nutzen, wenn Ihnen eine Idee so gar nicht gefällt oder auch, wenn Sie sich häufiger als einmal im Monat sehen.
Es sind jeweils viel mehr Methoden und Vorgehensweisen für eine Einheit vorgeschlagen, als Sie für eine Zusammenkunft brauchen. Wählen Sie aus, was Ihnen und Ihren Teilnehmenden gefallen könnte, fügen Sie eigene Ideen hinzu und lassen Sie weg, was Ihnen nicht passend erscheint. Einige Methoden können Sie gut auch in anderen thematischen Zusammenhängen nutzen und entsprechend abwandeln.
So wie Sie in einer Schatztruhe manches interessant finden und genauer betrachten und anderes schnell wieder weglegen, so sollten Sie auch mit den Ideen in diesem Buch umgehen. Es ist vollgepackt und manchmal muss man ein wenig wühlen, bis man das gefunden hat, was zu einem selbst und der eigenen Gruppe oder dem Teilnehmerkreis passt. Nutzen Sie also Ihre eigene Kreativität, Ihre eigene Schaffenskraft. Sie wissen selber am besten, was Ihnen und Ihrer Gruppe liegt und Freude bereitet oder zum Erzählen und zum Austausch anregt oder eben gerade zu diesem Zeitpunkt und für diese Gruppe nicht angezeigt ist.
Intentionen des Buches
Mit den vielen Erzählimpulsen in diesem Buch möchte ich dazu beitragen, dass ältere Menschen miteinander ins Gespräch kommen, aus ihrem Leben erzählen und sich dessen vergewissern, was sie alles erlebt und erfahren haben. Damit möchte ich weg vom eher unterhaltenden Stil in der Seniorenarbeit hin zu mehr Beteiligung und Mitwirkung. Schließlich haben wir es mit einer Generation zu tun, die viel erlebt und durchlebt hat, das es zu heben und zu teilen gilt. Natürlich ist das Erzählen immer freiwillig und kann und darf nicht erzwungen werden. Manche Erinnerung möchte man vielleicht gar nicht teilen. Das gilt es selbstverständlich zu respektieren. Wenn Sie erst damit beginnen, die älteren Menschen zum Erzählen anzuregen, müssen Sie damit rechnen, dass es dagegen zunächst Widerstand gibt. Erst allmählich werden die Teilnehmenden Mut finden, von sich zu erzählen und dabei spüren, dass es guttut, sich der eigenen Lebensleistung bewusst zu werden und eigene Erfahrungen mit anderen zu teilen. Hier gilt es für Sie, einen langen Atem zu haben. Viele der älteren Menschen sind noch so erzogen worden, dass man nicht viel Aufhebens von sich selber macht und sich nicht so wichtig nehmen soll. Im Erzählen liegt aber ein großer Schatz, der den Menschen bewusst macht, wie viel Gemeinsames sie haben und wie schwer oft der eigene Lebensweg gewesen ist. Die so erfahrene Solidarität gibt Lebenskraft und Lebensmut, auch die kommenden Wege gut bewältigen zu können.
Mit Gedächtnisspielen und Denksportaufgaben soll neben dem Gewinn an Spaß und Freude auch das Gehirn angeregt werden. Die kleinen Geschichten, die Sie in manchen Einheiten finden und die Sie in dem jeweiligen thematischen Zusammenhang vorlesen können, regen sicherlich dazu an, von eigenen ähnlichen Erlebnissen zu erzählen. Ich habe bewusst eher fröhliche Erlebnisse verarbeitet, das sorgt für eine heitere Atmosphäre. Zu vielen Einheiten finden Sie auch in dem Anfang des Jahres von mir erschienenen Buch »Das gekaperte Fahrrad« Geschichten. Lassen Sie der Gruppe immer viel Zeit zum Austausch und zum Gespräch. Wenn Sie dann eigene Vorbereitungen nicht mehr nutzen können, kommen diese sicherlich zu einem anderen Zeitpunkt zum Zuge. Vielleicht sind Sie aber auch in der Beschäftigung eines Altenpflegeheimes engagiert, dann werden Sie sich über die größere Fülle an Vorschlägen freuen, denn es ist gar nicht so einfach, jeden Tag eine neue Idee zu haben.
Schließlich ist das Buch auch zur Eigenarbeit geeignet. Als älterer Mensch können Sie darin lesen, einige der Aufgaben zu lösen versuchen und sich gedanklich auf die vorgeschlagenen Pfade begeben. Die darin enthaltenen Geschichten können natürlich auch gelesen werden.
Zum Aufbau des Buches
Jedes Kapitel beginnt mit einer kurzen Beschreibung des Themas, also darum, um was es dabei geht. Dann lade ich Sie zu einer eigenen Annäherung an das Thema ein. Das ist mir wichtig, damit Sie herausfinden können, ob dieses Thema etwas für Sie und für Ihre Gruppe ist. Solch eine Schatztruhe für die Seniorenarbeit kann ja kein Rezeptbuch sein, aus dem man sich einen schönen Nachmittag kocht oder backt. Damit Sie das Thema gut präsentieren können, muss es zu Ihrem eigenen Thema werden.
Wo das möglich war, dort habe ich Ihnen zusätzliche Quellen, beispielsweise aus dem Internet, aufgeschrieben, in denen Sie weitere Informationen finden können. Materialien und Zeitangaben finden Sie nur dort, wo es etwas Ungewöhnliches zu besorgen gibt oder wo die Vorlesezeit wichtig zu wissen ist.
Atmosphäre
Bedenken Sie, dass viele Ihrer Gäste alleine leben und deshalb die Gemeinschaft, Kaffee und Kuchen oder das gemeinsame Frühstück besonders genießen werden. Hübsch gedeckte Tische und passende Servietten signalisieren, dass Sie sich auf das Zusammensein gut vorbereitet und gefreut haben. Oft lässt sich auch ein Kuchen finden, der schon auf das Thema hinweist. Dann beginnt die inhaltliche Arbeit schon beim Essen, denn der Austausch wird angeregt werden.
Begrüßen Sie die Hereinkommenden mit Handschlag (oder finden Sie in Nach-Corona-Zeiten eine andere Form der persönlichen Begrüßung) und sprechen Sie möglichst alle mit dem Namen an. Das vermittelt eine schöne Willkommenskultur und wird zu einem harmonischen Miteinander in der Gruppe beitragen. Stellen Sie neu dazukommende Menschen immer der Gruppe vor. So helfen Sie ihnen, gut in den Kreis hineinzufinden (was in der Seniorenarbeit bekanntermaßen oft schwierig ist).
Führen Sie die Gruppe mit einigen Sätzen in das Thema ein, damit alle mitgenommen werden können in das, was bei diesem Treffen auf sie zukommen wird. Manchmal kann es auch gut sein, das Thema schon bei vorherigen Treffen anzukündigen. Vielleicht mag jemand von zu Hause etwas mitbringen oder sich auf einen eigenen Beitrag vorbereiten. Besser noch, Sie verteilen das Programm halbjahresweise.
Material
Welches Material Sie für eine Idee benötigen, ergibt sich aus der Beschreibung von allein. Es wird nur dann extra benannt, wenn es ungewöhnlich ist oder es längerer Organisation bedarf, es zu bekommen. Als geübte Gruppenleitung sehen Sie die Notwendigkeiten gewiss auf einen Blick. Wenn Sie etwas in einer Sammelaufgabe suchen lassen, kann es gut sein, die Nennungen an der Tafel oder auf einem Flip-Chart mitzuschreiben, um Doppelungen zu vermeiden. Bei Rätseln und Quizaufgaben hat man besser ein Laptop dabei, um Unklarheiten gleich vor Ort klären zu können. Wenn einmal Spielfiguren oder Würfel benötigt werden, achten Sie auf eine seniorengerechte Größe. Bei Karten oder Bildern, die ausgelegt werden, brauchen Sie etwa doppelt so viele, wie Sie Teilnehmende haben.
Programm und Werbung
Ich halte viel davon, das Programm des Seniorenkreises oder der Beschäftigungsrunde bereits im Vorfeld bekannt zu geben. In Halbjahres- oder Jahresprogrammen kann gut darauf hingewiesen werden. Das ermöglicht den Teilnehmenden, sich zu überlegen, ob sie dieses Thema interessiert. Außerdem könnten so die älteren Menschen zu einem Thema selber etwas mitbringen oder beitragen. Das unterstützt den Ansatz der Aktivierung und Beteiligung der älteren Menschen. Und wenn jemand entscheidet, zu diesem Thema gar nicht erst kommen zu wollen, dann ist das eben so. Schließlich haben wir es mit mündigen Menschen zu tun, die sich auch gegen die Teilnahme entscheiden können,
Vielleicht schreibt Ihre Kirchengemeinde den Jubilaren zum Geburtstag oder macht Besuche. Dann bitten Sie doch darum, man möge das Programm des Seniorenkreises mit in die Post legen oder es beim Besuch mitbringen. Auch das Auslegen der Programme in Arztpraxen, Apotheken oder an anderen Orten, die Senioren häufig frequentieren, lohnt sich. Da immer mehr der älteren Menschen auch das Internet nutzen, können Sie das Programm, die Zeiten und den Treffpunkt auch dort veröffentlichen. Schreiben Sie immer auch dazu, wo das Treffen stattfindet. Sie selbst und Ihre regelmäßigen Teilnehmenden wissen das, aber Neue brauchen eine detaillierte Angabe mit Gebäude, Straße und Hausnummer, ggf. ist auch eine Telefonnummer hilfreich, unter der man nachfragen kann. Ich rate hier aber davon ab, Ihre eigene Telefonnummer zu benennen, Sie könnten sonst häufiger angerufen werden, als Sie mögen.
Wenn so eine Jahresplanung nicht möglich oder nur schwer zu realisieren ist, dann versuchen Sie wenigstens den Zeitpunkt und das Thema des nächsten Treffens in die örtliche Presse zu bekommen.
Zu denken, Seniorenarbeit sei ein Selbstläufer und bedürfe keiner Werbung, ist ein Irrglaube. Interessante Themen oder Referenten locken gewiss auch solche Menschen in den Kreis, die bisher noch nicht gekommen sind.
Generationen
Wo immer mir das sinnvoll erschien, habe ich die Anregung gegeben, zu einem Thema jüngere Menschen einzuladen, damit die Generationen miteinander ins Gespräch kommen. Die Familien wohnen oft weit auseinander oder der Kontakt ist problematisch. Wer aber nur in seiner eigenen Altersgruppe lebt, verliert den Blick auf die Gesamtgesellschaft. Außerdem ist es oft leichter möglich, mit fremden Menschen über die eigenen Erinnerungen zu sprechen, als mit den eigenen Angehörigen. Da hören die älteren Menschen oft den Satz: »Ach, Vati, das hast du schon so oft erzählt!« Das ermutigt nicht gerade dazu, vom eigenen Erleben zu sprechen. Vielleicht bietet sich die Konfirmandengruppe oder ein Kreis junger Erwachsener an, mit den älteren Menschen ins Gespräch zu kommen. Dabei können beide Seiten voneinander profitieren. Und ich meine hier eher nicht die niedliche Kindergruppe, die etwas vorsingt oder vorspielt. Es geht eher um den Austausch im Gespräch.
Manchmal ist es auch hilfreich, das Ergebnis eines Themas an gut sichtbarer Stelle im Haus zu präsentieren, um auf die Arbeit im Seniorenkreis aufmerksam zu machen. Schreiben Sie einen kleinen Bericht dazu und versuchen Sie auch gelegentlich, einen Platz dafür im Kirchenblättchen oder in der Stadtteilzeitung zu bekommen.
Gäste
Zu vielen Themen kann man gut Gäste einladen, die auf ihrem Gebiet erfahren sind und Wissen weitergeben können. Ein Referent in der Gruppe ist in der Regel belebend und interessant. Überlassen Sie aber dem Referenten besser nicht die ganze Stunde, weil das oft zulasten der Gemeinschaft geht, denn dann schaut man nur gemeinsam auf diesen Fachmann, kommt aber nicht mehr so gut miteinander ins Gespräch. Fragen Sie bezüglich des Referenten bei Kolleginnen und Kollegen nach, wer diesen Fachmann kennt. So vermeiden Sie, an einen wenig schwungvollen Referenten zu geraten oder an jemanden, der die Gruppe totredet. Es genügt eben nicht, sich in seinem Fachgebiet auszukennen, man muss auch gut reden und die Zuhörenden mitziehen können. Es verbietet sich von selbst, dass der Referent für sich selbst und sein Geschäft Werbung macht. Vergewissern Sie sich vorher, dass das nicht der Fall sein wird.
Bedenken Sie auch, dass Gäste Multiplikatoren sind, die in ihren Zusammenhängen von der Seniorenarbeit erzählen und so bekannter machen, dass dort interessante Themen besprochen werden und interessante Menschen aus ihrem Leben erzählen.
Männer und Frauen
Sicherlich ist es richtig, dass es in der Generation der älteren Menschen mehr Frauen als Männer gibt. Aber dass oft so wenige Männer sich von unseren Angeboten angesprochen fühlen, liegt oft an unserer Themenwahl. Viele Themen, die traditionell in unseren Angeboten auf der Tagesordnung stehen, sind weiblich orientiert. Auch der Nachmittag als Veranstaltungszeitpunkt und das Angebot von Kaffee und Kuchen erinnert an den Kaffeeklatsch von Frauen und ist daher für Männer nicht so attraktiv. Ich mache die Beobachtung, dass Angebote am Vormittag, die mit einem zweiten Frühstück verbunden sind, prozentual mehr Männer als Gäste vorweisen können. Und hier in der vollgepackten Schatztruhe habe ich mich darum bemüht, auch solche Themen zu bearbeiten und vorzuschlagen, die eher männliche Interessenten finden werden. Die Einheit über Arbeit (siehe Seite 70 ff.) halte ich in diesem Zusammenhang für ein gutes und gelungenes Beispiel.
Vorlesegeschichten
In manchen Einheiten finden Sie eine Geschichte, die in diesen Zusammenhang passt. Weitere Geschichten finden Sie in meinem kürzlich erschienenen Buch »Das gekaperte Fahrrad«, das ebenfalls im Gütersloher Verlagshaus veröffentlicht wurde. Hier wie dort sind die Geschichten so angelegt, dass Sie dazu anregen, von eigenen ähnlichen Erlebnissen zu erzählen. Manchmal eignen sich die Geschichten auch als Einstieg in das Thema oder sie runden die Zusammenkunft ab. Die Geschichten sind eher heiterer Natur, weil mir an der Leichtigkeit des Miteinanders liegt. Außerdem gilt es zu bedenken, dass die alten Menschen nach der Zusammenkunft oft wieder allein in ihren Häusern oder Wohnungen sind und dann mit den düsteren Gedanken irgendwie zurechtkommen müssen.
Zeitangaben
In dieser Schatztruhe habe ich auf Zeitangaben zu den einzelnen Methoden verzichtet, denn zu sehr sind diese davon abhängig, wie redefreudig und wendig die Gruppe ist, wie viele Teilnehmende Sie begrüßen konnten und wie der Nachmittag sich gestaltet. Da werden Sie schnell Ihre eigenen Erfahrungen machen. Zeiten sind lediglich angegeben, wenn eine Geschichte zum Vorlesen vorgeschlagen wird.
Gruppenleitung und Team
Wenn Sie die Gruppe in einem Team leiten, verteilen Sie die Aufgaben während der Zusammenkunft so, wie es den einzelnen Begabungen und Vorlieben entspricht. Und bleiben Sie bei den Zusammenkünften bei dieser Absprache. Ein Konflikt oder auch nur eine unausgesprochene Unstimmigkeit im Team wirkt sich schnell auf die Gruppe aus. Nehmen Sie sich vorher und nachher Zeit für die Vorbereitung bzw. den Rückblick, damit die jeweiligen Beobachtungen zusammengetragen werden können. Aus diesen lassen sich Rückschlüsse auf mögliche nächste Themen und Methoden ziehen. Binden Sie auch die Menschen in die Gruppenarbeit ein, die sich um Kaffee und Kuchen oder das Frühstück kümmern. Laden Sie gelegentlich den Pfarrer oder die Pfarrerin oder den Leiter oder die Leiterin der Einrichtung ein, damit der Kreis in die gesamte Gemeinde oder das gesamte Haus eingebunden bleibt und man voneinander erfährt. Fassen Sie Ergebnisse zusammen und geben diese an die entsprechende Stelle weiter.
Budget
Drängen Sie notfalls darauf, dass es für die Arbeit mit den älteren Menschen ein angemessenes Budget gibt. Kaffee und Kuchen oder das Frühstück werden sicherlich durch einen Teilnehmerbeitrag beglichen, aber Sie brauchen gelegentlich Material oder ein Buch für die eigene Vorbereitung. Vielleicht möchten Sie einmal eine Fortbildung besuchen oder bei einem Ausflug eine Teilnehmerin unterstützen, die wegen Ihrer kleinen Rente sonst nicht mitfahren könnte. Das Budget braucht nicht sehr hoch zu sein, aber es ist auch eine Art Wertschätzung für Ihre Arbeit. Und so sorgen Sie dafür, dass der Posten »Seniorenarbeit« auch im Haushaltsplan vorkommt.
Gruppenbuch
Nicht nur, wenn Sie die Gruppe in einem Team leiten, ist ein Gruppenbuch eine lohnende Sache. Sie sollten dort aufschreiben, welches Thema Sie bearbeitet haben, welchen Kuchen es gab, wen Sie eingeladen haben und was es an besonderen Vorkommnissen gab. Auch die Teilnehmerliste ist hilfreich, weil Sie dann schnell sehen können, wer lange nicht da war und wen Sie vielleicht anrufen oder besuchen könnten. Die Nachfrage bei solchen Menschen zeigt, dass sie vermisst wurden und dass man echtes Interesse an ihnen hat. Vergewissern Sie sich hier, dass Sie den Datenschutz ausreichend beachten.
Außerdem ist so ein Gruppenbuch ein Schatz, wenn einmal eine Chronik geschrieben werden soll oder die Leitung der Gruppe in andere Hände gegeben werden muss.
Manche der Seniorenkreise in meiner Kirche lassen die Teilnehmenden bei jedem Treffen den eigenen Namen in eine Liste eintragen. Das erhöht die Verbindlichkeit, regelmäßig teilzunehmen. Mancherorts gibt es unter der Bedingung der ausgefüllten Listen auch Zuschüsse für die Treffen. Erkundigen Sie sich dazu bei Ihrer Stadt, Gemeinde oder Kirche.
Vielleicht findet sich in Ihrer Gruppe auch jemanden, der besondere Treffen fotografisch festhält. Dann kann das Buch sogar bebildert werden. Sie werden beobachten können, dass auch die Gäste gerne hin und wieder in so einem Buch blättern. Oft sind diese dann erstaunt, wie bunt und vielfältig das Programm ist. So räumen Sie ganz von allein mit einem eventuellen Negativimage von Seniorenarbeit auf.
MIT ZWÖLF THEMEN
durch das Jahr
JANUAR
Treppen
Einführung in das Thema
Im Januar beginnt ein neues Jahr, das wir auf vielerlei Weise begrüßen, manche mit Böllern und Raketen, manche mit Berlinern und Sekt, wieder andere springen ins neue Jahr oder schlafen einfach hinein. Am 1. Januar ist es jedenfalls da, das neue Jahr und »Auf geht´s!« ist sicherlich eine gute Begrüßung. Ob es aufwärts geht oder abwärts, ist sicherlich Ansichtssache. Ich jedenfalls habe das neue Jahr zum Anlass genommen, eine Einheit über Treppen zu entwickeln. Auf die Idee gebracht hat mich meine Nachbarin Greta, die mit ihrer Familie in den Ferien in Dresden und im Elbsandsteingebirge war und mir dieses Foto als Gruß zugeschickt und auf Anfrage zur Verfügung gestellt hat, das Sie mit ihrer Erlaubnis gerne auch benutzen dürfen, um über das Auf und Ab in unserem Leben ins Gespräch zu kommen.
© Treppe in der Sächsischen Schweiz, Greta Reck
Eigene Annäherung an das Thema
Wie begrüßen Sie selbst üblicherweise das neue Jahr? Welche Bräuche und Riten gibt es dazu in Ihrer Gegend? Was vermuten Sie, wie haben Ihre Teilnehmenden das neue Jahr begrüßt? Gibt es in Ihrer Nähe eine berühmte Treppe? Braucht Ihre Gruppe neuen Schwung für das neue Jahr? Woher könnte dieser neue Schwung kommen? Was braucht es dazu?Fragen zu neuen Wegen
Wie ergeht es Ihnen mit neuen Dingen? Sind Sie neugierig darauf oder bleiben Sie lieber beim Alten?Oben hat die Treppe ein Geländer. Woran halten Sie sich fest, wenn etwas Neues auf Sie zukommt?