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Manchmal denkt Christina Schöffler, ihr Leben und ihr Glauben müssten spektakulärer und perfekter sein, damit sie an Wert und Bedeutung gewinnen. Doch dann kommt sie immer wieder ins Staunen und ist perplex, was Gott alles in ihrem Leben anstellt. Sympathisch, authentisch und unverkrampft gibt die Autorin Einblicke in ihren Alltag: Trubel, Kämpfe, Erfolge und die tiefe Sehnsucht nach einem Leben mit Gott. Dabei gelangt sie immer wieder staunend zu hoffnungsvollen Erkenntnissen, die Mut machen, mit Jesus durchs ganz normale Leben zu gehen. Ihr Buch ist eine Einladung, sich mit allen Fehlern und Schwächen lieben zu lassen, für alle, die es müde geworden sind, für Gott perfekt sein zu wollen.
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Seitenzahl: 218
Für die zwei Jungs vom Männerfrühstück … hab ich ein Glück!
Ich weiß nicht viel. Ich habe aber die Gewissheit, dass das, was wir sagen, nicht an Glasscheiben endet, nicht in der Luft verweht wird – es wird erwartet.
Esther Maria Magnis
„Wohl niemand tanzt, wenn er nüchtern ist, er müsste denn den Verstand verloren haben.“
Cicero
Es war ein warmer Sommertag in Los Angeles. Ich hatte mit Anfang zwanzig meine Ausbildung zur Krankenschwester beendet und wollte nun endlich etwas von der großen, weiten Welt sehen. Amerika war damals für mich das Land der großen Freiheit – meine Schwester wollte schon lange einmal dorthin, aber nicht alleine. Also kam ich einfach mit. Nachdem wir fast den ganzen Flug über vor Heimweh geweint hatten, betraten wir amerikanischen Boden.
Ich glaube, wir würden heute noch hilflos und verheult auf dem riesigen internationalen Flughafen von L.A. stehen, wenn uns nicht ein freundlicher Mensch abgeholt hätte. So kamen wir zu dem Gelände einer Bibelschule, brachten unser Gepäck in einen klimatisierten Trailer und trafen auf einen bunt zusammengewürfelten Haufen Studenten aus aller Welt.
Die ersten Wochen waren einfach überwältigend. Ich lernte viel Neues über Gott und seine Welt, und es ließ mich nicht weniger staunen als die sechsspurigen Highways und die Glitzerwelt Hollywoods. (Leute, ich komme aus dem Schwarzwald!)
An diesem speziellen Tag saßen wir, wie jeden Morgen, vor dem Unterricht mit unserer Gruppe zusammen, um den Tag gemeinsam mit ein paar Liedern zu beginnen. „Ihr könnt euch bewegen, singen, tanzen, stehen, sitzenbleiben ... wie ihr wollt“, waren die einleitenden Worte der Musiker. „Fühlt euch einfach ganz frei!“ Solche Sätze bewirken, dass ich mich augenblicklich verkrampfe, während ich versuche, völlig frei und entspannt auszusehen. Wir fingen also an zu singen, und ich spürte nach einigen Liedern, wie sich etwas in mir zusammenbraute. Wir sangen von Gott, wie unglaublich groß und weit und voller Liebe er ist, und es war, als würde sich ein Stausee in mir füllen, dessen Damm kurz davor war zu brechen.
Ich bin mit Filmen wie „Flashdance“, „Footloose“ und „Dirty Dancing“ aufgewachsen. Ich wollte immer gern Tänzerin sein. Ich habe die Tanzszenen aus „Fame“ vor dem Fernseher abfotografiert und versucht, sie nachzutanzen und den Hit mitzusingen: „Fame! ... People will see me and cry!“ (Dieser Liedtext bekam durch meine Tanzeinlagen eine ganz neue Bedeutung!)
Irgendwann habe ich mir dann ein Buch über Ballett gekauft und festgestellt, dass man schon als kleines Kind trainieren muss, wenn man Tänzerin werden will. Das war dann das abrupte Ende einer vielleicht großen Karriere. Trotzdem habe ich weiter getanzt. Für mich alleine. Bei zugezogenen Vorhängen, mit lauter Musik und unkoordinierten Bewegungen, schrägen Luftsprüngen und Drehungen, die ich wundersamerweise meist unverletzt überstand.
Bis zu diesem Morgen in Los Angeles hatte niemand meine „Tanzausbrüche“ gesehen. Und das war auch gut so. Fand ich. Jetzt aber spürte ich es kommen. Unaufhaltsam. Und ich explodierte förmlich. Es waren keine vorgedachten, geordneten Bewegungen. Glaubt mir – es sah wirklich nicht besonders schön aus. Es war wild, es war unkoordiniert, es war unendlich frei. In diesem Moment war es mir egal, dass dreißig Augenpaare auf mich gerichtet waren. Ich tanzte, weil ich nicht mehr still sitzen konnte. Und während ich tanzte, war ich einfach ganz ich selbst. Und Gott schaute zu. (Vielleicht tanzte er auch mit, wer weiß ...)
Irgendwann ebbte die Flut in mir ab, und ich setzte mich beschämt wieder auf meinen Stuhl. Ich wagte kaum, die anderen anzuschauen. Wie peinlich! Ob es heute noch einen Rückflug nach Deutschland gab? Vorsichtig blickte ich in die Runde, innerlich darauf vorbereitet, dass mich alle entsetzt anstarrten. Aber ich sah mit Staunen, dass auch andere angefangen hatten zu tanzen. Manche vorsichtig, mit zaghaften Schritten, andere ganz frei und wild. Es sah wunderschön aus.
Anschließend haben wir nicht groß darüber geredet. Ich bin in den darauffolgenden Lobpreiszeiten nie mehr so explodiert (zum Glück!). Aber es war, als wäre eine unsichtbare Barriere gefallen, und ich glaube, wir fühlten uns tatsächlich frei, zu tanzen oder zu sitzen, zu singen oder zu schweigen. Ein wenig von der Weite, nach der ich mich vor meiner Reise gesehnt hatte, war plötzlich da. Auch in meinem Herzen.
Als Studenten erlebten wir viel gemeinsam. Wir versorgten Obdachlose in Hollywood mit Essen und bauten ein Holzhaus für eine Familie in einer armen Gegend in Mexiko. (Na gut, ich schlug ein paar krumme Nägel in die Balken und spielte die restliche Zeit mit den Kindern, während die anderen das Haus bauten.) Wir schliefen auf dem Boden, der von Kakerlaken und anderen schrecklichen Käfern übersät war. Wir badeten im Ozean und schwitzten in der Wüste.
Am Ende unserer Zeit saßen wir noch einmal zusammen, um uns voneinander zu verabschieden. Jeder in der Gruppe hatte die Möglichkeit, den anderen zu sagen, wofür er ihnen dankbar war. Als ich an der Reihe war, hörte ich erstaunt, was die anderen mir sagten: Nicht mein heldenhafter Einsatz in den Armenvierteln Südamerikas, nicht meine Kochkünste und auch nicht meine hervorragende Leitung des Kinderpuppentheaters wurden erwähnt – nein, die Rückmeldung, die ich hörte, war: „Ich sehe noch vor mir, wie du an diesem einen Morgen getanzt hast. Das hat mir so viel Mut gemacht. Es hat mir die Angst genommen, mich zu blamieren. Und es hat mir geholfen, ich selbst zu sein. Danke.“
Dieses Erlebnis in Amerika ist für mich wie eine Verheißung aus einem fremden Land; wie ein Hoffnungsstrahl von dem, was ich eines Tages werden könnte – und damit meine ich keine späte Tanzkarriere! Es ist wie ein Flüstern Gottes, der mich zur Freiheit ruft. Es ist die Ahnung eines mutigen Lebens, in dem es nicht mehr darum geht, einen guten Eindruck zu machen und meine tolle „Christina-Version“ zu zeigen. Es ist der Ruf aus einem Land, in dem ich meine Verletzlichkeit zeigen kann, meine Schwächen, meine Kämpfe, mein Versagen und meine Sehnsucht. Es ist der Ort,an dem wir glauben können, dass wir geliebt sind, so wie wir sind, und wo wir unsere Beziehungen voller Freiheit und Hingabe leben können.
Dieses Buch ist für mich so etwas wie das Reisetagebuch auf meinem Weg in dieses Land. Ich schreibe es für euch, und ich schreibe es auch für mich. Damit wir gemeinsam den Mut finden, aufzustehen und uns zu zeigen, wie wir sind:
Nicht perfekt. Aber geliebt.
Vieles zerbrochen. Aber dabei heil zu werden.
Oft gescheitert. Aber ein Segen.
Danke, dass ihr mich auf meiner Reise begleitet und dass ich euch ein wenig mit meinen Worten begleiten darf. Hier ist mein Leben. So wie es ist. Besser geht es nicht. Aber es ist das Beste, was mir gegeben wurde.
Es gibt Geschichten, die sind so außergewöhnlich und atemberaubend, dass sie einfach erzählt werden müssen. Sie bringen uns zum Träumen und zum Staunen. Und es gibt Geschichten, die klingen ganz gewöhnlich und vertraut, und auch sie müssen erzählt werden. Sie können uns Mut machen, weil sie uns sagen, dass wir nicht alleine sind. Deshalb bin ich zutiefst davon überzeugt, dass jede Geschichte es wert ist, erzählt zu werden – sogar meine eigene.
Die amerikanische Schriftstellerin Flannery O’Connor soll einmal gesagt haben: „Wer seine Kindheit überlebt, hat genug Material für den Rest seines Lebens.“ In den nächsten Kapiteln will ich ein wenig davon erzählen, wo ich herkomme. Weil unsere Vergangenheit viel darüber aussagt, wie wir die Welt heute sehen. Warum wir mit manchen Dingen immer wieder kämpfen. Und warum wir lieben, was wir lieben.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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