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Prolog Leila und Fred sind schon lange verheiratet. Sie haben keine Kinder. Irgendwie schien Gott der Meinung zu sein, dass die beiden sich lieber nicht vermehren sollten. Wie auch immer, sie fanden sich damit ab und lange lief auch alles gut. Doch dann verlor Fred seine Arbeit und Leila kann sich auch nur mit ein wenig Putzen über Wasser halten. Es häufen sich die Probleme. Doch dann taucht plötzlich ein Fremder auf und alles verändert sich.
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Seitenzahl: 17
Prolog
Leila und Fred sind schon lange verheiratet. Sie haben keine Kinder. Irgendwie schien Gott der Meinung zu sein, dass die beiden sich lieber nicht vermehren sollten.
Wie auch immer, sie fanden sich damit ab und lange lief auch alles gut. Doch dann verlor Fred seine Arbeit und Leila kann sich auch nur mit ein wenig Putzen über Wasser halten.
Es häufen sich die Probleme. Doch dann taucht plötzlich ein Fremder auf und alles verändert sich.
Es war ein wunderschöner frühlingshafter Tag im März. Die Vögel zwitscherten fröhlich. Überall begannen die ersten Blumen zu sprießen. Krokusse, Märzenbecher, Schneeglöckchen, Osterglocken und hier und da entdeckte Leila sogar ein Gänseblümchen.
Letztere waren ihre Lieblingsblumen. Obwohl sie so unscheinbar waren, fand man sie doch überall. Und egal, wie oft man mit dem Rasenmäher darüberfuhr, kaum eine Stunde später sah man ihre Blüten erneut. Dieses Blümchen war einfach nicht unterzukriegen. Man konnte drauftreten, ja sogar darauf herum trampeln, es stand immer wieder auf. Genau wie sie selbst. Daher hatte sie, als sie einmal gefragt wurde, welche Blume sie gerne wäre, spontan gesagt: „ein Gänseblümchen“. Auf gar keinen Fall wollte sie eine stolze, eitle und zickige Rose sein, auch wenn diese auf den ersten Blick viel schöner wirkte. Sie hatte Dornen. Und somit war sie hinterhältig. Ja, Leila hatte Erfahrung mit solchen „Rosen“. Auch mit Narzissen und Lilien. Sie wollte weder die Blumen noch die menschlichen Pendants in ihrem Umfeld haben. „Außen hui innen pfui“ dachte sie. Nein, nein. Dann lieber doch unscheinbar und bescheiden und dafür ehrlich und gütig. Leider brachte sie es mit diesen Eigenschaften beruflich nicht sehr weit. Sie hatte einmal, vor gefühlten einhundert Jahren bei einer großen Versicherung gearbeitet. Aber als dann der große Finanzcrash passierte, wurden viele Mitarbeiter nach und nach wegrationalisiert. Nur die schärfsten und skrupellosesten Verkäufer waren geblieben. Da gehörte sie nicht dazu. Jetzt, im Nachhinein betrachtet, war es ganz gut, dass sie aus diesem Schlangenpool entflohen war.