Warum sind wir auf der Erde? - Bernard Jakoby - E-Book

Warum sind wir auf der Erde? E-Book

Bernard Jakoby

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Beschreibung

In einer Zeit globaler Krisen stellt sich mehr denn je die Frage nach dem Sinn des Lebens. Der bekannte Sterbeforscher Bernard Jakoby erklärt, wie die Erfahrungen von Menschen mit Nahtod- oder Nachtoderlebnissen uns die Spur zu unserem Lebensplan weisen. Durch die wissenschaftliche Auswertung vieler Berichte wissen wir: Wir haben eine Seele und einen Plan, den wir selbst für unsere Inkarnation aufgestellt haben. Und wir sind eingebunden in ein größeres Ganzes, einen Plan Gottes. Dieses Buch zeigt, wie wir durch Rückführungen, Meditationen oder die Lebensrückschau unsere Lebensaufgabe erkennen und Frieden finden können

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Seitenzahl: 236

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Bernard Jakoby

Warum sind wir auf der Erde?

Nahtoderfahrungen und Rückführungen – was sie uns über den Seelenplan des Lebens sagen

Inhalt

Einleitung

1. Kapitel – Sterben als universelles Erleben

Bewusstsein und Seele

Der Sterbeprozess als inneres universelles Erleben

2. Kapitel – Nahtoderfahrungen

Allgemeines

Die wesentlichen Merkmale der Nahtoderfahrungen

Die Bedeutung der Lebensrückschau für unser Leben

3. Kapitel – Reinkarnation und Rückführungstherapie

Reinkarnation als reales Phänomen

4. Kapitel – Der Seelenplan

Allgemeines

Die vorgeburtliche Wahl eines neuen Lebens

Die Auswahl der Eltern

Einblicke in Seelenplanungs-sitzungen

Gründe für eine Inkarnation auf der Erde

Körperliche Erkrankungen

Psychische Erkrankungen

Der Tod eines nahestehenden Menschen

Lebenslektionen

5. Kapitel – Lebenslektionen und Meditationen

Grundmeditation

Die Reise der Seele

Das Erkennen der polaren Gegensätze

Das Ego

Meditation: Die Illusionen des Egos auflösen

Vergebung

Meditation: Vergebung

Angst oder Liebe?

Die Illusion der Schuldgefühle

Meditation: Befreiung von Schuld

Aufgeben von Urteilen

Meditation: Die eigenen Urteile durchschauen

6. Kapitel – Corona als Menschheitskarma

7. Kapitel – Botschaften von Gregory

Seele und Seelenplan

Der Ursprung der Schöpfung

Der Transformationsprozess

Das Erwachen in die Liebe

Karmaausgleich

8. Kapitel – Wozu sind wir hier?

Resümee

Einssein

Die Gespaltenheit der Welt

Liebe eint, Angst spaltet

Seelenplanung

Eine Welt im Wandel als Herausforderung für die Menschheit

Anhang

Anmerkungen

Danksagung

Autorenporträt

Literaur

Einleitung

Sterben ist ein universelles Erleben auf der ganzen Welt. Durch die intensive wissenschaftliche Erforschung von Nahtoderfahrungen und durch Beobachtungen des Sterbeprozesses durch die Hospizbewegung wissen wir heute mehr denn je darüber, was wir erleben werden, wenn wir sterben. Die gegenwärtigen Erkenntnisse darüber, dass wir viel mehr sind als unser Körper, haben zu bahnbrechenden Einsichten bezüglich der Realität von Bewusstsein und Seele geführt: Bewusstsein und Seele sind nicht auf den menschlichen Körper begrenzt, sondern existieren unabhängig davon.

Die Sterbeforschung kam schon vor Jahren zu dem Schluss, dass Nahtoderfahrungen und Sterbebettvisionen auf eine permanente Kontinuität des ewigen Lebens verweisen. Wir leben nicht nur einmal, sondern sind von unserem Kern ewige geistige Wesen, ohne Anfang, ohne Ende. Leben ist immer da, und wir bewegen uns fortlaufend von einer Dimension in eine andere, um zu erkennen, dass wir Liebe sind und mit unserem Ursprung – der göttlichen Quelle allen Seins – verbunden sind. Jedes einzelne Leben, das wir auf der Erde leben, dient der Bewusstseinserweiterung, um die inwendige Liebe zu leben. Der Mensch ist eine Seele, und diese ist unsterblich.

Nahtoderfahrungen zeigen auf, dass unser außerkörperliches Bewusstsein Ereignisse gleichzeitig wahrzunehmen vermag und sich durch einen bloßen Gedanken in Sekundenschnelle überall aufhalten kann. Die Informationen, die ein Erlebender erhält und die er von der Lage seines Körpers gar nicht wissen kann, haben sich durch zahlreiche Untersuchungen von Forschern auf der ganzen Welt verifizieren lassen. Im Körper sind wir auf unsere Sinneswahrnehmungen angewiesen, doch im außerkörperlichen Zustand erweitert sich unser Bewusstsein, sodass wir uns sogar an mehreren Orten gleichzeitig aufhalten können. Die Begegnung mit dem göttlichen Licht und der bedingungslosen Liebe ist ein Transformator der Persönlichkeit des Erlebenden.

Nahtoderfahrungen mögen viele Gesichter und Formen haben, aber das Durchdrungensein vom Licht der Liebe stellt alle menschlichen Vorstellungen von Gott in Frage. Durch das göttliche Licht, dem wir alle entstammen, und den göttlichen Funken in uns sind wir nie von Gott getrennt. Alle Menschen sind eingebunden in ein größeres Ganzes. Der innewohnende Seelenplan, den wir vor jeder neuen Inkarnation erstellen, dieses Muster der Ausgleichung vorangegangenen Karmas (Ursache – Wirkung) beginnt weder durch die Geburt noch endet es mit dem irdischen Tod. Es gibt keine Grenze für das immerwährende Kontinuum des Lebens.

Rückführungstherapeuten auf der ganzen Welt verweisen auf das innewohnende Potenzial des Menschen, uns durch die innere Stimme des höheren Selbst zu befähigen, unser Herz für die Liebe zu öffnen. Indem der Mensch es wagt, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und sich mit seiner Innenwelt zu beschäftigen, erhält er Antworten auf alle Fragen und wird mit dem tieferen Sinn seines Hierseins konfrontiert. Die Seele kann nur durch die Erfüllung des Seelenplans wachsen.

Für manche mögen die Erkenntnisse der Reinkarnationsforscher über den Seelenplan befremdlich wirken, erst recht die Aussage, dass wir uns schwierige Herausforderungen und Lebenssituationen selbst auferlegt haben. Gerade diese erzeugen aber intensive Gefühle, die für den Selbsterkenntnisprozess wichtig sind, wobei nichts vorbestimmt ist. Wir selbst entscheiden, wie wir auf herausfordernde Lebenssituationen reagieren – mit Angst, Wut, Aggressionen oder mit Liebe und Mitgefühl.

Wir sind hier, um seelisch und geistig zu wachsen und Liebe zu leben, durch welche Umstände auf immer. Reinkarnation ist die Evolution des menschlichen Bewusstseins. Dazu dienen verschiedene Entwicklungen des menschlichen Geistes durch aufeinanderfolgende Erdenleben, bis der Geist die Vollkommenheit erreicht hat, in das göttliche Energiefeld als Ebenbild und Mitschöpfer in SEINEM Reich der Liebe zu verschmelzen. Das meint keineswegs die Aufhebung der eigenen Seelenidentität. In der ewigen reinen Liebe Gottes zu sein, bedeutet Erlösung und Freiheit, das ultimative Ziel jeder einzelnen Seele. Gegenwärtig erleben wir durch die Corona-Krise, den Klimawandel, gesellschaftliche Spaltungen jeder Art und Kriege global gewaltige Transformationswellen.

In diesem Buch soll es um genau diese Erneuerung der Menschheit und den zugrundeliegenden höheren Plan gehen. Nahtoderfahrungen haben immer auch mit Gotteserkenntnis und dem Vernehmen SEINER Botschaft, die letztlich an die Welt gerichtet ist, zu tun. Jeder erlebt nach dem Tod eine Lebensrückschau. Wir verfügen über ein riesiges geistiges Potenzial, von dem die meisten Menschen auf diesem Planeten keine Ahnung haben. Wir sind Schöpfer des eigenen Lebens und stehen direkt zu dem in Resonanz, was wir ausgesandt haben.

Destruktive Gedanken rufen destruktive Erlebnisse hervor, gemäß dem ewigen Gesetz „Was Du säst, das wirst Du ernten“. Es geht für uns darum, uns wieder zu erinnern, wer wir sind und warum wir hier sind. Das tiefste Wissen darüber ist in den Seeleninnennräumen gespeichert. Indem wir uns der inneren Stimme zuwenden, erkennen wir nicht nur die Kontinuität des Lebens an sich, sondern unsere Unsterblichkeit. Geburt, Tod und Wiedergeburt sind ein evolutionärer Lernprozess mit dem Ziel, reine Liebe zu sein.

Neue wissenschaftliche Erkenntnisse verweisen auf die wahre Wirklichkeit der göttlichen Liebe. Die Nahtoderfahrungen verweisen auf intensive Begegnungen mit der Quelle allen Seins sowie der Verschmelzung mit allem Wissen, und werden auf der ganzen Welt ähnlich beschrieben. Das führt zu erheblichen Persönlichkeitsveränderungen der Erlebenden. Es wurde nachgewiesen, dass spirituelle transformierende Erlebnisse ein Tor zu einem besseren Verständnis allen Seins öffnen. Sie machen uns aufmerksam auf die Natur unseres innewohnenden Seelenbewusstseins. Alle Erfahrungen eint die Stimme des EINEN göttlichen Geistes. Es wird immer wieder auf die Heilkraft SEINER Liebe verwiesen. Gott ist in uns und wir sind in IHM. Es geht darum, sich dessen wieder bewusst zu werden.

In diesem Buch möchte ich die Stimme des EINEN in allem vernehmbar machen, die Wahrheit des Herzens, die uns unaufhörlich zuruft: „Wenn das irdische Leben endet, verlagert es sich nur. Liebet einander, wie ich Euch geliebt habe!“ Das ist der Weg über die Selbstliebe, die dadurch andere bedingungslos lieben kann, die sich bis in den Kern des Göttlichen erhebt. Nichts in unserem Leben geschieht zufällig, da allem Geschehen ein tieferer Sinn innewohnt. Wer das erkennt, gewinnt inneren Frieden und erkennt sich selbst als ewige göttliche Seele.

Kapitel 1

Sterben als universelles Erleben

Bewusstseinund Seele

Zum besseren Verständnis der folgenden Ausführungen ist es erforderlich, die Begriffe Bewusstsein und Seele zu erklären, da viele Menschen sehr unterschiedliche Vorstellungen davon entwickelt haben.

Bewusstsein ist die Fähigkeit, sich seiner selbst und anderer gewahr zu sein. Bewusstsein ist ein Aspekt des Geistes. Aus dem Wissen des Gewahrseins reagieren wir auf unser Umfeld. Jeder erlebt Bewusstsein auf seine eigene, individuelle Weise. Bewusstsein kann weder beobachtet noch gemessen werden, sondern ist die grundlegende Erfahrung des Seins. Es umfasst alle Kategorien von Erfahrung: Wahrnehmung, Erkenntnis, Intuition wie auch Wille und Gefühle auf allen Ebenen. Es gibt kein von der Umwelt getrenntes Bewusstsein.

Wenn wir die Erkenntnisse der Sterbeforschung zugrunde legen, gibt es nur ein allumfassendes, endloses Bewusstsein, das überall in diesem Leben oder höheren Seinsdimensionen gegenwärtig ist. Bewusstsein (Geist) ist der Urgrund allen Seins, aus dem alle Dinge hervorgegangen sind. Es ist nonlokal, durchdringt alles Sein und existiert unabhängig von Körper und Gehirn. Bewusstsein ist nicht Teil der manifesten Welt, sondern gehört zu einem transzendenten, spirituellen Bereich des allumfassenden göttlichen Bewusstseins, das allem Sein zugrunde liegt. Die Erfahrung des endlosen, allgegenwärtigen und erweiterten Bewusstseins wird häufig in den Nahtoderfahrungen (im Folgenden ab und an mit „NTE“ abgekürzt) beschrieben.

Anita Moorjani schreibt:

„Mir wurde bewusst, dass wir alle miteinander verbunden sind … Ich erkannte, dass das ganze Universum lebendig und von Bewusstsein durchdrungen ist und dass es alles Leben und die gesamte Natur einschließt. Alles gehört zu einem grenzenlosen Ganzen. Ich war auf komplexe Weise und untrennbar mit allem Lebendigen verknüpft. Wir sind alle Facetten dieser Einheit – wir sind alle Eins, und jede und jeder von uns hat eine Auswirkung auf das kollektive Ganze.“ 1

Das Erleben der Ursprungsenergie des reinen Bewusstseins führt in die Erkenntnis, dass es nur das EINE Bewusstsein gibt, von dem wir alle Teil sind. Das nichtlokale Bewusstsein vermag mit Gedanken und Gefühlen anderer zu kommunizieren. Ebenso können wir mit dem Bewusstsein Verstorbener in Kontakt treten. Die Quelle allen Seins, das EINE göttliche Bewusstsein, durchdringt alle Welten diesseits wie jenseits und ist multidimensionaler Natur. Bewusstsein ist ein nonlokales Informationsfeld, das uns zur Verfügung steht, um der Wirklichkeit Sinn und Bedeutung zu verleihen. Deswegen kann es kein Nebenprodukt des Gehirns sein, sondern das Bewusstsein ist Antriebskraft und Voraussetzung jeglicher Schöpfung.

Bewusstsein ist die Basis allen Seins, das Urprinzip des Kosmos und ein Informationsaustauschfeld des Universums. Das Leben ist nicht auf die Dreidimensionalität beschränkt, sondern geht weit darüber hinaus. Bewusstsein wird nicht in uns selbst erzeugt. Das zeigt sich in der außerkörperlichen Bewusstseinskontinuität, von der Abermillionen Nahtoderfahrene sprechen.

Deidre erlebte Folgendes:

„Jetzt befand ich mich in einer unermesslichen Welt der Sterne und Galaxien, die sich bis in die ewige Weite eines verdunkelten Universums erstreckte. Diese himmlischen Lichtpunkte waren, wie ich tief in meinem Inneren wusste, die Essenz lebendiger Seelen. Ich konnte sie spüren, ich könnte jede Seele spüren, die je existiert hatte, gerade existierte oder in Zukunft existieren würde. Ich, als reines Bewusstsein, dehnte mich aus, um dieser gesamten kosmischen Energie zu begegnen und eins mit ihr zu werden. Ich konnte die Verbundenheit aller Seelen und die Einheit von allem mit diesem großen liebenden Schöpfer spüren.“ 2

Ein derartiges kosmisches Einheitserleben geht weit über die Wahrnehmungsfähigkeit des irdischen Bewusstseins, über unsere fünf Sinne – Hören, Schmecken, Riechen, Fühlen, Sehen – hinaus. Jenseits der körperlichen Ebene wechselt das Ich in ein höheres Bewusstsein, in dem alles gleichzeitig zugänglich wird. Dann sind wir Beobachter und Erlebender zugleich, bei dem nicht nur das gesamte Universum erfasst wird, sondern auch dessen Ursprung.

Kelly beschreibt Ähnliches in ihrer Nahtoderfahrung:

„Ich staunte ehrfürchtig über das wimmelnde Leben, das vom Licht ausging. Es war lebendig vor Bewusstsein, als ob die Seelen aller Lebewesen aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verbunden wären, ihre Liebe miteinander teilten und erstrahlen ließen. Sie tanzten und pulsierten, wobei ihre Lichter sich zu einer spektakulären gemeinsamen Darstellung Göttlicher Liebe und Göttlichen Wissens verbanden.“ 3

Bewusstsein ist ein Zustand, der durch die Verfügbarkeit von Wissen und Wahrnehmung als Weg entsteht, die Welt zu erkennen. Alles Sein ist erfüllt mit Leben und Bewusstsein, alles ist Licht, ist Energie, die ewig besteht. Jeder Gedanke besteht aus purer Energie und ist ein Teil der Gesamtheit der Schöpfung. Daher befinden sich Gedanken und Bewusstsein außerhalb der irdischen Raumzeit. Bewusstsein lässt sich als dynamisches feinstoffliches Feld beschreiben, das wir durch unser Denken, Fühlen und Handeln ständig neu erschaffen. Alle Bewusstseinsimpulse sind als Ausdruck und Informationsträger des EINEN Geistes, von dem wir nie getrennt sind, unabhängig. Bewusstsein ist also eine grundlegende Eigenschaft des Kosmos, was auf die Unvergänglichkeit und Unsterblichkeit verweist.

Als ein Teil des allumfassenden göttlichen Ursprungsbewusstseins erschließt sich die Multidimensionalität, wodurch der Mensch – wenn es ihm bewusst ist – Zugang hat zu allen Informationen, zu allem Wissen des Universums.

Michael erlebte diese Zusammenhänge während einer Nahtoderfahrung:

„Mein Kopf wurde klarer, und es war, als wäre ein Schleier von meinem Geist gehoben worden. Endlich verstand ich alles, worüber ich mich immer gewundert hatte. Alle Lösungen für die Rätsel der Welt waren nun in meinem Kopf. Ich fragte nichts, und mir wurde auch nichts gesagt, ich wusste es einfach wieder. Ich dachte mir: Ach ja, dort auf Erden hatte ich das alles bloß vergessen.“ 4

Aus dem Bewusstsein Gottes ist alle Schöpfung hervorgegangen. ER ist ein unermessliches Energiefeld, das interkulturell in den NTEs als formloses, gestaltloses Licht wahrgenommen wird, das reine Liebe, Gnade und Güte ausstrahlt.

Was ist die Seele

Die Ansichten über das Wesen der Seele sind außerordentlich vielfältig und verwirrend, da jeder Mensch etwas anderes darunter versteht. Die Seele ist der Träger der menschlichen Persönlichkeit, steht in ständiger Verbindung zum allumfassenden Bewusstsein des göttlichen Geistes, ist also ausgestattet mit Bewusstsein, ohne Anfang, ohne Ende. Die Seele stammt direkt von Gott. Durch ihren Eintritt in den Körper wird dieser erst lebensfähig, da die Seele ausgestattet ist mit dem göttlichen Funken, der die Lebenskraft enthält.

Schon Platon definierte die Seele im Altertum als Lebenshauch, als Atem. Auch in der Bibel wird der Mensch lebendig durch das Einhauchen von Gottes Atem, das Einhauchen SEINES beständigen Ein- und Ausatmens, das das ganze Universum belebt und in Balance hält. Durch das Seelenbewusstsein sind wir Teil eines großen Ganzen, also nie von Gott getrennt. Auf der höheren seelisch-geistigen Ebene sind wir alle eins.

Was die Seele wirklich vermag, beschreibt Anke Evertz in Ihrem Buch „Neun Tage Unendlichkeit“. Es handelt sich um eine sehr außergewöhnliche und tiefe Nahtoderfahrung, die sich über neun Tage im Koma erstreckte.

„Unsere Seele ist ein multidimensionales Bewusstseinsfeld. Sie hat die Möglichkeit, alles gleichzeitig, also multidimensional, zu erfassen und schwingt auf einer höheren Frequenz. Ich habe sie als Bindeglied zwischen unserem Unbewussten und der Quelle selbst erfahren, aus der sie stammt. Sie ist nicht Raum und Zeit unterworfen, und doch durchdringt sie sie vollständig, denn sie ist die Quelle unseres Bewusstseins. In ihr sind all unsere Erfahrungen aus früheren Leben gespeichert, sie kennt unseren übergeordneten Seelenweg, den momentanen Lebensplan mit all‘ seinen Herausforderungen und hält auch die erforderlichen Lösungen bereit.“ 5

Die menschliche Seele ist auch ein Samen, ein Gottessamen. Nichts existiert, ohne dass es durch eine Bestimmung zum Leben erweckt wurde, und diese ruft uns, bis wir antworten. Der Gottessamen kann dann zu einem Gottesbaum werden, dessen Früchte die Vollständigkeit des Göttlichen zum Ausdruck bringen. Deswegen sind wir alle aus demselben Grund hier, um durch unsere Inkarnation als menschliches Wesen alles zu verwirklichen, was Gott ist. Gemeint ist damit die Formung der Seele nach SEINEM Bild: der göttliche Funke in uns als Samen, der die gesamte Göttlichkeit enthält, damit der Mensch diese auf Erden verwirklicht.

Damit wir unsere Bestimmung erfüllen können, gab ER der menschlichen Seele den freien Willen. Aus der geistigen Perspektive der Seele sind wir alle aus eigener Entscheidung in der Schule des Lebens, um Erfahrungen zu sammeln, um sich aus ihnen weiterzuentwickeln. Es geht einzig um seelisch-geistiges Wachstum und darum, wie wir mit den Ereignissen unseres Lebens umgehen.

Gregory übermittelte Folgendes über die Seele:

„Erst wenn die Seele in den Körper des Menschen eintritt, wird er dadurch lebensfähig, da die Seele die Lebenskraft beinhaltet und ausgestattet ist mit einem endlosen Bewusstsein, ohne Anfang, ohne Ende. Das ist der göttliche Funke in allem Lebendigen, durch den Ihr nie von Gott getrennt seid, denn ER wohnt in jeder Zelle Eures Körpers, wodurch Ihr gleichzeitig in ihm sind. Da die Seele unendlich ist, geht sie weit über die Grenzen der jeweiligen Persönlichkeit hinaus, was zu einer Erweiterung des Bewusstseins führt, wie das auch in den NTEs häufig beschrieben wird.

Ihr lebt in einer Welt unbegrenzter Bewusstseinsmaterialisierungen, nur dass das den Menschen nicht ansatzweise bewusst ist. In der Seele befindet sich ein Energiefeld, dessen Potenziale gelebt werden wollen, wenn wir sie denn erkennen würden. Ihr seid die Seele und erschafft durch Eure Gedanken und Gefühle die physische Wirklichkeit, wobei Ihr von der Seele durch das höhere Selbst unterstützt werdet.

Die Seele nimmt wahr. Sie ist etwas Unverlierbares. Alle Persönlichkeiten, die Ihr jemals gewesen seid oder in Zukunft sein werdet, sind Manifestationen der Seele. Sie verfügt über Weisheit, Intuition und Wissen, die zum Erfahrungsschatz all der anderen vorherigen Persönlichkeiten gehören. Wenn Ihr die Multidimensionalität Eurer wahren Natur erkennen würdet, wird bewusst, dass Seele und Bewusstsein offene Systeme sind, die durch nichts begrenzt sind. Die Seele ist die persönlichste und machtvollste Identität, die sich in einem beständigen Wandel befindet, denn wie alles Leben ist sie im Zustand des Werdens.

Gleichzeitig ist Eure Seele in anderen geistigen Dimensionen zu Hause. Sie befindet sich in einem beständigen Fluss, geht durch Lernprozesse und Entwicklungen, die außerhalb von Raum und Zeit liegen. Jeder Mensch hat den Zugang zum inneren höheren Selbst. Somit seid Ihr nicht abgeschnitten vom Wissen der Seele. Man muss sich nur der eigenen Innenwelt zuwenden. Die Seele ist in erster Linie schöpferisch, sie ist Energie, die gewaltigste Bewusstseinseinheit aller Universen. Das Ich, das im Fokus der menschlichen Aufmerksamkeit steht, ist nur ein Teil des höheren Selbst. Das innere höhere Selbst kennt seine Beziehung zur Seele.“

DerSterbeprozess als inneres universelles Erleben

Wir wissen heute mehr als jemals zuvor darüber, was mit uns geschieht, wenn wir sterben. Dieses Wissen fußt auf den millionenfachen Nahtoderfahrungen und der professionalisierten Sterbebegleitung in z. B. Hospizen oder Palliativ-Stationen. In den letzten Jahrzehnten haben wir dadurch tiefe Einblicke in den Sterbeprozess des Menschen erfahren. Es hat sich gezeigt, dass Sterben auf der ganzen Welt ähnlich erlebt wird, sodass man von einem universellen Erleben sprechen kann.

Sterbende befinden sich in einer Zwischenwelt zwischen dem Hier und Dort. Wer sich darauf einlassen kann, erkennt das Wandlungsgeschehen im Sterben. Der Sterbende nimmt den Klang der Stimme, aber auch die Gefühle und Gedanken der Angehörigen wahr, wie auch jegliche Art von Kommunikation. Jetzt kann alles zum Ausdruck gebracht werden, was im Leben nicht möglich war. Der Sterbende spürt, ob wir ehrlich sind oder ihm etwas vormachen oder etwas verheimlichen. Er fühlt die Anwesenheit, die Nähe und Berührungen. Wer aushalten und das Sterben annehmen kann, wie es sich zeigt, wird gestärkt durch das gute Gefühl, alles getan zu haben, was möglich war. Das erleichtert die Trauerarbeit.

In der nun folgenden Beschreibung des inneren Sterbeprozesses werden die auftretenden Phänomene benannt, die auf die langsame Loslösung der Seele vom Körper zurückzuführen sind. Das macht das Sterben transparent. Diese wiederkehrenden Aspekte wurden durch Beobachtungen in der Sterbebegleitung immer wieder wahrgenommen.

Der einsetzende Sterbeprozess

Irgendwann stellt sich die Wahrnehmung ein, dass der Sterbende am Ende seiner Kräfte ist. Seine Energie nimmt deutlich ab und er ist auf die Hilfe anderer angewiesen. Er kann nicht mehr eigenständig aufstehen oder Dinge festhalten. Manche reagieren mit Angst auf die veränderten Bewusstseinszustände, andere sind überaus gelassen und bereit, loszulassen. Je mehr Gegenwehr und Widerstand vorhanden sind, desto schwieriger gestaltet sich der Sterbeprozess.

Die Ablösung der Seele bewirkt einen erweiterten Bewusstseinszustand. Dieser ist unabhängig davon, ob sich der Sterbende im Koma oder im Wachbewusstsein befindet oder ob er bewusstlos ist. Er bekommt alles mit, was um ihn herum geschieht, da er geistig wacher ist als je zuvor. Daher nimmt er alle Gefühle, Gedanken und Gespräche der Anwesenden wahr. Er ist auf die Einfühlungsfähigkeit seiner Umgebung angewiesen. Der Eindruck stellt sich ein, dass sich der Sterbende in einer Zwischenwelt zwischen Hier und Drüben befindet.

Jetzt ist es erforderlich, mitfühlend für den Sterbenden da zu sein, um ihn dabei zu unterstützen, seinen bevorstehenden Tod anzunehmen. Das macht das Sterben leichter. Nicht der körperliche Prozess ist das Entscheidende, sondern das geistige Wandlungsgeschehen, von dem wir in der Sterbebegleitung Zeuge werden.

Das zeigt sich auch im inneren Wissen des Sterbenden von seinem bevorstehenden Tod. Alles Beschönigende oder das Verleugnen des wahren Zustandes sollte unterlassen werden. Stattdessen sind Dankbarkeit und Liebe angebracht. Der Sterbende braucht unsere Unterstützung, damit er mit sich ins Reine kommen kann.

Angehörige sollten sich nicht scheuen, ihrerseits Unerledigtes anzusprechen. Vielleicht war der Vater ein Tyrann oder Missbrauch hat stattgefunden. Dann kann der einfache Satz „Du hast mir das Leben nicht immer leicht gemacht“ zu einer offenen Aussprache führen, um Wut, Groll und Hass aufzulösen.

Die Lebensbilanz

Im Sterbeprozess treten die Bilder unseres Lebens ungeschminkt an die Oberfläche des Bewusstseins. Der Sterbende stellt sich seinen unerledigten Dingen und er zieht Bilanz: Erreichtes und Versäumtes stehen sich gegenüber. Dabei kommen so manche Dinge an die Oberfläche, von denen die Angehörigen nichts ahnten. Es ist wichtig, zuhören zu können und nicht zu werten. Jetzt zeigt sich, dass nichts auf ewig verdrängt werden kann. Spätestens im Sterben sind wir mit uns selbst konfrontiert. Es stellt sich die Frage, ob wir Liebe gegeben haben oder nicht. Je mehr Unversöhntes sich angehäuft hat, umso schwieriger gestaltet sich der Sterbeprozess. Deswegen ist es überaus sinnvoll, schon im Hier und Jetzt die eigenen Konflikte und Probleme aufzulösen.

Die Auseinandersetzung mit den eigenen Schwächen und Fehlern führt bei vielen noch in den letzten Tagen zu dem Wunsch nach Aussöhnung, um das Leben zu einem friedlichen Abschluss zu bringen. Wer erkennt, dass er Unrecht getan hat, wünscht sich Vergebung und Aussprache.

„Ein Mann lag seit längerer Zeit im Sterben. Er war sehr unruhig und bedrückt. Wir fragten ihn, ob er mit jemandem sprechen möchte. Er öffnete seinen Augen und sprach von seinem Sohn Sven, den er vor zwanzig Jahren wegen seiner Drogenprobleme verstoßen hatte. Er sprach nie wieder mit ihm. Jetzt erkannte er, dass er ihn zu hart behandelt hatte. Er wünschte sich sehr, ihn zu sehen. Wir benachrichtigten den Sohn und wenige Tage später kam er, um seinen Vater zu besuchen. Sie sprachen sich aus und der Mann bat um Vergebung. Kurz darauf konnte er ganz friedlich sterben.“

Im Zusammenhang mit Aussöhnung und Vergebung haben wir es mit einem häufig auftretenden Phänomen zu tun. Wenn der Sterbende weiß, dass ein bestimmter Mensch, mit dem er sich aussöhnen will, ihn besuchen wird, kann er selbst in kritischen Situationen seinen Sterbeprozess anhalten. So wichtig ist Versöhnung! Wenn sich ein Angehöriger weigert zu kommen, bleibt nur noch die Selbstvergebung.

Hat ein Versöhnungsgespräch stattgefunden, können die meisten in Frieden sterben. Die Lebensbilanz ist eine Phase aufbrechender Emotionen zwischen Angst und Wut, aber auch Dankbarkeit und Liebe. Deswegen ist es so wichtig, vorurteilsfrei zuzuhören, damit der Sterbende seine Gefühle offen zum Ausdruck bringen kann.

Er muss alles, was ihm im Leben etwas bedeutet hat, hinter sich lassen. Das ist mitunter schmerzhaft und traurig und mit Wut und Zorn, Depressionen und emotionalen Ausbrüchen verbunden. Die damit verbundenen Ängste müssen durchschritten werden, damit der Sterbende Frieden finden kann.

Wir können dem Sterbenden diese Prozesse nicht abnehmen, sondern nur mitfühlend da sein. Wichtig ist auch, nichts was der Sterbende äußern mag, persönlich zu nehmen.

Sterbebettvisionen

Es ist auffällig, dass bei Konferenzen über Palliativversorgung, Hospizarbeit oder die Bedürfnisse Sterbender am Ende des Lebens selten oder gar nicht das Thema der Sterbebettvisionen angesprochen wird. Es handelt sich dabei um außersinnliche Wahrnehmungen der Sterbenden. Sie lassen uns mitunter an ihrem Übergang von dieser Welt in eine andere teilhaben. Vorangegangene Angehörige und Freunde werden ebenso wahrgenommen wie Engel oder Lichtwesen, die sie in Liebe einhüllen. Durch Mimik und Gestik deutet sich an, dass sich die Sterbenden vorübergehend in einer anderen, für uns unzugänglichen Dimension befinden.

Angehörige brauchen eine offene Haltung gegenüber diesen Phänomenen. Wenn sie wissen, dass es sich dabei um einen natürlichen Bestandteil des Sterbeprozesses handelt, ist das für den Sterbenden sehr hilfreich. Derartige Visionen werden bei vollem, klarem Bewusstsein wahrgenommen und sind Boten des bevorstehenden Todes. Sie treten meist wenige Tage oder Stunden vor dem Ableben auf.

Im Außen können wir das daran erkennen, dass der Sterbende mit den Händen nach oben greift, als ob er sich auf etwas zubewegt. Andere gestikulieren, greifen aber ins Leere. Der Sterbende sieht etwas, was die Begleitenden nicht sehen. Manche starren wie gebannt in eine Ecke oder nach oben an die Decke, als ob dort jemand stehen würde. Sterbende sprechen häufig auch von überfüllten Räumen, erblicken zahlreiche Menschen im Raum oder rufen nach verstorbenen Angehörigen. Die Augen sind geweitet und wirken wie von einem inneren Licht erleuchtet.

„Mein Vater lag schon längere Zeit im Sterben. Eines Morgens bemerkte ich, dass seine Augen wie von einem inneren Licht erleuchtet waren. Er lächelte beglückt, richtete sich auf und hob beide Hände, als ob er nach etwas greifen wollte. Er rief nach seiner längst verstorbenen Mutter, die offensichtlich anwesend war. Er wirkte glücklich und zufrieden wie lange nicht. Wenige Stunden nach seiner Vision starb er friedlich.“

Entscheidend für die Vielfalt der erlebten Sterbebettvisionen ist die unmittelbare Auswirkung auf den Sterbenden. Er findet Ruhe und Frieden und alle Ängste heben sich auf. Er fühlt sich angenommen, geliebt und erwartet und kann loslassen. Dazu zwei Beispiele, die mir persönlich berichtet worden sind:

„Eine Frau sagte, dass ihr verstorbener Mann am Fenster erschienen sei und sie aufforderte, sich ihm anzuschließen. Wenig später erklärte sie, dass ihre Zeit zum Gehen gekommen sei. Vor der Erscheinung hatte sie nie von ihrem bevorstehenden Tod gesprochen. Kurz danach starb sie friedlich.“

„Ein krebskranker Mann berichtete davon, sich in einem wunderschönen, lichtdurchtränkten Raum befunden zu haben. Alle, die er gekannt hatte, warteten dort auf ihn. Besonders glücklich war er über die Anwesenheit seiner Mutter.“

Kurz vor dem Tod sprechen Sterbende von einer bevorstehenden Reise und drängen darauf, dass die Koffer gepackt werden. Reisen bedeutet immer eine Ortsveränderung. Unser Erdenleben ist eine Bewegung in der Zeit, bis wir den Punkt erreichen, an einem bestimmten Ort zu sterben: Wir fallen aus der Zeit in die Zeitlosigkeit.

Ein Mann fragte die Umstehenden, ob seine Papiere oder sein Pass für seine Reise bereit seien. In diesen Metaphern äußert sich ein klares Bewusstsein des bevorstehenden Todes, wie auch in den Symbolen des Nach-Hause-Gehens. Dahinter verbirgt sich der Verweis auf Heimat, auf den Ursprung wie auch auf unser aller Zuhause in der geistigen Welt.

Du darfst jetzt gehen!

Die sich verstärkende Bewusstseinserweiterung ist der Grund dafür, dass der Sterbende verstärkt den Schmerz, den Kummer und das Nicht-Loslassen-Können der Angehörigen spürt. Der Sterbende weiß genau, ob ein Angehöriger bereit ist, ihn gehen zu lassen. Das ist der Grund dafür, dass viele Menschen in dem Augenblick sterben, wenn der Begleitende den Raum verlässt. Jede Art des Festhaltens macht das Sterben schwerer.

Hier sind wir mit einem weiteren Phänomen des Sterbeprozesses konfrontiert: Der Sterbende kann ab einem bestimmten Punkt den Zeitpunkt seines Übergangs selbst wählen. Umgekehrt kann es natürlich sein, dass er unbedingt in der Gegenwart einer Lieblingstochter sterben möchte. Er wird versuchen, diesen Moment irgendwie herzustellen. Insofern muss niemand Schuldgefühle haben, wenn er zum Zeitpunkt des Todes einer engstehenden Person nicht persönlich anwesend ist.

Ist man jedoch vor Ort, sollte der einfache Satz ausgesprochen werden: Du darfst jetzt gehen!

Der Sterbende macht sich genauso viele Gedanken um seine Hinterbliebenen, wie sich seine Angehörigen um ihn sorgen. Wir können dem Sterbenden die Situation durch Verständnis und Akzeptanz für sein Sterben erleichtern, damit er in Ruhe und Stille seinen Frieden finden kann.

In der Begleitung ist es überaus wichtig, unnützes Tun oder Hektik zu unterlassen. Wenn der Tod kurz bevorsteht, sollte sich jeder darüber bewusst sein, dass man nichts mehr tun kann, sondern nur noch mitfühlend für den Sterbenden da sein sollte. Wer die Stille zulassen kann, wird die Anwesenheit des Heiligen im Raum spüren.

Sterben ist mit der Freisetzung ungeheurer Energien verbunden, bis sich die Seele endgültig vom Körper lösen kann. Die unterschiedlichen Sterbephasen verlaufen fließend ineinander.

Das letzte Aufgebot der physischen Reserven

In der Nähe des Todes nimmt der Sterbende keine Nahrung mehr zu sich – oft schon Wochen vorher. Ab einem bestimmten Zeitpunkt verweigert er auch jede Flüssigkeitszufuhr, weswegen von Begleitern der Mund befeuchtet wird. Das ist ein ganz natürliches Geschehen und steht am Ende vieler Sterbeprozesse. Durch die Auszehrung hört der Sterbende dann einfach auf zu atmen. Es ist wichtig zu wissen, dass mit zunehmendem Verfall Hunger und Durst verschwinden – eine barmherzige Einrichtung der Natur.

Am Ende eines Sterbeprozesses kann aber auch immer wieder das plötzliche Aufblühen der Körperkräfte beobachtet werden. Man spricht von einer plötzlichen Bewusstseinsklarheit und auch Patienten, die schon länger nicht bei Bewusstsein waren, öffnen plötzlich ihre Augen und sind ganz klar. Der Sterbende nimmt zu diesem Zeitpunkt gewöhnlicher Weise keine Nahrung mehr zu sich, was dazu führt, dass die Nahrungsreserven des Körpers nicht mehr aufgefüllt werden.

Dennoch kann der Sterbende erstaunliche, körperliche Kräfte mobilisieren. Das verunsichert viele Begleitende, da sie sich das nicht erklären können. Angehörige halten das fälschlicherweise für eine Verbesserung des Zustandes.

Die Ablösung der Elemente