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Wissen Sie, warum Tätowierte mehr Sex haben als Menschen ohne Tattoos? Wie viele Fotos nötig sind, damit bei einem Gruppenbild keiner blinzelt? Oder ob man in Schleim genauso schnell schwimmen kann wie in Wasser?
Im Auftrag des Komitees des Spaß-Nobelpreises hat sich Mark Benecke auf die Suche nach Erklärungen für diese und viele weitere Rätsel gemacht. Und beweist dabei einmal mehr: Wissenschaftliches Arbeiten bedeutet nicht zwangsläufig nur Zählen, Messen und Dokumentieren, sondern kann absolut spannend sein! Man muss sich nur den richtigen Fragen stellen und darf selbst vor bizarren Experimenten nicht zurückschrecken ...
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Seitenzahl: 217
Mark Benecke
WarumTätowierte mehrSex haben
und andere neue Erkenntnissevom Spaß-Nobelpreis
Mit Illustrationen von Juliane Pieper
Lübbe Digital
Vollständige E-Book-Ausgabe
des in der Bastei Lübbe GmbH & Co. KG erschienenen Werkes
Lübbe Digital in der Bastei Lübbe GmbH & Co. KG
Copyright © 2009 by Bastei Lübbe GmbH & Co. KG, Köln
Textredaktion: Werner Wahls, Köln
Illustrationen: Juliane Pieper
Titelbild: © Stefano Tiraboschi/Shutterstock, shutterstock/zienzla, shutterstock/Dragana Francuski Tolimir
Umschlaggestaltung: Gisela Kullowatz
Datenkonvertierung E-Book: le-tex publishing services GmbH, Leipzig
ISBN 978-3-8387-0648-1
Sie finden uns im Internet unter
www.luebbe.de
Bitte beachten Sie auch: www.lesejury.de
»We Can But Try.«
Sherlock Holmes: The Adventure of The Creeping Man
»Sie unterschätzen die Wissenschaft, von Krolock!«
Prof. Abronsius in Tanz der Vampire, Musical-Version
Logo der Annals of Improbable Research (AIR).Besuchen Sie die Homepage dieser Zeitschrift unter http://improbable.com
Einleitung
Dank
Sex mit tätowierten Christen
Brechende Spaghetti
Gepiercte Soziologen
Der Scheherazade-Effekt
Mozarts Karpfen
Was Fischen so gefällt
Schleimschwimmen
Klimakterisches Kokos und Knoblauchküsse
Propriozeptive Ranzenhabituation
Männer mit Milchschokolade
Rätsel und Wunder: Schokolade
Gutes und Schlechtes an Alkohol
Alkohol liebende Ratten leben länger (Finnland)
Kneipenbrutalität bei Engländerinnen
Alkohol und Geschlechtskrankheiten (USA)
Der Jungfrauenschwur
Anagramme im Liegen
Fehlende Vorhäute
Gierige Suppen
Meteoriten und Lottoglück
Spendierfreudige Mutanten
Emotionen im Ohr
Persönlichkeitsmerkmale von Hunden
Wuffis Freunde und Feinde
Fotoblinzler
Interview mit Ig-Nobelpreisblinzlern
Gaffende Laffen
Hunger gegen Model-Magersucht
Trinken macht schlau
Schöne Professoren lehren besser
Verständliche Wissenschaft
Pinguinkot
Interview mit einem coolen Forscher
The Sound of Crisps
Der Name steuert das Leben (und den Ball)
Gynäkologenkrawatten
Sind Gorillas im Raum?
Zitronenbier
Verliebt oder verrückt?
Tischtanzende Trinkgelder
Schoßtanzgefahren
Hardcore-Einparken
Tot und toter
Springende Füchse im Krankenhaus
Juckmatrix gegen freien Willen
Teeküchlein, Toiletten und TV
Weiterführende Literatur (Auswahl)
Veröffentlichungen des Autors (Auswahl)
Glossar
Register
Für Marc Abrahams, Freund aller Nerds.
In Gedenken an Carl Barks und Erika Fuchs, die unter anderem über Wissenschaftler lachten.
Es gibt kaum einen lustigeren Job, als Mitherausgeber der Annals of Improbable Research (AIR) zu sein. Diese Zeitschrift verleiht an der Harvard-Universität jährlich die Ig-Nobelpreise, und ich darf seit der ersten Ausgabe (1997) mitmischen. Dass ich für den Job nicht nur nicht bezahlt werde, sondern neben den Reisekosten auch noch mein eigenes Abo und das der Kölner Universitätsbibliothek bezahle, macht nix. Denn erstens habe ich mit jeder neuen Ausgabe Spaß, und zweitens lerne ich etwas über Forschungsobjekte, von denen ich nie etwas geahnt hatte. Gelee im Schwimmbad, Jungfrauenschwüre und fernsehende Schokoladenesser sind dafür Beispiele.
Weil wir »AIR-Heads« wissen, dass sich auch unsere eigene Arbeit sehr merkwürdig anhören kann, lachen wir niemanden aus. Selbst Pseudowissenschaften wie Wünschelrutengehen oder Homöopathie prangern wir kaum an, weil es doch viel lustiger ist, sich mit Beweisbarem zu beschäftigen. Natürlich schleichen sich auch in die »gute alte« Wissenschaft Denkfehler ein. Der Unterschied ist aber, dass sich alle Beteiligten auch über ablehnende Hinweise freuen. Denn das ist unser Grundsatz: Ein Experiment muss von anderen wiederholbar sein. Ist es das nicht, dann brauchen wir uns darüber auch nicht streiten – es handelt sich dann ja um Glauben. Und glauben kann jeder, was er will.
Wenn Sie an diesem Buch Spaß haben, dann werfen Sie doch auch einen Blick in das Vorige, das zum selben Thema erschienen ist: Lachende Wissenschaft (Bergisch Gladbach, 2005). Sie können auch gratis ins Laborjournal schauen (www.laborjournal.de), in dem seit acht Jahren eine schöne Serie über die Spaßnobelpreise (Ig-Nobelpreise) veröffentlicht wird, und auf Radio Eins, dem öffentlich-rechtlichen Sender Berlin-Brandenburgs, seit nunmehr zehn Jahren jeden Samstagmorgen eine kleine Show hören, die zeigt, warum man ruhig erst einmal lachen darf, bevor man nachdenkt. (Die kurzen Sendungen sind kostenlos – ohne Registrierung, ohne Werbung, ohne Newsletter oder ähnlichen Klimbim – über meine und die Website von Radio Eins zu hören.)
Nun aber viel Freude beim Schmökern.
Ach ja – sollte Ihnen demnächst in einer Bar ein Mensch mit Karohemd und dicker Brille begegnen, der ihnen zu Hause etwas Spannendes zeigen will: Lassen Sie es doch auf einen Versuch ankommen. Vielleicht steckt hinter dem versprochenen Spaghetti-Experiment nicht nur ein leckeres Essen, sondern eine wirklich verlockende Entdeckung.
Also: Nerdauf*!
Mark Benecke, März 2009
Großen Dank schulde ich dem EBM-Radio, ohne das jede Schreibklausur unweigerlich in Wahnsinn oder Suff (oder beidem) enden würde. Danke auch an Klaus Fehling für die jahrelangen Definitionsversuche des Begriffes »Nerd« sowie an meine Schwester Stephanie Benecke, die mir das zeitraubende Hin- und Herübersetzen auch meiner eigenen Texte sehr erleichtert hat.
Paul Hemetsberger, Frank Richter und Winfried Honig danke ich für ihr fantastisches dict.cc. Rebecca Hoyle, die Erfinderin der Einparkformel, hat ihre Berechnungen für dieses Buch mehrfach durchgesehen; ihre hier angegebenen Formeln sind nun garantiert wasserdicht und einparkfest.
Jacek Sowizral (Stuttgart) hat coolerweise die Karpfenkomposition von Paganini [>] durchgesehen und sie erstens leserlich abgeschrieben und zweitens die in der wissenschaftlichen Originalveröffentlichung enthaltenen Noten-Fehler korrigiert. Mariá Carolina Vélez Naranjo rettete die Druckfahne von Medellín nach Bergisch Gladbach. Lisa Fuß half wie immer emsig bei der Erstellung von Grafiken, die ansonsten verpixelt, hässlich und vollkommen unbrauchbar gewesen wären. Saskia Reibe hat viele der Original-Veröffentlichungen aus allen möglichen und unmöglichen Bibliotheken zusammengesucht. Dankeschön!
Zuletzt: Wundern Sie sich nicht über die vielen Fotos mit mir; das ist kein Größenwahn, sondern ein Wettstreit der ignoblen Komiteemitglieder, die versuchen, jedes Forschungsergebnis bildlich – ahem – nachzuempfinden.
Diese Umfrage erforderte Mut, denn Tätowierte sollten laut bisheriger wissenschaftlicher Befunde unerschrockene Wüstlinge sein: 1999 hatte sich gezeigt, dass Geinkte mehr saufen und Drogen zu sich nehmen als andere (Clinical Nursing Research); im Jahr 2000 bestätigte sich dann, dass sie öfters im Knast landen und mehr Sex haben (Psychological Reports), und 2002 wurde schließlich ermittelt, dass Tattoos zu ungeschütztem Geschlechtsverkehr mit Fremden (sic!) führen (College Student Journal).
Zunächst schmunzelte ich angesichts der schönen Vermengung von Ursache, Wirkung und Befragungsmodus. Denn was kommt eigentlich zuerst? Das Tattoo oder das wüste Leben und mit ihm erst die Unterhautfarbe? Und was, wenn beides – Party und Tattoo – mehr oder weniger gleichzeitig stattfindet? Und vor allem: Warum sind so viele Menschen mit besser versteckten Leidenschaften, beispielsweise Bordellbesucher, nicht tätowiert?
Für meine Kollegen wurde es noch komplizierter. Sie stießen bei ihren Umfragevorbereitungen nämlich auf eine »Literaturauswertung« aus dem Jahr 2004, in der stand, dass
Tätowiertsein Mainstream und
Sex unter Studienanfängern häufig ist.
Abb. 1: Sommerkurs: Besprechung des Storchproblems* im kleinen Kreis.
Zudem zeigte sich 2005, dass Jugendliche, die gerade umgezogen waren, ebenfalls früher Sex hatten als ihre durch die Eltern gezwungenermaßen ortstreuen Altersgenossen. Doch was hat das mit Tätowierungen zu tun?
Daher war ein vertiefter Blick auf unentdeckte Querbezüge angezeigt, um die Verhaltensauffälligkeiten der verwilderten jungen Studenten schärfer herauszupräparieren. Ergebnis: 96 Prozent der tätowierten Jungs und 95 Prozent der Mädels waren »derzeit sexuell aktiv«, während dies für nur 72 Prozent (Jungs) bzw. 68 Prozent (Mädels) der Untätowierten galt.
Zudem hatten die tätowierten Studierenden bis zu 18 Monate früher erstmals Sex gehabt als Lernende ohne Tinte in der Haut.
Trotz dieser signifikanten Datenlage blieben die Ergebnisse empörend. »Über zwei Drittel der Befragten«, schrieben die Forscher, »gaben an, dass sie täglich beten und jede Woche in die Kirche gehen. Wir waren daher recht erstaunt, dass dennoch so viele von ihnen Sex hatten.
Besonders würde uns interessieren, ob sich Menschen tätowieren lassen, um Sexpartner auf sich aufmerksam zu machen.
Möglicherweise geht es bei Sex und Tattoos auch um die Aufregung dabei – manche Menschen fahren ja auch gerne mit schnellen Achterbahnen oder springen sogar an heißen Tagen in kaltes Wasser. Hier bedarf es noch weiterer Forschungen.«
IG-GESAMTNOTE: Ig-Nobelpreis für Zuckrigkeit! Bis ich diesen aber im Ig-Ausschuss durchgesetzt habe, wünsche ich den Kollegen und Kolleginnen erst einmal viel Spaß im Schwimmbad und im Ferienpark. Meine tätowierten Studenten, eine tätowierte Professorin und ich winken fröhlich hinterher.
J. R. Koch, A. E. Roberts, M. L. Armstrong, D. C. Owen (2005) »College students, tattoos, and sexual activity«. In: Psychological Reports, Nr. 97, S. 887–890.
Marmor, Stein und Eisen, aber natürlich auch Spaghetti brechen. Bloß haben sie eine merkwürdige Eigenart: Es entstehen fast nie zwei Teile, sondern je nach Nudeldicke eher drei bis sechs. Beim Italiener um die Ecke ist diese Erscheinung bekannt: »Du musst Dich erste einmal für eine bestimmt Art von Nudele entscheide«, empfahlen mir Roberto und Rita. Und in der Tat, ihre Spaghetti #5 und #7 sowie Capellini #1 erbrachten stets verschiedene Bruchmittelwerte. Immerhin entstanden in 89 Prozent der Versuche auch in der Küche des Ristorante Italia mehr als zwei Fragmente.
Anstatt es – wie ich – bei der reinen Zerknackung zu belassen, packten die beiden französischen Kollegen Basile Audoly und Sébastien Neukirch das Nudelproblem an der Wurzel. Am Pariser Centre National de la Recherche Scientifique vereinfachten sie das Verfahren zunächst so, dass der Einfluss des Experimentators beim Spaghettibiegen keine Rolle mehr spielte.
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