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Von wegen ich krieg die Krise. Die haben wir schon. Alle! Und das gleich im Dutzend mit Schleifchen. Die Beziehungskrise, die Karrierekrise, die Krise mit der Gesundheit, der Schwiegermutter, dem Geld, dem Chef, der Diät, der Liebe, der Schönheit, dem Alter, dem Sex. Aber: Humor ist, wenn man trotzdem lacht! Denn Krisen gehören zum Leben dazu. Ab sofort wird sich jeder, der keine Krise hat, eine herbeisehnen. Herbeibetteln! Damit er mitlachen darf! Denn dieses Buch dürfen nur Menschen mit Krisen lesen. Und dafür brauchen sie jede Menge Humor, gute Laune und neue, kreative Lösungen. Genau das zeigt Humorexpertin Jumi Vogler. Politisch inkorrekt, pädagogisch daneben, oversexed. Aber zum Schreien komisch!
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Seitenzahl: 111
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»Wo der Spaß aufhört,
Ich danke
Ute Flockenhaus Sie weiß, warum.Stéphane Etrillard Er weiß auch, warum.Der Stadt Hannover Sie hat keine Ahnung, warum.Jetzt haben wir den Salat! Und ich kann überhaupt nichts dafür! Es ist einfach so passiert. Ich sitze so herum und auf einmal war er da: Hu, der Humor! Ich erzähle das mal besser von Anfang an:
Eines Abends sitze ich so in meiner Wohnung, tue nichts Besonderes, da kichert es. Es kicherte in meiner Wohnung! Außer mir war aber keiner da. Und ich hatte nicht zum ersten Mal dieses Kichern gehört. Glauben Sie mir, wenn es in Ihrer Wohnung grundlos kichert und Sie sehen niemanden, da wird Ihnen angst und bange.
Auf einmal höre ich ein lautes Lachen, einen Knall …
… und vor mir steht
Hu, der Humor!
Er grinst und sagt:
– Hallo Jumi. Ich weiß, du bist verwirrt. Du hast nicht mit mir gerechnet! Nicht wirklich jedenfalls! Ich bin Hu, der Humor. Ja, da staunst du! Jahr für Jahr hast du um mehr Humor gefleht. Im Alltag. Im Beruf. Und nun bin ich da! Nein, du bist nicht verrückt geworden! Mich gibt es wirklich. Allerdings führe ich in deinem Land eher ein Leben im Souterrain. Glaub bloß nicht, dass mir das gefällt! Deswegen habe ich dich erhört! Ich habe nämlich festgestellt, dass die Leute mich hier überhaupt nicht ernst nehmen. Sie halten mich für einen Witz! Mich! Den Humor! Ich könnte mich glatt selbst verlieren. Ich ärgere mich schwarz. Schon mal schwarzen Humor gesehen?
Ab sofort wird sich das ändern. Ich werde dafür sorgen, dass man mich, den Humor, wieder ernst nimmt. Jawoll! Deswegen bin ich dir erschienen. Nun guck nicht so kariert! Ich erscheine nur ganz wenigen Leuten. Der Letzte war Loriot. Du solltest also stolz auf dich sein. Ab sofort hast du eine Lebensaufgabe. Du wirst mein Medium. –
Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht. Aber ich möchte mal wissen, wie es Ihnen ginge, wenn Sie in Ihrer Wohnung eine Erscheinung hätten. Ehrlich. Das möchte ich wissen. Ich meine, wir wollen ja alle gerne an spirituelle Wesen glauben. Engel und so. Aber wer will die schon leibhaftig sehen? Das ist doch eher unheimlich. Außerdem glaubt einem das ja keiner. Das kann man auch niemandem erzählen. Sie können doch nicht auf Facebook posten, Ihr ständiger Begleiter sei ein unsterbliches Wesen, nämlich der Humor himself, der hieße Hu und würde dauernd kichern. Da sperrt man Sie ganz schnell weg!
Natürlich bin ich auch noch die Einzige, die ihn sieht. Niemand sonst. Im Moment sitzt er auf meinem Schoß. Stellen Sie sich das mal vor! Damit Sie ihn sehen, muss ich ihn auch noch zeichnen lassen. Das ist jedes Mal eine Riesendiskussion! Er ist nämlich eitel!
– Doch, bist du, Hu! Du bist supereitel! –
Hu will sich übrigens nicht direkt an Sie wenden. Nur über mich. Und wissen Sie, warum? Sie glauben es nicht! Aus Trotz! Weil der Verlag sich weigert, an einen Kobold, den er, der Verlag, nicht sehen kann, Honorar zu überweisen. Hu meint, er könne ja nun wirklich nichts dafür, wenn der Verlag Humor nicht erkennen könne.
Und wer muss es wieder ausbaden? Ich! Ich muss jetzt tippen, was Hu mir eingibt. Es trifft immer die Unschuldigen! Aber glauben Sie mir, für Sie ist es besser, dass ich mich an Sie wende. Hu ist nämlich SEHR humorvoll. Um nicht zu sagen, sehr schräg. Er befindet sich permanent im »Hu-Zustand« – jetzt mal wissenschaftlich gesprochen.
Verstehen Sie? Nein? Eben. Nur sehr wenige Menschen aus dem deutschsprachigen Raum können sich in diesen Hu-Zustand versetzen. In Großbritannien ist das anders. Hier jedoch würden es die meisten befremdlich finden. Komisch halt. Deswegen bin ich nicht nur als Medium, sondern auch als eine Art Humor-Vermittlerin tätig. Hu-Mensch. Mensch-Hu. Nur damit das mal geklärt ist.
Was Hu, der Humor, von Ihnen will? Das fragen Sie sich jetzt total zu Recht. Er will Ihnen etwas schenken. Sich selbst. In Krisen. Ja, das klingt wirklich komisch. Aber es ist sein Metier. Er ist nämlich viel wichtiger, als die Leute so denken! Lebenswichtig. Deswegen geht es in diesem Buch um Humor in der Krise. Denn wann brauchen Menschen mehr Humor, Spaß und Freude als in Krisensituationen? Allerdings erwarten wir selbst und alle Welt von uns, dass wir genau dann möglichst schlecht drauf sind. Schlechter drauf, als es uns guttut. Denn wer schlecht drauf ist, wem alles schiefgeht, der braucht dringend Humor. Sonst bekommt er gar keine guten Ideen. Und kommt niemals mehr raus aus der Sch…
Ich bin da mit Hu einer Meinung: Mit Hu, dem Humor, machen Krisen endlich Spaß! Deswegen habe ich mich darauf eingelassen, das Medium von Hu, dem Humor, zu sein. Obwohl das nicht immer einfach ist. Aua! Gerade hat er mich ins Ohr gebissen! Er will immer im Mittelpunkt stehen.
– Nicht kitzeln, Hu! –
Deswegen kann er sich auch dauernd verwandeln. Als Kobold hat er nämlich eigentlich kein Geschlecht. Das macht vieles einfacher. Für ihn. Je nach Lust und Laune erscheint er als Frau, als Mann, als Ostfriese, als Bayer, als Engländer und sogar als Deutscher. Erst mir. Und dann Ihnen. Sie werden es sehen.
Für einen Lacher würde er seine Großmutter verkaufen. Aber er hat ja keine.
Hu und ich wünschen Ihnen jetzt ganz viel Spaß, Freude, ein großes Lachen in alle Krisen. Da müssen Sie jetzt durch.
Ihr
JuHu
(Jumi Vogler und Hu, der Humor)
Wer von Ihnen will freiwillig eine Krise? Melden Sie sich! Ich habe so viele, ich könnte ein paar verschenken. Niemand? Sehen Sie! Da geht es Ihnen wie mir. Können Sie mir mal erklären, warum in so vielen Ratgebern steht, man solle die Krise freudig begrüßen? »Guten Tag, liebe Krise. Ich begrüße dich freudig. Was kann ich für dich tun? Ein bisschen Arbeitslosigkeit? Soll mein Mann fremdgehen? Werde ich gar krank? Für dich tue ich alles.«
Einen Lottogewinn von 14 Millionen würde ich freudig begrüßen. Ehrlich. Ich spekuliere schon lange drauf. Gut, er kam bisher nicht. Aber ich hätte überhaupt kein Problem damit. Mit dem Geld könnte ich verschiedene meiner Krisen bewältigen. Ich könnte mich mal liften lassen. Oder mir einen Callboy engagieren wie die Iris Berben in dem Film, ach, hab ich vergessen.
– Hu, das schreibe ich nicht! Warum soll ich jetzt was über Callboys schreiben? Was sollen denn die Leute von mir denken? Was hat das mit Humor zu tun? Meine geheimen Wünsche? Niemals! Doch? Nein! Doch? Nein! Jedenfalls würde ich es nicht laut schreiben! –
Okay, ich kann ihn ja wieder wegschicken, den Callboy. Unverrichteter Dinge. Vielleicht. Auf jeden Fall hätte ich Verwendung für 14 Millionen. Warum ich sie nicht habe, weiß ich auch nicht. Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht Lotto spiele. Wer weiß das schon.
Von Wünschen ans Universum rate ich hier ausdrücklich ab. Ich habe mir mal mehr Humor gewünscht. Das habe ich jetzt davon. Parkplätze habe ich nie bekommen. Aber Hu, den Humor!
– Doch, das schreibe ich jetzt, Hu! Das ist die Wahrheit. Ich will auch was Eigenes schreiben. –
Aber Krisen freudig begrüßen? Never. Ich bin doch nicht mit dem Klammerbeutel gepudert. Hu geht es allerdings völlig anders! Der blüht in Krisen komplett auf. Der liebt Krisen. Warum? Naja, ganz einfach. Ohne Krise kein Humor! Vor ca. 150.000 Jahren erblickte unsere Spezies, der Mensch, das Licht der Welt. Einer von ihnen, ein Mann, nennen wir ihn Karlheinz, hatte gerade keine Lust darauf, die Höhle zu streichen, und machte sich auf einen kleinen Spaziergang. Draußen. Im Dschungel. Dort lauerte ein Säbelzahntiger. Nennen wir ihn Shir Khan. Shir Khan erkannte Karlheinz als das, was er war. Junkfood. Karlheinz schwebte also in großer Gefahr. In sehr großer Gefahr. Der Säbelzahntiger setzte zum Sprung an, da kicherte es, es knallte und Hu, der Humor, stand auf einmal zwischen Karlheinz und Shir Khan. Wo der herkam? Keine Ahnung.
– Hu? –
Er weiß es auch nicht. Wissen Sie etwa, wo Sie vor Ihrer Geburt waren? Na also.
Hu also stand zwischen Mensch und Tiger. Der Tiger war völlig perplex. Was war denn das? Das hatte er nicht bestellt. Ein Überraschungsmenü? Und während der Shir Khan noch überlegte, begann Hu ihm 333 Witze zu erzählen. Schon bald brüllte der Tiger vor Lachen, was ziemlich gruselig klang, fiel auf den Rücken und zappelte mit allen vier Pfoten. Karlheinz und Hu rannten so schnell sie konnten zur Wohnhöhle.
Und das war das erste Mal, dass Hu, der Humor, einem Menschen durch eine Krise geholfen hat. Seit dieser Zeit bemüht sich Hu, den Menschen Humor beizubringen. Damit sie sich selbst helfen können.
Übrigens: Sollten Sie sich beim Verlag beschweren wollen, weil in dieser Geschichte die Abenteuer wieder nur von einem Mann bestanden werden, tun Sie es. Ich kann nichts dafür. Seine Frau, nennen wir sie Ida, hatte wirklich keine Zeit zum Spazierengehen. Während Karlheinz als junger Wilder scheiterte, sammelte sie Beeren, fegte die Höhle, kochte Biobrei für die Kinder, stellte ein paar sehr schicke Kleidungsstücke aus Fell her, damals politisch völlig korrekt, drehte ein paar nachhaltig angebaute Joints für den Abend und ging noch ihrem Teilzeitjob als Heilerin nach. Wirklich. Sie können ja Hu, den Humor, fragen, ob es so gewesen ist.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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