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In der Weihnachtszeit gibt es Rituale und regionale Bräuche. Adventskalender, Weihnachtsbaum und der Weihnachtsmann mit dem roten Mantel gehören unabdingbar dazu. Über Generationen werden Gewohnheiten und Sitten weitergegeben. Doch was bedeuten die Bräuche rundum Weihnachten. Wie kam es zum Advent, Adventskranz und Adventskalender? Gab es schon immer die Bescherung? Hatten unsere Vorfahren einen Weihnachtsbaum und wie war er geschmückt? Zum Teil feierten schon die Germanen Feste in Winter. Das Christentum übernahm das "heidnische" Brauchtum und verband es mit den christlichen, weihnachtlichen Festen. Im Buch sind die vielen Bräuche und deren Hintergründe ausführlich beschrieben. Leckere Punsch-Rezepte sorgen für eine gemütliche Atmosphäre und Einstimmung auf Weihnachten.
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Seitenzahl: 42
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Helga Henschel
Weihnachtsbräuche und Punsch
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Inhaltsverzeichnis
Titel
Inhalt
Besinnliche Weihnachtszeit
Advent
Weihnachtsmarkt
Adventskranz
Adventskalender
Nussknacker
Engel
Mistelzweige
Wichteln oder Julklapp
Weihnachtskarten
Heiliger Nikolaus
Nikolaus laufen
Weihnachtsmann
Weihnachten
Weihnachtsbaum
Christbaumständer
Christbaumkugeln
Weihnachtsgurke
Krippen
Heiliger Abend
Bunte Teller
Bescherung
Dreikönigstag
Lebkuchen
Spekulatius
Stollen
Schokolade
Weihnachtliche Punsch-Getränke
Engelspunsch
Kinderpunsch
Glühwein
Grog
Eier-Punsch
Engel-Likör
Friesen Punsch
Jagertee
Ingwer-Tee
Maße
Bisherige Veröffentlichungen
Impressum neobooks
Tannenbaum schmücken, zum Gottesdienst oder in die Messe gehen, Bescherung und die ganzen, vielfältigen Vorbereitungen für das Fest des Jahres sind immer wiederkehrende Rituale. In der Weihnachtszeit sind allerlei Sitten schon seit Kindertagen bekannt. Gerne greifen Erwachsene darauf zurück, besonders wenn bekannte Bräuche glückliche Gefühle weckten und wecken. In den Familien finden in der Adventszeit die gleichen Abläufe und Handlungen wie in jedem Jahr statt. Rituale sind für den Zusammenhalt von Gemeinschaften und besonders der Familien von Bedeutung. Rituale sind über Jahrhunderte beständig und werden gepflegt. So gehen denn die meisten Bräuche auf uralte Wurzeln zurück.
Die Adventszeit gilt als Vorbereitungszeit auf die Geburt Jesu. Die katholische Kirche hielt lange daran fest, in diesen vier Wochen keine Trauungen und Feiern zu erlauben. Am ersten Adventssonntag beginnt das neue Kirchenjahr.
Gemütliche Advents-Nachmittage bei Kerzenschein, Kaffee und Lebkuchen oder Gesellschaftsspielen sind erst in der Nachkriegszeit eingeführt worden.
Doch Advents-Andachten in Gotteshäusern waren schon lange vorher als vorweihnachtliche Zusammenkünfte bekannt und überaus beliebt.
Im Advent spielen Kerzen eine große Rolle. Es gibt sie in allen Größen, Formen und Farben zu kaufen.
Das kleine, flackernde Licht sorgt im Winter für gute Laune und Gemütlichkeit. Der Kerzenschein bringt ein wenig Helligkeit in das trübe Dunkel der kalten Jahreszeit und sorgt für eine angenehme und friedvolle Stimmung.
In vielen Orten findet zur Adventszeit ein Weihnachtsmarkt statt. Der Markt geht auf spätmittelalterliche, häufig eintägige Verkaufsmessen zurück. Dort konnten die Menschen Fleisch und anderes Feines für den Winter kaufen.
Später wurden Spielzeugmacher, Korbflechter oder Zuckerbäcker zugelassen. So gab es auf den Weihnachtsmärkten Geschenke für die Kinder zu erstehen. Auch Naschwerk wie geröstete Kastanien oder Nüsse boten Händler feil.
Im 20. Jahrhundert entwickelten sich die Weihnachtsmärkte zu einem festen Bestandteil der Adventszeit. In kleineren Ortschaften finden Weihnachtsmärkte über ein Wochenende statt. In größeren Städten genießen die Menschen während der ganzen Adventszeit bis zum 23. Dezember ihren Weihnachtsmarkt.
Auf dem Weihnachtsmarkt beginnen oder enden diverse, feuchtfröhliche Feiern.
Bekannte Weihnachtsmärkte sind der Dresdener, der Nürnberger Christkindlmarkt oder in den größeren Städten wie München, Bremen, Leipzig.
Ist ein Flugplatz in der Nähe kommen viele Gäste aus dem europäischen Ausland. Am Glühweinstand ist dann ein Sprachengewirr zu hören.
In den letzten Jahren wurde der deutsche Weihnachtsmarkt nach England und Amerika als „German Christmas Market“ exportiert.
Andachten im Advent hielt der evangelische Theologe Heinrich Wichern (1808–1891) im Waisenhaus „Rauhes Haus“ in Hamburg ab. Der Theologe veranschaulichte die Zeit bis Weihnachten mit brennenden Kerzen auf Tannengrün. Anfangs verfügte der Kranz über vierundzwanzig Kerzen inklusive vier größeren oder andersfarbigen Kerzen für die Advents-Sonntage. Später erfuhr der Adventskranz eine Verkleinerung mit nur vier Kerzen für die Sonntage.
Seine größte Verbreitung fand der Adventskranz nach dem Ersten Weltkrieg. In den Lazaretten und Unterkünften der Soldaten hingen leuchtende Kränze, die für ein weihnachtliches Flair mitten im Grauen sorgten. Die Soldaten brachten diesen Brauch auch als Zeichen des Patriotismus mit in ihre Heimat.
Der Adventskranz war eine evangelische Erfindung und breitete sich in der Bevölkerung von Norden nach Süden aus. Anfangs stand die katholische Kirche dem Brauch eher kritisch gegenüber.
Der Weihnachtskalender sollte, ähnlich wie der Adventskranz, die ablaufende Zeit symbolisieren. Elise Averdieck (1808-1907) aus dem Freundeskreis von Wicherns beschreibt einen schlichten Kalender mit Bildern. Der wurde einfach an die Tapete des Gemeinschaftsraumes geheftet. Die Heimkinder wussten dann genau, wann das ersehnte Weihnachten war.
Die ersten gedruckten Zeitmesser waren Weihnachtsuhren mit Zeiger. Beim Schieben des Zeigers über das Ziffernblatt lasen Kinder und Erwachsene christliche Botschaften oder Auszüge aus Weihnachtsliedern. Nach dem Ersten Weltkrieg tauchten die ersten gedruckten Adventskalender auf. Damals waren Kinder noch mit Bildchen hinter den Türchen zufrieden. In den heutigen Kalendern stecken essbare Überraschungen und sind unterschiedlich groß.
In der ehemaligen DDR enthielten die Adventskalender allerdings keine Schokolade. Für die Befüllung sollten die Verwandten im Westen sorgen.
Um Nüsse zu knacken, können natürlich die eigenen Zähne benutzt werden. Doch selbst Schimpansen schonen ihr Gebiss und schlagen harte Nussschalen mit Steinen auf. Es gibt bessere Methoden um an die köstlichen Kerne von Para-, Wal- oder Haselnüssen zu kommen.
Wer bisher glaubte, Nussknacker sehen fast alle gleich aus, entdeckt beim genauen Hinsehen viele Modelle. Vor 500 Jahren tauchten die Ersten in Mitteleuropa auf. Meist dominierten Figuren der damaligen Obrigkeit, wie Soldaten, Gendarmen, Förster und König.
Die armen Spielzeugmacher tauschten gleichsam die Rollen. Sie ließen sich von jenen die Nüsse knacken, denen sie im Alltag oft rechtlos gegenüberstanden. Als Nussknacker musste der König für die armen Leute arbeiten.
Das gemütliche Rauchen als Räuchermännchen dagegen wiesen die Spielzeugmacher den einfachen Menschen aus ihrem Dorf zu.