Wenn Tiere lieben - Gordon Smith - E-Book

Wenn Tiere lieben E-Book

Gordon Smith

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Beschreibung

Gordon Smith ist berühmt für seine kraftvollen Botschaften von Menschen aus dem Jenseits. Doch oftmals melden sich auch die Tiere, die uns im Leben nahestanden. In diesem außergewöhnlichen Buch erzählt er von unglaublichen Erfahrungen, die Menschen mit ihren Tiergefährten machen wie Berichte über Hunde, die intuitiv wissen, wann ihr Besitzer nach Hause kommt, ihren Menschen das Leben retten oder getreuen Gefährten, die über den Tod hinaus nahe bei ihren Familien sind. Darüber hinaus erzählt Gordon Smith von seinem Springerspaniel „Frechdachs“-Charlie, der unerwartet in sein Leben trat, es komplett durcheinanderwirbelte und ihm mit Vertrauen, Geduld und bedingungsloser Liebe eine neue emotionale Qualität eröffnete. Ein Buch, das auf eindrucksvolle Weise zeigt, wie tief die Verbundenheit der Tiere zu ihren Familien ist und wie groß das Verständnis für die Welt, die sie umgibt.

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Das Buch

In diesem außergewöhnlichen Buch berichtet Gordon von unglaublichen Erfahrungen, die Menschen mit ihren Tiergefährten in dieser und der jenseitigen Welt gemacht haben. Das schließt bewegende Berichte von Hunden ein, die intuitiv wissen, wann ihr Besitzer nach Hause kommt, Tiere, die das Leben ihres Besitzers retteten und die beweisen, dass sie noch nach ihrem Tod bei ihren Familien sind. Gordon schildert seine eigenen Erlebnisse mit seinem Springer Spaniel „Cheeky“-Charlie, der unerwartet in sein Leben trat, es komplett durcheinanderwirbelte und ihm die Schönheit von Vertrauen, Geduld und bedingungsloser Liebe zeigte.

Mit diesen erstaunlichen Berichten zeigt Gordon, wie tief die Verbundenheit der Tiere zu ihren Familien und ihr Verständnis für die Welt ist, die sie umgibt.

Der Autor

Gordon Smith, geb. 1962 in Glasgow, Schottland, gilt in Großbritannien als das derzeit fähigste und treffsicherste Medium. Nach Jahren des Studiums arbeitet er seit über 30 Jahren medial. Er gibt öffentliche Demonstrationen seines Könnens, schreibt Bücher, organisiert Workshops und hat in seiner Arbeit rund um den Globus zahllose Menschen in ihrer geistigen Entwicklung inspiriert. Smith beeindruckt durch seine Natürlichkeit und Klarheit und plädiert für eine offene Zusammenarbeit von Wissenschaft und Spiritualität.

Gordon Smith

Wenn Tiere lieben

Die erstaunliche Intuition unserer Tiergefährten

Übersetzt von Johanna Ellsworth

All den wunderbaren Tieren in diesem Buch gewidmet. Für die Freude, Liebe und Einfühlsamkeit, die sie uns schenkten, und die Dinge, die sie uns lehrten.

Sassie – ein ganz besonderes kleines Hundemädchen. Und Izzy, Chris und Nancy sollen wissen, dass sie jetzt glücklich im Himmel schläft. Tiger – ein Kater mit einer eigenen Meinung. Und wer könnte Lassie vergessen – ein Hund, der Schönheit zu einer Kunstform machte. Rosie war eine echte Gefährtin. Die dicke Elsa, die uns immer zum Lachen brachte, und die sanfte Cindy, die meine Jungen so sehr geliebt hat. Ein besonderer dicker Kuss geht an Miss Meg – eine Schmusebacke, die uns alle bei Laune hielt. Alle, die über die Jahre beim »Animal Service« mitgemacht haben. Graf Charles der Dritte von und zu Flausch – auch als CHARLIE DER FRECHDACHS bekannt. Ich wette, du stellst jetzt den Himmel auf den Kopf.

MÖGEN ALLE LEBEWESEN GLÜCKLICH SEIN.

Inhaltsverzeichnis
Umschlag
Das Buch / Der Autor
Titel
Widmung
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Kapitel 1 Meine Tiere und der Rest der Familie
Kapitel 2 Der sechste Sinn
Kapitel 3 Das Mitgefühl der Tiere
Kapitel 4 Freundschaften unter Tieren
Kapitel 5 Tier Synchronizität
Kapitel 6 Menschen, die mit Tieren sprechen können
Kapitel 7 Telepathie
Kapitel 8 Tiere, Geist und Heilung
Kapitel 9 Nachrichten aus der geistigen Welt
Kapitel 10 Werden Tiere wiedergeboren?
Kapitel 11 Charlie
Kapitel 12 Seelengefährten
Über den Autor
Impressum

Einleitung

E s scheint, als könnten wir jeden Tag eine unglaubliche Geschichte in den Medien finden, die uns über die Intuition und das Mitgefühl von Tieren staunen lässt. In diesem Buch möchte ich Ihnen ein paar der Geschichten erzählen, die ich in den vielen Jahren als Medium erlebt habe, und auch einige Fragen über Tiere beantworten. Im Grunde sind es ganz ähnliche Fragen wie die, die mir über Menschen gestellt werden. Leben die Seelen der Tiere weiter? Können sie uns durch ein Medium Zeichen senden oder etwas tun, was uns ihre Gegenwart bestätigt, wie beispielsweise ihr früheres Lieblingsspielzeug bewegen oder wie ein Hauch an uns vorbeistreifen? Werden sie da sein, um uns bei unserem Übergang willkommen zu heißen?

Zwar schaffe ich es nicht, zu jedem Haustier Verbindung aufzunehmen, aber ich kann den Leuten versichern: Die Antwort auf all diese Fragen ist ein eindeutiges »Ja!«. So wie wir Menschen können auch Tiere nicht wirklich sterben. Auch sie gehen in die geistige Welt ein. Ich kann gar nicht mehr zählen, bei wie vielen meiner Readings ein Tier neben einem Menschen saß, der vor kurzem verstorben war – sein Begleiter im Tod wie im Leben.

Für mich als Medium ist die Erfahrung, die Verbindung zu einem Tier aufzunehmen, genau dieselbe, wie wenn ich mich mit einer menschlichen Seele verbinde. Dann spüre ich eine Gegenwart, eine Persönlichkeit, die sich mir aufdrückt. Ich sehe Bilder und fühle eine reale, greifbare emotionale Verbundenheit, die auch sein Halter spürt.

Ebenso wie ich weiß, wenn eine menschliche Seele glücklich ist, fühle ich auch, wenn Hunde oder Katzen ihren Seelenfrieden gefunden haben und ihrem Menschen zeigen wollen, dass er sich nicht mehr um sein Tier zu sorgen braucht.

Tatsächlich ist die geistige Welt eine andere Bewusstseinsebene, eine hellere Ebene, auf der ein Wesen weiter und klarer als auf der Erde sehen kann. Deswegen können Tiere auf dieser Ebene immer noch wissen, was in unserem Leben geschieht, und uns genauso zur Seite stehen, wie sie es in unserer Welt taten.

Die folgende Geschichte stammt von meiner Freundin Sue, einer Tierheilerin. Sie zeigt die Magie, die entstehen kann, wenn jemand eine echte, liebevolle Verbindung zu einem Tier hat. Ich lasse sie mit ihren eigenen Worten schildern, was geschah:

Ich wurde gebeten, einem herrlichen kastanienbraunen Zuchtpferd namens Dexter Heilung zu senden. Wie seine Besitzerin Beth mir erzählte, ritt sie ihn schon seit vielen Jahren ohne Probleme, und im letzten Jahr hatte auch ihre Tochter Katy angefangen, ihn zu reiten. Dexter war ein so sanftes, zuverlässiges Pferd, dass Beth überzeugt war, Katy wäre auf seinem Rücken gut aufgehoben, und am Anfang hatten Pferd und Reiterin auch gut zusammengearbeitet. Katy hatte ihr Interesse an Dressurreiten entdeckt, und gemeinsam hatten sie ein paar Shows gewonnen. Es hatte Beth gefreut zu sehen, dass Katy wie sie selbst eine Leidenschaft für alles, was mit Pferden zu tun hat, entwickelte. Daher fiel sie aus allen Wolken, als Dexter anfing, sich seltsam zu verhalten, wenn Katy ihn ritt. Ich bat Katy, mir zu schildern, was genau passiert war.

»Ich steige auf und wir trotten hinaus aufs Feld«, berichtete sie. »Aber nach ungefähr zehn Minuten Trab bleibt er plötzlich wie angewurzelt stehen, als wolle er keinen Schritt weitergehen. Dann bäumt er sich auf und bleibt wieder stehen; ich steige ab und versuche, ihn dazu zu bringen, vorwärts oder seitwärts zu gehen oder ihn zu ziehen, aber er rührt sich nicht von der Stelle. Nach ein paar Minuten läuft er schließlich normal weiter. Also setze ich mich wieder auf ihn, und wir reiten wieder eine Weile. Aber dann bleibt er wieder stehen und wiederholt das Ganze. Es ist echt frustrierend.«

Beth fügte hinzu: »Wir lassen ihn regelmäßig beschlagen und seine Hufe untersuchen – das kann es also nicht sein. Auch hat der Tierarzt ihn untersucht und sagt, er könne nichts finden und glaube nicht, dass Dexter Schmerzen hätte. Ich verstehe es einfach nicht, weil ich selber ihn auch immer noch reite und keine Probleme mit ihm habe.«

Ich liebe Pferde und wollte ihnen unbedingt helfen. Also suchte ich Dexter in seinem Stall auf und ließ ihn an mir schnüffeln. Dann legte ich die Hände auf seine breiten, muskulösen Schultern und stimmte mich auf ihn ein. Alles fühlte sich ganz normal an. Sein Fell glänzte und seine Augen waren klar. Er ist ein prächtiges Pferd, und ich nahm nichts wahr, was mir den Eindruck vermittelt hätte, dass er krank sei oder Schmerzen habe. Trotzdem bat ich um Heilkräfte für ihn, weil das nicht schaden konnte.

Während ich weiter Verbindung zu ihm aufnahm, tauchte vor meinem geistigen Auge das Bild einer Vierzehnjährigen auf, die in einer Schule war. Wie mir klar wurde, war es Katy, die von anderen Mädchen in ihrem Alter gemobbt wurde. Hatte Dexter etwa ihre Angst und negativen Gefühle gespürt, während sie auf ihm saß? Dann fühlte ich, dass er mir zeigte, was er Katy durch sein merkwürdiges Verhalten sagen wollte: Durch das Stehenbleiben wollte er Katy vermitteln, dass sie nicht vor den anderen Mädchen zurückweichen sollte, und indem er sich aufbäumte, drückte er aus, dass sie sich auf die Hinterbeine stellen musste. Ich nahm auch den liebevollen Beschützerinstinkt wahr, den er für Katy und Beth hatte. Was für ein tolles Pferd! Ich ließ ihn wissen, dass ich den beiden so gut ich konnte helfen würde.

Dann bat ich Katy, Dexter aus dem Stall zu holen und aufs Feld zu bringen, wo sie mir zeigen sollte, was sie gewöhnlich tat – mit einem Unterschied. »Während du auf Dexter reitest«, sagte ich, »sollst du dich an die glücklichsten Augenblicke in deinem Leben erinnern – als du zum Beispiel an Weihnachten deine Geschenke ausgepackt oder dein erstes Pony bekommen hast. Versuche, solche Gefühle hochsteigen zu lassen. Wenn dir etwas Unangenehmes in den Sinn kommt, dann ignoriere es und konzentriere dich wieder auf die schönen Gedanken. Und ich will, dass du von jetzt an jedes Mal, wenn du mit Dexter ausreitest, nur an solche glücklichen Zeiten denkst, okay?«

»Okay«, sagte sie, »aber mit wem kann ich dann noch über meine Probleme reden? Ich habe zwar viele schöne Erinnerungen, aber die kennt Dexter längst. Was ist mit den anderen Dingen, die passieren, und was ist, wenn ich nichts Positives habe, was ich ihm erzählen kann?«

»Du redest also schon mit Dexter über alles?«, fragte ich.

»Ja, klar«, antwortete sie. »Zwar nicht immer laut – meistens nur still in Gedanken – aber dir sag ich doch alles, stimmt’s, Dexter?«

Sie streichelte seinen Kopf.

Allmählich fügte sich alles zu einem Bild zusammen. Sie hatte Dexter zu ihrem Vertrauten gemacht und all ihre Probleme und negativen Gefühle auf dem armen Kerl abgeladen.

Ich sah zu, wie sie ihre Runden auf der Wiese drehten, und jedes Mal, wenn sie an mir vorbeikamen, rief ich Katy zu: »Glückliche Gedanken, Katy! Die glücklichen Gedanken nicht vergessen!«

Nach gut zwanzig Minuten erkundigte ich mich: »Läuft es heute besser?«

»Er macht es toll«, rief sie zurück. »Er ist nicht einmal stehengeblieben; er ist so wie früher!«

Als sie wieder an mir vorbeikamen, sagte ich: »Gut, Katy, kannst du jetzt bitte absteigen? Ich möchte mich kurz mit dir unterhalten.«

Wir gingen zum Haus zurück.

»Ich halte euren Dexter für ein ganz tolles Pferd«, sagte ich, »und ich weiß nicht, ob dir klar ist, was für eine einfühlsame Seele er hat. Ich glaube, woran er in den letzten Wochen gekaut hat, war die Tatsache, dass du womöglich in der Schule Probleme hast …? Wenn ich mich nicht irre, dann solltest du vielleicht mit deiner Mutter darüber reden – was meinst du?«

Ich war nicht sicher, wie sie auf dieses schwierige Thema reagieren würde, da ich schließlich eine Fremde war. Doch sie platzte damit heraus, als könnte sie es nicht länger für sich behalten: »Das will ich ja, aber es geht nicht! Ich will meine Mutter nicht damit belasten. Schließlich sind wir nur hierhergezogen, damit ich in diese schreckliche Schule gehen kann. Aber ich hasse sie, ich hasse sie!«

Tränen stiegen ihr in die Augen. »Und keiner in der Schule kann mich leiden«, fügte sie hinzu.

»Ich bin sicher, das stimmt nicht«, sagte ich rasch.

»Und warum nicht?«, fragte sie. »Irgendwie passe ich nicht rein, und es gibt da eine Clique von Mädchen, die auf mir herumhacken.«

Ich konnte mit ihr mitfühlen. »Ich weiß, wie sich das anfühlt«, sagte ich.

»Woher wollen Sie das wissen?«, fragte sie bissig.

»Nun, auch ich war in der Schule todunglücklich«, sagte ich.

Sie sah mich erstaunt an.

»Ich war wie ein Junge«, verriet ich ihr, »und ich wollte immer nur Football spielen und mich um Tiere kümmern. Ich wollte nicht ständig über Jungs reden und nach der Schule im Einkaufszentrum rumhängen wie die meisten anderen Mädchen. Ich hatte auch das Gefühl, dass mich keiner versteht, und die anderen hänselten mich, aber irgendwann waren sie es leid, auf mir herumzuhacken, und ließen mich in Ruhe. So etwas kann passieren, wenn man nicht in die Gruppe passt oder anders ist. Aber wenn du richtig gemobbt wirst, ist das etwas anderes, und dann musst du es deiner Mutter sagen. Auf alle Fälle will sie sicher nicht, dass du in der Schule unglücklich bist, oder? Und Dexter ist darüber auch nicht gerade glücklich, stimmt’s?«

»Haben Sie mich deshalb gebeten, beim Reiten nur an schöne Dinge zu denken?«

»Ja. Ich glaube, Dexter spürt deine Traurigkeit und deine Probleme in der Schule, und nachdem du mir gesagt hast, dass du ihm von deinen Problemen erzählt hast, ergibt alles einen Sinn. Er macht sich Sorgen um dich und versucht, dir auf seine eigene Weise zu sagen, dass du dich auf die Hinterbeine stellen und wehren musst.«

»Er ist mein bester Freund«, sagte sie nachdenklich, »und ich erzähle ihm immer alles. Aber von jetzt an werde ich aufpassen, was ich ihm mitteile. Ich werde versuchen, beim Reiten nur noch an glückliche Dinge zu denken. Heute hat es jedenfalls eindeutig geholfen.«

»Das ist gut«, sagte ich. »Du kannst immer noch über alles Mögliche mit ihm reden, aber vergiss nicht, dass er vielleicht versuchen wird, sich einzumischen und dir zu helfen.«

»Was für eine fürsorgliche Glucke er ist!«, sagte sie schon ein bisschen fröhlicher, und wir mussten lachen.

»Tiere sind extrem sensibel und spüren unsere Gefühle – die positiven wie auch die negativen«, erklärte ich.

Katy führte Dexter zurück in seinen Stall, und ich ging ins Haus, um mit ihrer Mutter zu reden.

Beth hatte keine Ahnung gehabt, dass ihre Tochter Probleme mit den anderen Mädchen in der Schule hatte. Sie sagte, sie würde später mit Katy darüber reden und alles in ihrer Macht tun, eine andere Schule für Katy zu finden, falls es notwendig war. Sie war erleichtert, dass ich keine gesundheitlichen Probleme bei Dexter festgestellt hatte und dass die Ursache für sein merkwürdiges Verhalten nur seine Sorge um Katy war.

»Ja, aber passt von jetzt an auf, was ihr ihm erzählt«, scherzte ich, »denn er kann kein Geheimnis für sich behalten! Zum Glück …«

Es freute mich zwar, helfen zu können, doch ich bin überzeugt, Dexter war an diesem Tag der wahre Heiler. Tiere haben uns so viel Liebe und Weisheit zu geben – wir müssen nur offen dafür sein.

Jedes Mal, wenn ich diese Geschichte erzähle, erinnert sie mich daran, wie stark sich unsere Emotionen auf die Tiere, die uns lieben, auswirken. Ich frage mich, wie viele Leute ihre Probleme auf ihren Haustieren abladen, wenn sie allein mit ihnen sind? Diese Geschichte verdeutlicht womöglich ein bisschen, wie sich Ihr Tier fühlt, wenn Sie es mit Ihrem emotionalen Gepäck belasten. Sprechen Sie ruhig mit ihm, aber vergessen Sie nicht, dass es spüren kann, was Sie empfinden, auch wenn es Ihnen dies nicht immer spiegeln kann.

Der Fall zeigt auch, dass Sue eine hervorragende Tier-Sensitive und Heilerin ist, und Dexter beweist seine außerordentlichen Fähigkeiten, seine Gefühle durch hellseherische Bilder herüberzubringen. Es hat etwas Magisches.

Ich habe die Magie der Tiere in meinem eigenen Leben erlebt. Vor allem habe ich viele wundervolle Hunde kennengelernt und geliebt. Meine schöne Miss Meg, ein entzückender Springer-Spaniel, konnte beispielsweise mit der Nase alles erschnüffeln, was man ihr auftrug. Sogar nachdem sie im Januar 2016 von uns gegangen war, fand sie von ihrem Blickwinkel aus der geistigen Welt einen verbummelten Gegenstand für mich wieder.

Es war zwei Monate nachdem ich Meg verloren hatte. Ich ging auf dem Land, wo ich lebe, mit Cookie, meinem anderen Springer-Spaniel, spazieren. Plötzlich stolperte ich und fiel hin. Der Boden war gefroren, aber zum Glück brach ich mir nichts. Ich klopfte mir den Mantel ab und ging weiter. Als ich nach einer Weile die Hand in die Manteltasche steckte, merkte ich, dass ich meinen Schlüsselbund, an dem auch der elektrische Toröffner hängt, verloren hatte.

Ich rief Cookie, der weit vor mir lief, und ging die Strecke zurück, um die Schlüssel zu suchen, die sicher noch an der Stelle lagen, an der ich gestürzt war. Zwar fand ich die Stelle schnell wieder, da einige lange Gräser zerdrückt waren, doch die Schlüssel konnte ich nirgendwo entdecken. Nach zehn Minuten gab ich die Suche auf, weil es draußen immer kälter wurde, doch ich markierte die Stelle, um am nächsten Tag weiterzusuchen.

Ich lief täglich den Weg ab und wusste, dass kein anderer ihn nutzte. Daher war ich sicher, die Schlüssel doch noch zu finden. Das Ärgerliche war, dass ich nur zwei elektrische Toröffner besaß, von dem einer jetzt verschwunden war, und diese Art von Toröffner wurde nicht mehr hergestellt. Wenn ich den Schlüsselbund also nicht fand, müsste ich das ganze Schließsystem austauschen, was ein teurer Spaß wäre.

Jeden Tag suchte ich die Stelle ab, an der ich hingefallen war. Ich zog und zerrte das Gras und Unkraut in alle Richtungen, aber ich fand nichts. Es dauerte nicht lange, bis ich daran dachte, die Schließanlage auszutauschen, denn wenn der einzige noch verbliebene Toröffner den Geist aufgab, hätte ich ein Problem.

Rund einen Monat später schlug einer meiner Söhne vor, Cookie am anderen Toröffner riechen zu lassen und dann auf die Suche nach dem verlorenen Toröffner zu schicken. Das führte jedoch zu nichts, denn Cookie war als Suchhund ein hoffnungsloser Fall. Immer wenn ich ihn nach etwas suchen ließ, jagte er nur den Fasanen und Moorhühnern im Sumpf hinterher.

Als letzten Versuch wandte ich mich an meinen Freund Robbie, der mich an diesem Vormittag auf meinem Spaziergang begleitete, und sagte: »Also gut, dann müssen wir halt Miss Meg darum bitten, den Schlüsselbund zu finden.«

Lachend stapften wir weiter durchs Gelände und stiegen einen Hügel hinauf. Es war der Hügel, auf dem meine Familie und ich die Asche unserer geliebten Meg verstreut hatten.

Als wir uns diesem schönen Fleckchen näherten, sahen wir plötzlich mein Schlüsselbund an einem hochgewachsenen Unkrautbüschel hängen. Er befand sich weit weg von der Unfallstelle – ungefähr fünfhundert Meter weiter den Hang hinauf – und wir hatten keine Ahnung, wie er dorthin gekommen war. Wenn jemand die Schlüssel gefunden hätte, hätte er sie wohl eher an einen Zaunpfosten gehängt und nicht an ein Unkrautbüschel. Außerdem war in letzter Zeit keiner hier entlanggekommen, denn nur unsere eigenen Fußstapfen bildeten einen schmalen Pfad im hohen Gras.

Es gab nur eine Erklärung: Wir mussten laut lachen und bedankten uns bei der tollen Miss Meg! Was andere von der Geschichte halten mögen, ist mir egal. Ich bin sicher, meine Prinzessin Meg hat uns auf wundersame Weise an die Stelle geführt, an der meine Schlüssel lagen.

Auch Cookie ließ es sich an diesem Morgen nicht nehmen, etwas zu finden, was er uns stolz anschleppte. Es war der angefressene, verwesende Kadaver eines Fasanen. Na ja, vielleicht kann man einem alten Hund doch noch neue Tricks beibringen …

Tiere machen die Welt für uns Tierfreunde umso faszinierender und schöner. Ich bin überzeugt, das tiefere Bewusstsein unserer Haustiere hat etwas Magisches, mit dem wir uns noch vertrauter machen können. Es gibt an unseren erstaunlichen Tieren und ihrem Zauber noch so vieles zu entdecken.

Kapitel 1 Meine Tiere und der Rest der Familie

Auch wenn ich die ersten vierzehn Lebensjahre in einem Haus mit Terrasse in Springburn im Norden Glasgows verbrachte, wuchs ich trotzdem auf dem Land auf. Wir wohnten zwar in einer ganz gewöhnlichen Arbeitersiedlung, doch ich brauchte nur zehn Minuten, um zum Park zu gehen. Er war riesig, voller Wiesen und Waldstücke und Teiche, in denen sich alle möglichen Vögel wie beispielsweise Seetaucher, Enten und Schwäne tummelten.

Wenn man zwanzig Minuten weiterging, kam man nach Torrance. Dort befand sich am Fuß einer Hügelkette ein Sumpfgebiet, das sich immer mehr in eine Heide verwandelte, je höher man stieg. Das Heidegebiet war mit Erika und gelb blühenden, dornigen Ginsterbüschen übersät. Früher nannte ich dieses Gebiet »die Fasanenfelder«, weil sich dort so viele dieser prächtigen rotbraunen Vögel tummelten. Es war ein Paradies. Ich verbrachte oft viele Stunden mit meinen Freunden oder Geschwistern dort. Unsere Mutter schickte uns mit dem Befehl, zu spielen und keine Dummheiten anzustellen, vor die Tür, und dann gingen wir schnurstracks zu den Fasanenfeldern. Die Felder wurden nicht bewirtschaftet, und je höher man stieg, desto näher kam man den Campsie Hügeln, die noch dichter mit Wildtieren besiedelt waren. Sie waren der magischste Spielplatz, den man sich vorstellen kann.

Was wir dort taten? Nach meiner Erinnerung beobachteten wir im Grunde nur wie verzaubert die Natur, die sich vor unseren Augen auftat. Oft war es schon längst dunkel, als wir uns daran erinnerten, wieder nach Hause zu gehen. Die Dämmerung war der einzige Hinweis darauf, dass es Zeit fürs Abendessen war!

Wir gingen zahllose Stunden auf Entdeckungstour. In kurzer Zeit hatte ich mir ein umfangreiches Wissen über Wildtiere und Vögel angeeignet, einfach nur, weil ich dort dem bunten Treiben zusehen konnte – eine Blaumeise, die Zweig um Zweig ein Nest baute, ein fröhlich trillernder Zaunkönig oder ein Specht, der gegen einen Baumstamm klopfte. Es war faszinierend zu beobachten, wie sich ein Vogel tarnt oder sein Gebiet verteidigt, und es brachte mich zum Nachdenken. Wenn man heute etwas wissen möchte, kann man es einfach googeln, aber das ist kein Vergleich zu der Erfahrung, dabei zu sein und zuzusehen, wie sich die Natur entfaltet. Wir konnten eine Vogelfamilie vom Turteln der Eltern bis zum Nestbau, dem Schlüpfen der Küken und den ersten Flugversuchen ihrer Babys beobachten. Einmal sahen wir zu, wie Brachvogelküken aus ihren Eiern schlüpften. Damals war ich ungefähr zwölf. Ein Elternteil lief auf dem Boden und tat so, als hätte er sich den Flügel gebrochen – das tun diese Vögel, um Raubtiere von ihren Küken abzulenken. Wir mussten nicht lange suchen, bis wir das Nest und die gesprenkelten Eier entdeckten, aus denen die dünnen, langen Schnäbel schon herausragten. Bald darauf purzelten die flauschigen grauschwarzen Küken heraus. Sobald alle Küken geschlüpft waren, stoben sie in alle Richtungen auseinander, um Deckung zu nehmen.

Am aufregendsten war es zu sehen, wie ein Sperber oder eine Kornweihe hoch oben über dem Sumpfgebiet kreiste, bereit, sich auf ein armes kleines Beutetier zu stürzen. Und ich liebte es, mich so weit wie möglich einem Reh zu nähern, ohne dass es zusammenschrak oder wegrannte – ich fand heraus, dass das Tier keine Angst vor mir bekam, wenn ich den Kopf senkte und es nicht »konfrontierte«. Ich las auch Bücher über meine Beobachtungen in der Natur und war stolz darauf, im Alter von zwölf Jahren den lateinischen Begriff für jede englische Vogelart zu kennen.

Für uns Kinder war es am allerschönsten, draußen in der Natur zu sein. Wir langweilten uns nie. Manchmal fuhren wir mit dem Bus aufs freie Land oder besuchten einen See. Hin und wieder retteten wir kleine Wildtiere oder mutterlose Vogelküken und brachten sie mit nach Hause, um sie aufzupäppeln und zu zähmen. Leider konnte meine Mutter Tiere nicht ausstehen. Als kleines Mädchen war sie von einer Katze angegriffen worden, und das hatte sie nie verwunden. Außerdem fand sie als Mutter von sieben Kindern und dazu noch vier jüngeren Geschwistern, um die sie sich kümmern musste, dass ein Haustier noch mehr Arbeit bedeutete, obwohl der Tag schon kurz genug war. Daher durften wir kein Haustier halten. Sie ging jedoch nie in die Ecke hinten im Garten, in der wir eine Hütte gebaut hatten. Und so richteten wir ungestört in dieser Hütte eine Tierklinik ein.

Sie war die Attraktion der Nachbarschaft. Alle Kinder in unserer Straße wussten, dass unsere Mutter etwas gegen Haustiere hatte. Wenn sie an die Haustür klopften und meine Mutter sie fragte, wen sie besuchen wollten, nannten sie ihr einen von uns, und dann schickte sie die Kinder in unseren Garten.

In der Hütte und den selbstgebauten Schuppen und Verschlägen hielten wir alle möglichen Kreaturen: eine Seemöwe mit einem gebrochenen Flügel, ein Kaninchen, das wir schon als Baby übernommen hatten, ein Frettchen, das wir geschenkt bekommen hatten, weil sein Besitzer es nicht mehr wollte, Elstern, die aus dem Nest gefallen waren, einen Igel, eine obdachlose Schildkröte … Für einen Bewohner gruben wir sogar einen Teich aus – es war ein Barsch, der später von der Seemöwe gefressen wurde. Einer unserer längsten Untermieter war ein Kater namens Tiger, den wir sogar ins Haus schmuggelten, wenn Mutter beim Einkaufen oder bei den Nachbarn war.

Mein Vater liebte Tiere, und von ihm erbten wir unsere Tierliebe. Er wusste von unserer Tierklinik und schaute weg, als wir Tiger ins Haus holten. Tiger wusste sowieso über Mutter Bescheid – sobald sie sich unserem Haus näherte, schoss er zur Hintertür hinaus, und dann wussten wir alle, dass sie im Anmarsch war!

Am Ende brachte ein Hund das Herz meiner Mutter zum Schmelzen. Ich bin nicht sicher, ob wir Lassie fanden oder sie uns, aber sie war von Anfang an ein ganz besonderer Hund. Ein ganzer Trupp von uns nahm eines Tages den Bus von Springburn nach Lumloch, um herumzuschlendern und die Wildtiere zu beobachten. Damals war ich wohl zehn. Plötzlich tauchte ein prächtiger Setter mit langem, seidigem, rotbraunem Fell und braunen Augen aus dem Nichts auf. Die Hündin trottete neben uns her, als sei es das Selbstverständlichste auf der Welt. Wir warfen Stöckchen, die sie apportierte, und schenkten ihr viel Beachtung. Sie sah aus wie ein reinrassiger Zuchthund, nicht wie ein typischer Mischling, und so gingen wir davon aus, dass sie nur ihre Besitzer beim Gassigehen aus den Augen verloren hatte oder in der Nähe lebte und sich einen kleinen Ausflug gönnte. Am Ende des Tages würde sie sicher wieder nach Hause trotten.

Am Ende des Tages standen wir an der Haltestelle und warteten auf den Bus, aber die Hündin wich nicht von unserer Seite. »Los, Mädchen, Zeit, nach Hause zu gehen« – aber nein, sie rührte sich nicht von der Stelle, sondern wedelte mit dem Schwanz, als wäre alles nur ein Spiel. Wir schwenkten die Arme und versuchten, sie zu verscheuchen, aber sie lief trotzdem nicht weg. Sie hatte es vor allem auf mich abgesehen und wich mir nicht von der Seite. Als es anfing zu dämmern, kam unser Bus – ein altmodischer Routemaster mit einer offenen Plattform hinten. Wir stiegen ein und ließen den Setter zurück. Dachten wir zumindest. Als wir auf dem oberen Deck saßen, tauchte der Kopf der Hündin am Geländer auf. Sie sah uns mit gespitzten Ohren und heraushängender Zunge an, als wollte sie sagen: »Da seid ihr ja!«

Wir beschlossen, sie mitzunehmen, wenn sie unbedingt mitkommen wollte. Zu Hause würden wir die entlaufene Hündin der Polizei melden. Auf dem Weg von der Haltestelle nach Hause trottete sie zufrieden hinter uns her und begrüßte meinen Vater wie einen alten Freund. Auch wenn sie ihm gefiel, sagte er, wir müssten der Polizei melden, dass wir sie gefunden hatten. »Sie sieht für einen Streuner zu gepflegt aus. Ich glaube, ihre Besitzer vermissen sie.« Er rief auf der Wache an und ließ die Beamten wissen, dass Lassie bei uns war. Sie versprachen, die Meldung weiterzuleiten und sich zu erkundigen, ob jemand eine entlaufene rotbraune Setterhündin gemeldet hatte. Jedenfalls sagte er uns das. Heute hege ich den leisen Verdacht, er wollte vielleicht so sehr einen Hund, dass er die Polizei gar nicht angerufen hat!

Auf alle Fälle meldete sich am nächsten Tag niemand von der Polizeiwache bei uns. Auch in den nächsten zwei Wochen rief niemand an. Bald war ein ganzer Monat verstrichen, und immer noch hatte niemand Lassie – wie wir sie getauft hatten – als vermisst gemeldet. Zu diesem Zeitpunkt war sie noch im Garten untergebracht und schlief in der Hütte, und unsere Mutter drohte, sie wegzugeben, wenn sich ihre Besitzer nicht bald meldeten.

Lassie hatte mich zu ihrem Lieblingsmenschen im Haus auserkoren, und nachts schlich sie sich ins Haus, kam in mein Zimmer, kroch unter meine Decke und schlief in meinem Bett. Am liebsten lag sie mit gestreckten Beinen an der Wand, so dass sie den meisten Platz einnahm und mich fast aus dem Bett verdrängte. Manchmal kam meine Mutter ins Zimmer, um nach mir zu sehen, und erwischte sie in meinem Bett. Dann schickte sie Lassie nach draußen, was der Hündin jedoch nicht allzu viel auszumachen schien. Sie war so gutmütig, dass sie einem nichts übelnahm.

Sie war ein wunderschöner Hund mit der Eleganz des rotbraunen Setters und einem äußerst liebenswürdigen Gemüt. Am Ende erlaubte meine Mutter ihr, im Haus zu bleiben, und eines Tages streichelte sie sie sogar. Uns allen war klar, welche Überwindung sie das gekostet hatte. Mutter scherzte sogar, Lassie sei die Wiedergeburt ihres Vaters, der vor seinem Tod in dem Zimmer geschlafen hatte, das jetzt mein Zimmer war. Auch er hatte rotes Haar gehabt, und genauso wie er keuchte und schnaubte Lassie im Schlaf. Sie lehrte meine Mutter die Liebe zu einem Tier.

Lassie liebte nicht nur uns Menschen, sondern verstreute ihre Liebe unter sämtlichen Streunern der Nachbarschaft und hatte einen Mischlingswurf nach dem anderen. Wir fanden jedoch für all ihre Welpen ein gutes Zuhause. Wir nahmen sie mit auf die Fasanenfelder und die Hochmoore, und sie liebte es, in das Flüsschen Kelvin zu springen und den Schwänen hinterherzuschwimmen.

Als ich vierzehn war, zogen wir leider aus dem Haus in eine Wohnung um, die näher am Stadtzentrum in The Gorbals war, wo meine Mutter, mein Vater und zwei meiner Brüder arbeiteten. Wir konnten weder Lassie noch die anderen Haustiere aus unserer Tierklinik mitnehmen. Einer meiner älteren Brüder, der in einem Haus im Vorort wohnte, nahm Lassie zu sich. Doch er konnte sie nicht bei sich behalten, und so zog sie irgendwann auf die Farm nebenan, wo sie auf den Wiesen herumtollen konnte. Ich besuchte sie, so oft ich konnte.

Als ich achtzehn war, wachte ich eines Morgens mit tränenüberströmtem Gesicht auf. Ich wurde von einem Gefühl der Leere überwältigt und mir war, als würde etwas fehlen. Damals hatte ich schon sehr deutliche Vorahnungen über Dinge, die sich später als wahr herausstellten. Das Gefühl des Verlusts verband ich automatisch mit Lassie, und so überraschte es mich nicht, als mein Bruder an diesem Tag anrief und meiner Mutter sagte, dass Lassie plötzlich erkrankt war und eingeschläfert werden musste. Ich war am Boden zerstört.

Erst nach meiner Hochzeit mit Katie und der Geburt unserer beiden Söhne Steven und Paul hatte ich wieder einen Hund. Unser erster Hund war ein Springer Spaniel, den wir nur einen Tag behielten, weil er zu temperamentvoll für kleine Kinder war. Dann schafften wir uns eine große, langhaarige schwarze Colliehündin aus dem Tierheim an, die wir Cindy nannten. Sie verhielt sich den Jungen gegenüber vorbildlich – sie hätten alles mit ihr machen können, ohne dass sie sich wehrte. Cindy hatte ein goldenes Herz. Sie schloss sich mehr Katie an, und daher blieb Cindy nach unserer Trennung bei ihr. Cindy starb, als die Jungen ihren Schulabschluss machten.

Mein nächster Hund war Elsa, die mein Partner Jim und ich von seiner Mutter geerbt hatten. Elsa war eine dicke alte blonde Labradorhündin mit Hüftproblemen, die keine langen Spaziergänge mehr brauchte und zufrieden damit war, mit einem Ball im Maul zu Hause ein Nickerchen zu machen, während wir auf der Arbeit waren. Damals wohnten wir in einer Souterrainwohnung in der Spiritistenkirche und arbeiteten mit der Gemeinschaft, die sich dort traf.

Eines Abends – genauer gesagt, am 8. Dezember 1995 – saßen wir wieder einmal im Entwicklungskreis in der spiritistischen Kirche. Eine Gruppe von uns traf sich dort regelmäßig, um zu meditieren und den Kopf freizubekommen, damit wir für die geistige Welt offen waren. Meine Bekannte Dronma, eine tibetanische Buddhistin und sensitive Künstlerin, war auch anwesend. Sie zeichnete einige der Seelen, die an diesem Abend Verbindung zu uns aufnahmen. Als wir die Meditation beendet hatten und gerade über das sprachen, was wir erlebt hatten, zeigte Dronma uns ihre Zeichnungen. Normalerweise fertigte sie in einer Sitzung sieben oder acht Zeichnungen an, und oft konnte man deutlich erkennen, dass sie einen verstorbenen Verwandten oder anderen Menschen darstellten, der einem Gruppenmitglied nahegestanden hatte. Manchmal erkannte niemand das Gesicht. Dann datierte und unterzeichnete Dronma die Zeichnung für den Fall, dass sich ihre Bedeutung zu einem späteren Zeitpunkt offenbarte. Man konnte davon ausgehen, dass es Vorhersagen waren, die irgendwann später einen Sinn ergeben würden. An diesem Abend drehte sie ein Blatt um und zeigte uns die Zeichnung eines jungen Springer Spaniels, der vor einer Haustür saß.

»Ich habe keine Ahnung, warum ich das gezeichnet habe«, sagte sie. »Ich glaube nicht, dass es ein Hund aus der geistigen Welt ist. Seht, wovor der Hund sitzt: Das ist deine Wohnungstür, Gordon.«