Wettbewerbspolitische Analyse der Handlungsparameter von deutschen Hochschulen in einem freiheitsorientierten Studiengebührenmodell - Christian Zimmermann - E-Book

Wettbewerbspolitische Analyse der Handlungsparameter von deutschen Hochschulen in einem freiheitsorientierten Studiengebührenmodell E-Book

Christian Zimmermann

0,0
16,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich BWL - Sonstiges, Note: 2,3, Universität Bayreuth (LS Peter Oberender), Sprache: Deutsch, Abstract: Wer einen deutschen Hörsaal betritt, dem wird schnell die malade Situation deutscher Hochschulen bewusst und in dem wird schnell Verständnis für zehntausende streikender Studenten geweckt. Gerade dort, wo Innovationen erforscht werden und Ergebnisse gelehrt werden sollen, sind nicht nur die Hörsäle überfüllt, auch die teilweise mangelnden Lehrmittel sind unmodern oder gar veraltet.1 Fakultäten ringen um Gelder, die in vielen Bundesländern nicht vorhanden sind,2 um zunehmender Anonymisierung und schwindender Lehrbuchausstattung entgegenzuwirken. Eine wichtige Elitenbildung wird erst jetzt in der Öffentlichkeit diskutiert, findet aber momentan nicht statt.3 Bildungspolitische Reformen sind nur noch populistisches Produkt von stimmenmaximierenden Kalkül und haben die Situation verschlechtert.4 Als essent ielles Element der Wissensgesellschaft, kann die Universität so nicht mehr ihren Grundaufgaben, der Forschung und der Lehre, in zufriedenstellender Weise gerecht werden und Deutschland kann es sich nicht länger erlauben, hochqualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland zu beschäftigen, während die Arbeitslosigkeit in Deutschland permanent zunimmt, so dass eine grundlegende Reform des deutschen Bildungssystems längst überfällig wird. Mehr als je zuvor kommt es darauf an, den Bestand unserer wissensbasierten Gesellschaft, durch eine funktionsfähige Forschungs- und Lehreinrichtung in Gestalt der Universität, zu wahren und somit im Wettbewerb der Systeme konkurrenzfähig zu bleiben. Während die Studentenschaft jedoch von Semester zu Semester stetig wächst, ist nur ein verhältnismäßig geringer Zuwachs der Budgets der Hochschulen zu verzeichnen. Bedenklich ist in diesem Zusammenhang ferner, dass unsere Nachbarn in Österreich schon seit 1993 mit Verabschiedung des Bundesgesetzes zur Organisation der Universitäten mutige Schritte wagen, um die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit ihrer Bildungs- und Forschungseinrichtungen zu fördern. Diese Arbeit wird sich im folgenden mit der Analyse der Ist-Situation deutscher Hochschulen auf der Grundlage einer Referenzbasis, die auf dem systemtheoretischen Ansatz fußt, befassen, um Ursachen für die Misere zu erkennen. Daraufhin wird ein freiheitsorientiertes Studiengebührenmodell vorgestellt, anhand dessen die wettbewerbsfördernde Wirkung einzelner Handlungsparameter deutscher Universitäten überprüft werden soll.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2004

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis
1. Problemstellung
2. Referenzbasis
3. Analyse der Ist-Situation
4. Grundkonzept zur Wettbewerbssteigerung
5. Fazit

Page 1

Christian Zimmermann Universität

Fachsemester: -5-

Handlungsparameter von deutschen Hochschulen in einem

Page 4

1. Problemstellung

Wer einen deutschen Hörsaal betritt, dem wird schnell die malade Situation deutscher Hochschulen bewusst und in dem wird schnell Verständnis für zehntausende streikender Studenten geweckt. Gerade dort, wo Innovationen erforscht werden und Ergebnisse gelehrt werden sollen, sind nicht nur die Hörsäle überfüllt, auch die teilweise mangelnden Lehrmittel sind unmodern oder gar veraltet.1Fakultäten ringen um Gelder, die in vielen Bundesländern nicht vorhanden sind,2um zunehmender Anonymisierung und schwindender Lehrbuchausstattung entgegenzuwirken. Eine wichtige Elitenbildung wird erst jetzt in der Öffentlichkeit diskutiert, findet aber momentan nicht statt.3Bildungspolitische Reformen sind nur noch populistisches Produkt von stimmenmaximierenden Kalkül und haben die Situation verschlechtert.4

Als essent ielles Element der Wissensgesellschaft, kann die Universität so nicht mehr ihren Grundaufgaben, der Forschung und der Lehre, in zufriedenstellender Weise gerecht werden und Deutschland kann es sich nicht länger erlauben, hochqualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland zu beschäftigen, während die Arbeitslosigkeit in Deutschland permanent zunimmt, so dass eine grundlegende Reform des deutschen Bildungssystems längst überfällig wird. Mehr als je zuvor kommt es darauf an, den Bestand unserer wissensbasierten Gesellschaft, durch eine funktionsfähige Forschungs- und Lehreinrichtung in Gestalt der Universität, zu wahren und somit im Wettbewerb der Systeme konkurrenzfähig zu bleiben. Während die Studentenschaft jedoch von Semester zu Semester stetig wächst, ist nur e in verhältnismäßig geringer Zuwachs der Budgets der Hochschulen zu verzeichnen.

Bedenklich ist in diesem Zusammenhang ferner, dass unsere Nachbarn in Österreich schon seit 1993 mit Verabschiedung des Bundesgesetzes zur Organisation der Universitäten mutige Schritte wagen, um die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit ihrer Bildungs- und Forschungseinrichtungen zu fördern. Diese Arbeit wird sich im folgenden mit der Analyse der Ist-Situation deutscher Hochschulen auf der Grundlage einer Referenzbasis, die auf dem

1Oberender/ Fleischmann, ORDO 54, S. 93.

2Stuchtey, WiDi 02, S. 290.

3Oberender/ Fleischmann, ORDO 54, S. 94.

4Radnitzky, Ordnungspolitisches Problem, S. 33.

Page 5

systemtheoretischen Ansatz fußt, befassen, um Ursachen für die Misere zu erkennen. Daraufhin wird ein freiheitsorientiertes Studiengebührenmodell vorgestellt, anhand dessen die wettbewerbsfördernde Wirkung einzelner Handlungsparameter deutscher Universitäten überprüft werden soll.

2. Referenzbasis

Die vorliegende Analyse basiert auf einer Referenzbasis, einem bestimmten Verständnis von Wettbewerb. Die Referenzbasis zu formulieren, stellt sich jedoch als problematisch dar,5weil sich in der Literatur zwei idealtypische Theorien herausgebildet haben, die Wettbewerb jeweils anders definieren: der wohlfahrtsökonomische und der systemtheoretische Ansatz.6Kern der hier zugrundeliegenden Referenzbasis ist der systemtheoretische Ansatz, welcher als zentrales Ziel die Freiheit definiert, die nicht in Konflikt mit ökonomischen Wettbewerbsfunktionen steht.7Wettbewerb wird hier als eine black box verstanden und ist nur negativ zu definieren: Wettbewerb liegt demnach dann vor, wenn kein Zwang und kein Betrug vorliegt. Für den Bildungssektor, als gesellschaftliches Subsystem8mit bestimmten Aufgaben unter der Bedingung der Knappheit, ist dieser Ansatz noch zu konkretisieren. Hayek spricht z.B. beim Bildungssektor nicht von Wettbewerb, sondern stellt dem marktlichen Wettbewerb die nicht weiter spezifizierten „Entdeckungsverfahren der Wissenschaft gegenüber.9Ausgestaltet wird dieser Kern im Sinne der Sozialen Marktwirtschaft als ordnungspolitisches Leitbild, da sie Flexibilität und Anpassungsfähigkeit hat. Damit diese Flexibilität nicht falsch verstanden und für falsche Ziele missbraucht wird, ist der hier verstandene Sinn zunächst darzustellen.

Ziel der Sozialen Marktwirtschaft ist es, die Sicherung der Freiheit auf dem Markte mit dem Ziel der sozialen Gerechtigkeit zu vereinen.10Im Lichte des systemtheoretischen Ansatzes ist hierbei jedoch zu beachten, dass der Staat nur eine geeignete Rahmenordnung konstruiert und nicht prozesspolitisch agiert, um einem schleichenden Marktsozialismus vorzubeugen. Im Zentrum steht die Verhinderung

5Schulz, Wettbewerbspolitik, S. 1.

6Herdzina, Wettbewerbspolitik, S. 106.

7Herdzina, Wettbewerbspolitik, S. 108.

8Radnitzky, Ordnungspolitisches Problem, S. 28.

9ORDO 53, S. 196.

10Thuy, ORDO 50, S. 122.