Wie Gott in Polen - Reiseerzählungen - Patricia Bastian-Geib - E-Book

Wie Gott in Polen - Reiseerzählungen E-Book

Patricia Bastian-Geib

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Beschreibung

Wer hat nicht schon mal davon geträumt, Ballast abzuwerfen? Zu neuen Ufern aufzubrechen? Zeit zu haben? Zu reisen? Die Autorin und ihr Ehemann haben diesen Schritt gewagt und ihren festen Wohnsitz gegen ein Nomadenleben eingetauscht. Sechs Jahre lang waren sie mit ihrem Reisemobil in Europa und Nordafrika unterwegs. Sympathisch offen erzählt Patricia Bastian-Geib von ihrem Aufbruch und warum das erste Ziel gerade das Nachbarland Polen sein sollte. Beweggründe, Erfahrungen und Empfindungen. Dabei verschweigt sie auch Ängste, Zweifel und Niederlagen nicht. Sehr persönlich porträtiert die sensible Beobachterin das Land, nimmt den Leser mit auf ihre Reise voller Glücksmomente, Betroffenheit und Staunen. Polen hat viele Gesichter: Grandiose Landschaften und faszinierende Kulturdenkmäler, Burgen, Schlösser und pittoreske Altstädte, weiße Strände und alpines Hochgebirge, weite Felder und romantische Seen, Armut und Big Business, Tradition und Moderne, tiefe Religiosität und gastfreundliche, offene Menschen. Ein altes polnisches Sprichwort sagt: Gast im Haus – Gott im Haus. „In diesem Sinne fühlten wir uns wirklich wie Gott in Polen“, meint die Autorin.

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Zur Autorin:

Ballast abwerfen. Zu neuen Ufern aufbrechen. Zeit haben. Reisen.

Die Autorin und ihr Ehemann wagten es und tauschten ihren festen Wohnsitz gegen ein Nomadenleben. Sechs Jahre lang waren sie mit ihrem Reisemobil in Europa und Nordafrika unterwegs. Die Straße war ihr Zuhause. Heute leben sie in Idstein im Taunus, sind aber immer noch die meiste Zeit unterwegs.

Man merkt es den stimmungsvollen Berichten an, dass Patricia Bastian-Geib das Reisen liebt und sich Neugier und Offenheit bewahrt hat. Schon immer wollte sie wissen, wie es "woanders" ist. Ihre Reiseeindrücke verarbeitet die Autorin in Erzählungen und in Multivisionsschauen, die sie gemeinsam mit ihrem Ehemann gestaltet und präsentiert.

Mehr über ihren Ausstieg auf Zeit und ihre Reisen erfahren Sie unter www.zweiaufachse.de

Dort gibt es auch weitere Leseproben.

Inhaltsverzeichnis

Prolog

Nasszelle und Sternenhimmel

Ein Reisemobil, wie für uns gebaut

Es muss sich etwas ändern

Von Schlaglöchern und Parkplatzwächtern

Zum Meeresauge und anderen Wanderzielen

Die heimliche Hauptstadt Polens

Auschwitz

Ruhe bewahren!

Und der Teufel sagt: „Gute Nacht“

Machtfragen

Das dynamische Warschau

Kleine Helden

Was einem sonst so wichtig ist

Grenzüberschreitungen

Reise in die Vergangenheit

Bei einem guten Roten

In Beton gegossener Irrsinn

Burg- und Bordküche

Transit

Stil- und würdevolles Danzig

Ich lebe!

Zähne zusammen beißen!

Ein guter polnischer Geist

„Wir haben Zeit!“

Willkommen in Deutschland

Wechselbad der Gefühle

Prolog

„Mit dir gehe ich bis ans Ende der Welt,“ flüstert Peter mir ins Ohr. Eng umschlungen liegen wir nach einem späten Mittagessen in unserem Hotelbett. Es ist unser erster gemeinsamer Urlaub. Kurzfristig gebucht, egal wohin. Frisch verliebt eben. Durch das offene Fenster wärmen Sonnenstrahlen unsere Körper. „Das hast Du schön gesagt.“ Sanft streichle ich seinen Nacken und lächle ihn an. Dann kneife ich ihn ins Ohr. "Obwohl es genau genommen ja ein blöder Spruch ist.“ Ich rutsche ein wenig von ihm weg. „Wo ist denn das Ende der Welt? Letztendlich doch genau der Punkt, wo man losgelaufen ist!“ „Ach, du weißt doch, wie ich das meine.“ Mit einer zärtlichen Geste streicht er mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Mit dir kann ich mir alles vorstellen, würde ich alles wagen. So ein Gefühl hatte ich eigentlich noch nie.“ „Was ist denn mit dir los? Du sagst ja heute lauter schöne Sachen!“ Ich gebe ihm einen Kuss auf die Nase. „Dann lass uns fürs Erste mal ein Bad im Pool wagen“, grinse ich ihn an und stehe mit einem Sprung auf. Im Innern stark berührt, verberge ich burschikos meine Gefühle. Noch kenne ich ihn zu wenig, um sie ihm offen zeigen zu können.

Wir reden viel in diesem ersten gemeinsamen Urlaub. Über die Vergangenheit, über unsere Sehnsüchte. Noch nicht über die Zukunft. Beide träumten wir früh von fremden Ländern, lange bevor Reisen allgemein „schick“ wurde. Jeder für sich, in der Zeit vor dem „wir“. Nun scheint das Pendant gefunden, die Träume kompatibel. „Mit dir gehe ich bis ans Ende der Welt.“ Welch ein Vertrauensbeweis von einem Mann, der nach seiner Scheidung schwor, sich nie mehr fest zu binden. So wird Reisen von Anfang an ein wichtiger gemeinsamer Nenner, der uns und unsere Beziehung wach hält. Jugendträume werden wahr. Zwar abgespeckt, der Realität und Lebenserfahrung angepasst, aber immerhin.

Heinz Helfgen hieß Peters Idol. Seine Reiseberichte „Ich radle um die Welt“ ließen den kleinen Jungen von der großen, weiten Welt träumen. Berufsausbildung, Bundesmarine, Ehe, Kinder, Karriere, Trennung. Die Realität ließ die Träume verblassen. Nach der Scheidung erst mal orientierungslos, das Leben neu beginnen.

Ich musste mir das Träumen regelrecht erkämpfen. Häusliche Szenen steigen vor meinem inneren Auge auf. Sogar der alte Trotz wird wieder spürbar. „Hast Du keine Arbeit?“ Kopfschüttelnd steht meine Mutter neben mir. Schon seit Stunden liege ich auf meinem Bett und schmökere. „Die Schuhe müssen noch geputzt werden.“ Streng weist sie mit dem Daumen in Richtung Keller. Praktische Tätigkeiten hatten in unserer Familie stets einen höheren Stellenwert als Geistige. Ich bin der Exot, das schwarze Schaf. Zu lesen und zu lernen macht mir Vergnügen. Und über Gott und die Welt nachzudenken. Dass ich dabei zu ganz anderen Ergebnissen komme als der Rest der Familie, führt zwangsläufig zu Reibereien. Diesmal aber versuche ich zu beschwichtigen: „Oooch, es ist doch im Moment so spannend!“ Ich verschlinge gerade „Kalifornische Symphonie“ und verfolge den spannenden Treck der Heldin Garnet im Schulatlas, der aufgeschlagen neben mir liegt. Letzte Woche litt ich noch mit Scarlet O´Hara und die Woche davor mit chinesischen Reisbauern. Die dortige Heuschreckenplage hatte mich so aufgewühlt, dass ich die halbe Nacht wachlag. Bei den steifen Buddenbrooks fühlte ich mich weniger heimisch und die enge, ausweglose Situation der Anna Karenina machte mich traurig. Eintauchen in andere Leben, Zeiten, Landschaften und Kulturen. Staunen. Schon früh mit dem Virus Fernweh infiziert.

Noch heute verklären wir romantisch unseren ersten gemeinsamen Urlaub in diesem komfortablen Hotel in Österreich. Frisch verliebt wie wir waren, spielte die Unterkunft keine große Rolle. Trotzdem war uns schnell klar: Ein Hotelurlaub ist nichts für uns! „Statisch, isoliert, eingesperrt! Zur Konformität gezwungen! Zu wenig Freiheit und Flexibilität!“ lautete unser hartes Urteil. „Was hältst du davon, nächstes mal ein Wohnmobil zu mieten?“ „Warum nicht? Versuchen wir`s mal!“ Dass diese Art des Reisens uns nicht mehr loslassen würde, ahnten wir damals nicht.

Nasszelle und Sternenhimmel

Welch eine Enttäuschung! Niemals hätten wir gedacht, dass ein Reisemobil so gewöhnungsbedürftig ist. „So eng habe ich es mir nicht vorgestellt.“ Unglücklich schaue ich Peter an. „Auf dieser winzigen Arbeitsfläche soll ich kochen?“ „Vielleicht hätten wir doch wieder einen Hotelurlaub machen sollen. Wenn ich an das schöne große Appartement denke!“ In der ersten Nacht machen wir kein Auge zu. Die zum Bett umgebaute Sitzgruppe ist viel zu schmal für uns. Alle Knochen tun uns am nächsten Morgen weh. Ständig sind wir uns im Weg, treten uns gegenseitig auf die Füße. So viel Nähe nicht gewöhnt, gehen wir uns schon nach ein paar Tagen auf die Nerven. Nach dem Duschen steht die Nasszelle unter Dampf und Wasser. Nähere Details zur Entleerung der Toilettenkassette will ich gar nicht wissen, es genügt sie zu riechen. Und erst der Spaß beim Kochen und Essen in freier Natur! Eine Herausforderung! Sturmartige Böen blasen immer wieder die Gasflamme aus und verlängern die Kochzeit von Kartoffeln erheblich. Tischtuchzipfel flattern zuerst in die Tomatensauce und dann in Richtung T-Shirt. Wespen, Mücken, bettelnde Hunde und eine Katze, die, einen Moment ohne Beobachtung, auf unseren Frühstückstisch springt und sich die Wurst schmecken lässt. Abends sitzen wir auf unseren zu niedrigen Campingstühlen, trotz Fleecejacke immer noch zähneklappernd.

Und dann, quasi über Nacht, machen uns Enge und fehlender Komfort nichts mehr aus. Im gleichen Moment hören wir mit dem Streiten auf. Plötzlich können wir das Leben im Freien genießen und finden Spaß am Improvisieren. Auch nach Urlaubsende sind wir noch so begeistert von dieser Art des Reisens, dass wir eine Lebensversicherung abschließen, um für ein eigenes Fahrzeug zu sparen.

Sieben Jahre in Folge mieten wir uns Wohnmobile und reisen durch Italien, Spanien, Frankreich, Kanada und die Schweiz. Meistens auf der Suche nach optimalen Fluggebieten, denn Peter hat seine Leidenschaft fürs Drachenfliegen entdeckt. Kleinere und auch größere Katastrophen meistern wir nun schon routiniert: Festfahren im Schlamm, Schräglage an der Böschung, defekte Wasserpumpe, nicht schließende Kühlschranktür, undichte Fenster und eine nicht funktionierende Heizung bei 0 Grad. Intensive Erlebnisse lassen alle Widrigkeiten vergessen. Oft übernachten wir in völliger Einsamkeit auf einem Berg. Es gibt auf dem Campingkocher gebratene Kartoffelpuffer, Rotwein, und einen unglaublichen Sternenhimmel. Fledermäuse huschen über uns hinweg. Morgens taucht die aufgehende Sonne alles in rosafarbenes Licht. Beim Bad im eiskalten Gebirgsbach zieht sich die Kopfhaut erschrocken zusammen, aber wir jauchzen vor Vergnügen. Städte erleben wir hautnah. Verbringen die Nacht auf einem zentralen, bewachten Parkplatz, frühstücken in einer Bar, schlendern am Abend über die Piazza.

Ganz fabelhaft ergänzen sich reisen und fotografieren. Schon seit seiner Zeit bei der Marine widmet sich Peter diesem Hobby. Alben voller Fotos von Schiffen und Matrosen, von Meer und Sonnenuntergängen zeugen davon. Schwarzweiß, kühl, distanziert. Irgendwann greift der Virus auf mich über. Den Blick geschärft für außergewöhnliches Licht, interessante Details oder harmonische Landschaften, empfinde ich Fotografieren als eine Intensivierung der Reiseeindrücke. Zu Hause am Sortiertisch erleben wir die Reise ein zweites Mal. „Schau, da hast Du gerade ein Baguette gekauft. Das haben wir dann am Strand mit Käse und Salami verspeist.“ Unsere Bilder verarbeiten wir seit einigen Jahren in Multimedia-Präsentationen. Sehr arbeits- und oft auch streitintensiv, aber es macht Spaß.

Lange hält unsere Camper-Begeisterung an. Dann machen wir diese unsägliche Reise durch Frankreich. Schlechtes Wetter treibt uns immer weiter. In 18 Tagen mehr als viertausend Kilometer kreuz und quer durch das Land. Abwechselnd stehen wir im Stau oder verfahren uns hoffnungslos. Proportional zur sinkenden Stimmung nimmt unsere Streitfrequenz zu. Am Ende der Reise schwören wir uns: „Nie wieder Reisemobil!“ Lass uns mal ganz aufs Auto verzichten und eine Fahrradtour machen“, schlage ich vor. So radeln wir die nächsten Jahre entlang der Donau oder durch die Bretagne. Irgendwann entdecken wir unsere Liebe für Südafrika. Immer wieder zieht es uns dorthin. Sobald wir das Geld für die Reise zusammengespart haben, wird gebucht. Als nächstes Ziel sind Namibia und Botswana in konkreter Planung. Aber es soll anders kommen.

Ein Reisemobil, wie für uns gebaut

„Pat, schau dir das mal an. Da wird ein Reisemobil angeboten, das genau unseren Wünschen entspricht. Als wäre es für uns gebaut.“ Peter hat in ebay gestöbert und „unser Reisemobil“ entdeckt. Zögernd schaue ich mir das Angebot an. „Wer versteigert denn schon ein Reisemobil? Da ist doch etwas faul!“ Nach der Beschreibung und den Bildern trifft es genau unsere Vorstellungen: Zwei feste Betten machen abendliches Umbauen überflüssig. Toilette und Dusche sind voneinander getrennt. Große Dachluken sorgen für viel frische Luft und einen freien Blick in den Sternenhimmel. Genügend Stauraum, der große Küchenblock, die gemütliche Sitzgruppe, der große Spiegel und - der Clou - die eingebaute Waschmaschine überzeugen mich. Peter dagegen ist von den technischen Details begeistert: robustes MAN Busfahrgestell, 11,7 to zulässiges Gesamtgewicht, voll luftgefedert, Sieben-Liter-Motor mit 198 PS, Dieseltank mit 300 Liter Fassungsvermögen, Stromgenerator, riesige Frisch- und Abwassertanks, einen großen Motorroller in der Heckgarage, vollautomatische Satellitenantenne und noch einiges mehr. „Man müsste es sich mal anschauen.“ Aber die Versteigerungsfrist läuft schon am nächsten Tag ab. „Bisher hat niemand geboten, wahrscheinlich tut sich da auch nichts. Ich schreibe auf jeden Fall mal eine E-Mail, dass wir uns das Fahrzeug gern ansehen wollen.“

Bedauern am nächsten Tag: Das Reisemobil ist zu einem überraschend hohen Preis ersteigert worden. Ich hake die Angelegenheit sofort ab. Das gehört zu meinen Lebensprinzipien. Aufgewachsen in einer Familie, in der sich das völlig irrationale Einschätzen verpasster Chancen im häufigen Gebrauch der Wörter „hätte“ und „könnte“ ausdrückte, hatte ich mir schon früh geschworen: „Das machst du niemals!“ Als ich drei Tage später von der Arbeit nach Hause komme, empfängt mich Peter schon an der Haustür und strahlt: „Das Reisemobil ist doch noch zu haben. Da hat sich ein Spaßbieter einen Scherz erlaubt! Nach diesem Ärger will der Verkäufer jetzt nur noch direkt verkaufen. Am Wochenende haben wir einen Termin!“ Ich fühle mich überrumpelt und will gereizt einwenden, wir sollten uns doch vorher darüber klar werden, ob wir uns jetzt schon mit einem Reisemobil binden wollen. Da erinnere ich mich an die Sache mit dem Kanu. Das Markenprodukt wurde vor Jahren zu einem außerordentlich günstigen Preis angeboten. Damals konnte ich Peter überzeugen: „Das billigste Kanu ist zu teuer, wenn es dann nur in der Garage steht.“ Noch heute spricht Peter bedauernd von diesem entgangenen Schnäppchen und ergänzt stets mit vorwurfsvollem Blick in meine Richtung: „Wir hätten damals zugreifen sollen.“ Um ähnliche Reaktionen zu vermeiden, stimme ich also der Besichtigung des Reisemobils zu. „Aus dem Kauf wird sowieso nichts. Da muss es einen Haken geben“, sage ich am Abend zu meiner Freundin am Telefon.

Die Verkäufer heißen Herbert und Evelyn. Nach zwei schweren Herzinfarkten hat sich der liebenswerte, sympathische Mann zum Verkauf „seines Babys“ durchgerungen. Aufgeregt empfängt er uns und zeigt uns mit Begeisterung alle Details seines Traummobils. Es wurde exakt nach seinen Vorstellungen und Plänen gebaut. Immer wieder versagt ihm die Stimme. Wir spüren sein inneres Ringen, und es lässt uns nicht kalt. Geschichten aus seinem Leben und von seinen Reisen zwischen amüsanten Details: „Den Roller hatte ich zuerst. Das Wohnmobil wurde quasi um den Roller herum gebaut.“ Herbert lacht. Aber es ist ein trauriges Lachen. Er wollte noch so viele Reisen machen. Ein Energiebündel, wie seine Biographie erahnen lässt. Aufgewachsen im Schwarzwald, von Beruf Metzger, als Geselle in Köln hängen geblieben, Heirat, keine Kinder. Selbständigkeit. Mit Fleiß, Qualitätsprodukten und unternehmerischem Geschick bauen er und seine Frau einen Filialbetrieb auf. Schuften, gönnen sich nichts. Arbeit, immer nur Arbeit. Nach dem Tod seiner Frau, beschließt er, sein verdientes Geld auszugeben. Irgendwann lässt er dann das Reisemobil bauen. Mit glänzenden Augen erzählt er von seiner Reise zum Nordkap. Dann noch mal ein spätes Liebesglück. Mit seiner zweiten Frau will er ganz Europa und Nordafrika bereisen. Kurz vor der Abreise nach Marokko der erste Herzinfarkt. Kurz darauf der zweite. Und nun stehen wir hier und verhandeln über den Kauf seines Lebenstraumes. Natürlich hat Herbert es geschafft, uns zu begeistern. Allerdings gibt es einen Wermutstropfen: Das Fahrzeug erfordert einen LKW-Führerschein, und den haben weder Peter noch ich. Wir signalisieren trotzdem starkes Interesse und bitten um ein paar Tage Bedenkzeit.