Wie Tiere Menschen spiegeln - Die neun Arten des Spiegelns - Iljana Planke - E-Book

Wie Tiere Menschen spiegeln - Die neun Arten des Spiegelns E-Book

Iljana Planke

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Beschreibung

Der Begriff des "Spiegelns" wird für unterschiedliche Sachverhalte verwendet. Das führt leicht dazu. dass man sich beim Training, in der Therapie oder in Gesprächen missversteht. Dieses Buch gibt eine umfassende Übersicht über die vier Arten des persönlichen Spiegelns und die fünf Arten des nicht-persönlichen Spiegelns, die bei Tieren zu körperlichen Symptomen oder Verhaltensauffälligkeiten führen können. Alle neun Arten werden leicht verständlich und mit Fallbeispielen beschrieben. Die Beschreibungen können wie eine Checkliste verwendet werden, um die Ursache eines Problems herauszufinden. Für jede Art werden bewährte Lösungsansätze vorgestellt, die zum Ausprobieren einladen. Zu den vier Arten des persönlichen Spiegelns zählen beispielsweise das Spiegeln der Körpersignale und die Übertragung. Die kaum bekannten fünf nicht-persönlichen Spiegelarten sind das Spiegeln der karmischen Einflüsse, von familiären Disharmonien, von Ortsqualitäten, das kollektive Spiegeln und das Spiegeln der kosmischen Ebene. Es wird auch auf das anthropozentrische und das animalzentrische Spiegeln sowie auf das "Pingpong-Spiegeln" und das "Als-ob-Spiegeln" eingegangen. Die Autorin Iljana Planke lernte in ihren achtzehn Berufsjahren in ihrer Praxis Tausende Menschen und deren Tiere und damit auch die unterschiedlichen Sachverhalte kennen, die als "Spiegeln" bezeichnet werden. In Büchern werden oft nur ein oder zwei Arten dargestellt. Mit dem Buch möchte sie eine Übersicht über alle Spiegelarten geben. Dieses Buch ist ein erweiterter Auszug aus ihrem Buch "Tierkommunikation".

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Seitenzahl: 141

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Rechtliche Hinweise

Eine Weiterverwendung oder Vervielfältigung des Textes oder von Textauszügen ist nach dem Urhebergesetz nicht gestattet. Die Urheberrechte für den Buchtext liegen ausschließlich bei der Autorin.

Die Autorin oder der Verlag können nicht für Tier-, Personen-, Sach- oder Vermögensschäden haftbar gemacht werden, die aus der Anwendung der beschriebenen Methoden eventuell entstehen könnten. Als Leserin oder Leser dieses Buches verbleibt die Verantwortung für Ihre Handlungen und die Anwendung der vorgestellten Methode bei Tier oder Mensch ganz bei Ihnen.

Mögen alle Lebewesen glücklich sein.

INHALTSVERZEICHNIS

I. Die Spiegelmethode

II. Die vier Arten des persönlichen Spiegelns

Die 1. Art

Lösungsansätze

Die 2. Art

Lösungsansätze

Die 3. Art

Lösungsansätze

Die 4. Art

Lösungsansätze

III. Die fünf Arten des nicht-persönlichen Spiegelns

Das Spiegeln karmischer Einflüsse

Das familiäre Spiegeln

Das kollektive Spiegeln

Das geomantische Spiegeln

Das kosmische Spiegeln

IV. Das anthropozentrische und das animalzentrische Spiegeln

Die anthropozentrische Sicht

Die animalzentrische Sicht

V. Das Anwenden der Spiegelmethode

Übersicht über Bücher und Links

Quellenverzeichnis

Weitere Informationen

I. Die Spiegelmethode

Die Spiegelmethode wird eingesetzt, um die psychologischen, energetischen oder mentalen Ursachen von Problemen zu erkennen und abzubauen.

Sie entwickelte sich aus der klassischen Psychologie heraus und begann sich ungefähr seit den 1980er zu differenzieren. War anfänglich mit „Spiegeln“ nur die klassische Projektion gemeint, so benennt das Wort heutzutage mehreres. Der Begriff des „Spiegelns“ ist zu einem sogenannten Teekesselchen geworden, da damit Unterschiedliches bezeichnet wird. Das führt leicht dazu, dass man sich deshalb beim Tiertraining, in Gesprächen oder in der Therapie missversteht und aneinander vorbeiredet.

Eine Hundetrainerin meint mit „Spiegeln“ vielleicht die Reaktion des Tieres auf unbewusst gegebene Körpersignale der Halterin, der Tierarzt eine familiär-genetische Konstitution, die Tierkommunikatorin die kollektiven Einflüsse der Tierart auf ein Tier, der Pferdecoach die Projektionen vom Reiter auf sein Pferd und die Therapeutin die energetische Ebene.

In den letzten siebzehn Berufsjahren, in denen ich in meiner „Praxis für Tier und Mensch“ Hunderte Menschen und ihren Tieren begegnete, lernte ich unterschiedliche Sachverhalte kennen, die als „Spiegeln“ bezeichnet wurden.

Dieses Buch möchte eine Übersicht über die neun Arten des Spiegelns geben und praktische Lösungsansätze für jede Art vorstellen, die zum Ausprobieren einladen.

Die Beschreibungen können wie eine Checkliste für sich selbst, aber auch im beruflichen Kontext verwendet werden, um die Ursache eines Problems herauszufinden.

II. Die vier Arten des persönlichen Spiegelns

Die 1. Art des Spiegelns

Ein Tier spiegelt in seinen Reaktionen die Körpersignale, Gedanken und Gefühle Anderer

Bei dieser Art spiegeln sich in den Reaktionen des Tieres die Körpersignale, Gefühle und Gedanken Anderer wider. Diese Art wird auch mit „Widerspiegeln“, „Reaktion“ oder „Folgeverhalten“ bezeichnet. Als „Folgeverhalten“ deshalb, weil das Verhalten eines Tieres oder eines Menschen die nachvollziehbare „Folge auf ein Verhalten“ eines anderen ist.

Ein typisches Beispiel: Kommt der Halter nach Hause, ist der Hund beim Begrüßen immer fröhlich. Kommt die Halterin von ihrer Arbeit zur Tür herein, dann ist er eher zurückhaltend, obwohl es zwischen beiden die große Liebe ist und sie ihn auch hauptsächlich versorgt. Sie hat aufgrund ihrer Kindheit ein geringes Selbstwertgefühl und ist schnell verunsichert. Das scheint bei ihm in Form von Mikrosignalen anzukommen, weshalb er bei ihrer Begrüßung erst einmal abwartet. Ist sie nach einer Weile in der Wohnung in ihrem Element, wird er aufgeschlossen und kann nicht genug von ihr bekommen.

Tiere können beim Gegenüber allerkleinste Körpersignale erkennen, auf die sie dann entsprechend reagieren. Pferde vermitteln und erkennen innerhalb von Sekundenbruchteilen anderen Pferden unterschiedliche Aussagen. Diese über 170 wissenschaftlich untersuchten möglichen Aussagen setzen sich aus einer Mischung verschiedener Gesichtsausdrücke, Blicke, Lautäußerungen, Ohr-, Kopf-, Hals-, Körper- und Schweifhaltungen, Muskeltonus, Atemfrequenz, Atemgeräusche, Hufscharren, Standorte, Blickrichtungen und Bewegungsrichtungen zusammen. (1) Pferde beobachten nicht nur ihre Artgenossen intensiv, sondern natürlich auch die sie umgebenden Menschen. Beim Gerittenwerden empfangen sie als zusätzliche Informationen unter anderem noch die Nuancen der Gewichtsverlagerung, des Schenkeldrucks, des Zügelziehens und die Stimmungen in der Stimme.

Bei Studien wurden Pferden größere Fotos von Menschen vorgehalten, die entweder einen wütenden oder einen fröhlichen Gesichtsausdruck hatten. Einige Stunden später kam der abgebildete Mensch zum Pferd, diesmal mit einem neutralen Gesichtsausdruck. Die Pferde konnten sich alle daran erinnern, welchen Gesichtsausdruck dieser Mensch vorher gezeigt hatte, denn bei den Menschen mit den vormals wütenden Gesichtsausdrücken auf den Fotos bekamen sie einen erhöhten Blutdruck, scharrten oft nervös mit den Hufen und blickten sie überwiegend mit ihrem linken Auge an. Pferde schauen sich Bedrohungen, Unbekanntes oder Anzeichen von Gefahr vorwiegend mit ihrem linken Auge an und positive Reize eher mit dem rechten Auge. Das hängt mit der Verknüpfung ihrer Augen mit unterschiedlichen Gehirnbereichen zusammen, in denen bestimmte Informationen weiterverarbeitet werden. Personen, von denen sie vorher ein fröhliches Foto gesehen hatten, wurden primär mit dem rechten Auge angeschaut. Bei denen blieben sie außerdem entspannt. (2) Pferde und auch andere Tierarten wie Tintenfische, Schafe und Hunde erinnern sich sehr differenziert und noch lange an die Gesichtsausdrücke ihrer Artgenossen. Das ist für sie wichtig, um im sozialen Miteinander die richtigen Entscheidungen treffen zu können. (3) Deshalb versuchen Tiere auch die Gesichter und die Mikrosignale von Menschen genau zu deuten. (4)

Auch wir bekommen wie die Tiere Stress bei wütend aussehenden Erwachsenen und bleiben entspannt bei fröhlichen. Ein Fazit dieser Studie wäre: Möchte man ein gutes Verhältnis zu Pferden, Schafen, Hunden und Tintenfischen haben, dann sollte man sie anlächeln …

Auch Hunde lesen andere Hunde und uns Menschen anhand körperlicher Mikrosignale bis ins Kleinste aus. So bemerken Hunde nur anhand unserer Körpersignale von den letzten Minuten, dass man beabsichtigt, gleich vom Schreibtisch oder Sofa aufzustehen. (5) Deshalb stellen sie sich dann schon mal erwartungsvoll hin.

Ein Beispiel: Die Unsicherheit meiner neu aus dem Tierheim aufgenommenen Hündin Susi am Morgen spiegelte meine Unsicherheit. Denn ich war am Anfang unsicher, was zu tun war, wenn sie aufwachte und gleich hinauswollte. Das drückte sich auch in meiner Körperhaltung und in meinem Tonfall aus. Die ersten Tage mit ihr waren so abgelaufen: Anziehen und losgehen. Aber dann fragte ich mich, ob das bei ihr nicht dazu führen würde, dass sie am Ende immer schneller rauswollte? Also besser das Hinausgehen hinauszögern und vorher noch etwas in der Küche machen? Meine Rumeierei mit heute so und morgen so verunsicherte Susi. Sie versuchte jeden Morgen herauszubekommen, was heute dran war. Das tat ihr nicht gut. Also lud ich eine erfahrene Hundetrainerin ein, die uns still beobachtete. Sie meinte anschließend, bei Susis Daueraufregung sei es bestimmt hilfreich, wenn durch ein kleines Ritual für sie in den morgendlichen Ablauf Planbarkeit einziehen würde. Durch die nachvollziehbaren Erklärungen der Trainerin verschwand meine Unsicherheit.

Wäre sie sich als Trainerin unsicher gewesen, weil das vielleicht ein seltener Fall war, dann wäre ich am Ende wohl ebenfalls unsicher bezüglich ihres Trainingsplans gewesen. Aber so übertrug die Trainerin ihre Sicherheit, die bei ihr aufgrund vieler Erfahrungen entstanden war, auf mich und ich spiegelte ihr das mit meinem Verstehen zurück. Denn ein Spiegeln erfolgt auch bei positiven Impulsen.

Jetzt war ich klar darin, wie der Morgen aussehen sollte. Nun setzte ich mich mit Susi nach dem Aufstehen noch mal kurz aufs Sofa und ich atmete zwei Minuten ruhig vor mich hin. Auch wenn sie dabei bellend daneben saß. Dann erst die Schuhe an und rausgehen. Ich bemerkte, dass ich morgens eine andere Körperhaltung und Stimme hatte, weil ich voll hinter meinem Tun stand. Die ersten Tage war sie durch das Neue natürlich noch mehr verunsichert, aber nach einer Woche hatte sie den Ablauf begriffen und nach zwei Wochen war sie nicht mehr unsicher, sondern ebenfalls klar und sicher durch den jetzt eindeutigen Ablauf. Jetzt spiegelte ihre Sicherheit meine Sicherheit wider, die ich wiederum dank der Trainerin bekommen hatte.

Tier können außer auf unsere vielen Körper- und Stimmsignale auch auf unsere bewusst oder unbewusst ausgesandten mentalen Bilder und Emotionen eingehen. Die können in manchen Zusammenhängen neben den Körper- und Stimmsignalen sogar die prägnanteren Einflüsse sein.

Eine Halterin schilderte mir folgende Situation: „Mein Hund läuft entspannt mit schleifender Langleine vor mir her, er kann also gar nicht meine Körpersprache sehen oder meine Anspannung über die Leine vermittelt bekommen. Wenn wir uns anderen Hunden nähern, sehe ich schon vor meinem inneren Auge, wie er die Hunde gleich wieder angehen wird. Und was macht er? Er geht auf sie los und zeigt genau dieses Verhalten. Ist das seine eigene Reaktion oder ist das wegen meiner Gedanken?“

Das kann gut möglich sein. Es kann aber auch mit etwas anderem zusammenhängen, beispielsweise mit einer beim Vorbesitzer entstandenen Konditionierung, die der Hund so lange als eine der Situation angemessene Reaktion ausführt, bis eine neue Verhaltensweise beigebracht wurde. Es stimmt, dass innerlich gesagte Gedanken wie: „Er wird wieder auf sie losgehen!“ oder mental im Gehirn ablaufende Bilder von einem Tier wahrgenommen werden können. Vor allem, wenn ein umfangreiches innerliches Video mit der „Anleitung für das Zusammenbellen eines anderen Hundes“ per Gedankenkraft als Datei zu ihm hingeschickt wird. Wenn solche Gedanken und Bilder dann noch mit einer intensiven Emotion seitens der Halterin oder des Halters aufgebrezelt werden, werden sie aus der Flut von Tausenden menschlichen Gedanken pro Tag vom Gehirn des Tieres als besonders wichtig herausgefiltert. Sollte das Tier der Typ dafür sein, wird es diese mentalen Anweisungen ausführen.

Tiere setzen natürlich nicht alles um, was wir denken, denn sie haben einen eigenen Kopf. Deshalb kann man einem gechillten Tier oder einem störrischen Esel zwanzigmal senden, dass es Tempo machen soll, es wird davon unbeeindruckt sein eigenes Ding durchziehen. Auch ein soziales Tier wird sich nicht von Gedanken und Bildern á la „Du wirst jetzt bestimmt gleich auf den Hund da losgehen“ beeinflussen lassen und plötzlich anfangen, umgehend unsozial zu reagieren. Da müsste schon wesentlich mehr passieren …

Tiere könnten uns Menschen die ganze Zeit zusehen und unsere Körpersignale lesen und uns telepathisch zuhören. Allerdings schränken das drei Punkte ein:

Erstens haben Tiere von Natur aus, genauso wie wir Menschen, im Hirnstamm ein Neuronennetzwerk als Filter für Reize. Das ist das „Aufsteigende retikuläre Aktivierungssystem“, das ARAS. „Retikulär“ bedeutet „netzartig“. In diesem Kontrollzentrum werden:

a) die wichtigen von den unwichtigen Informationen getrennt

b) die als dringend eingestuften Wahrnehmungen zum aktiven Teil des Gehirns geschickt und die anderen erst einmal im Hintergrund abgespeichert

c) Informationen interpretiert und möglichst alles herausgefiltert, was im Widerspruch zu dem steht, was das Individuum normalerweise kennt und braucht, sodass es Entscheidungen schneller und effizienter treffen kann.

Und d) wird das Fassungsvermögen heruntergeschraubt, wenn zu viele Infos gleichzeitig kommen. (6)

So sorgt das ARAS beispielsweise auf dem Hundeplatz dafür, dass die rufende Halterin und die anderen Hunde überhört werden, wenn der Hund völlig auf seinen liebsten Spielgefährten fokussiert ist. Das Gleiche macht auch das menschliche ARAS, wenn es die Kneipengeräusche sowie die Gespräche der anderen ringsherum bei einem intensiven Zweiergespräch ausblendet und man sie nicht mehr wahrnimmt. Auf dem Hundeplatz kann man sich etwas trösten, indem man zu sich selbst sagt, es liegt nicht an einem selbst und nicht daran, dass ein Tier nicht will, sondern einfach nur an seinem gut funktionierenden ARAS. In anderen Situationen wie in der Stadt oder im Wald sieht das natürlich anders aus, da muss ein Rückruf klappen. Für einen gelingenden Rückruf muss das Signal, das man setzt, stärker als das ARAS sein oder es muss im ARAS sofort als sehr wichtiger Reiz herausgefiltert und zur Weiterverarbeitung an das Gehirn geschickt werden. Das kennen wir auch aus unserem Alltag: Ein Kind „träumt“ während der Schulstunde vor sich hin und bekommt weder das Gesagte noch das Gesehene wie das Aufschlagen der Hefte ringsherum mit. Im Zug hört man nicht mehr die Unterhaltung der anderen um sich herum, obwohl sie immer noch reden. Das passiert dank des ARAS, dem man zu verstehen gab, dass das andere nicht mehr wichtig ist. Daraufhin stellt es sich diesbezüglich auf Standby. Einen sehr wichtigen Reiz wie die Ansage der Station, bei der man aussteigen muss, filtert es aber aus der Geräuschkulisse heraus. Da ist man sofort hellwach, wenn man den Ortsnamen hört.

Das ARAS schützt das Gehirn vor einer Reizüberflutung. Kommt das ARAS mit dem Filtern nicht mehr hinterher, wie das bei Tieren mit einem hohen Stresslevel oder bei Menschen im Großraumbüro, mit der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung ADHS oder mit einer Hochsensibilität oftmals der Fall ist, dann wird das für den Organismus leicht zu einem Problem, deren Folgen sich im Körperlichen und Emotionalen äußern.

Zweitens hat ein Mensch jeden Tag durchschnittlich rund 60.000 Gedanken, wovon im Allgemeinen rund 70 % nebensächlich-flüchtig, rund 25 % destruktiv und rund 5 % aufbauend oder kreativ sind. (7) Da dürfte es für ein Tier schon in einem Ein-Personen-, geschweige denn in einem Mehr-Personen-Haushalt schwer werden mit dem dauerhaften Zuhören.

Drittens: Wenn Tiere mit ihren eigenen Interessen beschäftigt sind, wenn sie spielen, futtern, etwas Spannendes gefunden haben, sich mit ihresgleichen unterhalten oder durch etwas Interessantes abgelenkt sind, dann achten sie kaum noch auf uns, außer man setzt einen für sie starken Reiz.

Wenn ich mit meiner Hündin Susi im Auto fuhr, sah sie ganz interessiert aus dem Fenster und hörte mir nicht mehr zu. Erst wenn ich sie berührte, also einen Reiz setzte, der sie vom Draußen ablenkte, richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf mich.

Von diesen drei Punkten einmal abgesehen, achten Tiere natürlich schon auf das, was wir machen, denken und beabsichtigen. Manche mehr, manche weniger, je nach Interesse und Notwendigkeit. Deshalb wissen manche Tiere von geplanten Besuchen, Tierarztbesuchen, Reisen und Vorhaben, weil sie diese Infos entweder an unseren Körpersignalen und Veränderungen im Umfeld wahrgenommen haben oder weil sie die telepathisch aufgeschnappt hatten.

Wie dieser Kater: Eine Bekannte machte eine Tierkommunikation mit dem Foto eines ihr unbekannten Katers. Der erzählte ihr während des Gespräches von einem Klavier, auf welchem er sich schon liegen sah. Sie schrieb mir: „Das Klavier gibt es nicht, aber die Halterin, die ich persönlich nicht kenne, meinte, sie wünsche sich eins und sie erzähle ab und an auch davon.“

Was sie selber betrifft, das bekommen Tiere in der Regel mit.

Für Katze Mia gibt es drei topwichtige Reize, die sie beziehungsweise ihr ARAS sofort hellwach werden lassen. Das ist erstens, wenn ihre Leute die Wohnungstür aufschließen, zweitens, wenn eine Leckerlitüte raschelt und drittens, wenn das Wort „Tierarzt“ fällt. Mit Letzterem verbindet sie den einzigen für sie ungeheuer unangenehmen Ort. Aber wenn ihr Ralf und ihre Sabine sich im Plauderton miteinander unterhalten, fällt das bei ihr unter: „Ist das laaaangweilig. Davon schlaf ich gleich ein.“

Das Gleiche kennen auch Schulkinder aus dem Unterricht oder wir Erwachsene bei Besprechungen. Kein interessanter Reiz, keine Relevanz, kein Erfassen im Gehirn. Das ARAS wird auf Durchzug gestellt, sodass sich das Körpersystem im sinnvollen Energiesparmodus befindet. Bis es sich wieder durch einen bedeutungsvollen Reiz anschaltet, zum Beispiel durch das schöne Wort: „Pause!“

Sabine meinte, Mia wüsste immer, wenn es zum Tierarzt gehen soll und wäre dann jedes Mal wie von Zauberhand verschwunden. Sie sagen das Wort meist schon gar nicht mehr laut. Aber natürlich denken Ralf und Sabine es noch mit aufgeladener Intensität und sehen die Autofahrt und die Praxis vor ihren inneren Augen, wenn sie das miteinander besprechen und Sabine telefonisch den Termin bucht. Kennt man die Telepathie, dann weiß man, dass es ausreichen kann, wenn Infos mental in den Äther geschickt werden. Das verbale Äußern eines Gedankens ist nur ein zusätzliches Verstärken der gedachten und damit ausgesandten mentalen Information. Denkt man im Alltag ab und an mal an einen Tierarztbesuch nach dem Motto „man müsste mal irgendwann wieder hin“, dann wird das an der Katze vorbeirauschen. Aber wenn diese Gedanken intensiv sind, weil sie mit einer glasklaren Absicht und mit Gefühlen unterlegt sind á la „Nächste Woche an meinem freien Tag machen wir das! Puh, hoffentlich klappt alles!“, dann werden sie quasi ganz dick unterstrichen in Riesenbuchstaben mental in den Äther ausgesandt. So etwas wird das ARAS von Mia sofort aus all den Tausenden Gedanken herausfiltern und als sehr wichtige Information einstufen und in den aktiven Teil ihres Gehirns senden. Das heißt, Mia wird diesbezüglich nun hellwach sein und darauf reagieren.

Vom Biologischen her gibt es nur drei Verhaltensmöglichkeiten für Tiere und Menschen, wenn es im Leben eng wird. Diese drei Möglichkeiten sind die sogenannten „Überlebensstrategien“: 1. Angriff, 2. Flucht, 3. Erstarren. Auf Englisch: Fight, Flight, Freeze. Bisher entschied sich Mia, weil sie nicht so der Typ für 1. ist, immer für 2. und 3., also für die Flucht in ein Versteck und dort dann so lange mucksmäuschenstill auszuharren, bis die Gefahr vorüber war.

In seinem Buch „Der siebte Sinn“ berichtet Dr. Rupert Sheldrake von einer Umfrage unter 65 Tierarztpraxen. Demnach wurden bei 64 Praxen regelmäßig kurzfristig die gebuchten Termine von Katzenhalterinnen und Katzenhaltern abgesagt, weil deren Wohnungsoder Freigängerkatze beim Losfahrenwollen urplötzlich nicht mehr auffindbar war. Die 65. Praxis vergab aus diesem Grund gar keine festen Termine mehr für Katzen.