8,49 €
Women Empowerment – Frauen, die andere Frauen inspirieren und stärken – liegt voll im Trend. Ob Hanna Arendt, Luise von Preußen oder Sophie Scholl – jede dieser besonderen Frauen hatte die Kraft, sich gegen alle Widrigkeiten durchzusetzen und sich ihren Platz in der Geschichte zu erkämpfen. Durch liebevolle Illustrationen und eingängige Texte bekommt jede der Frauen in Wild, frei und wunderbar die Aufmerksamkeit, die sie verdient. Diese 50 spannenden Porträts, mit besonderem Augenmerk auf Frauen aus der deutschen Geschichte, bieten wunderbare Beispiele historischer Persönlichkeiten, an denen sich unabhängige Mädchen orientieren können, um ihren Träumen zu folgen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 95
Veröffentlichungsjahr: 2018
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.
Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Für Fragen und Anregungen:
Originalausgabe
1. Auflage 2018
© 2018 by mvg Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH,
Nymphenburger Straße 86
D-80636 München
Tel.: 089 651285-0
Fax: 089 652096
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Redaktion: Claudia Lück (Lück Redaktion)
Umschlaggestaltung: Laura Osswald
Umschlagabbildung: Shutterstock/Julia Henze
Illustration & Satz: Mayumi Bockhold
Hintergründe: Shutterstock (Seite 23, 25, 27, 29, 31, 35, 37, 47, 49, 51, 55, 59, 61, 63, 77, 79, 81, 87, 93, 95, 101, 109)
Druck: Firmengruppe APPL, aprinta Druck, Wemding
eBook: ePubMATIC.com
ISBN Print 978-3-86882-971-6
ISBN E-Book (PDF) 978-3-96121-278-1
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-96121-279-8
Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unterwww.mvg-verlag.de
Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.m-vg.de
Für alle Mädchen, die Großes vorhaben.
Inhalt
Vorwort
Angela Merkel
Steffi Graf
Käthe Kollwitz
Dunja Hayali
Bertha Benz
Anne Frank
Bertha von Suttner
Sisi von Österreich
Carla del Ponte
Luise von Preußen
Doris Dörrie
Christiane Nüsslein-Volhard
Nena
Carmen Thomas
Annette von Droste-Hülshoff
Freya Hoffmeister
Alice Schwarzer
Clärenore Stinnes
Anke Schäferkordt
Valeska Gert
Bärbel Bohley
Elly Beinhorn
Hildegard Knef
Ida Pfeiffer
Friede Springer
Esther Bejarano
Katharina die Große
Jil Sander
Marion Gräfin Dönhoff
Gerlinde Kaltenbrunner
Käthe Kruse
Elke Heidenreich
Hannah Arendt
Romy Schneider
Uschi Obermaier
Marie Antoinette
Pina Bausch
Rosa Luxemburg
Marlene Dietrich
Hildegard von Bingen
Ingeborg Bachmann
Clara Schumann
Julia Jäkel
Maria Reiche
Sophie Scholl
Lilo Pulver
Maria Sybilla Merian
Nelly Sachs
Regina Halmich
Helene Fischer
Liebe Leserin,
dieses Buch erzählt die wahren Lebensgeschichten von 50 Frauen, die alle auf ihre Weise besonders sind. Manche waren in der Schule schon erfolgreich, an anderen sind Eltern und Lehrer schier verzweifelt. Eines ist ihnen gemeinsam: Sie haben sich getraut, an ihre Ziele zu glauben und diese zu verfolgen. So unterschiedlich ihre Wege sind, alle haben gelernt, auch gegen Widerstände an dem eigenen Traum festzuhalten und Niederlagen zu überwinden. Sie sind nicht perfekt, das ist niemand. Aber ihre Geschichten geben uns vielleicht den Mut, unseren eigenen Weg zu gehen. Auch wenn es manchmal schwer ist.
Viel Spaß beim Lesen!
ANGELA MERKEL
DIE MÄCHTIGSTE FRAU DER WELT
Viele nennen Angela Merkel nicht »Angela Merkel« oder »Angela« sondern »Merkel«. Angela hat viele Gegner, aber noch viel mehr Anhänger. Ihre besonnene und vernünftige Art mit Dingen umzugehen, finden die meisten Deutschen gut und haben deshalb Angelas Partei, die CDU, gewählt. Sie ist seit vielen Jahren Kanzlerin und damit so etwas wie die Chefin von Deutschland, als erste Frau. Die ganze Welt kennt sie.
Noch lange bevor Friseure in Hongkong, Verkäuferinnen in Buenos Aires und Computerfachleute in San Francisco über Angela reden, zieht ihre Familie von Hamburg nach Templin in die damalige DDR. Der Vater, ein evangelischer Pastor, hat dort Arbeit gefunden. Die kleine Angela ist ein kluges, aber zurückhaltendes Mädchen. Besonders in Mathe und den Naturwissenschaften, aber auch in Russisch ist sie gut, ihr Abitur legt sie mit der Durchschnittsnote 1,0 ab, anschließend studiert sie Physik und bekommt auch dort nur Spitzennoten. Während des Studiums heiratet sie Ulrich Merkel. Von ihm hat sie auch den Namen – ihr Geburtsname ist Kasner – den sie auch nach der Scheidung 1982 weiter behält. Seit 1998 ist sie mit dem Chemie-Professor Joachim Sauer verheiratet. Im Zuge der Auflösung der DDR und der Wiedervereinigung der beiden Deutschlands wird Angela politisch aktiv und steigt in der Partei CDU schnell auf. 1991 ist sie Frauenund Jugendministerin, drei Jahre später Umweltministerin, nach weiteren vier Jahren Generalsekretärin der CDU und damit in der Chefetage ihrer Partei angekommen. Als es im Jahr 1999 einen großen Streit um den Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl und damaligen CDU-Vorsitzenden gibt, übernimmt Angela seinen Job und leitet die Partei. 2005 wird sie Bundeskanzlerin. Besonders über zwei Entscheidungen von ihr wird viel diskutiert. Nach dem Atomkraftwerk-Unglück im japanischen Fukushima 2011, bei dem 18.000 Menschen sterben, beschließt Angela den Ausstieg aus der Atomenergie für Deutschland. Im September 2015 entscheidet Angela dann, Tausende vor Kriegen geflüchtete Menschen nach Deutschland zu lassen, die vor den Grenzen festsitzen. Das finden viele Menschen richtig, aber andere regen sich sehr darüber auf. Sie befürchten Probleme, wenn zu viele Flüchtlinge da sind. Angela aber steht hinter ihrer Entscheidung, anderen in einer Notsituation zu helfen und sagt allen, die daran zweifeln: »Wir schaffen das!«
17. JULI 1954 IN HAMBURG
STEFFI GRAF
DIE BESTE DEUTSCHE TENNISSPIELERIN
Das Wunderkind des Tennis, wie Steffi auch genannt wird, hat über 100 Turniersiege errungen im Laufe ihrer Karriere. Zählt man ihre Finalgegnerinnen auf, erhält man so eine Art Hitliste der weiblichen Tennisstars, von Martina Navrátilová über Gabriela Sabatini bis Martina Hingis. Steffis Spiel ist kraftvoll und schnell, und vor allem ihre hammerharte Vorhand – also wenn der Ball mit der Vorderseite des Schlägers gespielt wird – flößt ihren Gegnerinnen großen Respekt ein.
Wie wird man Tennisstar? Man braucht vor allem Menschen, die Talent entdecken und fördern können. Bei Steffi ist es ihr Papa Peter. Der spielt selbst Tennis und ist Trainer, er drückt der kleinen Steffi schon mit drei Jahren einen Schläger in die Hand. Mit sieben gewinnt sie ihre ersten Titel. Als sie elf ist, darf sie gegen erwachsene Profi-Spielerinnen antreten – die sich richtig anstrengen müssen, um gegen die Kleine zu gewinnen. Dass aus der mal was wird, ist allen klar. Steffi wird mit 13 Profispielerin, auf der Weltrangliste der besten Spielerinnen gelistet und darf die Schule verlassen. Ihr Vater steht zu der Zeit ein bisschen in der Kritik, denn viele Leute sind der Meinung, dass Steffi noch zu jung ist für das harte Leben eines Tennisprofis. Aber Peter und Steffi sind beide ganz sicher, dass es die richtige Entscheidung ist, und dass Steffi damit glücklich wird. 1989 gewinnt sie das berühmte Tennisturnier im britischen Wimbledon, ebenso wie ihr deutscher Teamkollege Boris Becker. Viele sagen, dass dies der größte Tag im deutschen Tennis ist.
Es läuft für Steffi, bis zum Ende ihrer Karriere 1999 ist sie ein Tennis-Superstar. Aber es gibt zwei schlimme Ereignisse in ihrem Leben. Während eines Turniers in Hamburg 1993 sticht ein psychisch kranker Steffi-Fan ihrer Gegnerin Monica Seles ein Messer in den Rücken. Und dann hat ihr Papa wohl nicht für alle Einkünfte seiner Tochter richtig die Steuern bezahlt – und muss ins Gefängnis. Obwohl viele Peter Graf kritisieren, steht Steffi immer zu ihrem Vater. Was die Menschen an Steffi mögen, sind nicht nur ihre Leistungen auf dem Platz, sondern vor allem ihre freundliche, bescheidene und zurückhaltende Art. Sie wird fünfmal Deutschlands Sportlerin des Jahres und gilt vielen als Vorbild. Ihre große Liebe findet sie auch im Tennis: 2001 heiratet sie den berühmten US-Spieler André Agassi und bekommt mit ihm zwei Kinder.
14. JUNI 1969 IN MANNHEIM
KÄTHE KOLLWITZ
KÜNSTLERIN DER TRAUER
Knapp 18 Jahre alt ist Käthes Sohn Peter, als er im Ersten Weltkrieg stirbt. Das Ereignis hat sie geprägt wie kein anderes und ihm ist die Skulptur »Trauerndes Elternpaar« gewidmet: ein Mann und eine Frau, jeweils auf einem Sockel nebeneinander, in unendlicher Trauer verharrend, jeder für sich.
Käthe ist Bildhauerin, und ihre Werke zeigen eine unbequeme Wahrheit: Krieg, Tod, Trauer, Armut, Verzweiflung. Vor allem das Leid der Menschen bewegt die Künstlerin Käthe. Nicht jedem gefällt, dass sich eine begabte junge Frau mit diesen Dingen beschäftigt, zu Käthes Zeiten sollen Mädchen ein heiteres Wesen zeigen und das Gute hervorheben. Doch Käthe geht ihren eigenen Weg. Sie hat Glück, dass ihr Vater ihr künstlerisches Talent fördert und ihr eine Ausbildung ermöglicht, zunächst in Berlin, dann zuhause in Königsberg und schließlich in München. Sie heiratet den Arzt Karl Kollwitz und zieht mit ihm nach Berlin, die beiden bekommen zwei Söhne. Auf der Großen Berliner Kunstausstellung darf sie 1898 ihre Radierungen – eine künstlerische Drucktechnik – zeigen, auf denen arme Weber gegen ihre Ausbeutung kämpfen. Altmodischen Menschen gefallen die düsteren Motive nicht, die so echt wirken, dass es einen fast erschreckt. Sie wollen lieber eine heile, schöne Welt sehen. Käthe ist aber kein schlecht gelaunter Trauerkloß, im Gegenteil. Sie hat ein mitreißendes lautes Lachen, im Atelier bewegt sie sich mit Energie und Elan, und auf Feiern tanzt und singt sie ausgelassen. Künstler, Schriftsteller und Politiker, die sich für das Leid der armen Leute interessieren und gegen Ungerechtigkeit sind, erkennen in Käthes Werken ihre Forderung nach mehr Solidarität und Unterstützung von benachteiligten Menschen. Käthes Kunst wird von ihnen also auch politisch verstanden. Wenn sie leidende Menschen zeigt, so macht sie auf deren schreckliche Situation aufmerksam.
Als die Nationalsozialisten unter Adolf Hitler an die Macht kommen, stellt sich Käthe mutig gegen sie. Einige ihrer Werke werden von den Nazis »Entartete Kunst« genannt, als »krank« bezeichnet und einfach verboten. Nach dem Tod ihres Mannes zieht Käthe 1944 um nach Moritzburg, wo eine Gedenkstätte noch heute an sie erinnert. Das Käthe-Kollwitz-Museum in Berlin zieht 2019 um in ein neues Quartier.
8. JULI 1867 IN KÖNIGSBERG, HEUTE RUSSLAND - 22. APRIL 1945 IN MORITZBURG
DUNJA HAYALI
TV-JOURNALISTIN MIT HUND
Der wichtigste Mensch in Dunjas Leben ist Emma – ihr Hund. Der Golden Retriever schläft in ihrem Bett und ist die Hauptfigur in einem Buch von ihr. Emmas Namen hat sie sich auf Arabisch aufs Handgelenk tätowieren lassen und den Schriftzug sogar mal dem amerikanischen Präsidenten Barack Obama gezeigt. Was man nicht gleich sieht: Dunja hat jede Menge Tattoos. Bei aller Offenheit behält sie sich vor, nicht jedes Detail aus ihrem Leben zu verraten. Gar nicht so einfach.
Wenn man selbst in der Öffentlichkeit steht, schauen die Leute ganz genau hin, und oft interessiert sie das Private am allermeisten. Zum Beispiel, mit wem jemand zusammen ist. Aber über ihre Beziehungen spricht Dunja nicht vor laufenden Kameras. Warum auch? Bei ihren Moderationen, Interviews und Fernsehauftritten geht es um Politik, Sport und Themen, die alle Menschen bewegen, oftmals auch Dinge, über die richtig gestritten wird. Dunjas freundliche, kluge und direkte Art zu fragen, finden die Zuschauer toll. Es braucht ja eine Menge Mut, Politikern und mächtigen Menschen kritisch entgegenzutreten. Dunja lässt sich nicht einschüchtern, und sie wehrt sich auch gegen die vielen Hater, die ihr zusetzen. Weshalb ist sie das Ziel von Hass? Dunja weiß, dass die Gemeinheiten und die Hetze eigentlich nichts mit ihrer Person zu tun haben – die Leute kennen sie ja nicht einmal persönlich. Aber es setzt ihr zu. Bei einem besonders beleidigenden Brief hat sie mit einem Rotstift die Fehler markiert und ihn mit Kommentaren ins Internet gestellt. Für ihre emotionale Rede gegen Fremdenhass bei einer Preisverleihung 2016 erhält sie stehenden Applaus, zwei Jahre später wird sie mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Dunja, deren Eltern aus dem Irak nach Deutschland gekommen sind, wächst in Nordrhein-Westfalen auf. Sie studiert an der Sporthochschule in Köln und wird zunächst Sportmoderatorin. Dann absolviert sie ein Volontariat und moderiert von da an auch Nachrichtensendungen, unter anderem das heute journal und das Morgenmagazin im ZDF. Beide Sendungen werden von sehr vielen Menschen gesehen, ebenso wie die beliebte Sport-Sendung das aktuelle sport-studio, für das sie seit August 2018 vor der Kamera steht. Dunja treibt viel Sport, sie ist leidenschaftliche Motorradfahrerin und liebt Tauchen, Surfen, Ski- und Snowboardfahren.
6. JUNI 1974 IN DATTELN
BERTHA BENZ
ERFINDERIN DER AUTOWERBUNG