Wilsberg und der tote Professor - Jürgen Kehrer - E-Book

Wilsberg und der tote Professor E-Book

Jürgen Kehrer

3,9

Beschreibung

Ein Fachmann für Geheimsprachen mit unsittlichen Geheimnissen ... Erst mit Verzögerung registriert Georg Wilsberg, dass er den letzten Augenblick im Leben des Professors Günter Kaiser fotografisch festgehalten hat. Eine Kugel beendet jäh den Versuch des Sprachwissenschaftlers, sich einer Studentin unsittlich zu nähern - und aus dem schlichten Überwachungsauftrag, den die Professorengattin dem Detektiv erteilt hat, ist ein Mordfall geworden. Unter dem Titel 'Doktorspiele' vom ZDF verfilmt!

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Erst mit Verzögerung registriert Georg Wilsberg, dass er den letzten Augenblick im Leben des Professors Günter Kaiser fotografisch festgehalten hat.

Eine Kugel beendet jäh den Versuch des Sprachwissenschaftlers, sich einer Studentin unsittlich zu nähern – und aus dem schlichten Überwachungsauftrag, den die Professorengattin dem Detektiv erteilt hat, ist ein Mordfall geworden.

Jürgen Kehrer

E-Book © 2013 by GRAFIT Verlag GmbH

Printausgabe © 2002 by GRAFIT Verlag GmbH

Chemnitzer Str. 31, D-44139 Dortmund

www.grafit.de, [email protected]

Alle Rechte vorbehalten.

Umschlagzeichnung: Peter Bucker

eISBN 978-3-89425-898-6

Der Autor

Jürgen Kehrer wurde 1956 in Essen geboren. 1974 von der Zentralen Vergabestelle für Studienplätze nach Münster geschickt, fand er das Leben in dieser Stadt bald so angenehm, dass er noch heute dort wohnt.

1990 erschien sein erster Kriminalroman Und die Toten lässt man ruhen. Damit nahm die beeindruckende Karriere des sympathischen, unter chronischem Geldmangel leidenden, münsterschen Privatdetektivs Georg Wilsberg ihren Anfang. Bis heute sind siebzehn weitere Wilsberg-Romane erschienen. 1995 wurde Wilsberg für das Fernsehen entdeckt und ermittelt seitdem auch regelmäßig in der Samstagabendkrimireihe im ZDF.

I

Ich mochte Professor Günter Kaiser nicht. Dabei kannte ich ihn nicht einmal. Ich beobachtete ihn aus rund fünfzig Metern Entfernung, auf dem kleinen Monitor meiner Digitalkamera. Von dem Gebäude des Aegidiimarktes, in dessen Treppenflur ich stand, hatte ich einen guten Einblick in Kaisers Zimmer auf der anderen Seite der Johannisstraße.

Kaiser war Professor für Sprachwissenschaft am Philologischen Fachbereich der Westfälischen Wilhelms-Universität. Außerdem betatschte er gerne Frauen. Drei Stunden hatte ich im Treppenhaus zugebracht, und im Moment fotografierte ich bereits seinen zweiten Versuch, dieser Neigung nachzugehen.

Die erste Frau, der er unter die Bluse gegriffen hatte, schien zum Personal des Instituts zu gehören. Die Art, wie sie miteinander redeten, ließ darauf schließen, dass sie sich schon lange kannten. Zuerst hatten sie offenbar Themen besprochen, die ihre Arbeit betrafen. Die Frau wirkte sachlich und konzentriert, sie strahlte eine gewisse Kühle aus, wozu die weiße Bluse, der graue Rock und die hochgesteckten Haare beitrugen. Vielleicht war das aber auch nur ihre Strategie, den Professor nicht unnötig zu reizen.

Als er hinter sie trat und seine breite Hand an ihren Hals legte, versteifte sich ihr Rücken kaum merklich. Sie drehte den Kopf und ich sah ihr gefrorenes, halb spöttisches Lächeln. Sie schien die Berührung erwartet zu haben und als ähnlich angenehm zu empfinden wie den morgendlichen sauren Geschmack im Mund.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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