Wunder der Liebe - Karin Bell - E-Book
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Wunder der Liebe E-Book

Karin Bell

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Beschreibung

Vom kleinen Buchclub zum großen Glück
Der dritte Band der Liebesroman-Reihe rund um die charmante Kleinstadt Little Falls

Die junge Autorin Isabelle kehrt nach Little Falls zurück, um ihre Großmutter beim Aufbau eines Buchclubs zu unterstützen und gleichzeitig Informationen für ihr eigenes Buch zu sammeln. Doch dann durchkreuzt der übereifrige Sheriff Chase ihre Pläne, als er plötzlich bei ihrer Lesung im Park auftaucht und fest entschlossen ist, den Buchclub aufzulösen. Als wäre das nicht schon genug, ist Chase auch noch derjenige, bei dem sie ihr Praktikum absolvieren soll. Kann die Situation überhaupt noch schlimmer werden?

Chase hat nie viel für Bücher übrig gehabt. In seiner Jugend lockte ihn der Buchladen lediglich mit den besten Snacks an. Dass nun ausgerechnet Bücherwurm Isabelle an seiner Seite arbeitet, stellt für ihn eine lästige Angelegenheit dar, die er so schnell wie möglich hinter sich lassen möchte. Doch dann erkennt Chase, dass Isabelle ganz anders ist als die Frau, die er hinter ihren Büchern vermutet hätte – bis er eine handgeschriebene Notiz von ihr findet, die alles auf den Kopf stellt …

Dies ist eine überarbeitete Neuausgabe des bereits erschienenen Titels Wiedersehen in Little Falls.

Weitere Titel dieser Reihe
Neuanfang der Liebe (ISBN: 9783987788864)
Wiedersehen der Liebe (ISBN: 9783987789380)

Erste Leser:innenstimmen
„Eine wunderschöne romantische Liebeskomödie, die nicht nur die Liebe zu Büchern thematisiert.“
„Ich habe diese Romance an einem Stück durchgelesen.“
„Liebe, Humor und Bücher vereint in einem Liebesroman – was will man mehr?“
„Isabelle und Chase habe ich sofort ins Herz geschlossen – zwei sehr authentische Charaktere.“

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Seitenzahl: 358

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Über dieses E-Book

Die junge Autorin Isabelle kehrt nach Little Falls zurück, um ihre Großmutter beim Aufbau eines Buchclubs zu unterstützen und gleichzeitig Informationen für ihr eigenes Buch zu sammeln. Doch dann durchkreuzt der übereifrige Sheriff Chase ihre Pläne, als er plötzlich bei ihrer Lesung im Park auftaucht und fest entschlossen ist, den Buchclub aufzulösen. Als wäre das nicht schon genug, ist Chase auch noch derjenige, bei dem sie ihr Praktikum absolvieren soll. Kann die Situation überhaupt noch schlimmer werden?

Chase hat nie viel für Bücher übrig gehabt. In seiner Jugend lockte ihn der Buchladen lediglich mit den besten Snacks an. Dass nun ausgerechnet Bücherwurm Isabelle an seiner Seite arbeitet, stellt für ihn eine lästige Angelegenheit dar, die er so schnell wie möglich hinter sich lassen möchte. Doch dann erkennt Chase, dass Isabelle ganz anders ist als die Frau, die er hinter ihren Büchern vermutet hätte – bis er eine handgeschriebene Notiz von ihr findet, die alles auf den Kopf stellt …

Dies ist eine überarbeitete Neuausgabe des bereits erschienenen TitelsWiedersehen in Little Falls.

Impressum

Überarbeitete Neuausgabe März 2024

Copyright © 2024 dp Verlag, ein Imprint der dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH Made in Stuttgart with ♥ Alle Rechte vorbehalten

E-Book-ISBN: 978-3-98778-939-7 Taschenbuch-ISBN: 978-3-98778-948-9

Copyright © 2022, dp Verlag, ein Imprint der dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH Dies ist eine überarbeitete Neuausgabe des bereits 2022 bei dp Verlag, ein Imprint der dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH erschienenen Titels Wiedersehen in Little Falls (ISBN: 978-3-96817-826-4).

Covergestaltung: ArtC.ore-Design / Wildly & Slow Photography unter Verwendung von Motiven von stock.adobe.com: © Roman, © Altair Studio, © Ms VectorPlus, © Anime & Nature Lektorat: Carolin Diefenbach

E-Book-Version 20.09.2024, 11:06:49.

Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Sämtliche Personen und Ereignisse dieses Werks sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen, ob lebend oder tot, wären rein zufällig.

Abhängig vom verwendeten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.

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Wunder der Liebe

Vorwort

Für die Neuauflage meiner Little Falls-Reihe habe ich mir ein ganz besonderes Vorwort überlegt.

Leider gibt es keine offizielle Tourismus-Seite meiner fiktiven Kleinstadt, aber so könnte sie in etwa aussehen.

Viel Spaß beim Lesen und einen schönen Aufenthalt wünscht

Karin Bell

Unternehmungen im Sommer

Little Falls bietet sich perfekt für einen erholsamen Sommerurlaub an. Hier können Sie noch ganz ungestört entspannen und die Natur genießen.

Entdecken Sie die unberührten Wasserfälle, die unserer Stadt ihren schönen Namen gegeben haben.

Die Top 5 im Sommer

1. Öffentlicher Buchclub am Pavillon

2. Besuch des Strandbads am Little Pond

3. Gemütliches Barbecue im Park (Anmeldung bitte über Larry Marsh)

4. Besuch der Stadtversammlung – auf Ihre Verantwortung ;-)

5. Eisgekühlte Milchshakes in Cole’s Diner

Prolog

Isabelle

Etwas scheu sah sich Isabelle im Buchladen ihrer Grandma um, in dem es an diesem Sonntagnachmittag geradezu von Kindern wimmelte. Nahezu fremden Kindern, die sie eigentlich nur vom Sehen kannte, wenn sie ihre Großeltern in Little Falls für ein paar Tage besuchte. Die meisten von ihnen waren um einiges älter als sie, bis auf diesen Jungen im Woody-Kostüm samt Cowboyhut, von dem sie wusste, dass er Chase hieß und zwei ältere Brüder hatte.

Argwöhnisch beobachtete sie den Jungen mit den Grübchen, der erneut einen verstohlenen Blick auf das einladende Buffet warf, das ihre Grandma Josephine für später vorbereitet hatte. Pah, von wegen Märchenstunde. Sie hatte diesen kleinen Hosenscheißer bereits durchschaut. Sie war sich ziemlich sicher, dass er nur wegen der Snacks hier war, und nicht um eine gute Story zu genießen.

Isabelle setzte sich nun ebenfalls auf eines der dicken Kissen am Boden und sah erwartungsvoll zu ihrer Grandma, die bereits in ihrem gemütlichen Sessel Platz genommen hatte.

„Herzlich willkommen, meine kleinen Bücherfreunde. Seid ihr bereit für eine märchenhafte Geschichte?“

Josephines Worte gingen in frenetischem Jubel unter, der Isabelle viel zu laut war und eher zu einem Sportwettkampf passte als zu einer Lesung. Unbehaglich sah sie sich um. Sie musste zugeben, dass ihr ein Vormittag allein, nur sie mit ihren Großeltern, viel lieber gewesen war. Zuerst hatte sie mit ihrem Grandpa Jonathan eine große Bücherlieferung ausgepackt und später mit ihrer Grandma die Auslage im Schaufenster dekoriert. Wie jedes Jahr zur Weihnachtszeit verwandelte sich der Buchladen mit seinen unzähligen Lichterketten und dem nostalgischen Christbaumschmuck ihrer Urgroßmutter in einen magischen Ort.

Ihr Blick wanderte erneut zu „Woody“, dessen Begeisterung sich eindeutig in Grenzen hielt. Erwischt, jetzt wusste sie mit Gewissheit, dass er nur wegen der Snacks hier war. Nicht nur, dass er nicht mitjubelte, nein, er hatte die Augen fest geschlossen und lag halb unter dem Büchertisch mit den Weihnachtsromanen. War er etwa noch während der Begrüßung eingenickt?

Isabelle schüttelte verärgert den Kopf, das hatte ihre Grandma nicht verdient. Sie gab sich mit den Lesungen, die jeden ersten Sonntagnachmittag im Monat stattfanden, sehr viel Mühe.

Der Applaus verebbte, dann schlug Josephine mit geheimnisvoller Miene das dicke Buch auf, das auf ihrem Schoß lag. Es war auch für Isabelle jedes Mal eine Überraschung, welche Geschichte sie zum Besten geben würde. Insgeheim hoffte sie auf ein Kapitel aus dem Nussknacker, aber der Grinch wäre auch okay.

Vielleicht sollte sich ihre Grandma besser als Fernseher verkleiden oder als Buzz-Lightyear, schoss es Isabelle amüsiert durch den Kopf, dann hätte sie die Aufmerksamkeit dieses Lesemuffels garantiert auf ihrer Seite.

Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, wie er sich plötzlich auf den Rücken drehte und die Beine nach oben streckte, als wollte er den Tisch anheben. Sie musste dem Ganzen ein Ende setzen oder ihren Grandpa rufen, damit er den Störenfried aus dem Laden warf, bevor er die Lesung ruinierte. Erst letzten Monat, als sie mit ihrer Mom die Kinderabteilung im Strand Book Store besucht hatte, war sie Zeuge geworden, wie ein ebensolcher Tyrann einfach den Pappaufsteller von Hermine umgeboxt hatte – von Hermine. Leider kam solch blinder Vandalismus in ihrer Heimatstadt New York häufiger vor. Zum Glück war die Stadt so groß, dass die Wahrscheinlichkeit, ihn wiederzutreffen, gegen null ging, sonst hätte sie ihn bei ihrer nächsten Begegnung umgeboxt.

Schnell schaute Isabelle nach vorne, denn ihre Grandma hatte bereits zu lesen begonnen, während sie ihren Gedanken nachgehangen war. Mist, jetzt hatte sie wegen ihm den ersten Absatz verpasst!

Schnell warf sie ihm einen vernichtenden Blick zu, von dem er jedoch nichts mitbekam, und rutschte anschließend mit dem Kissen weiter nach vorne, um nichts mehr zu verpassen.

Isabelle hing förmlich an Josephines Lippen, als diese den Grinch in all seiner Hässlichkeit beschrieb. Hach, sie liebte es einfach, wenn ihre Grandma, so wie jetzt, ihre Stimme verstellte und den Figuren Leben einhauchte. Besser als jedes Fernsehprogramm, schoss es ihr durch den Kopf. Auch das Mädchen neben ihr verfolgte wie gebannt Josephines Ausführungen und zuckte erschrocken zusammen, als die Buchhändlerin plötzlich vom Sessel aufsprang. Isabelle schmunzelte, sie hatte es kommen sehen. An dieser Stelle ging jedes Mal der Grinch mit ihrer Grandma durch. Ein tiefes Gefühl von Zuneigung durchflutete sie – nicht nur, weil ihre Granny die beste Vorleserin war, sondern weil sie ihr auch erlaubte, jedes Buch im Laden anzuschauen.

Später, wenn hier wieder Ruhe einkehren würde und sie mit ihren Großeltern allein wäre, wollte sie sich selbst noch einmal in den großen Sessel kuscheln. Sie erkannte zwar noch nicht jedes Wort – sie hatte erst mit dem Lesen begonnen –, aber es reichte, um den Inhalt zu erfassen. Wenn nicht, würde sie einfach die wunderschönen Cover bewundern oder mit der Hand vorsichtig über diejenigen Bücher streicheln, die mit einer besonderen Prägung versehen waren.

Erst vor Kurzem hatte ein Junge aus ihrer Klasse sie deswegen seltsam genannt … Na, wenn der wüsste, dass sie auch an Büchern schnupperte. Ihre Grandma verstand sie, sie liebte den Duft von altem Papier ebenfalls. Bei ihrem letzten Besuch in New York hatten sie sich stundenlang in der Public Library herumgedrückt und jeden Winkel des imposanten Gebäudes erkundet. Der große Lesesaal mit seinen stuckverzierten Wänden, dem Deckengemälde und den Kronleuchtern gefiel ihr jedoch am besten. Er erinnerte sie an die riesige Bibliothek aus „Die Schöne und das Biest“. Kein Wunder, dass Belle so überwältigt gewesen war, als sie diesen Saal im Schloss des Biests zum ersten Mal betreten hatte.

Eine Bewegung rechts von ihr holte sie abrupt aus ihren Gedanken. Chase. Der Junge hatte seinen Posten unterm Büchertisch verlassen und sich vor dem Buffet platziert. So unauffällig wie möglich robbte Isabelle zu ihm, nur für den Fall, dass er auf die Idee kam, sich ungeniert zu bedienen. Doch zu spät. Mit großen Augen verfolgte sie, wie er sich blitzschnell einen Keks vom Teller schnappte und diesen komplett in seinem Mund verschwinden ließ.

„Hey, lass das“, zischte sie ihm leise, aber bedrohlich zu.

„Warum, das Buffet ist doch für alle da?“

Isabelle verdrehte über Chase’ stumpfsinnige Antwort die Augen. „Aber erst nach der Lesung. Das weiß doch jeder.“

Der Junge musterte Isabelle daraufhin nachdenklich. „Ich kenn dich doch von irgendwoher“, murmelte er mit vollen Backen und wischte sich einen Krümel aus dem Mundwinkel.

Unter seinem eingehenden Blick fühlte sie sich sofort unwohl. Sie mochte es einfach nicht, derart angestarrt zu werden. Zum Glück betrat ihr Grandpa in diesem Moment den Buchladen, voll bepackt mit einem Blech Lebkuchenmänner, die sie für heute in der Bäckerei bestellt hatten. Ein frischer Windstoß fegte durch den Raum, ebenso wie einige Schneeflocken, dann schloss sich die Tür wieder. Überrascht stand Isabelle auf, denn hier unten am Boden hatte sie nicht mitbekommen, dass es zwischenzeitlich zu schneien begonnen hatte.

„Brrr, ist das kalt“, flüsterte Jonathan. „Sei doch so lieb und nimm mir das Blech ab, mein Schatz, bevor ich noch den ganzen Matsch hineintrage.“

Isabelle eilte zu ihrem Grandpa und nahm das Blech entgegen, dabei stieg ihr der Duft von Zimt und Zucker in die Nase. Sogleich verzogen sich ihre Lippen zu einem Lächeln, das beim Anblick der dicken Schneeflocken hinter der Scheibe noch breiter wurde.

Behutsam stellte sie die frische Ladung bei den anderen Leckereien auf dem Buffet ab.

„Ah, jetzt. Du bist Josephines Enkelin aus New York“, bemerkte Chase im Flüsterton und stand ebenfalls auf. Er hob die Hand und tippte sich kurz an den Hut, als wollte er sie mit dieser Geste in Little Falls willkommen heißen. Fehlte nur noch das Wort „Ma’am“.

Für einen Moment starrte sie ihn perplex an. Nicht nur weil sie noch nie auf diese Art und Weise begrüßt worden war, sondern weil sie es irgendwie süß fand. Hatte sie diesen Chase vielleicht zu voreilig verurteilt?

„Ähm, ja, ich bin Isabelle, und in den Weihnachtsferien zu Besuch“, klärte sie den Jungen jetzt etwas versöhnlicher auf. Dabei entging ihr nicht der amüsierte Blick, den ihr ihre Grandma zuwarf. Ehe sie sich fragen konnte, warum ihre Granny auf einmal derart schmunzelte, fragte Chase mit Neugierde in der Stimme: „Sind die Cops in New York wirklich so cool wie im Fernsehen?“

Isabelle blinzelte verwirrt. Sie war noch nie mit dem Gesetz in Konflikt geraten; davon abgesehen, wusste sie auch nicht, was Chase mit „cool“ meinte. Kurz überlegte sie, ob sie überhaupt einen Film mit Cops kannte, bis auf Police Academy, eine uralte Serie, die sich ihr Grandpa gerne ansah.

Sie verzog den Mund, ehe sie erwiderte: „Die Officers am Times Square sind immer sehr nett, die machen sogar Fotos mit den Touristen.“

Chase’ Gesicht leuchtete auf. „Wow, wie cool. Und hast du auch schon mal eine Verfolgungsjagd gesehen?“ Der Junge hing förmlich an ihren Lippen, das Buffet und vor allem das Blech mit den Lebkuchenmännern war vergessen.

Isabelle kicherte, dann antwortete sie ehrlich. „Hm, ob es eine Verfolgungsjagd war, weiß ich nicht, aber neulich ist eine ganze Einheit am Columbus Circle ausgerückt, mit Blaulicht und Sirenen.“ Für einen Moment war sie hin- und hergerissen, ob sie die Geschichte etwas ausschmücken sollte. Nein, sie würde bei der Wahrheit bleiben und ihm stattdessen einen tieferen Einblick in ihre Gefühle geben. Darauf kam es doch bei guten Geschichten an, oder nicht? „Ehrlich gesagt war mir schon etwas mulmig zumute. Erst der schrille Alarm und als die Cops schwer bewaffnet aus ihren Autos gesprungen sind, schlug mir das Herz bis zum Hals. Von irgendwoher roch es verbrannt … und damit meine ich nicht den Hot-Dog-Stand, der an der Ecke Central Park West steht.“

Chase starrte sie wie gebannt an und seltsamerweise störte es sie jetzt nicht mehr, im Gegenteil, sie freute sich über sein unverhohlenes Interesse.

Jubelnder Applaus holte sie wieder zurück zur Lesung, die sie völlig ausgeblendet hatte. Tut mir leid, Grinch, schoss es ihr durch den Kopf, aber dieser Junge wollte eine gute Story von mir. Was für ein unglaubliches Gefühl musste es erst sein, seine eigenen Welten und Charaktere zu erschaffen?

1

Chase

16 Jahre später

Im gleichmäßigen Rhythmus trugen ihn seine Füße über den weichen Waldboden, die Schritte perfekt auf die tiefen Atemzüge seiner Lungen abgestimmt. Chase liebte diese morgendliche Runde, sie stärkte nicht nur seine Ausdauer, sie förderte auch seine Disziplin und ließ ihn alles um sich herum vergessen. Wie praktisch, dass er sein Fitnessstudio – den Wald und den See – direkt vor der Haustür hatte. In seiner täglichen Routine umrundete er den Little Pond einmal und legte ungefähr auf der Hälfte seiner Strecke noch einen Stopp bei den Geräten des Trimm-dich-Pfads ein. Hier trainierte er auf einem morschen Balken seinen Gleichgewichtssinn, absolvierte dreißig Liegestützen und dreißig Klimmzüge am Reck, das mittlerweile uralt und verrostet war und wohl noch aus der Zeit stammte, als sich die Schachopis dort körperlich verausgabt hatten. Nichtsdestotrotz war er froh um diese Möglichkeit, denn das nächste Fitnessstudio lag meilenweit entfernt. Außerdem sparte er so eine Menge Zeit ein, die ihm morgens vor der Arbeit heilig war.

Chase’ Atem ging stoßweise und formte kleine Wölkchen in der Morgendämmerung. Zu dieser Zeit traf er ringsum den See niemanden. Seine einzigen Zuschauer waren ein paar Eichhörnchen und Vögel in den Bäumen. Auch das Bed & Breakfast, dem er sich jetzt auf seinen Rückweg näherte, war stockdunkel. Halt. In diesem Moment flackerte ein schwaches Licht im hinteren Teil des Gebäudes auf. Sein Mund verzog sich zu einem liebevollen Lächeln. Wahrscheinlich war auch Dorothy bereits auf den Beinen, um das Frühstücksbüffet vorzubereiten.

Für einen Moment überlegte er, Hallo zu sagen, aber nein. Dorothy würde ihn wieder mit Pancakes und Bacon mästen und sein hartes Training zunichtemachen. Erst letzte Woche hatte er dieser Versuchung nachgegeben und sich im Anschluss selbst wie ein aufgeblähter Pancake gefühlt. Kurz vor dem Ziel wollte er im Training nicht zurückfallen, schließlich stand für ihn sehr viel auf dem Spiel. Er konnte selbst kaum glauben, dass man ihm nach so kurzer Zeit und vor allem in seinem Alter schon den Posten als Sheriff angeboten hatte – was eine große Ehre war. Andererseits hatte es auch nicht viele Bewerber gegeben, zumindest nicht aus Little Falls, und die Bürgermeisterin wollte nun mal jemanden, dem sie vertrauen konnte. Sie war der Meinung, dass es immer besser war, wenn man wusste, aus welcher Familie jemand stammte.

Mehr als einmal beschlich ihn das Gefühl, dass sie ihre Finger im Spiel gehabt hatte. Niemand sonst wusste so sehr zu schätzen, wie ernst ihm die Sicherheit und die Belange der Stadt waren. Martha und er waren ein Dreamteam im Auftrag der Stadt, was seinen Brüdern regelmäßig ein Augenrollen abverlangte. Aber das war ihm egal, für ihn war es eine große Ehre. Schade war nur, dass er sich schon bald von Bill verabschieden musste, denn der langjährige Sheriff von Little Falls stand kurz vor dem Ruhestand. Gerne hätte er noch mehr von seinem Vorgesetzten gelernt, der seit Chase’ Kindheitstagen für Recht und Ordnung sorgte.

Erst jetzt bemerkte er, dass er das B & B hinter sich gelassen hatte und im leichten Laufschritt auf sein Elternhaus zusteuerte. Mittlerweile war es sechs Uhr morgens. Zeit, die Langschläfer in seiner Familie zu wecken. Ok, zwischenzeitlich war der einzige Langschläfer von ihnen ausgezogen – Clayton. Sein zweitältester Bruder wohnte seit Kurzem in seinem eigenen Haus. Also waren da nur noch seine Eltern und natürlich sein Grandpa Larry, der trotz Ruhestand ebenfalls frühmorgens wach war.

Chase erreichte die vordere Veranda, streifte seine Laufschuhe ab und öffnete die Tür. Sofort stieg ihm der Duft von frisch aufgebrühtem Kaffee in die Nase. Sein Grandpa kümmerte sich wie jeden Morgen darum, dass eine volle Kanne für alle bereitstand. Chase schmunzelte. Beinahe wie früher, schoss es ihm durch den Kopf, als seine Großeltern noch den Diner geführt hatten und in den Stoßzeiten kaum mit Nachschenken hinterhergekommen waren.

„Guten Morgen, Grandpa“, begrüßte Chase den älteren Herrn, der bereits rasiert war und über seinem Hemd einen Pullunder trug.

„Oh, hallo, Chase. Du kommst genau richtig.“ Larry schnappte sich einen großen Becher vom Regal und füllte diesen bis oben hin mit dem heißen Gebräu.

„Danke.“ Chase nahm den Becher mit der Aufschrift „Cole’s Diner“ entgegen, dann hob er fragend eine Augenbraue. „Seit wann haben wir hier Tassen vom Diner?“ So langsam nahm dieses Merch-Ding überhand. Erst hatte sich sein Bruder gegen jegliche Art von Werbung gesträubt – das Restaurant lief schließlich seit über fünfzig Jahren ohne – und jetzt wurde er beinahe an jeder Straßenecke mit dem Logo konfrontiert.

„Oh, die Tasse!“ Larry lachte herzhaft. „Cole hat sich bei der Bestellung etwas vertan und eine null zu viel hinzugefügt – nun hat er 500 anstatt 50 Tassen.“

„Nicht dein Ernst?“ Chase schüttelte fassungslos den Kopf, ehe er fortfuhr. „Aber ich muss sagen, in diesen Tassen schmeckt der Kaffee noch besser – oder ist vielleicht nur Einbildung.“

Larry stützte sich am Tresen ab, dann sah er seinen jüngsten Enkelsohn fragend an. „Wundert mich, dass du überhaupt noch Kaffee trinkst bei deinem Fitnesswahn. Mach dich doch nicht so verrückt wegen der Prüfung.“

Chase verzog das Gesicht, in wenigen Tagen war es so weit, er musste eine Leistungsprüfung ablegen, die Voraussetzung für die Wahl zum Sheriff war. Um den Hindernisparcours machte er sich weniger Sorgen, denn es kam letztendlich darauf an, ob er genügend Stimmen bekam. Kurz überlegte er, ob er irgendwelche Feinde oder Widersacher unter seinen Mitmenschen hatte. Klar war er mit seiner forschen und teilweise autoritären Art nicht immer beliebt, aber auf Anhieb fiel ihm niemand ein, der ihm schaden könnte. Außer vielleicht die alte Lady, schoss es ihm nun amüsiert durch den Kopf, die trotz seiner Verwarnungen jeden Morgen im absoluten Halteverbot vor der Bäckerei stand.

„Kaffee muss sein“, nahm Chase das Gespräch wieder auf. „Dafür verzichte ich auf Alkohol und Zigaretten.“

„Pah, der war gut!“ Logan Cassidy betrat mit seiner Frau Arianna die Küche. „Zigaretten haben dich noch nie gereizt … und Alkohol hast du zuletzt auf Coles und Jennas Hochzeit getrunken.“

„Hi, Mom, hi, Dad“, begrüßte Chase seine Eltern.

„Guten Morgen, Chase.“ Arianna hauchte ihrem Jüngsten ein Küsschen auf die Wange. „Ich bin so froh, wenn du deine Prüfung endlich hinter dir hast und wieder etwas zur Ruhe kommst.“

„Ich denke, mit Ruhe wird es vorerst vorbei sein, wenn Chase unser neuer Sheriff ist. Weißt du mittlerweile, ob du auch die Station in Woodbury unter dir hast?“, fragte Logan interessiert.

Tatsächlich wollte er seinen Boss heute noch einmal darauf ansprechen, denn bisher war das Sheriff’s Office in Little Falls auch für polizeiliche Aufgaben im gesamten County zuständig gewesen.

„Ich gehe mal davon aus, ich kann mir nicht vorstellen, dass sich daran etwas ändert.“ Chase nahm einen weiteren Schluck vom Kaffee. „Nur leider ist der Bürgermeister dort nicht so umgänglich wie Martha.“

„Wenn du ihm Brombeertörtchen aus der Bäckerei mitbringst, schon.“ Larry zwinkerte frech. „Am besten fragst du Bill, der weiß, wie man mit ihm umgeht.“

„Danke für den Tipp, Grandpa.“ Chase stellte seine Tasse auf dem Tresen ab. „Ich springe kurz unter die Dusche.“

„Alles klar!“, rief ihm Arianna fröhlich hinterher. „Ein Spiegelei oder zwei?“

„Weder noch, heute gibt es zum Frühstück nur einen Eiweißshake“, erwiderte Chase und verschwand eilig im Badezimmer, um weiteren Versuchungen aus dem Weg zu gehen. Da hatte er es geschafft, unbeschadet an Dorothys B & B vorbeizujoggen, schon kam ihm seine Mom mit Eiern, zu denen sie immer eine großzügige Portion Bacon und weißen Toast servierte.

Chase zog sich sein verschwitztes Laufshirt über den Kopf, dann folgten seine Jogginghosen, Boxershorts und Socken. Bevor er unter die Dusche stieg, warf er einen zufriedenen Blick in den Spiegel. Sein hartes Training hatte sich eindeutig gelohnt. Vor drei Monaten war sein Oberkörper nicht derart gestählt gewesen. Es ging ihm aber nicht nur ums Optische, sondern auch um ein gutes Körpergefühl und Kondition, wenn er diese so wichtige Stelle übernahm. Nicht dass er mit etwas Bauchfett inkompetent gewirkt hätte, nein, Bill trug schließlich auch seinen Wohlfühlbauch zur Schau und wirkte gerade deswegen sehr respekteinflößend. Manchmal kam ihm sein Boss vor wie einer dieser Sheriffs aus dem Wilden Westen, die ganz alleine gegen Outlaws und Viehdiebe kämpften. Wehmut mischte sich in seine Gedanken, als er unter die Dusche stieg und den Wasserhahn aufdrehte. Bill war ihm ein guter Lehrmeister und Freund gewesen.

Das warme Wasser, das auf seinen verspannten Nacken prasselte, ließ ihn kurz aufstöhnen, es tat so gut, einen Moment alles um sich herum zu vergessen. Vielleicht sollte er sich wirklich etwas lockermachen und lernen zu entspannen. Auch seine Brüder hatten ihm schon mehr als einmal gesagt, dass er viel zu verkniffen war und oft übertrieb, wenn er im Auftrag des Sheriffs unterwegs war. Er nahm seinen Job eben ernst und dazu gehörten auch unliebsame Dinge, wie zum Beispiel seinen Grandpa und dessen Freunde darauf hinzuweisen, wenn sie die Bänke im Park stundenlang blockierten. Er hatte ja Verständnis dafür, wenn sich die Senioren zum Schachspielen am Pavillon trafen, aber nicht, wenn sie anderen Besuchern oder gar Touristen, die besten Sitzgelegenheiten wegschnappten. Ok, was dieses Thema anging, verhielt er sich wirklich wie Marthas Musterschüler, die immer das Gesamtbild der Stadt im Blick hatte.

Mist, die Uniform, schoss es ihm durch den Kopf. Chase unterbrach die wohltuende Massage in seinem Nacken und seifte sich eilig ein. Wie hatte er vergessen können, dass er noch eine wichtige Aufgabe erledigen musste?

Schnell spülte er das Duschgel wieder ab, trat aus der Dusche und hüllte sich in ein Handtuch. Wenige Minuten später war er bereits in seinem Zimmer, schlüpfte in seine Boxershorts und klappte das Bügelbrett auf. Warum dauerte es nur so lange, bis das Bügeleisen aufheizte? Er warf einen hektischen Blick auf die Uhr. Dieser ungeplante Zwischenfall würde ihn mindestens fünfzehn Minuten seiner Zeit kosten. Das Eisen musste wegen des Leinenstoffs sehr heiß sein, dazu kam noch, dass für ein Hemd viel mehr Sorgfalt nötig war als für ein T-Shirt. Kragen, Manschetten, Ärmel, Schulterpartie und zuletzt die Knopfleiste. Und zwar genau in dieser Reihenfolge – er hatte sich dazu extra ein Video auf YouTube angesehen.

Normalerweise bügelte er die khakifarbenen Hemden, die zu seiner Uniform gehörten, bereits am Vorabend. Gestern allerdings war er so in ein Fachbuch über den Strafvollzug vertieft gewesen, dass er total die Zeit vergessen hatte. Wenn er bald öfter im County Jail zu tun haben würde, waren diese zusätzlichen Informationen jedoch unumgänglich.

Chase warf einen Blick auf die Kontrollleuchte, ehe er das frischgewaschene Hemd über das Brett spannte. Seine Mom bügelte diese zwar, aber nach einigen Tagen im Schrank waren die Hemden eben nicht mehr ganz so bügelfrisch und steif, wie er sie gerne hatte. Vielleicht war es auch ein rein psychologisches Ding, wie es sein Grandpa einmal ausgedrückt hatte, und Chase wappnete sich so für seinen Arbeitstag, beinahe als trüge er eine Rüstung. Ganz nebenbei zollte er mit einem tadellosen Erscheinungsbild seiner Berufung Respekt. Er könnte niemals in zerknitterten T-Shirts, die direkt aus einem Karton kamen, seinen Job machen. Sein Bruder Cole hatte damit keine Probleme. Er lebte geradezu aus diesem Karton, der sich unter seinem Tresen befand und an dem er sich gerne bediente, wenn sein Oberteil während der Arbeitszeit schmutzig wurde.

Chase schüttelte kurz den Kopf, dann legte er, am Kragen beginnend, los. Seinen Eiweißshake würde er sich auf dem Weg zur Arbeit gönnen, wenn er nicht zu spät kommen wollte.

Zwanzig Minuten später verließ Chase sein Zuhause, wie aus dem Ei gepellt und mit Shake, in Richtung Park. Nicht nur um dort einen ersten Kontrollgang vor Arbeitsantritt zu machen, sondern weil die Main Street am Morgen viel zu „gefährlich“ war – Josephine nahm zu dieser Zeit ihre Buchbestellungen in Empfang.

Sicher war sicher, denn er wollte der Buchhändlerin unter keinen Umständen geschäftlich begegnen – er liebte Josephine, sie war eine gute Freundin seiner Grandma gewesen –, aber die Gefahr war einfach zu groß, dass sie ihn in den Laden zog oder ihm direkt an der Ladekante ein brandneues Buch in die Hand drückte.

Er interessierte sich nur für Bücher, die für seinen Job wichtig waren. Punkt. Und daraus machte er keinen Hehl. Im Grunde wusste die ganze Stadt, dass er seit Kindheitstagen ein Lesemuffel war. Seine Brüder waren, was das anging, anders. Cole gönnte sich regelmäßig einen Roman und Clayton stand auf Ratgeber. Ihm selbst waren Filme eindeutig lieber, am liebsten mit viel Action.

Als Chase den Pavillon erreichte, warf er kurz einen prüfenden Blick hinein. Sehr gut. Kein Müll, keine Schmierereien und auch keine anderen verdächtigen Spuren, die auf illegale Geschäfte, Sex and Crime oder gar Drogenkonsum hinwiesen – nicht, dass Little Falls damit je Probleme gehabt hätte. Bei dieser Gelegenheit nahm Chase einen Schluck von seinem Shake. Im Gehen war ihm das Risiko einfach zu groß, sich den Inhalt über sein Hemd zu kippen.

Nach einem zufriedenen Rundumblick setzte er seinen Weg wieder fort. Zu seiner Linken befand sich das Rathaus und wenige Meter vor ihm sein Arbeitsplatz, das County Sheriff’s Office, in dem es drei Angestellte gab, plus ihre betagte Schreibkraft Mildred, die sich um Bills Papierkram kümmerte, weil er davon Ausschlag bekam. Dies erledigte sie wie immer an der alten Schreibmaschine anstelle vom PC, weil sie von Tuten und Blasen keine Ahnung hatte.

Chase überlegte schon die ganze Zeit, wie er die ältere Frau diesbezüglich schulen konnte. Es war äußerst mühselig, wenn man die Berichte nicht digital zur Verfügung hatte. Bisher hatte er ein Auge zugedrückt und diese selbst manuell in die Datenbank übertragen – in seiner Freizeit –, damit wäre in Zukunft jedoch Schluss, wie auch mit dem angestaubten Ablagesystem, in dem sie ihre Berichte ablegte. Der Schrank war mindestens fünfzig Jahre alt und dessen Registerauszüge teilweise sehr instabil, auch wenn er zugeben musste, dass Mildred den kompletten Durchblick hatte und ihm mit einem einzigen Handgriff geben konnte, was er brauchte.

Was moderne Technik anging, stellte sie sich allerdings genauso quer wie sein Grandpa. Immerhin konnte sie mit einem Faxgerät umgehen, wie er ehrlicherweise zugeben musste. Sie liebte es geradezu, denn so wurde aus analog digital, auch wenn sie das Gerät hauptsächlich dazu nutzte, ihrem Verehrer auf dem Revier in Woodbury heimliche Nachrichten zu schicken. Aber Chase war ihr auf die Schliche gekommen.

Als er das zweistöckige Gebäude erreichte, das um diese Uhrzeit bereits hell erleuchtet war, wurde ihm warm ums Herz. Schon als kleiner Junge war es sein Traum gewesen, irgendwann bei der Polizei zu arbeiten. Das Woody-Kostüm, das er als Kind permanent getragen hatte, befand sich immer noch in irgendeiner Erinnerungsbox seiner Mutter. Sie würde es wahrscheinlich nie wegschmeißen, sondern sogar für ihre Enkelkinder aufbewahren.

Chase öffnete die Tür, nahm seinen braunen Stetson ab, und auch hier stieg ihm sogleich der Duft von Kaffee in die Nase, der es allerdings mit dem von heute Morgen nicht aufnehmen konnte. Es war ein Gebräu aus der sehr alten Filtermaschine und irgendwie hatte hier das Verhältnis von Wasser zu Pulver noch nie gestimmt. Entweder war der Kaffee zu dünn oder er haute einen dermaßen aus den Latschen, dass einem schwindelig wurde. Es wunderte ihn, dass Bill nach all den Jahren mit diesem Risiko und seiner Bypassoperation überhaupt noch am Leben war. Neuer Kaffeevollautomat, schoss es ihm durch den Kopf. Ja, er würde hier einiges umkrempeln, wenn er das Sagen hätte, und das Sheriff’s Office endlich fit fürs 21. Jahrhundert machen.

2

Isabelle

„Bist du mit deinem Exposé schon weitergekommen?“ Nora warf Isabelle einen neugierigen Blick zu, während sie drei ganze Tütchen Zucker in ihren Chai Latte mit extra Sirup kippte.

„Nicht wirklich“, stammelte Isabelle, schnappte sich ihren Kaffee – schwarz – und verfolgte, wie ihre Agentin ihr morgendliches Getränk verfeinerte, beziehungsweise, verunstaltete. „Irgendwie komm ich nicht voran und ich will nicht wieder über einen Millionär schreiben.“

Nora verzog mitfühlend das Gesicht. „Ich weiß, aber das ist genau das, was deine Leser erwarten. Und heute wäre doch die Gelegenheit, um etwas anzuteasern.“

„Hm, ich würde damit lieber noch etwas warten. Der Plot ist noch nicht perfekt … Lass uns doch lieber noch mal den Ablauf für später durchgehen“, schlug Isabelle vor, als sie gemeinsam eine Starbucks-Filiale in Greenwich Village verließen.

Isabelle konnte nicht beschreiben, wie aufgeregt sie heute war. In wenigen Stunden hätte sie ihre erste große Lesung samt Autogrammstunde bei Red’s Bookstore, einer riesigen Buchhandlung direkt am Union Square.

„Gut, dann warten wir noch“, erwiderte Nora mit einem verständnisvollen Lächeln, „aber allzu lange haben wir nicht mehr Zeit, der Verleger sitzt mir im Nacken.“

Nora nahm einen Schluck aus ihrem Becher und verzog kurz das Gesicht. „Brrr, ist das süß, aber egal, jetzt, wo ich geschieden bin, gönn ich’s mir.“

Isabelle kicherte. Sie freute sich für ihre Agentin und mittlerweile gute Freundin, dass sie wieder glücklich war. Nora und sie hatten sich vor zwei Jahren eher durch Zufall kennengelernt. Zu diesem Zeitpunkt hatte Isabelle noch als Bibliothekarin in der Public Library gearbeitet und von einer Schriftstellerkarriere nicht einmal zu träumen gewagt. Wie jeden Tag hatte sie ihre Mittagspause im Bryant Park verbracht, der direkt hinter der Bibliothek lag. Im Winter hielt sie sich gerne an den weihnachtlich geschmückten Ständen auf oder schaute den Besuchern des Winter Villages beim Schlittschuhlaufen zu. Aber im Sommer gehörte der kleine Park zu ihren absoluten Lieblingsorten. Sie freute sich nicht nur auf die Kinovorstellungen und die Musicaleinlagen von echten Broadwaydarstellern, nein, sie machte es sich in der Mittagspause oft mit ihrem Laptop an einem der Tischchen bequem, um an ihren Geschichten zu schreiben. An diesem Tag war Nora auf sie aufmerksam geworden, sie waren ins Gespräch gekommen und der Rest ist Geschichte.

„Ach so, der Ablauf“, fiel es Nora nun wieder ein, ehe sie Isabelle beruhigend die Hand tätschelte. „Halte dich nur an mich, meine Liebe, dann kannst du nichts falsch machen.“

Dessen war sich Isabelle sicher, denn in Gegenwart ihrer Agentin konnte sie sich voll auf ihre Geschichten konzentrieren und alles Organisatorische komplett ausblenden. Die Frau mittleren Alters wirkte mit ihrem speziellen Stil – wallende Tuniken, Leggins und selbst gebasteltem Ohrschmuck – eher wie eine Frau auf spiritueller Reise oder als würde sie jeden Moment eine Meditationsstunde leiten.

Isabelle nahm einen Schluck von ihrem Kaffee und folgte Nora eilig über die Straße, die jetzt ihr klingelndes Handy aus der Handtasche fischte und den Anruf annahm. „Perfekt, das hört sich wundervoll an … Ja, Scones und Sandwiches wären super. Danke, Rose, und bis später.“

Rose. Jetzt fiel es ihr wieder ein. Die nette Mitarbeiterin bei Red’s, die sich um die Organisation der Lesung kümmerte.

Nora blieb abrupt stehen, ungeachtet der Menschenmassen, die sich hinter ihnen stauten, und strahlte Isabelle übers ganze Gesicht an. „Die Lesung ist komplett ausgebucht! Und im Backstagebereich warten leckere Scones und Sandwiches auf uns.“ Ihr Ausdruck wechselte schlagartig, als ihr ein Anzugträger ein verständnisloses Kopfschütteln zuwarf. „Was denn, dann weichen Sie doch aus!“ Sie senkte die Stimme. „Vollidiot.“

Isabelle zog Nora zur Seite, sodass sie in Ruhe reden konnten. „So, jetzt noch mal von vorne. Komplett ausgebucht? Das heißt, es werden über 200 Gäste da sein?“ Die Häppchen interessierten sie nur zweitrangig.

Nora klatschte in die Hände. „Ja, hach, ich bin so stolz auf dich! Alles treue Leser und Fans. Alles klar, Kindchen? Du siehst auf einmal so blass aus.“

Isabelle starrte auf Noras Lippen, die sich bewegten. Warum hörte sie nichts? Komisch, auch der Lärm und das permanente Hupen waren schlagartig verschwunden. Benommen sah sie sich um, dabei verschleierte sich ihr Blickfeld, schwarze Flecken tanzten vor ihren Augen. „Ich … ich muss mich setzen.“

***

„Da ist sie ja wieder. Willkommen zurück“, begrüßte Nora ihren Schützling erfreut.

Verwirrt sah sich Isabelle um. Wo war sie, war es noch morgens oder bereits am Nachmittag? Ihre Lesung, hatte sie ihre eigene Lesung verpasst?

„Keine Sorge, Isabelle, du warst nur kurz weg“, bemerkte Nora im beruhigenden Ton. „In ein paar Minuten bist du wieder die Alte. Hach, das Wetter heute ist aber auch schwül.“

Isabelle drehte leicht den Kopf und entdeckte mehrere Police Officer, die sich unweit von ihnen aufhielten.

„Da hinten steht übrigens dein Retter, der mit dem knackigen Hintern“, informierte Nora sie nun mit einem amüsierten Zwinkern.

Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie auf einer Bahre lag. „Was ist passiert? Mir war plötzlich schwarz vor Augen.“

„Deine Augen sind auf einmal zugegangen und du bist mir in die Arme gesunken. Zum Glück bin ich so kräftig – Tai Chi sei Dank – und wie der Zufall es will, waren diese netten Jungs in der Nähe.

Isabelle drehte erneut den Kopf zu besagtem Officer mit dem Knackpo, der, wie sie zugeben musste, in der Uniform perfekt zur Geltung kam.

„Er hat dich einfach auf die Arme gehoben, als wärst du eine Feder. Kaum lagst du in der Horizontalen und nach etwas Wasser, das er dir fürsorglich eingeflößt hat, bist du wieder zu dir gekommen.“

„Wie geht es Ihnen, Miss?“ Der dunkelblonde Cop kam mit besorgtem Blick auf die Frauen zu, dann griff er nach Isabelles Hand, um ihren Puls zu fühlen. Seine Lippen verzogen sich zu einem erfreuten Lächeln. „Das fühlt sich doch gut an. Alles wieder im grünen Bereich. Allerdings sollten sie mehr trinken. Sie sind heute nicht die Erste, die bei diesem dämpfigen Wetter umgekippt ist.“

Isabelle nickte nur brav, unfähig, irgendetwas zu sagen. Sie war noch nie mit einem Polizisten derart in Berührung gekommen – zum Glück –, aber sein gleichzeitig besorgter wie auch liebevoller Gesichtsausdruck ließ sofort ihr Kopfkino anspringen.

„Und dazu noch die Aufregung“, mischte sich Nora ein und strich Isabelle über die Stirn. „Vielleicht kennen Sie Isabelle Clark, ihr Buch ist in den New York Times Bestsellerlisten.“

„Ähm, tut mir leid, Ma’am, ich fürchte nicht, ich lese viel mehr Krimis.“ Er zuckte entschuldigend mit den Schultern.

Isabelle erhob sich langsam, sie musste diesem Geplänkel schnell ein Ende machen, bevor es noch peinlicher wurde. Zu spät.

„Oh, nein, sie schreibt keine typischen Liebesromane“, klärte Nora den jungen Mann weiter auf. „Schon mal was von Dark Romance gehört? Viel Sex, Gewalt, böse Jungs?“

Schlagartig lief der Mann bis unter die Mütze knallrot an, dann warf er Isabelle einen abschätzenden Blick zu, der ihr ebenfalls die Schamesröte ins Gesicht trieb.

Ok, mit dieser Reaktion hatte sie gerechnet. Die meisten stellten sich hinter den Büchern eine männerfressende Amazone vor, die bereits selbst alle Sexpraktiken aus ihren Büchern ausprobiert hatte, mit mindestens einem straffälligen Bad Boy aus jeder Sparte. Isabelle dagegen war das komplette Gegenteil. Sie kannte weder jemanden, der gegen das Gesetz verstoßen hatte, noch konnte sie auf einen großen Erfahrungsschatz an Liebhabern zurückgreifen.

Tatsächlich hatte sie das meiste Wissen aus Büchern und ihre letzte Beziehung lag schon Monate zurück.

Aus dem abschätzenden Blick des Cops wurde ein interessierter. Sie wollte nicht wissen, welches Kopfkino Nora da ausgelöst hatte, aber ihre Haut begann auf einmal, unter seinem Blick zu kribbeln.

Auch wenn sie ihren Job über alles liebte – es war ihr Traumberuf seit Kindheitstagen –, war er nicht gerade förderlich, um einen passenden Mann zu finden. Diejenigen, die von vornherein wussten, mit was sie ihr Geld verdiente, gingen automatisch davon aus, dass sie selbst so tickte wie ihre weiblichen Romanfiguren, und die Männer, die erst im Nachhinein von ihren Büchern erfuhren, waren regelrecht überfordert, wenn nicht sogar schockiert. Auf beide Sorten konnte sie gut verzichten!

Dieses Exemplar vor ihr gehörte wohl zur ersten Gruppe. Isabelle rutschte von der Bahre. „Nora, wir müssen los.“

Glücklicherweise wusste ihre Agentin genau, was in ihr vor ging und nahm den Faden auf. „Du hast recht. Wir sind ziemlich spät dran.“

Mit einem verbindlichen Lächeln wandte sich Nora an den jungen Officer. „Vielen Dank für ihre Hilfe und ein ganz dickes Lob ans NYPD.“ Sie salutierte kurz, was in ihrem Aufzug irgendwie komisch wirkte. Ein Mitglied aus einer Hippie-Kommune würde doch auch nie vor einem Soldaten salutieren, oder doch? Wie war das noch mal in Forrest Gump?

Isabelle schüttelte über ihre Überlegungen den Kopf, nickte dem Officer kurz zu, der ob ihres abrupten Aufbruchs etwas enttäuscht wirkte, dann hakte sie sich bei Nora unter. Ihr Kaffee. Suchend sah sie sich um, konnte ihren Pappbecher jedoch nirgends entdecken. Mist. Irgendjemand hatte ihr Grundnahrungsmittel entsorgt.

Sie brauchte dringend Koffein, um ihren Kreislauf wieder in Schwung zu bringen, nicht auszudenken, wenn sie auf der Lesung erneut zusammenbrach.

„Hier, Schätzchen, ist zwar süß, aber hilft.“ Nora wusste mal wieder genau, was sie in diesem Moment brauchte. Trotz drei Tütchen Zucker und Sirup nahm sie den Becher dankbar entgegen und leerte ihn bis zur Hälfte. Anschließend setzten sie ihren Weg fort.

„Gleich sind wir im Buchladen, dann isst du erst mal ein Sandwich und ruhst dich aus. Die haben dort im Backstagebereich superbequeme Sessel.“

„Danke, Nora. Ich wüsste nicht, was ich ohne dich machen würde.“

„Wir halten zusammen, oder nicht? Wer hat mir die Tränen getrocknet, als ich durch die Scheidung ging? Wer hat mir Thai-Curry vorbeigebracht um meinen Frust wegzufuttern – du, meine Liebe.“

Sie zwinkerte Isabelle verschwörerisch zu, ehe sie nach einer kurzen Pause fragte. „Der Cop war doch ganz süß? Also ich hätte mich Hals über Kopf in ein kleines Abenteuer gestürzt – wäre ich nicht im Alter seiner Mom.“ Nora lachte herzhaft. „Nein, Mrs Robinson liegt mir nicht. Außerdem wären mir die jungen Kerle viel zu anstrengend.“

Isabelle verzog schmunzelnd den Mund, dann erwiderte sie nachdenklich: „Nachdem er erfahren hat, welche Art Bücher ich schreibe, hat er mich ganz anders angesehen.“

Nora warf Isabelle einen mitfühlenden Blick zu. „Erfolg hat leider immer zwei Seiten.“

„Mmh, da hast du wohl recht“, erwiderte Isabelle, als sie nun den Eingang der Buchhandlung erreichten. „Aber ich gebe zu, sein Hintern war in dieser Uniform wirklich knackig.“

Nora stieß schwungvoll die Tür auf, dabei schlug ihnen sogleich ein Schwall klimatisierter Luft entgegen – eine Wohltat an diesem schwülen Augusttag. Nach ihrem kleinen Zwischenfall war ihr die Abkühlung mehr als willkommen. Trotz hochsommerlicher Temperaturen herrschte hier drinnen reger Betrieb, der sie lächeln ließ.

Sie folgte Nora in Richtung Kasse, dabei bewunderte sie die schön arrangierten Büchertische, die bestimmt auch für männliche Besucher interessant waren. Neben einem Bildband über die New York Yankees entdeckte sie passendes Merch wie Baseballhandschuhe, Bälle und Kappen. Ob ihre Grandma in Little Falls wohl auch einen Extratisch für männliche Leser hatte? Hm, rein aus Platzgründen konnte sie es sich nicht vorstellen.

Als sie den Kassenbereich erreichten, kam ihnen direkt eine junge Frau entgegen, die sich als Rose vorstellte und sehr aufgeregt wirkte.

„Herzlich willkommen bei Red’s, Ms Clark. Ich freue mich riesig, Sie endlich persönlich kennenzulernen. Wenn Sie Wünsche haben, ganz gleich welche, zögern Sie nicht, mich anzusprechen.“

„Vielen Dank, Ms Stenton, es ist alles perfekt. Und nennen Sie mich doch bitte Isabelle.“

„Sehr gerne, dann bin ich Rose. Am besten gehen wir direkt in den Backstagebereich, dort haben sie etwas Privatsphäre, bevor es losgeht und ein paar Snacks, um sich zu stärken.“

„Das hört sich toll an, aber zuerst möchte ich mich noch etwas umschauen, ich kann von Buchläden nicht genug bekommen.“

„Aber sicher, hier unten haben wir den Bereich für Erwachsene, wo auch die Lesung stattfinden wird, und im Obergeschoss befindet sich die Kinderabteilung und unser Café, in dem wir hausgemachtes Gebäck anbieten.“

„Ok, alles klar.“ Isabelle wandte sich an Nora, die sich bis jetzt im Hintergrund gehalten hatte. „Kommst du mit?“

„Nein, geh nur ohne mich, ich werde mir eines dieser Sandwiches gönnen und mit Rose die Bücher zum Signieren vorbereiten.“

Isabelle nickte den beiden zu und verabschiedete sich kurz darauf. Ihr Blick fiel erneut auf das gigantische Aquarium, das sich entlang der Wand hinter den Kassen befand. Dann entdeckte sie die kleine Bühne im hinteren Bereich der Buchhandlung. Ihr Herz setzte für einen Schlag aus, als sie realisierte, dass sie in weniger als zwei Stunden der Stargast sein würde. Ein Teil der Bestuhlung stand schon bereit, den Rest würde man vermutlich erst kurz vorher aufstellen, um den Verkauf nicht zu stören.

Isabelle nahm nun die Rolltreppe hinauf ins Obergeschoss, das ein wahres Paradies für kleine Bücherfreunde war. Gemütliche Sitzsäcke dominierten den gesamten Raum und harmonierten perfekt mit den rot lackierten Bücherschränken, die unter der Fülle an bunten Büchern ächzten. Hier und da entdeckte sie ein niedliches Kuscheltier oder riesige Pappaufsteller mit Werbefiguren – ihr Blick fiel auf einen pummeligen Hamster im Ringelshirt, über den es eine eigene Buchreihe gab. Auch hier fand sich ein weiteres Aquarium, an dem sich einige Kinder die Nasen platt drückten. Isabelle musste zugeben, dass sie sich hier pudelwohl fühlte und ihre Aufregung wie weggeblasen war.

Als Isabelle am Café vorbeilief, stieg ihr sogleich der süße Duft von heißer Schokolade und frisch gebackenen Waffeln in die Nase und weckte sogleich Erinnerungen an ihre Kindheit in Little Falls. Schlagartig breitete sich ein Gefühl von Geborgenheit in ihr aus, weil sie diese Kombination sofort mit den Märchenstunden im Buchladen ihrer Granny in Verbindung brachte. Die Sehnsucht nach ihren Großeltern wurde auf einmal übermächtig.

Gerne hätte sie noch etwas mehr Zeit hier oben verbracht, aber sie musste sich vorbereiten und dringend etwas essen.

Wie beflügelt machte sich Isabelle wieder auf den Weg nach unten. Auch wenn sie bis jetzt etwas traurig gewesen war, dass ihre Grandma nicht an der Lesung teilnehmen konnte, hatte sie nun das Gefühl, dass sie irgendwie doch dabei war – nur aus der Ferne. Sobald sie im Backstagebereich war, würde sie sie direkt per Videochat anrufen und ihr erzählen, wie sehr sie diese Buchhandlung an Little Falls erinnerte. Vielleicht könnte sie das Handy auch während ihrer Lesung weiterlaufen lassen … warum war sie nicht schon früher auf diese geniale Idee gekommen? Ihre Grandma war nicht nur ihr größter Fan, sie hatte auch einen erheblichen Anteil daran, dass sie nun Autorin war. Die Liebe zu Büchern wurde ihr quasi in die Wiege gelegt.

Isabelle durchstreifte das Erdgeschoss und öffnete schließlich die Tür, die in den Backstagebereich führte. Auf ihrem Weg dorthin war ihr aufgefallen, dass mehrere Mitarbeiter gerade dabei waren, die restlichen Stühle zu arrangieren und kleine Programmhefte auf den Plätzen zu verteilen. Nora und Rose waren zwischenzeitlich auch fleißig gewesen und hatten mehrere Stapel ihres neuesten Buches samt Autogrammkarten und Lesezeichen vorbereitet, die sie im Anschluss an die Lesung signieren würde.

Perfekt. Nach dem Zwischenfall von vorhin war sie nun mehr als zuversichtlich, dass es ein gelungenes Event werden würde.

Knackpo in Uniform.

Nein, nicht jetzt, sie wollte jetzt nicht an den Cop denken, der sie wie eine Feder auf Händen getragen hatte. Aber sie konnte nichts dagegen tun, neue Buchideen flogen ihr einfach zu, wenn sie nicht mit ihnen rechnete und nicht, wenn sie zwanghaft nach ihnen suchte.

3

Chase