7,99 €
Luisas Stute Donna ist das springstärkste Pferd im Stall – wenn sie Lust hat. Meist steckt ihr Kopf jedoch voller Flausen. Doch Luisa glaubt fest an sie und versucht, nicht auf die gemeinen Kommentare der anderen Mädchen zu hören, die fürchten, Donna könnte ihnen den Sieg beim bevorstehenden Turnier vermasseln. Und tatsächlich zeigt Donna im ersten Durchlauf, was in ihr steckt – bis Luisa sich verletzt. Jetzt kommt es ganz allein auf die unberechenbare Donna an! Ein fesselndes Pferdebuch basierend auf der wahren Geschichte eines echten Wunderpferds: Halla – das legendäre Springpferd
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Buchinfo
Luisas Stute Donna ist das springstärkste Pferd im Stall – wenn sie Lust hat. Meist steckt ihr Kopf jedoch voller Flausen. Doch Luisa glaubt fest an sie und versucht, nicht auf die gemeinen Kommentare der anderen Mädchen zu hören, die fürchten, Donna könnte ihnen den Sieg beim bevorstehenden Turnier vermasseln. Und tatsächlich zeigt Donna im ersten Durchlauf, was in ihr steckt – bis Luisa sich verletzt. Jetzt kommt es ganz allein auf die unberechenbare Donna an!
Ein fesselndes Pferdebuch basierend auf der wahren Geschichte eines echten Wunderpferds: Halla – das legendäre Springpferd
Autorenvita
© Axel Schulten
Astrid Frank, 1966 in Düsseldorf geboren, studierte Germanistik, Biologie und Pädagogik. Sie war als Lektorin und Übersetzerin in mehreren und für mehrere deutsche Verlage tätig und machte außerdem eine Ausbildung zur »Zoobegleiterin des Kölner Zoos«. Nach dem Studium arbeitete sie für ein halbes Jahr in einer Buchhandlung und beleuchtete das Medium Buch damit von einer weiteren Seite. Seit 1998 schreibt sie Geschichten (für Kinder und Jugendliche). Astrid Frank lebt mit Mann, zwei Söhnen und Hund Aimee in Köln.
www.astridfrank.de
Das Pferd – Adel ohne Hochmut, Freundschaft ohne Neid, Schönheit ohne Eitelkeit, ein Diener, doch kein Sklave.
(Verfasser unbekannt)
Pferde sind immer etwas Besonderes. Manche Pferde jedoch leisten so Außergewöhnliches, dass sie über ihren Tod und über Landesgrenzen hinaus Weltruhm erlangen. Es sind wahre ...
»Das blöde Vieh gehört doch in die Wurst!« Polly saß auf dem Boden der Reithalle und rückte ihren Reithelm gerade, der beim Sturz von Cookies Rücken verrutscht war.
Donna zeigte sich von der Androhung dieser finsteren Zukunft unbeeindruckt. Sie setzte ihre Bocksprünge munter fort. Als sie das Ende der Reithalle erreicht hatte, wechselte sie einfach die Richtung und machte unbeirrt weiter: Kopf nach unten, Hintern in die Höh’. Als säße der Teufel auf ihrem Rücken und sie versuchte, ihn loszuwerden. Dass ihretwegen zwei Reiterinnen nicht mehr auf ihren Pferden, sondern auf dem Boden saßen, schien ihr völlig egal zu sein.
Die anderen Mädchen hatten ihre Pferde anhalten lassen, damit das Durcheinander nicht noch größer wurde, beobachteten Donna kichernd und schüttelten die Köpfe.
Lulu rieb sich das Steißbein. Schließlich war es nicht so, dass sie sich beim Sturz aus Donnas Sattel nicht wehgetan hätte. Aber mehr noch schmerzte sie die Erkenntnis, dass es ihre eigene Schuld war, dass Donna mal wieder so ausrastete. Sie hatte sich nicht genügend auf das Pferd konzentriert und ihr Schenkeldruck war viel zu fest gewesen war. Das hasste Donna! Und Lulu wusste das. Also hätte sie es verhindern können.
Aber sie war einfach nicht bei der Sache gewesen, weil sie sich über Polly geärgert hatte, die mal wieder so tun musste, als gehöre ihr der Reitstall und als hätte sie – Luisa – dort nichts zu suchen.
»Das ist kein Pferd, das ist ’ne Zicke!«, schimpfte Polly weiter, während sie sich den Sand von ihrer schicken weißen Reithose abklopfte.
»Wer hier die Zicke ist, ist ja wohl klar«, dachte Lulu. Sie merkte erst, dass sie ihren Gedanken laut ausgesprochen hatte, als die anderen Mädchen sie mit weit aufgerissenen Augen und offenen Mündern anstarrten.
Oh, oh, Majestätsbeleidigung.
Polly stemmte die Hände in die Hüften und funkelte Lulu wütend an. »Du und dein verrücktes Pferd! Ihr macht uns noch alles kaputt«, keifte sie. »Die lachen doch alle über uns, wenn wir mit diesem durchgeknallten Gaul beim Turnier auftauchen! Ich sehe es schon vor mir, wie Donna vor dem Hindernis verweigert und anfängt, an den Dekoblumen rumzuknabbern!«
»Und du glaubst, mit Cookie hättet ihr größere Chancen zu gewinnen?«, konterte Lulu. »Der bleibt ja schon an ’nem Grasbüschel mit dem Hinterhuf hängen!« Sie wusste, dass das nicht stimmte. Cookie konnte durchaus springen. Aber sie hatte auch keine Lust, Pollys Gemeinheiten unbeantwortet zu lassen.
Emma kicherte, aber als Lilly, die neben ihr auf Amber saß, ihr einen finsteren Blick zuwarf, verstummte sie sofort.
Feigling, dachte Lulu. Warum traute sich hier eigentlich niemand außer ihr, Polly und Lilly zu widersprechen? Die beiden benahmen sich ständig so, als wären sie die Königinnen, und alle anderen kuschten! Sogar Emma! Ihre beste Freundin!
»Wenigstens wirft er mich nicht ab und macht mich und sich zum Affen!«, schrie Polly. »Ich habe mein Pferd unter Kontrolle, was man von dir nicht behaupten kann, wie wir gerade mal wieder gesehen haben!« Ihr Gesicht war immer noch wutverzerrt. »Wenn dein Pferd nicht durchgegangen wäre, hätte sich meins nicht erschreckt!«
Die Pferde hatten sich in der Zwischenzeit wieder beruhigt: Donna stand jetzt ganz entspannt am hinteren Ende der Reithalle und ließ sich genüsslich von Cookie den Widerrist schubbern. Die helle Fuchsstute mit der blonden Mähne hatte die Augen halb geschlossen und sah fast so aus, als lächelte sie.
Während Lulu ihr Pferd betrachtete, schüttelte sie grinsend den Kopf: Wer Donna jetzt so sah, konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie noch vor wenigen Minuten wie ein junges Wildpferd durch die Halle gepest war und gebuckelt hatte, als spüre sie zum ersten Mal in ihrem Leben einen Reiter auf dem Rücken.
»So, Mädels«, meldete sich jetzt Sandra zu Wort. Bislang hatte sich die Stallchefin das Treiben stillschweigend angesehen. »Ich glaube, für heute reicht’s. Bitte bringt eure Pferde zurück in die Boxen, sattelt sie ab und versorgt sie. Ihr wisst, was zu tun ist.«
Einige der Mädchen murrten. Sie wären gerne noch etwas länger in der Halle geblieben, um zu trainieren. Aber natürlich taten alle, was Sandra verlangte.
Lulu und Polly machten sich auf den Weg zu ihren Pferden, um sie einzufangen und aus der Reithalle zu führen. Dabei warf Polly Lulu von der Seite böse Blicke zu, schleuderte ihren Pferdeschwanz schwungvoll nach hinten, reckte das Kinn in die Höhe und stolzierte vor Lulu her auf das hintere Ende der Halle zu.
Lulu verdrehte die Augen.
Als Polly Cookie erreicht hatte, griff sie mit einer hastigen Bewegung nach seinem Halfter. Der hübsche Schecke, der aussah wie ein Schokoplätzchen, bearbeitete immer noch hingebungsvoll Donnas Rücken und bekam von der Außenwelt entsprechend wenig mit. Als nun plötzlich unmittelbar vor seinem Gesicht eine Hand auftauchte, erschreckte er sich und schlug mit dem Kopf. Aber Polly beachtete den Protest ihres Pferdes nicht und zerrte es von seiner Freundin fort.
Lulu musste sich beherrschen, um Polly nicht anzuschnauzen. Denn Cookie tat ihr leid. Polly behandelte nicht nur die anderen Mädchen so, als wären sie alle ihre Dienerinnen, sondern auch ihr Pferd. Und das konnte Luisa fast noch weniger ertragen.
Donna ließ sich ausnahmsweise willig von Lulu einfangen und folgte ihr wie ein braves Schoßhündchen zum Hallentor. Doch auf halber Strecke forderte Sandras Stimme sie zum Halten auf: »Polly? Luisa? Kommt bitte beide noch einmal einen Augenblick zu mir.«
Polly stöhnte genervt und blieb so plötzlich stehen, dass Cookie von hinten in sie hineinlief.
Sandra wartete, bis die übrigen Mädchen die Halle verlassen hatten. Man hörte das leiser werdende Klappern der Hufe auf dem Innenhof des Reitstalls, als die Mädchen ihre Pferde zu den Boxen brachten.
»Wir haben jetzt noch vier Tage Zeit bis zum Turnier«, begann Sandra und schaute Polly und Lulu ernst ins Gesicht.
»Das weiß ich! Und deshalb finde ich es ja so doof, dass Lulus bescheuertes Pferd ...«, fiel Polly Sandra ins Wort, wurde aber von der Trainerin mit einem einzigen Blick zum Schweigen gebracht.