Wunschgewicht - Claudia Nichterl - E-Book

Wunschgewicht E-Book

Claudia Nichterl

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Beschreibung

YANG SHENG – Ihr Programm für Gesundheit & Lebenspflege eröffnet zahlreiche Möglichkeiten, Ihr Wunsch- und Wohlfühlgewicht auf natürliche Weise zu erreichen und zu halten. Wenn Sie die Tipps zu Ernährung, Qigong, Selbstmassage und Akupressur umsetzen, können Sie künftig auf frustrierende Diäten verzichten und Ihr Körpergewicht regulieren – ganz ohne Kalorienzählen. In diesem Buch finden Sie unter anderem: - einen Plan zur typgerechten Ernährungsumstellung - Kochrezepte im Einklang mit den Fünf Elementen - Rezepte für Tees, die den Stoffwechsel anregen - Anleitungen zu Bewegungsübungen sowie zu Akupressur und Selbstmassage

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Johannes BernotClaudia NichterlHelmut Schramm
Wunschgewicht
Gesund leben mitChinesischer Medizin
Band 2 der Reihe
Unter Mitarbeit vonAndrea Hellwig und Christiane Tetling
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© 2019 oekom verlagGesellschaft für ökologische Kommunikation mbH,Waltherstraße 29, 80337 Münchenin Kooperation mit dem Verlag Systemische Medizin AG, Bad Kötzting
Umschlaggestaltung und Layout: Jorge SchmidtLektorat: Lisa Lorz, Petra ZimmermannKorrektur: Maike Specht, BerlinSatz: Ines Swoboda, oekom verlag
E-Book: SEUME Publishing Services GmbH, Erfurt
Alle Rechte vorbehaltenISBN 978-3-86581-546-0

Inhalt

Kapitel 1: Die Grundlagen des Yang Sheng
Ganzheitliche Betrachtung des Menschen • Yang Sheng • Die fünf Säulen der Chinesischen Medizin • Yin und Yang • Die Fünf Elemente bzw. Wandlungsphasen • Qi • Das Wetter unseres Körpers • Feuchtigkeit und Schleim als Nährboden für Übergewicht • Die fünf Typen von Übergewicht
Kapitel 2: Mit der Fünf-Elemente-Ernährung zum Wohlfühlgewicht
Strategien für Ihr Wohlfühlgewicht • Nutzen Sie Lebensmittel als Heilmittel • Stellen Sie auf eine typgerechte Ernährung um • Tipps für eine erfolgreiche Ernährungsumstellung
Kapitel 3: Rezepte im Einklang mit den Fünf Elementen
Gebrauchsanweisung • Rezepte für das Frühstück • Rezepte für den Mittag oder Abend • Desserts • Gewürze und Kräuter zum Verfeinern und Abnehmen • TCM-Rezepte zum Abnehmen • Tees • Chinesische Gesundheitstees zum Abnehmen
Kapitel 4: Das Abnehmen unterstützen mit Qigong
Chinesische Kampf-, Heil- und Bewegungskünste • Hinweise zu den Übungen • Die edlen Übungen: Acht Brokate
Kapitel 5: Wohlfühlen und abnehmen: Selbstmassage und Akupressur
Entschlacken Sie Ihren Körper mit Selbstmassage • Regulieren Sie den Qi-Fluss mit Akupressur
Anhang
Hinweis • Bücher, Adressen & Co. • Über die Autoren • Bildnachweis
Kapitel 1
Die Grundlagen des Yang Sheng
Die Chinesische Medizin bietet die Möglichkeit, auf natürliche Weise das Wunschgewicht zu erreichen und zu halten. Der Schlüssel zum Erfolg ist die Nachhaltigkeit ihrer Methoden. Wenn Sie die Fünf-Elemente-Ernährung, Qigong, Selbstmassage und Akupressur richtig anwenden, können Sie künftig auf Reduktionsdiäten ganz verzichten und Ihr Körpergewicht ganz ohne Kalorienzählen regulieren.

Ganzheitliche Betrachtung des Menschen

Die Chinesische Medizin betrachtet den Menschen als Ganzheit. Ist er krank, behandelt sie nicht die isolierte Krankheit, sondern den ganzen Menschen. Ihre Behandlungsmethoden sind darauf ausgerichtet, die energetische Harmonie in Körper, Geist und Seele wiederherzustellen. Die Chinesische Medizin ist, anders als unser westliches Medizinsystem, stark auf die Vorbeugung von gesundheitlichen Störungen ausgerichtet. Dabei ist die Mitwirkung des Patienten gefragt, angefangen mit der genauen Beobachtung seiner Befindlichkeit bis zur Umstellung nachteiliger Lebens- und Essgewohnheiten.
Mit ein wenig Selbstbeobachtung werden Sie mithilfe der Informationen in diesem Buch in der Lage sein, zu beurteilen, welche inneren und äußeren Faktoren zu Ihrem Übergewicht beitragen, und die richtigen Selbstbehandlungsmaßnahmen auswählen können, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Eine genaue Diagnose und die Therapie ausgeprägter Beschwerden gehören natürlich immer in die Hände eines ausgebildeten Therapeuten.
Kaufen Sie sich bitte ein Notizbuch, das Ihr ständiger Begleiter werden soll. Darin können Sie, wann immer Sie wollen, Beobachtungen Ihrer Befindlichkeit notieren und für Sie besonders wichtige Informationen aus dem Buch festhalten. Im Buch gibt es zwei einfache Diagnosetests. Die Antworten auf die Testfragen können Sie ebenfalls in das Notizbuch schreiben. Außerdem können Sie darin wie in einem Tagebuch aufschreiben, welche der im Buch vorgestellten Maßnahmen Sie umsetzen wollen oder schon umgesetzt haben.

Yang Sheng

Yang Sheng ist ein alter Begriff aus dem Taoismus, einer philosophischen Lehre, die die Kultur und das tägliche Leben in China maßgeblich geprägt hat. Yang Sheng beschreibt die Methoden zur Verlängerung und Verbesserung des Lebens, der Gesundheit und des seelischen Gleichgewichts. Am treffendsten kann dieser Begriff mit »chinesische Gesundheitsförderung und Lebenspflege« übersetzt werden.
Im alten China versuchten die Anhänger des Taoismus, Wege zu finden, um ihr Leben zu verlängern und ihre Gesundheit zu verbessern. Um dieses Ziel zu erreichen, erforschten sie unterschiedlichste Aspekte des täglichen Lebens. Ihre Erkenntnisse setzten sie in praktische Anweisungen um und teilten sie in innere und äußere Methoden der Lebenspflege ein:
Innere Methoden fördern die innere Ruhe, stärken das seelische Gleichgewicht und schützen vor dem Stress des hektischen Alltags. Zu diesen Methoden gehören die Meditation und die Bewegungskünste wie Taijiquan oder Qigong.
Eine gesunde und natürliche Ernährungsweise und/oder die Einnahme von Arzneien gehören zu den äußeren Methoden. In der alten Zeit suchten die Taoisten – ähnlich wie bei uns im Mittelalter die Alchemisten – nach geheimen Arzneien und Wunderpillen, die ihnen dabei helfen sollten, den trägen Körper des Menschen in klare, reine Energie zu verwandeln und Unsterblichkeit zu erlangen.
Im Lauf der Zeit wurde aus Yang Sheng ein konkretes Konzept der Gesundheitsprävention, das die Basis vieler moderner Lebensstilprogramme bildet.
Yang Sheng ist das Leitmotiv dieser Ratgeberreihe. Wenn Sie Yang Sheng in Ihren Alltag integrieren, wird diese Lebenseinstellung Ihre Gesundheit positiv beeinflussen und Ihnen dabei helfen, Ihr Wunschgewicht zu erreichen und zu halten.

Die fünf Säulen der Chinesischen Medizin

Die Chinesische Medizin ist etwa 5.000 Jahre alt. Sie wird bei uns auch Traditionelle Chinesische Medizin oder kurz TCM genannt. Sie ist eine Volksmedizin, die ihre Wurzeln tief in der traditionsreichen chinesischen Gesellschaft und ihren Gebräuchen hat. So stammt eine große Zahl der Behandlungsweisen aus Quellen, die seit Jahrhunderten überliefert sind. Sie finden auch heute noch in den meisten chinesischen Haushalten Anwendung.
Mit der Chinesischen Medizin verbindet man im Westen in der Regel die Akupunktur, doch sie hat viel mehr zu bieten. Die Chinesische Medizin wird von »fünf Säulen« getragen: Arzneitherapie, Akupunktur, Massage, Bewegungsübungen und Ernährungstherapie.
Mit Nadeln heilen
Statt von Arzneien spricht man in der chinesischen Arzneitherapie häufig auch von Kräutern, weil überwiegend pflanzliche Substanzen, hauptsächlich in Form von Teemischungen und Gewürzen, zur Anwendung kommen. Aus Sicht der Chinesischen Medizin ist es beim Abnehmen besonders wichtig, überschüssige Feuchtigkeit aus dem Körper auszuleiten. Dafür eignen sich bestimmte chinesische Kräuter wie Hiobstränensamen oder der Kiefernschwamm, die man zum Beispiel in ein Porridge einarbeiten kann.
Zur Akupunktur gehören die Therapie mit Akupunkturnadeln und die manuelle Stimulierung von Akupunkturpunkten (Akupressur). Im Gegensatz zur Akupunktur, die nur von ausgebildeten TCM-Therapeuten ausgeführt werden darf, eignet sich die Akupressur auch für die Selbstbehandlung. Dabei werden mit leichtem Druck bestimmte Akupunkturpunkte massiert. Der Akupunkturpunkt Magen 36 befindet sich etwa eine Handbreit unterhalb der Kniescheibe. Er hat eine besonders starke Wirkung auf unser Verdauungssystem und den Stoffwechsel und hilft dadurch, unser Wunschgewicht zu erreichen.
Die chinesische Form der Massagetherapie heißt Tuina, was so viel wie »Schieben und Greifen« bedeutet. Sie hilft dabei, den Körper zu entschlacken und den Qi-Fluss anzuregen.
Qigong und Taijiquan sind bei uns die bekanntesten chinesischen Bewegungstherapien. Wenn Sie diese regelmäßig üben, lernen Sie, die Umwelt und Ihren Körper – und sein Gewicht – besser wahrzunehmen und bewusster damit umzugehen.
Die chinesische Ernährungslehre spielt beim Thema Wunschgewicht naturgemäß eine tragende Rolle. Die Fünf-Elemente-Ernährung erlaubt eine typgerechte Ernährung, bei der Sie auf nichts verzichten müssen.
Im klinischen Alltag und bei der Behandlung durch einen TCM-Therapeuten bilden die Arzneitherapie und die Akupunktur die Schwerpunkte der Chinesischen Medizin. In der Gesundheitsvorsorge und in der »Hausmedizin« spielen die Ernährungslehren, die Bewegungstherapien (Taijiquan und Qigong) und der alltagstaugliche Einsatz von Akupressur die Hauptrolle. Je nach Situation und den therapeutischen Möglichkeiten werden im Idealfall mehrere Säulen der Chinesischen Medizin kombiniert. Aus Sicht der Chinesischen Medizin ist es ratsam, wenn Menschen mit Übergewicht eine Ernährungsumstellung mit Bewegungstherapien kombinieren. Der Prozess, der zur Gewichtsreduktion und zu einem harmonischen Gleichgewicht führt, kann mit einer Kräutermischung (Tees und/oder Gewürzen) unterstützt werden, die den Stoffwechsel anregt.
Die Begriffe, die die Chinesische Medizin verwendet, um Gesundheitsprobleme, ihre Ursachen und Abläufe zu beschreiben, sind für westliche Ohren zunächst etwas fremd. Sie werden aber feststellen, dass diese Denkweise sehr logisch und die Umsetzung der Maßnahmen einfach und gut in den Alltag integrierbar ist.

Yin und Yang

Yin und Yang sind zwei uralte Begriffe der chinesischen Kultur. Die Lehre von Yin und Yang besagt, dass alles aus Gegensätzen besteht und durch diese Gegensätze existiert. Yin bezeichnet alles Materielle, Dunkle, Feststehende und Kalte. Yang bezeichnet alles Energetische, Helle, Bewegende und Warme.
Taiji – das Symbol für Yin und Yang
Yin und Yang sind keine festgelegten Größen. Sie können nicht fest definiert werden, da sie einem ständigen Wandel unterliegen. Denken Sie an die vier Jahreszeiten. Die warme Jahreshälfte ist Yang, die kalte Jahreshälfte ist Yin. Der Übergang von einer Jahreszeit in die andere erfolgt jedoch nicht abrupt, sondern fließend (siehe unten).
Auch die Gesundheit wird durch das Gegensatzpaar Yin und Yang bestimmt. Sind Yin und Yang in einem harmonischen und dynamischen Gleichgewicht, erfreuen wir uns bester Gesundheit. Überwiegt einer der beiden Teile in einem bestimmten Bereich des Lebens oder in den Organsystemen des Körpers, werden wir krank. Krankheit ist immer eine Disharmonie von Yin und Yang. Die Disharmonie besteht in einem Yin- bzw. Yang-Mangel oder in einem Yin- bzw. Yang-Überschuss. Wenn zum Beispiel das Yin über das normale Maß hinausschießt, entsteht ein Yin-Überschuss oder Yin-Fülle. Ein Ungleichgewicht oder eine Disharmonie von Yin und Yang kann einerseits durch äußere Einflüsse wie klimatische Veränderungen oder Infektionen entstehen, andererseits durch innere Faktoren wie psychoemotionale Belastungen, Stress, Hormonstörungen oder Stoffwechselerkrankungen. TCM-Therapeuten lokalisieren die Disharmonie und stellen mit geeigneten Methoden das dynamische Gleichgewicht von Yin und Yang wieder her. In unserem Beispiel würde das Yin verringert und das Yang gestärkt. Kommen Yin und Yang wieder in Einklang, ist der Körper im Gleichgewicht und kann wieder gesund werden.

Die Fünf Elemente bzw. Wandlungsphasen

Eine wichtige Theorie in der Chinesischen Medizin ist die Theorie der Fünf Elemente bzw. Wandlungsphasen. Diese sind Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Sie beschreiben in der Natur beobachtbare Phänomene, die alle Prozesse im Kosmos abbilden. Auf dieser Grundlage hat sich ein umfassendes System von Charakteristika herausgebildet, das sich sowohl auf Phänomene in der Natur als auch im Menschen bezieht. Fest etabliert hat sich der Begriff der »Fünf-Elemente-Ernährung«, die ab Kapitel 2 besprochen wird. Eigentlich ist der Ausdruck »Wandlungsphase« aber treffender. Denn so, wie sich in der Natur die Dinge ständig wandeln, wollen auch wir eine Wandlung vollziehen, hin zu einem gesünderen Körper und einem besseren Lebensgefühl.

Im Lauf der Jahreszeiten

Der Sommer ist heiß, er steht für Sonne und Süden, er ist Yang. Der Winter ist kalt, er steht für kalt und Norden, er ist Yin. Im Winter beginnt das Yang ab der Wintersonnenwende zu wachsen, daher wird der Frühling als das »kleine Yang« bezeichnet und gilt als das Yin im Yang. Der Sommer als die heißeste Jahreszeit wird als das »große Yang« bezeichnet und gilt als Yang im Yang. Ab der Sommersonnenwende beginnt das Yang abzunehmen und das Yin zu wachsen, daher wird der Herbst als das »kleine Yin« bezeichnet und gilt als Yang im Yin. Der Winter als die kälteste Jahreszeit wird als das »große Yin« bezeichnet und gilt als das Yin im Yin. Ab der nächsten Wintersonnenwende beginnt sich der Kreislauf zu wiederholen.
Der Wandel der Jahreszeiten lässt sich gut anhand der Fünf Wandlungsphasen erklären:
Der Sommer (Yang) ist heiß und wird der Wandlungsphase Feuer zugerechnet.
Der Winter (Yin) ist kalt und wird zur Wandlungsphase Wasser gezählt.
Der Herbst als Übergang von Sommer (Yang) zum Winter (Yin) entspricht der Wandlungsphase Metall (Merkhilfe: Im Herbst sinkt die Temperatur → Metall ist ableitend).
Der Frühling als Übergang vom Winter (Yin) zum Sommer (Yang) wird der Wandlungsphase Holz zugerechnet (Merkhilfe: Im Frühjahr beginnen die Sträucher und Bäume wieder zu wachsen → das »Holz« der Natur dehnt sich aus).
Die Wandlungsphase Erde hat eine Sonderstellung. Die letzten 14 Tage jeder der vier Jahreszeiten, besonders der Spätsommer, zählen zur Wandlungsphase Erde.

Organzuordnung nach den Fünf Wandlungsphasen

Die Fünf Wandlungsphasen bilden nicht nur die Phänomene in der Natur ab, sie können auch den menschlichen Organen zugeordnet werden.
Entsprechungen der Wandlungsphasen in Natur und Organismus
Element/Wandlungsphase
Jahreszeiten
Organe
Holz
Frühling
Leber, Gallenblase
Feuer
Sommer
Herz, Dünndarm
Erde
Spätsommer
Milz, Magen
Metall
Herbst
Lunge, Dickdarm
Wasser
Winter
Niere, Blase
Die chinesischen Organe sind nicht nur anatomische Strukturen, sondern der Inbegriff für eine Vielzahl von Funktionen, die dem jeweiligen Organsystem zugeordnet sind. Wenn wir in der Chinesischen Medizin von einer Organstörung sprechen, handelt es sich in der Regel um eine Funktionsstörung des Organsystems und nicht um eine tatsächliche Schädigung des anatomischen Organs.

Die Medizin der Mitte

Die Theorie der Fünf Wandlungsphasen erklärt die körpereigenen Mechansimen, die einem Übergewicht zugrundeliegen. Nach chinesischer Vorstellung geht jeder Wandel von der Mitte aus. Die Mitte entspricht der Wandlungsphase Erde. In unserem Körper sind das die Organe Milz und Magen sowie die ihnen zugehörigen Verdauungsfunktionen.
Ein Sinnbild für das wichtige Prinzip, dass jeder Wandel aus der Mitte hervorgeht, ist das chinesische Zeichen für Mitte 中(Zhong) selbst. Sämtliche Organe unseres Körpers und ihre Funktionen sind abhängig von den Nährstoffen, die sie über die Organe der Wandlungsphase Erde (Mitte) erhalten, also von Milz und Magen. Wenn zum Beispiel der Kreislauf vom Herz (Feuer) zur Lunge (Metall) übergeht, ist die Milz (Erde) als Lieferant für Nährstoffe dazwischengeschaltet. Geht der Kreislauf von der Niere (Wasser) zur Leber (Holz) über, sorgt die Milz (Erde) für eine gute Verteilung von Nährstoffen und Qi (Lebensenergie). So schließt sich der Kreislauf.
Das chinesische Schriftzeichen 中(Zhong) steht für viele Erscheinungen und Vorstellungen, die mit dem Konzept »Mitte« in Verbindung gebracht werden. Ein Beispiel ist die Zeichenfolge für China: 中国(Zhong Guo) ist das Reich der Mitte. Ein anderes Beispiel ist die Chinesische Medizin selbst: 中医(Zhong Yi) kann nach dem Verständnis der Fünf Wandlungsphasen auch als die Medizin der Mitte oder die Mitte stärkende und regulierende Medizin verstanden werden. Dieser Umstand ist für Menschen mit Übergewicht von besonderer Bedeutung, denn bei Gewichtsproblemen funktioniert der Behandlungsansatz, die Mitte zu regulieren, besonders erfolgreich. Wie das genau geht, werden wir noch ausführlich besprechen.

Qi

Qi (Aussprache: »Tschi«) ist der zentrale Begriff der Chinesischen Medizin. Er beschreibt die Energie, die alles im Kosmos durchdringt und zum Leben erweckt. Man kann Qi mit dem Strom vergleichen, der alle elektrischen Geräte betreibt und dafür sorgt, dass sie ihre vielfältigen Funktionen erfüllen – er selbst bleibt jedoch unsichtbar. Qi ist sowohl die Lebenskraft als auch die feinstoffliche Substanz, die die Grundlage für jegliche Existenz und alles Leben im Kosmos ist. Nach chinesischem Verständnis ist alles durch Qi definiert, von den Sternen im Himmel über die Berge und Wälder auf der Erde bis hin zu Menschen, Pflanzen und Tieren. Auch unsere Emotionen sind von Qi geprägt. Mit Blick auf den Menschen kann man Qi mit Lebenskraft oder Lebensenergie gleichsetzen.
Ein chinesisches Sprichwort sagt: »Ist Qi in Harmonie, sind wir gesund, gerät das Qi in Disharmonie, entsteht Krankheit.« Das heißt, nur wenn genug Qi frei und ungehindert im Körper zirkulieren kann, sind wir gesund. Fehlt Qi oder ist der Fluss von Qi gestört, kommt es zu gesundheitlichen Störungen. Das lässt sich gut am Beispiel von Übergewicht erklären. In den meisten Fällen liegt dem Übergewicht ein Qi-Mangel zugrunde.
Wenn unser Qi in Harmonie ist, geht es uns gut

Qi-Produzenten im Organismus

Unserem Körper stehen drei wichtige Organsysteme zur Verfügung, die Qi produzieren, uns mit Energie versorgen, den Stoffwechsel ankurbeln und in enger Beziehung zu unserem Körpergewicht stehen: die Milz, die Lunge und die Nieren. Dementsprechend werden in der Chinesischen Medizin das Milz-Qi, das Lungen-Qi und das Nieren-Qi mit Vitalität und Lebenskraft in Verbindung gebracht.
Die Milz gewinnt über die Verdauung Qi aus der Nahrung (Nahrungsenergie, Milz-Qi).
Die Lunge versorgt uns über die Atmung mit Sauerstoff und Qi (Atmungsenergie, Lungen-Qi).
Die Nieren sind Energiespeicher. Das Nieren-Qi besteht von Geburt an und nimmt im Lauf des Lebens ab.
Die Aufgabenverteilung bei der Qi-Produktion lässt sich gut mit dem Bild eines Kochtopfs vergleichen. Der Magen nimmt die Nahrung auf und leitet die Verdauung ein, das Milz-