Würstchensafttrinker - Literatur-Quickie - Alexander Rösler - E-Book

Würstchensafttrinker - Literatur-Quickie E-Book

Alexander Rösler

0,0
1,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Kurze Geschichten. Spannend erzählt. Einfach gut. Dieser vielleicht kürzeste Erzählband der Literaturwelt, der je von einem Autoren erschienen ist, enthält 16 skurrile poetische Possen von Alexander Rösler: Prosa-Pralinen mit unverwechselbaren Geschichten gefüllt. Zum Beispiel von einem, der Abwässer aus Veddel und Blankenese am Geruch unterscheiden kann. Endlich gibt es sie. Literatur zum Naschen! Der Literatur-Quickie – das schnelle Lesevergnügen für Zwischendurch von Deutschlands besten Autorinnen und Autoren. Jetzt als eBook: „Würstchensafttrinker“ von Alexander Rösler. dotbooks – der eBook-Verlag.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Über dieses Buch:

Dieser vielleicht kürzeste Erzählband der Literaturwelt, der je von einem Autoren erschienen ist, enthält 16 skurrile poetische Possen von Alexander Rösler: Prosa-Pralinen mit unverwechselbaren Geschichten gefüllt. Zum Beispiel von einem, der Abwässer aus Veddel und Blankenese am Geruch unterscheiden kann. Endlich gibt es sie. Literatur zum Naschen!

Der Literatur-Quickie – das schnelle Lesevergnügen für Zwischendurch von Deutschlands besten Autorinnen und Autoren.

Über den Autor:

Alexander Rösler lebt mit seiner Familie in Hamburg und arbeitet als Neurologe und Geriater im Krankenhaus. Bisher erschienen zwei Romane: Man sieht sich und Ich bin nur mal kurz mein Glück suchen - Neues vom Taugenichts.

Der Literatur-Quickie Verlag im Internet: http://www.literatur-quickie.de

***

eBook Ausgabe Februar 2013

Die Printversion erschien 2010 bei Literatur-Quickie, Hamburg

Copyright © der Printausgabe 2010 Literatur-Quickie, Hamburg

Copyright © der eBook-Ausgabe 2013 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Nicola Bernhart Feines Grafikdesign, München

Titelbildabbildung: Florian Thiele

ISBN 978-3-95520-159-3

***

Wenn Ihnen diese Kurzgeschichte gefallen hat, empfehlen wir Ihnen gerne weiteren Lesestoff aus unserem Programm. Schicken Sie einfach eine eMail mit dem Stichwort Literatur-Quickie an: [email protected]

Besuchen Sie uns im Internet:

www.dotbooks.de

www.facebook.com/dotbooks

www.facebook.com/dergruenesalon

www.twitter.com/dotbooks_verlag

www.gplus.to/dotbooks

www.pinterest.com/dotbooks

Alexander RöslerWürstchensafttrinker

dotbooks.

Würstchensafttrinker

Die Quellen ihrer Existenz sind alt*, ihre Zahl steigt, die Dunkelziffer ist hoch.

Sogar eingefleischte Veganer sollen Geschmack am Würstchensaft gefunden haben, wer einmal Tofuwasser gekostet hat, weiß warum. Viele tun es heimlich in den Kellern ihrer Eigenheime, viele bereits seit Kindheit. Symbiosen oder Ehen mit Würstchenessern sind keine Seltenheit, führen aber häufig zu Konflikten („Helmuth, sieh Dir das an: das Würstchenglas ist schon wieder ausgetrocknet!“). Manchmal findet man im Hausmüll, eingewickelt in Zeitungen, verschrumpelte Frankfurter oder Wienerle.  Selbsthilfegruppen treffen sich anonym an wechselnden Altglasbehältern. Eine Lobby gibt es nicht. Wenn sie helfen möchten, weichen sie ihre Würstchen über Nacht in  Wasser ein und stellen sie ein Glas davon abends vor die Haustür.

Weitere Informationen  unter: www.w-saft.de.

*Apokryphen, 1. Virstum:  „Am  achten Tag  erschuf der Herr das Würstchen. Und  er schmeckte, dass es gut, aber noch nicht  vollkommen war. Da erschuf er ein paar Tage später das Würstchenwasser. Und  er  trank es und es war gut.“

Tanten

Die Tanten sind mehrere und kommen, meist sonntags, aus verschiedenen Richtungen. Auch aus der ehemaligen DDR kommen zwei oder drei Tanten. Sie klingeln und zupfen noch mal an der Frisur. Manche Tanten fahren wenige Minuten hintereinander die Auffahrt herauf, dann ist wieder eine Stunde Pause. Tantenpause. Andere kommen mit dem Zug und man muss sie abholen. Sie stehen, einzeln oder in Gruppen, vor dem Bahnhofsgebäude, genau wie man es sich vorgestellt hat: den Koffer rechts bis zum Rocksaum, die Handtasche um die linke Schulter gehängt. Stehen vor dem Bahnhof und sind grau. Es gibt aber auch grüne Tanten und sogar gelbe. Insgesamt aber spielen Farben eher eine untergeordnete Rolle bei Tanten.

Was tun Tanten? Schwer zu sagen. Einfacher ist es aufzulisten, was Tanten niemals tun. Oder nur sehr selten, in Ausnahmefällen. Bungeejumping zum Beispiel ist bei Tanten wenig verbreitet. Tanten trinken selten Bier, obwohl sie durchaus Sport treiben. So gibt es im Harz rotbestrumpfte Wandertanten. Tanten tanzen nur, wenn es ganz hoch hergeht, und Jazzmusik beispielsweise ist tantenfeindlich. Befragt, ob sie Musik mögen, würden Tanten allerdings kräftig mit dem Kopf nicken, nur: war das Nicken nicht eine verräterische Spur zu heftig? 

Der Satz: „Zeige mir dein Tante und ich sage dir wer du bist“ ist inhaltlich falsch. Tanten sind eine homogene Gruppe. Sie gleichen einander wie eine Tante der anderen (Volksmund). Tanten werden überhaupt nur zu solchen durch eine Bezugsperson. Sie definieren sich durch andere. Sind sie unter sich, hören sie sofort auf zu existieren. Man gehe also aus dem Raum und lasse sie sitzen: Martha, Ingeborg, Trude und Anneliese.

Bademeister

Das Dreimeterbrett hat er eigenhändig gesperrt. Der Schwimmende sieht ihn aus der Froschperspektive, die Arme auf dem unterhemdbespannten Bauch verschränkt, gebräunt vorm Himmelblau. Respektvoll umschnarrt ihn eine Libelle.