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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Islamwissenschaft, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit ist der hermeneutische Versuch, Yakup Kadris zugrundeliegenden Vorstellungen einer türkischen Nation, ihrer gesellschaftlich konstruierten Subjekte und Identitäten anhand seines im Jahr 1932 erschienenen Werks "Yaban" historisch zu kontextualisieren, zu rekonstruieren und zu verstehen. Der Fokus soll dabei auf der gesellschaftlichen Konstitution von Subjekten und der entindividualisierenden Wirkungskraft des Kemalismus-Diskurses liegen. Dies bedeutet, dass der Kemalismus-Diskurs als konstitutiver Teil des sozio-kulturellen Kontexts von Yaban betrachtet wird. Die unterschiedlichen Vorstellungen von Nation, Modernisierung und Fortschritt innerhalb der türkischen Gesellschaft, welche für Spannungen zwischen verschiedenen Schichten sorgten, machen deutlich, dass nur eine mehrdimensionale Analyse der Machtverhältnisse das Werk angemessen beleuchten kann. Am 28. Juni 1929 prägte Yakup Kadri erstmals den Terminus "Kemalismus" , um auf jene aufstrebende Ideologie der modernen und säkularen Nation- und Staatsbildung unter Mustafa Kemal Atatürk in den 1920er Jahren der Republik Türkei hinzuweisen. Diese Ideologie etablierte das legitime politische Sprachrohr, das die grundlegenden Prinzipien und Werte der türkischen Modernisierung vermittelte. Die nationale Identitätssuche, hin- und hergerissen zwischen zerfallenem Imperium und ambivalenter Präferenz des Westens, spiegelte sich in der literarischen Landschaft kemalistischer PublizistInnen wider. Die Arbeit beginnt mit einer biographischen Skizze des Autors Yakup Kadri Karaosmanoğlus und einer Kontextualisierung seines Werks Yaban. Anschließend wird der Inhalt der Geschichte wiedergegeben. Die Analyse von Yaban findet im Rahmen von Andersons Konzepten von Nationen und der poststrukturalistischen Theorie statt. Die der vorliegenden Arbeit zugrundeliegende These thematisiert Yakup Kadris sprachliche Vorgehensweise als Differenzmerkmal, inwiefern der Sprachgebrauch menschliche Überzeugungen und Interaktionen beeinflusst. Die Analyse untersucht, wie "Fremdheit", "Fremdwahrnehmung" und "Fremderleben" im Roman Yaban, der diese Begriffe gewissermaßen schon in seinem Titel trägt , dargestellt werden. Dabei wird anhand von Textquellen geprüft, ob Yakup Kadri versucht, eine homogene nationale Identität zu formen und wie er Kriterien für die Zugehörigkeit zur türkischen Nation andeutet.
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