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Rache! Das Einzige, das Yasemin weitermachen lässt. Jeder von ihnen wird ihre Wut und den Schmerz der letzten Jahre zu spüren kriegen. Egal wie viel Zeit verging, Yasemin schwieg nicht. War das die Erfüllung von Wahrheit und Gerechtigkeit? Schafft es die mittlerweile erfolgreiche Geschäftsfrau Vergeltung auszuüben? Die letzte Folge von Yasemin und ihren Geschwistern. Es werden alle Fragen beantwortet, Wege zum Frieden beleuchtet, verschlossene Türen geöffnet und Ausdauer, Kraft, Erfolg und Geduld belohnt werden... Geschrieben nach einer wahren Begebenheit.
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Seitenzahl: 260
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Übersetzt aus dem Original türkischen, erschienen 2021 ©
Nurgül Sönmez
Autorin: Nurgül Sönmez
Übersetzerin: Nurgül Sönmez
Lektorin: Açelya Soylu
Korrekturlesen: Corinna Feldmann
Korrekturlesen: Luther v. Georg
Korrekturlesen: Nurgül Sönmez
Grafik - / Cover-Designerin: Açelya Soylu
Buchsatz / Illustratorin: Gamze Tașdemir
Autorin:
nurgulsonmez
nurgulsonmezofficial
Buch Service:
buch.service
Team:
nurgulsonmezofficial
buch.service
nurgulsonmez
Für alle Buchliebhaber...
Autoren Vita
Nurgül Sönmez
21.08.1979 Deutschland
Nurgül Sönmez wurde am 21. August 1979 in Werdohl in Nordrhein-Westfalen geboren.
Ihre Mutter starb 1995 bei einem schweren Autounfall.
In dieser Zeit war sie für ihren achtjährigen Bruder mehr Mutter als Schwester. Nur vier Jahre später wurde sie zum Vormund ihres jüngeren Bruders ernannt. Von da an ersetzte sie beide Elternteile und unterstützte ihn liebevoll auf all seinen Wegen. Sie hat ein jüngeren Bruder und drei ältere Schwestern.
2015 starb ihr Vater durch eine Krankheit.
Zwischen 1995 und 2020 erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen. Bereits in dem Jahr, in dem sie ihre Mutter verlor, begann sie zu schreiben und verfasste unzählige Gedichte, Songtexte und Romane. Alle beruhen auf wahren Begebenheiten. Die Rechte an über 50 Romanen und mehr als 2500 Songtexten wurden von verschiedenen Verlagen und bekannten Komponisten erworben. Heute steht sie nicht mehr hinter den Kulissen, sondern mit ihren Werken direkt auf dem Podest.
2021
2022
2023
2024
Alle Bücher wurden ins Französische übersetzt und sind für die kommenden Buchprojekte geplant. Danach folgen Übersetzungen in die Sprachen Arabisch und Spanisch. Bei Interesse und Nachfrage auch in weiteren Sprachen.
Ihre Werke © basieren auf wahren Begebenheiten und unterstützen weiterhin soziale Projekte mit dem Erlös der Bücher.
Sehr bald auch als Hörbücher erhältlich!
Ich drücke mich gerne in einfacher Umgangssprache aus. Am liebsten herzlich und ehrlich. Trotzdem bin ich es natürlich auch gewohnt, mich professionell und akademisch auszudrücken. Wir sprechen überall ein bisschen anders. Es fällt mir nicht schwer, mich in verschiedenen Sprachen zu verständigen. Mit Händen und Füßen kann ich mich immer und überall verständigen. Ich glaube, man könnte mich in jedem Land der Welt aussetzen und ich würde mich immer mit den Menschen dort unterhalten können. Ob das ein unentdeckte Gabe ist?
Wen wundert es also, dass ich schon in über 40 Länder unserer schönen Erde gereist bin? Dass es so viele Länder sind, hätte ich selbst nicht gedacht. Ich bin ein bisschen herumgereist...
Eigentlich war ich in diesen Ländern nicht als Tourist unterwegs, wie man vielleicht denken könnte. Die meisten meiner Besuche dienten dazu, die Helden meiner Bücher zu treffen. Geschäftsbesuche sozusagen. Das zählt für mich nicht als Urlaub. „Urlaub“ habe ich bisher kaum oder gar nicht gemacht.
Auf einigen Reisen habe ich echte Herzensprojekte entdeckt.
Ich bin Patin für 3 Waisenhäuser in 3 verschiedenen Ländern geworden. Turkmenistan, Afghanistan und Nigeria.
Bevor ich zum Schluss komme, möchte ich einige Erinnerungen aus diesen Waisenhäusern mit euch teilen. Ich besuchte einen meiner Helden aus einer unveröffentlichten Geschichte in Turkmenistan. Ich habe dort etwa 12 Tage verbracht. Während dieses Aufenthalts trafen wir einen kleinen Jungen, der auf dem Bürgersteig weinte.
Er sah anders aus als die anderen Kinder dort. Wir standen hilflos vor einem weinenden, trauernden Kind von 3-4 Jahren. Da wir nicht wussten, wie wir dem Jungen helfen konnten, riefen wir die Polizei. Zusammen mit einem Polizisten fuhren wir zur örtlichen Polizeistation. Das Kind war ein pakistanischer Junge und sollte in einem Waisenhaus untergebracht werden. Alle Daten, die er angeben konnte, wurden von der Polizei aufgenommen und dem Waisenhaus übergeben. Wir folgten ihm ins Waisenhaus.
„Wer hat das Kind gefunden?“, fragte uns einer der Betreuer im Waisenhaus. "Ich“, sagte ich. „Wie soll er heißen?“, fragte er. „Mohamed, weil er Mohamed heißt", antwortete ich. Wir nahmen alle Unterlagen für eine Patenschaft mit. Ich nahm mir ein Versprechen vor. Dieser Junge soll es einmal weit bringen. Er soll eine Chance auf ein besseres Leben haben. Er ist Pakistani. Er soll nicht von seiner Heimat getrennt sein. Das Versprechen wurde nie gebrochen. Er hat studiert und irgendwann geheiratet. Ja, ich habe ihn als Sohn angenommen. Heute ist er Konsul in seinem Heimatland Pakistan.
Wenn ich Mohamed besuchte, fielen mir vier Mädchen auf, die mich neugierig machten. Ich musste mehr über sie erfahren. Vier Schwestern, unzertrennlich. Sie waren wunderschön. Einwandererkinder mongolischer Türken. Ihre Eltern waren früh gestorben. Für diese vier Mädchen fühlte ich mich verantwortlich wie für Mohamed, und ich übernahm ihre Verantwortung bis ins Berufsleben und darüber hinaus. Für die eine bin ich wie eine Schwester, für die andere wie eine Freundin, für die beiden anderen wie Mutter und Tochter. Sie haben mir bisher viele glückliche Momente beschert.
Außerdem habe ich in Afghanistan maßgeblich an einer Gesetzesänderung mitgewirkt, die den Frauen dort das Leben im Alltag erleichtert.
Ich sehe mich nicht als Aktivistin, das bin ich auch nicht. Ich sehe mich eher als Teil des Lebens.
Bis heute habe ich mit niemandem darüber gesprochen. Über gute Taten sollte man nicht viel reden. Wenn das jeder tut, können wir vielleicht gemeinsam diese Welt ein bisschen erträglicher machen.
Ich engagiere mich mit ganzem Herzen für soziale Projekte. Je mehr Bücher Sie bestellen, desto mehr Hilfe können wir den Opfern zukommen lassen.
Und Du, liebe Leserinnen und Leser. Wenn auch ihr eine Lebensgeschichte habt, die Herzen berührt, dann schreibt mir!
Gemeinsam sind wir stark.
Tausende Stimmen können die Hoffnung für Eine Stimme sein
Ihre Spende in guten Händen
Aus dem Gesamten Jahreseinkommen der Bucheinnahmen, möchte ich gern prozentual an Hilfsorganisationen und hilfebedürftige Personen spenden.
Wenn auch Sie spenden möchten, können Sie dies gerne mit dem Erwerb einer meiner Bücher tun. Meine Werke sind in allen bekannten Shops erhältlich oder können in Buchhandlungen bestellt werden.
Für den Erwerb eines Buches mit Signatur, kontaktieren Sie mich gerne über meine Social-Media-Kanäle oder schreiben eine Mail. Bücher mit Signatur können Europaweit und über online Buchhandlungen Weltweit versendet werden.
Gemeinsam sind wir stark
Rache! Das Einzige, das Yasemin weitermachen lässt. Jeder von ihnen wird ihre Wut und den Schmerz der letzten Jahre zu spüren kriegen. Egal wie viel Zeit verging, Yasemin schwieg nicht. War das die Erfüllung von Wahrheit und Gerechtigkeit? Schafft es die mittlerweile erfolgreiche Geschäftsfrau Vergeltung auszuüben? Die letzte Folge von Yasemin und ihren Geschwistern. Es werden alle Fragen beantwortet, Wege zum Frieden beleuchtet, verschlossene Türen geöffnet und Ausdauer, Kraft, Erfolg und Geduld belohnt werden...
“Geschrieben nach einer wahren Begebenheit”
Als Yasemin sich ihrer inneren Welt und den Negativitäten, die sie während ihres Kampfs erlebt hatte, durch die Audioaufnahmen konfrontiert sah, kamen die Gefühle der Rache unversehens in ihr hoch. Ich dachte, es sei ein momentanes Gefühl, als ob es kommen und gehen würde. Aber es kam und acht Jahre später war es immer noch nicht verschwunden. Das hatte ich gehört, gesehen und verstanden.
„Acht Jahre.“ Wie Yasemin uns noch erzählen würde, waren es acht Jahre. So begann ich mich zu fragen, was Yasemin in dieser Zeit aufgenommen hatte. Welche Entwicklungen und Veränderungen sie in ihrem Leben durchgemacht hatte, konnte ich mir später auf ihre Audioaufnahmen anhören, die sie mir nach und nach zugeschickt hatte, so konnte ich das Material zu einem Buch verarbeiten. Meine Fähigkeit zu schreiben würde davon abhängen, wie Yasemin die Bänder schickte.
Ihre erste Kassette hatte sie mir bei unserem letzten Treffen, was ein Abschied war, zusammen mit ihrem Aufnahmeassistenten gegeben, damit konnte ich das Ende meines Buches Yasemins Kampf schreiben. Per Post kamen an meine Adresse die weiteren Bände, womit ich Yasemins Rache starten konnte.
Diesmal sollte es anders sein! Denn ich hatte von ihr keine Kontaktinformationen. Es war ein etwas seltsames Gefühl für mich, nicht zu wissen, wo sie war. Der Titel meines nächsten Buches wäre nicht “YASEMINS KAMPF”, sondern “YASEMINS RACHE”. Ich fand den Titel sehr passend, weil sie in ihren letzten Aufnahmen immer von Rache gesprochen hatte. Aber ich wusste nicht einmal, was für eine Rache das war. Tatsächlich war ich beim Anhören der Bänder erschrocken. Natürlich hatte ich Angst nach solchen unangenehmen Ereignissen. Welche Gefühle hatte sie in ihrer inneren Welt, dass sie Rache als Ziel wählte? Wie würde ihre Rache aussehen? Mir war all dies nicht bewusst und ehrlich gesagt, waren mir irgendwie die Hände gebunden.
Falls die Frage erweckt wird, warum?
Was für eine “RACHE?”, dies wollte ich herausfinden, während ich mir ihre Aufnahmen anhörte. War sie in eine gefährliche Situation geraten? “STOP YASEMIN!” Das konnte ich nicht glauben, auch nicht hinterfragen, denn ich hatte keine Möglichkeit, sie zu erreichen, um sie vor eine Gefahr zu schützen oder sie von einer Dummheit abzuhalten. Nur sie hatte meine Nummer, was mir gegenüber unfair war. Die Balance stimmte nicht, ich fand ihr Verhalten nicht richtig.
Und wenn das Wort „RACHE“ fiel, wie weit wollte sie gehen, wann würde sie aufhören? »Was war, wenn Yasemin ein Verbrechen gesteht, das sie begangen hatte oder noch plante?«
Was sollte ich in einer solchen Situation tun? Ich denke, ich werde mich so verhalten, wie ich sollte. Wenn Yasemin ein Verbrechen gesteht, das sie begangen hatte, musste ich meiner menschlichen Pflicht nachkommen und sie anzeigen, egal wie sehr ich sie liebte und respektierte.
„Yasemins Rache!“, bescherte mir Gänsehaut.
Es gab einen Unterschied zwischen Rache und Rache.
Während ich diese Zeilen schrieb, hatte ich noch keine Ahnung, welche Art von Rache uns erwartete. Eigentlich war es eine spannende Aufgabe für mich. Nach all den Jahren hatte ich ein riesiges Fragezeichen im Kopf.
Es blieb mir nichts anderes übrig, als abzuwarten. Mit jedem Band, welches sie schickte. Jedes Mal, wenn sie den blinden Knoten ein wenig löste, wurden die Fragezeichen nacheinander gelöst, aber wie lange würde diese Arbeit dauern?
Genau vier Tage nach unserem letzten Treffen erhielt ich das erste Band, drei Wochen später das zweite, welches sie in einen großen Umschlag gesteckt hatte. Es war nicht das erste Band, das ich mit gemischten Gefühlen begann. Was würde Yasemin mir aus diesen acht Jahren erzählen? Was hatte sie erlebt? Ich war aufgeregt, ich freute mich auf die Bänder.
KAPITEL 1
KAPITEL 2
KAPITEL 3
KAPITEL 4
KAPITEL 5
KAPITEL 6
KAPITEL 7
KAPITEL 8
KAPITEL 9
KAPITEL 10
KAPITEL 11
KAPITEL 12
KAPITEL 13
KAPITEL 14
KAPITEL 15
KAPITEL 16
KAPITEL 17
KAPITEL 18
KAPITEL 19
KAPITEL 20
KAPITEL 21
KAPITEL 22
KAPITEL 23
KAPITEL 24
KAPITEL 25
KAPITEL 26
KAPITEL 27
KAPITEL 28
KAPITEL 29
KAPITEL 30
KAPITEL 31
KAPITEL 32
KAPITEL 33
Warum hatte ich mich acht Jahre lang von all meinen Lieben distanziert? Beginnen wir mit dem Anfang.
Wenn Sie sich erinnern, hatten Nurgül und ich nach acht Jahren unser erstes, aber auch letztes Treffen, wenn auch nur kurz. Es war sehr spontan, aber die Sehnsucht war zu groß gewesen. Es war sehr aufregend für uns beide.
Natürlich konnten wir an dem Tag, an dem wir uns trafen, nicht acht Jahre in fünfzehn Minuten unterbringen. Auch wenn wir es gewollt hätten, denn der Moment war zu überwältigen, dass wir beide in der Cafeteria uns nur wie erstarrt ansahen. Wir waren sekundenlang unbewusst aufeinander fokussiert, ohne etwas zu sagen.
Und … wenn Sie sich erinnern; Nach dem wir uns verabschiedet hatten, hatte ich Nurgül eine Aufnahmeassistentin gegeben und uns dann getrennt. Sie ließ mich nicht aus den Augen, bis ich außer ihrer Sicht war. Dieser Augenblick war für mich sehr bedeutsam. Also hatte ich nie aufgehört Aufzeichnungen zu machen, damit meine Gefühle und Gedanken nicht verschwendet wurden. Obwohl ich Nurgül zuliebe die Kommunikation abgebrochen hatte, hatte ich trotzdem ungewollt weiter Aufnahmen gemacht.
»Eines Tages!«, sagte ich voller Sehnsucht.
Ja, eines Tages! Wenn Gott so will, war ich sehr begierig, noch einmal von vorne anzufangen. Ich hatte mich auf diesen Tag gefreut, aber uns war das Wiedersehen nicht bewusst. Irgendwann musste es wiederholt werden, dafür hatte ich gebetet. Zwischen meiner ersten und letzten Tonaufnahme lagen genau acht Jahre.
Tiefe Themen hatte ich aufgenommen. Diese wollte ich ihr einzeln schicken, ich hatte das Gefühl, dass es so sein musste. Aber ich wusste immer noch nicht, warum?
Während ich mit meinen Geschwistern am Frühstückstisch saß, war es wichtig, alle Entscheidungen gemeinsam zu treffen. Obwohl es nicht gewollt war, kamen wir zu einer Einigung:
»Zu unserer Vergangenheit müssen wir eine Grenze ziehen, um unser Leben von Grund auf neu beginnen zu können.«
Diesmal würden wir unser Leben selbst lenken. Andere würden unser Leben nicht mehr bestimmen dürfen. Ein ganz neues Leben erwartete uns. Es war ein riskanter Schritt, wir waren uns nicht darüber bewusst, was uns begegnen könnte.
Nach einiger Zeit hatte ich mich daran gewöhnt, neue Schritte zu gehen, denn jedes Mal musste ich neue Schritte in meinem Leben machen. Veränderungen fielen mir nicht schwer. Einige Leute, die ich kannte, sagten: »Ich könnte nie von null anfangen.« Es gab also diejenigen, die es tun und diejenigen, die es nicht konnten. Es hatte mir ehrlich gesagt auch nicht gefallen, mit meinen Geschwistern von null anzufangen, da ich mich jedes Mal in einer schwierigen Situation befand. Es gab Momente, in denen ein Mensch seine Macht und Kraft vom einzigen Gott nimmt, da Gott unsere einzige Zuflucht ist. Auch wenn es mir nicht gefiel, wie sollte man die ganze Zeit von null anfangen, um solche gefährlichen Momente abzuschütteln?
Ich begann ein neues Leben, man hatte nicht die Zeit oder die Kraft. Es passierte von alleine.
Von nun an waren meine Aufzeichnungen die ersten Seiten eines neuen Lebens.
Den ersten Band hatte ich Nurgül geschickt. Sie wusste nicht, dass ich es ihr schicken würde. Zuerst war ich sehr neugierig, aber ich konnte mir vorstellen, was ihr in diesem Moment durch den Kopf gegangen war, als sie das Band gesehen hatte. Obwohl sie zu meinen Liebsten gehörte, wusste ich nichts über die Entwicklungen in ihrem Privatleben. Jetzt war es an der Zeit, meine Lieben zu sehen.
»Endlich war es so weit ...«
Nurgül und meine anderen Lieben, über die ich später noch sprechen wollte, gehörten nicht zu denen, an denen ich mich rächen wollte. Sie gehörten zu jenen, die ich liebte und beschützen wollte. Weil ich ihnen nicht wehtun wollte, hatten meine Geschwister und ich damals am Frühstückstisch eine sehr ernste Entscheidung getroffen. Obwohl uns dieser Entschluss sehr schwergefallen war, mussten wir ihn umsetzen. Wir hatten Angst, unseren Lieben zu schaden, und obwohl es schwierig war, hatten wir diese Entscheidung gemeinsam gefällt.
Es kann sein, dass ich vor acht Jahren weggegangen bin, um meine Geschwister und mich selbst zu schützen, sogar vor den Menschen, die ich am meisten liebte.
Ich war wütend auf mich selbst, weil ich meine Lieben verletzt hatte. Acht Jahre lang konnte ich meine Wut nicht überwinden. Vielleicht hatte ich es bis heute noch nicht geschafft.
Damals konnte ich nicht mehr im Land Nordrhein-Westfalen bleiben, daher war ich in ein anderes Bundesland in Deutschland gezogen. Diesmal war es eine Metropole … Über das Internet ging es sehr schnell. Innerhalb von ein oder zwei Tagen hatte ich die Stellenausschreibungen von fast fünfundzwanzig Friseuren zusammengetragen. Wohin unser Schicksal auch führte. Dieser neue Arbeitsplatz würde uns veranlassen, eine der wichtigsten Fragen unseres Lebens zu beantworten.
In welcher Stadt würden wir leben?
Im Internet suchte ich nach einem Friseursalon, dort sah ich die Bilder auf ihrer Website, dazu gab es Bilder von jedem Mitarbeiter. Die Bilder, die ich gesehen hatte, waren wunderschön. Dort wollte ich zur Probe arbeiten gehen. So sagte ich zu mir: »Was auch immer passiert, der Friseursalon öffnet um 7:30 Uhr.« Nachdem ich das Hotelzimmer gebucht hatte, packte ich eine kleine Tasche für meinen Bedarf und verabschiedete mich ohne Zeitverlust von meinen Geschwistern, dann machte ich mich auf den Weg zum Hauptbahnhof.
Dies war die erste Erfahrung, die wir als Geschwister machten. Es war das erste Mal, dass wir voneinander getrennt waren. Die Lebensumstände verlangten es, es war für jeden von uns eine Probe, wenn auch nur für einen Tag und für eine Nacht.
Während ich meine Tasche für meine Zugfahrt packte, hatten meine Geschwister Briochebrötchen und Snacks zum Abendessen zubereitet. Meine Bücher, die ich fertiglesen wollte, und natürlich mein Aufnahmeassistent würden mich auf dem Weg begleiten.
Viereinhalb Stunden würde ich mit dem Zug unterwegs sein, in unsere unbekannte Zukunft. Ich war ehrlich gesagt aufgeregt, aber dieses Mal war das Gefühl ganz anders. Wir wollten entscheiden, wohin wir gingen. Nicht andere würden für uns entscheiden. Wir würden nicht zwangsweise oder unfreiwillig einer neuen Situation ausgeliefert werden. Wir würden selbst entscheiden. Das hatte mir damals ein sehr gutes Gefühl gegeben. Ich erinnerte mich noch gut, dass es mein Selbstbewusstsein steigerte, mein Kopf war klar, mein Gang war gerade aufgerichtet!
„Der erwartete Tag“ war gekommen. In diesen Zeilen können Sie nun lesen, was ich Nurgül geschickt hatte, wie ich verschwunden war. Ich werde dort weitermachen, wo ich im zweiten Buch geendete hatte.
Man braucht keinen Grund, um zu gehen, wenn man keinen mehr hat, um zu bleiben.
Diesmal wusste ich wirklich nicht, wie und wo ich anfangen sollte zu reden. Was war, wenn ich sagte, dass ich eine Last oder eine Stagnation hatte? Es tat mir leid, dass sich alles so entwickelt hatte. Ich war müde und fing mein Leben jedes Mal von vorne an. Hatte ich nicht das Recht, ein ganz normales und geordnetes Leben aufzubauen, es zu führen, wie alle anderen auch? Bisher war ich noch nie selbstständig gewesen, noch nie!
Alle Entscheidungen über unser Leben wurden von anderen für uns getroffen. Es interessierte niemanden, was wir wollten, obwohl es gegen unseren Willen war. Wir mussten die getroffenen Entscheidungen umsetzen.
Gerade stand ich zum ersten Mal vor einer Situation mit meinen Geschwistern alleine Entscheidung über unser Leben zu treffen, diese würde uns nicht leichtfallen. Es war eine schwierige Phase. Ein Wendepunkt, an dem wir den Kontakt zu all unseren Lieben abbrechen mussten.
Wenn es nur das wäre, würde ich sagen, was auch immer, aber meine Geschwister und ich würden eine ganz neue Seite aufschlagen. Wir wollten in einer neuen Stadt von null anfangen. Wir würden „Hallo“ zu einem brandneuen Leben sagen, weit weg von allen. Wir gingen, ohne uns zu verabschieden. Mein Herz tat weh, es war zu schwer für mich, mich zu verabschieden. Manchmal müssen die Menschen die Entscheidungen, die sie in ihrem Leben trafen, umsetzen. Auch wenn es schwierig war und es wehtat. Aber ich fühlte mich gezwungen, den von uns getroffenen Entschluss umzusetzen.
Mein Ziel war Hessen, ich verabredete mich in dem Friseursalon, den ich mir über das Stellenausschreibungsangebot ausgesucht hatte für einen Probetag aus einer der Anzeigen.
Im Zug nahm ich gerade die nächste Aufnahme auf. Seit etwa zweieinhalb Stunden war ich unterwegs und hatte noch eineinhalb Stunden Fahrt vor mir. Ich wusste, dass eine lange Reise auf mich wartete, deshalb nahm ich meine Bücher, die ich angefangen hatte und nicht weiterlesen konnte, meinen Aufnahmeassistenten, Essen und Trinken mit. Im Zug wollte ich die Zeit ausnutzen. Insgesamt musste ich drei Mal umsteigen, was mich eine weitere Stunde kostete.
Endlich war meine Zugfahrt zu Ende. Das Hotel lag gleich neben dem Friseur. Nachdem ich die Schlüssel an der Rezeption erhalten hatte, zog ich mich in mein Zimmer zurück. Ich befand mich in einer Metropolregion … Überall war es sehr voll. Inständig hoffte ich, ich verirrte mich hier in der großen Stadt nicht. Wie auch immer, dann sagte ich mir: »Mach zuerst dein Probetag, der Rest kommt später.«
Für mich war diese lange Reise eigentlich wie ein Ruhetag, wie eine Regenerierung. Das Wetter war gut, die Leute strömten auf die Straße, um die Sonne zu genießen. Aus dem Fenster meines Hotelzimmers konnte ich den Friseursalon nicht sehen. Morgen früh würde ich in der Cafeteria gleich gegenüber frühstücken, um den Friseursalon beobachten zu können, während sie arbeiteten.
Nun wollte ich, ohne Zeit zu verlieren, die Stadt ein wenig besichtigen. Es war ziemlich spät. Überall waren die Läden geschlossen, trotzdem wollte ich mich ein bisschen beeilen. Obwohl ich Angst hatte, mich zu verirren, ging ich entschlossen los.
22:25 Uhr
Wieder zurück im Hotelzimmer war ich satt. Im Pyjama saß ich im Ruhemodus auf meinem Bett. Gemütlich lehnte ich mich mit dem Rücken an, dabei setzte ich meine Aufnahmen fort, da ich so viel wie möglich erzählen wollte.
Im Nachhinein war ich heute natürlich reifer. Diesen Satz konnte ich sicher noch Jahre später wiederholen, denn Erfahrung machte einen Menschen reif. Nach all meinen Erfahrungen in Jungen Jahre hatte ich mich für Reif gehalten, aber das war ich nicht. Dies wusste ich jetzt.
Kommen wir zurück zu den Tagen, als ich von meiner Stiefmutter an einen verheirateten Mann verkauft wurde. Die folgenden Fragen gingen mir eine Weile durch den Kopf. Die Gendarmerie hatte Onkel Ferhat mitgenommen. Aber wo hatten sie ihn hingebracht? Wo war er jetzt? Wurde er nur von der Gendarmerie festgenommen oder wurde er auch bestraft? Würden sie meine Beschwerde ignorieren? Diese Fragen nagten an mir. Während diese Gefühle und Gedanken aufstiegen, fasste ich einen Entschluss und begann zu recherchieren.
Umgehend rief ich die Gendarmerie unseres Dorfes an, dann erklärte ich ihnen die Situation. Obwohl Jahre vergangen waren, erinnerte sich der Kommandant an diesen Tag. Im Computer schaute er nach, was damals passiert war. Innerhalb von vierundzwanzig Stunden war er einfach freigelassen worden. Dies war zu erwarten gewesen, denn ich hatte mich nicht schriftlich beschwert.
Warum war das passiert? Er hatte mich nur an einem Tag angerührt. Anderthalb Jahre danach nicht, es war nur dieser eine Tag. Warum hatte er das getan? Dieser eine Tag fügte mir außergewöhnliche Wunden zu. Danach hatten sie mich nicht in Ruhe gelassen, sondern anderthalb Jahre lang gefoltert Tag für Tag. Dies sollte nicht ungestraft bleiben. Ich hatte die Polizei angerufen und gefragt, was ich tun soll. Dann hatte ich, wie mir die Polizei mitgeteilt hatte, meine Anzeige an die Staatsanwaltschaft geschickt. Während ich bei meinen Tanten in Deutschland gelebt hatte, hatte ich alle notwendigen Informationen zusammengetragen. Nachdem ich diese eingereicht hatte, war lange Zeit Funkstille gewesen, es kam kein Brief oder Telefonanruf. Fast fünf Monate hatte ich gewartet. Als nichts dabei herauskam, versuchte ich erneut telefonisch etwas zu erreichen, denn ich wollte den Stand meiner schriftlichen Beschwerde wissen. Mein türkischer Wohnsitz schien bei der Familie zu sein, die uns adoptiert hatte, denn sie schickten meine Briefe dorthin. Deshalb konnten sie meine Anzeige nicht verarbeiten. Allerdings hatte ich meine Adresse in Deutschland angegeben. Natürlich gab es einige Rückschläge. Mein Bruder hatte nicht einmal bemerkt, dass da ein Brief eingegangen war. Es war, als hätten sie uns komplett aus ihrem Leben gestrichen, aber ich würde sie trotzdem treffen. Ich wartete nur auf diesen Zeitpunkt.
Jetzt waren wir in Yasemins Rache! Jedoch hatte ich nicht viele Negativitäten in Yasemins Kampf erwähnt. Was ich bisher erwähnt hatte, waren vielleicht zwanzig Prozent von dem, was ich erlebt hatte. Vom ersten bis zum letzten Tag wurde ich von allen fast täglich von der Familie meines Ehemannes gemobbt, belästigt, geschlagen und gefoltert. Es fiel mir schwer, dies zu akzeptieren. Manchmal wurde keine Gewalt angewendet, sondern stattdessen verschiedene Grausamkeiten verübt. Fast ein Jahr durfte ich nicht rausgehen. Ich wurde offiziell im Haus als Geisel gehalten, ich war wie eine Gefangene, dabei war ich ein Kind, als ich das durchgemacht hatte. So etwas durfte heutzutage nicht mehr passieren ... Hatten es denn keine Nachbarn gesehen? Warum hatten sie nicht die Polizei angerufen, um sich zu beschweren. In was für einer Welt lebten wir?
Zwangshaft ist ein Verbrechen!
Während ich dies alles erlebt hatte, nagten diese Fragen an meinen Gedanken: »Wie kann der Verbrecher nicht bestraft werden?« Diese Gedanken ließen mich nicht mehr los. Deshalb hatte ich mich diesem Thema außerhalb der Arbeitszeiten gewidmet.
Auch nach Jahren wollte ich, dass die Kriminellen bestraft werden. Deshalb würde ich mich nach und nach um jeden kümmern, der mich damals verletzt hatte. Einzeln würden sie es zu spüren bekommen. Ich war fest entschlossen ...
Die Verbrecher mussten bestraft werden!
Damals war ich dreizehn Jahre alt gewesen. Von meiner Stiefmutter wurde ich an einen verheirateten Mann verkauft, den ich Onkel genannt hatte. Als seine Frau keine Kinder bekommen konnte, hatten sie mich, um deren Generation zu erweitern, geholt. Am ersten Tag wurde ich Gewalt und einer Vergewaltigung auf sehr schreckliche Weise ausgesetzt. Während ich diese albtraumhaften Tage durchlebt hatte, hatten meine Erfahrungen einen tiefgreifenden Einfluss auf mein Leben. Ich wurde jeden Tag beschimpft und herumgeschubst. Von jedem Familienmitglied, von jedem. Von allen …
Etwa ein Jahr später durfte ich endlich den Garten rund um das Haus betreten. Sie banden eine lange Eisenkette an meinen Fuß. Das andere Ende war im Beton am Boden befestigt. Je nachdem, an welcher Seite des Gartens ich arbeitete, verlängerten oder verkürzten sie die Kette. Aber ich konnte nie alleine in den Garten gehen. Obwohl ich angekettet war, war immer einer oder mehrere bei mir. Ich war gefesselt wie ein Hund, es war ein schlechtes Gefühl.
Was passiert war, war wirklich eine Grausamkeit!
Tage waren gekommen und gegangen. Ja, ich halte nicht an diesen Tagen fest. Nur die tiefe Wunde in mir war geblieben, sie ging nicht weg. Diese Zeit hatte bei mir tiefe Narben hinterlassen. Als wäre ich immer noch an Eisenketten gebunden, fesselten mich diese Erlebnisse. Was war das für eine Tyrannei? Was war das für eine Menschlichkeit? Mein Verstand konnte diese Grausamkeit einfach nicht verstehen. Zum Glück reichte er nicht aus, denn ich wollte es auch nicht verstehen.
Mittlerweile war es 23:45 Uhr, ich beendete meine Aufnahme für heute.
Mein Vorstellungsgespräch und die Probearbeit waren vorbei. Jetzt befand ich mich auf der Rückreise mit dem Zug, daher möchte ich meine Aufnahmen fortsetzen wie ich den Tag erlebt hatte.
Bereit früh morgens war ich aufgewacht. Nachdem ich den Zimmerschlüssel abgegeben hatte, hatte ich den Friseursalon während des Frühstücks beobachtet. Schon morgens gab es ein Kundenansturm.
Es waren viele Kunden, das hatte mir gefallen. Von meiner Wahl musste ich sehr überzeugt sein. Nicht nur der Arbeitgeber sollte sich entscheiden, ich musste auch meinen neuen Arbeitsplatz mögen und wählen. Auf den ersten Blick war alles verständlich. Nach meinem Frühstück betrat ich gerade noch rechtzeitig den Salon und stellte mich vor. Natürlich konnte ich kein fließendes Deutsch, als wäre ich hier geboren und aufgewachsen. Aus meiner Aussprache war zu hören, dass ich erst später nach Deutschland gekommen war. Schließlich hatte ich einen Akzent. Ich akzeptierte das, aber mit der Zeit würde es besser, aber ich brauchte etwas mehr Zeit.
Sie mochte meine Arbeitsweise. Nachdem ich ungefähr zwei Stunden im Kundenservice gearbeitet hatte, bat sie mich, ihr eine wellige Föhnfrisur und dann eine Hochsteckfrisur zu machen. Ihr Haar war schön lang und glatt. Ich föhnte die Wellen so wie sie wollte, dann machte ich eine elegante Hochsteckfrisur nach ihrem Wunsch. Es hatte ihr so gut gefallen, dass sie immer wieder wiederholte, dass es großartig war. In meinem Handwerk war ich sehr begabt. Ich wusste, dass ich es schaffen konnte, denn ich war überzeugt von dem, was ich tat. In dem Salon herrschte eine Atmosphäre des Luxus. Das Aussehen, die Präsentation, die Qualität, die professionellen Produkte und der Salon waren von Anfang bis Ende toll.
Dann zog ich mich mit meiner neuen Arbeitgeberin ins Hinterzimmer zurück, da waren wir ins Gespräch gekommen. Wir hatten uns die Hand geschüttelt, das einzige Problem war, zuerst dorthin zu ziehen. Die Mitarbeiterin, mit der sie arbeitete, war schwanger. In drei Monaten ging sie, wenn ihre Kündigungszeit um war. Deswegen suchte sie auch nach einer neuen Mitarbeiterin.
In einem luxuriösen Friseursalon wäre mein Gehalt mehr als an den Arbeitsplätzen, an denen ich bis jetzt gearbeitet hatte. Natürlich war es auch ein anderes Bundesland, die Gesetze waren hier anders. Friseure wurden hier besser bezahlt. Als wir uns unterhielten, bat sie mich um alle möglichen Seminarunterlagen und meine Zeugnisse. Aber ich hatte beides nicht, noch nicht einmal eine abgeschlossene Ausbildung. Ja, ich hatte den Beruf angefangen, aber ich musste aufgeben, weil ich umgezogen war. Deshalb hatte ich eine Stelle als Angestellte gesucht. Dann sagte sie zu mir: »Wenn du wirklich so schöne Hochsteckfrisuren machen und so föhnen kannst, beende deine angefangene Ausbildung hier, aber du bekommst von mir ein normales Friseurgehalt. Ich brauche geschickte Hände wie deine.«
Es hatte mich so gefreut, dass sie so menschlich war. Für meine eigene Zukunft würde ich ein solches Angebot natürlich auf keinen Fall ablehnen. So hatte ich es sofort akzeptiert.
»Jetzt wirst du in einem Luxussalon anfangen. Du musst deine Haare schön frisieren, auch sehr gepflegt sein, schon perfekt, von den Wimpern bis zu den Nägeln«, ermahnte sie mich freundlich.
Der Friseursalon, in dem ich arbeiten wollte, war sehr elegant. Es gab kein Gedränge und keine schnelle Abfertigung der Kunden mehr. Ich musste mit meiner neuen luxuriösen Arbeitsstelle Schritt halten. Tatsächlich musste ich auf meine Nägel achten. Zu Hause arbeiten und der Garten waren nicht gerade förderlich. Zwar verwendete ich immer Feilen, feuchtigkeitsspendende Cremes und hellen Nagellack oder auch einen strahlenden Klarlack. Aber ich ging nicht hin und ließ mir eine Maniküre machen. In dem Salon, in dem ich gerade gearbeitet hatte, war die Kosmetik Kundenservice. Ich war wirklich aufgeregt! Vielleicht würde mich das auch verändern. Vielleicht, während ich in ein brandneues Leben eintrat, würde ich einer neuen Yasemin „Hallo“ sagen.
Was war das Leben für eine seltsame Sache?
Bereits jetzt träumte ich von dem neuen Leben, das wir bald beginnen würden. Es war eine andere Welt für mich. Musste ich nicht sowieso immer von null anfangen? Hatte ich nicht jedes Mal ein neues Leben kennengelernt? Hatte mich das neue Leben, mit dem ich konfrontiert wurde, nicht immer stärker gemacht? War ich durch den Erfahrungsschatz nicht gereift? Das war schon immer so … Aber machte es das Leben so nicht auch interessant?
Farben des Lebens; Es ist nicht wie bei Aquarellfarben, Sie können nicht den gewünschten Ton des Lebens erzielen.
Ich möchte das Band, das Yasemin mir geschickt hatte, kurz unterbrechen. Bisher hatten wir ihr zugehört, aber ab jetzt werden wir ihre weitere Geschichte lesen, was ich zusammengetragen habe.
Yasemin war auf der Flucht, um das Leben, das sie voller Albträume erlebt hatte, nicht mehr sehen und leben zu müssen. Diejenigen, die dachten, sie Yasemin wäre verschwunden, musste ich korrigieren, denn ich kann sagen, dass Yasemin direkt vor ihrer Nase war. So nah an denen, die sie verletzt hatten. Auch wenn sie es nicht wussten!