Maarouf - Nurgül Sönmez - E-Book
NEUHEIT

Maarouf E-Book

Nurgül Sönmez

0,0

Beschreibung

Maarouf, ein Junge, der sein Leben seiner Familie widmete. Im Alter von 15 Jahren trat er in das Militär ein, um seinem Land zu dienen. Nach einer rigorosen militärischen Ausbildung bis zum Alter von 18 Jahren wird er bei seinem ersten Einsatz als Geisel genommen. Damit beginnt ein Kampf um Leben und Tod. Wie lange hält ein Mensch Gewalt aus? Wie lange kann er das Leben in Qualen ertragen? Tränen des Schmerzes, der Trauer und der Hoffnung. Das Schicksal eines jungen Mannes, ein Traum, für den es sich zu kämpfen lohnt. Wird Maarouf diesen steinigen Weg in die Freiheit schaffen? Wird er dieser Hölle entkommen? Die unglaubliche Geschichte eines Mannes, der von seiner Heimat verlassen wurde. Geschrieben nach einer wahren Begebenheit.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 143

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Weitere Informationen

MAAROUF

Übersetzt aus dem Original türkischen, erschienen 2022 ©

Nurgül Sönmez

Autorin: Nurgül Sönmez

Übersetzerin: Nurgül Sönmez

Lektorin: Nurgül Sönmez

Korrektorat: Aynur Schulz

Korrekturlesen: Corinna Feldmann

Korrekturlesen: Luther v. Georg

Buch Cover - Illustration: Gamze Taşdemir

Buchsatz: Gamze Taşdemir

Buch Cover-Design: Açelya Soylu

Autorin:

[email protected]

nurgulsonmez

nurgulsonmezofficial

nurgulsonmezbooks

nurgl.snmez7

Buch Service:

buch.service

Team:

[email protected]

nurgulsonmezofficial

nurgulsonmezbooks

buch.service

nurgulsonmez

nurgl.snmez7

Für alle Buchliebhaber ...

Autoren Vita

Nurgül Sönmez

21.08.1979 Deutschland

Nurgül Sönmez wurde am 21. August 1979 in Werdohl in Nordrhein-Westfalen geboren.

Ihre Mutter starb 1995 bei einem schweren Autounfall.

In dieser Zeit war sie für ihren achtjährigen Bruder mehr Mutter als Schwester. Nur vier Jahre später wurde sie zum Vormund ihres jüngeren Bruders ernannt. Von da an ersetzte sie beide Elternteile und unterstützte ihn liebevoll auf all seinen Wegen. Sie hat ein jüngeren Bruder und drei ältere Schwestern.

2015 starb ihr Vater durch eine Krankheit.

Zwischen 1995 und 2020 erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen. Bereits in dem Jahr, in dem sie ihre Mutter verlor, begann sie zu schreiben und verfasste unzählige Gedichte, Songtexte und Romane. Alle beruhen auf wahren Begebenheiten. Die Rechte an über 50 Romanen und mehr als 2500 Songtexten wurden von verschiedenen Verlagen und bekannten Komponisten erworben. Heute steht sie nicht mehr hinter den Kulissen, sondern mit ihren Werken direkt auf dem Podest.

WERKE DER AUTORIN

2014

erschien ihr erstes Buch Namens ANA (Poesi) (Türkisch)

2015

YASEMİN’İN SAVAŞI (Türkisch)

2017

YASEMİN’İN İNTİKAMI (Türkisch)

2021

Matilda (Türkisch, Deutsch)

1001 GECE YERİNE – BİN BİR GÜN (Türkisch)

STATT 1001 NACHT - TAUSENDUNDEIN TAG (Deutsch)

YASEMİN’İN ÇARESİZLİĞİ 1 (Türkisch)

YASEMİN’İN SAVAŞI 2 (Türkisch)

YASEMİN’İN İNTİKAMI 3 (Türkisch)

2022

Matilda (Englisch)

YASEMINS VERZWEIFLUNG 1 (Deutsch)

MAAROUF (Türkisch, Deutsch)

INSTEAD OF 1001 NIGHT - THOUSAND AND ONE DAY (Englisch)

YASEMINS KAMPF

2

(Deutsch)

2023

MAAROUF (Englisch)

YASEMINS RACHE 3 (Deutsch)

YASEMIN'S DESPERATION 1 (Englisch)

YASEMIN'S STRUGGLE 2 (Englisch)

YASEMIN'S REVENGE 3 ( Englisch)

Alle Bücher wurden ins Französische übersetzt und sind für die kommenden Buchprojekte geplant. Danach folgen Übersetzungen in die Sprachen Arabisch und Spanisch. Bei Interesse und Nachfrage auch in weiteren Sprachen.

Ihre Werke © basieren auf wahren Begebenheiten und unterstützen weiterhin soziale Projekte mit dem Erlös der Bücher.

Sehr bald auch als Hörbücher erhältlich!

Ausschnitte aus meinem wirklichen Leben!

Ich drücke mich gerne in einfacher Umgangssprache aus. Am liebsten herzlich und ehrlich. Trotzdem bin ich es natürlich auch gewohnt, mich professionell und akademisch auszudrücken. Wir sprechen überall ein bisschen anders. Es fällt mir nicht schwer, mich in verschiedenen Sprachen zu verständigen. Mit Händen und Füßen kann ich mich immer und überall verständigen. Ich glaube, man könnte mich in jedem Land der Welt aussetzen und ich würde mich immer mit den Menschen dort unterhalten können. Ob das ein unentdeckte Gabe ist?

Wen wundert es also, dass ich schon in über 40 Länder unserer schönen Erde gereist bin? Dass es so viele Länder sind, hätte ich selbst nicht gedacht. Ich bin ein bisschen herumgereist...

Eigentlich war ich in diesen Ländern nicht als Tourist unterwegs, wie man vielleicht denken könnte. Die meisten meiner Besuche dienten dazu, die Helden meiner Bücher zu treffen. Geschäftsbesuche sozusagen. Das zählt für mich nicht als Urlaub. „Urlaub“ habe ich bisher kaum oder gar nicht gemacht.

Auf einigen Reisen habe ich echte Herzensprojekte entdeckt.

Ich bin Patin für 3 Waisenhäuser in 3 verschiedenen Ländern geworden. Turkmenistan, Afghanistan und Nigeria.

Bevor ich zum Schluss komme, möchte ich einige Erinnerungen aus diesen Waisenhäusern mit euch teilen. Ich besuchte einen meiner Helden aus einer unveröffentlichten Geschichte in Turkmenistan. Ich habe dort etwa 12 Tage verbracht. Während dieses Aufenthalts trafen wir einen kleinen Jungen, der auf dem Bürgersteig weinte.

Er sah anders aus als die anderen Kinder dort. Wir standen hilflos vor einem weinenden, trauernden Kind von 3-4 Jahren. Da wir nicht wussten, wie wir dem Jungen helfen konnten, riefen wir die Polizei. Zusammen mit einem Polizisten fuhren wir zur örtlichen Polizeistation. Das Kind war ein pakistanischer Junge und sollte in einem Waisenhaus untergebracht werden. Alle Daten, die er angeben konnte, wurden von der Polizei aufgenommen und dem Waisenhaus übergeben. Wir folgten ihm ins Waisenhaus.

„Wer hat das Kind gefunden?“, fragte uns einer der Betreuer im Waisenhaus. "Ich“, sagte ich. „Wie soll er heißen?“, fragte er. „Mohamed, weil er Mohamed heißt", antwortete ich. Wir nahmen alle Unterlagen für eine Patenschaft mit. Ich nahm mir ein Versprechen vor. Dieser Junge soll es einmal weit bringen. Er soll eine Chance auf ein besseres Leben haben. Er ist Pakistani. Er soll nicht von seiner Heimat getrennt sein. Das Versprechen wurde nie gebrochen. Er hat studiert und irgendwann geheiratet. Ja, ich habe ihn als Sohn angenommen. Heute ist er Konsul in seinem Heimatland Pakistan.

Wenn ich Mohamed besuchte, fielen mir vier Mädchen auf, die mich neugierig machten. Ich musste mehr über sie erfahren. Vier Schwestern, unzertrennlich. Sie waren wunderschön. Einwandererkinder mongolischer Türken. Ihre Eltern waren früh gestorben. Für diese vier Mädchen fühlte ich mich verantwortlich wie für Mohamed, und ich übernahm ihre Verantwortung bis ins Berufsleben und darüber hinaus. Für die eine bin ich wie eine Schwester, für die andere wie eine Freundin, für die beiden anderen wie Mutter und Tochter. Sie haben mir bisher viele glückliche Momente beschert.

Außerdem habe ich in Afghanistan maßgeblich an einer Gesetzesänderung mitgewirkt, die den Frauen dort das Leben im Alltag erleichtert.

Ich sehe mich nicht als Aktivistin, das bin ich auch nicht. Ich sehe mich eher als Teil des Lebens.

Bis heute habe ich mit niemandem darüber gesprochen. Über gute Taten sollte man nicht viel reden. Wenn das jeder tut, können wir vielleicht gemeinsam diese Welt ein bisschen erträglicher machen.

Ich engagiere mich mit ganzem Herzen für soziale Projekte. Je mehr Bücher Sie bestellen, desto mehr Hilfe können wir den Opfern zukommen lassen.

Und Du, liebe Leserinnen und Leser. Wenn auch ihr eine Lebensgeschichte habt, die Herzen berührt, dann schreibt mir!

Gemeinsam sind wir stark.

Tausende Stimmen können die Hoffnung für Eine Stimme sein

Spendenaktion

Ihre Spende in guten Händen

Aus dem Gesamten Jahreseinkommen der Bucheinnahmen, möchte ich gern prozentual an Hilfsorganisationen und hilfebedürftige Personen spenden.

Wenn auch Sie spenden möchten, können Sie dies gerne mit dem Erwerb einer meiner Bücher tun. Meine Werke sind in allen bekannten Shops erhältlich oder können in Buchhandlungen bestellt werden.

Für den Erwerb eines Buches mit Signatur, kontaktieren Sie mich gerne über meine Social-Media-Kanäle oder schreiben eine Mail. Bücher mit Signatur können Europaweit und über online Buchhandlungen Weltweit versendet werden.

Gemeinsam sind wir stark

Maarouf, ein Junge, der sein Leben seiner Familie widmete.

Im Alter von 15 Jahren trat er in das Militär ein, um seinem Land zu dienen. Nach einer rigorosen militärischen Ausbildung bis zum Alter von 18 Jahren wird er bei seinem ersten Einsatz als Geisel genommen.

Damit beginnt ein Kampf um Leben und Tod. Wie lange hält ein Mensch Gewalt aus? Wie lange kann er das Leben in Qualen ertragen?

Tränen des Schmerzes, der Trauer und der Hoffnung. Das Schicksal eines jungen Mannes, ein Traum, für den es sich zu kämpfen lohnt.

Wird Maarouf diesen steinigen Weg in die Freiheit schaffen? Wird er dieser Hölle entkommen?

Die unglaubliche Geschichte eines Mannes, der von seiner Heimat verlassen wurde.

Geschrieben nach einer wahren Begebenheit.

“Geschrieben nach einer wahren Begebenheit”

Mein Name ist Maarouf!

Ich bin am 01.04.1987 in M'Sila, einer Stadt in der Nähe von Boy Saada in Algerien geboren. Wie alle anderen war ich ein ganz normales Kind. Mit mir hatten meine Eltern sechs Kinder: meine ältere Schwester, zwei jüngere, meinen älteren Bruder und einen jüngeren. Ich durfte die Schule bis zur letzten dreijährigen Mittelstufe besuchen. Nur wenige schafften es bis dahin. Natürlich gab es die Möglichkeit, in die Söldnerschule zu gehen. Ich sage nicht, dass es keine besseren oder höheren Schulen gab, natürlich gab es die, aber nur für die, die das Geld dafür hatten! Im Allgemeinen war für die meisten nach der Grundschule, die in der Regel zwei Jahre dauerte, Schluss. Manche hatten nicht das Glück, zur Schule gehen zu können. Andere verließen die Schule von sich aus, nachdem sie ein wenig Lesen und Schreiben gelernt hatten, obwohl die Grundschule staatlich vorgeschrieben war.

Den Luxus von Zeugnissen gab es nicht. Es wurden Anerkennungszertifikate ausgestellt, die Kriterien wie die Teilnahme am Unterricht oder das Bestehen von Kursen enthielten. Ich gehörte zu den Glücklichen. Ich war sehr dankbar für dieses Dokument. So hatte ich in meinem Land systematisch bis zur fünften Klasse gelernt. Das war, wie gesagt, der letzte Gang, den jeder gehen konnte, mehr gab es nicht. Zumindest hatte ich mich dort eingefunden. Wer eine weiterführende Schule besuchen, studieren oder eine Ausbildung machen wollte, musste in weit entfernte Städte ziehen. Viele hatten Verwandte in anderen Städten, zu denen sie zum Studieren gehen konnten. Ich bin auch weggegangen, aber nicht, um zu studieren, sondern um zu arbeiten.

Ich hatte nie darüber nachgedacht, was ich tun sollte.

Es kam, wie es kommen musste.

Um meinen Vater und meine Familie zu unterstützen, tat ich mein Bestes. Ich habe Wasser geschleppt, als Träger gearbeitet, in der Bäckerei und später in der Konditorei. Heute kann ich sowohl Brot als auch Kuchen, Brote und Torten backen. Es gab nichts, was ich als Kind nicht gemacht hatte. Inzwischen habe ich in vielen verschiedenen Städten gearbeitet. Zum Beispiel: Batna, Tizi Ouzou, Constantine, Bouira, Khenchela, Biskra. Das waren Städte in unserer Nähe. Obwohl ich wusste, dass ich keine Unterkunft hatte, ging ich für mehrere Nächte dorthin. Als Kind machte ich mir darüber keine Gedanken. Normalerweise schlief ich an einem ruhigen Ort, den ich irgendwo im Freien fand. Manchmal kam ich erst nach Wochen oder Monaten mit einer Pauschale nach Hause.

Ich fühlte mich gezwungen zu arbeiten.

Meine ältere Schwester hatte inzwischen geheiratet und war ausgezogen. Mein älterer Bruder ging zum Militär. Mit anderen Worten, nach meinem Vater war ich der Chef zu Hause und meine geehrte Mutter, die königliche Hoheit. Wenn er nicht da war, wurde auf mein Wort gehört. Meine Familie begrüßte mich mit einem feierlichen Festmahl. Früher hatte ich genug Geld, um für die Kleidung meiner Geschwister, die Bildungskosten meiner Schwestern, die Bedürfnisse meiner Eltern und die Bedürfnisse des Hauses zu bezahlen. Mein Vater hieß Abu Bakr. Den Rest des Geldes, das ich verdient und gespart hatte, gab ich meinem Vater, dem Hausherrn. Wenn mich jemand fragte, was meine Existenz in der Welt sei, würde ich antworten: »Meine Mutter und mein Vater«.

Meine verehrte, liebe Mutter hieß Karima. Nur um uns satt zu bekommen, verzichtete sie auf Essen und Trinken. Eigentlich dachte ich, dass alle Mütter so handeln, aber ich hatte schon Geschöpfe gesehen, die man nicht Menschen nennen konnte, weil sie ihre Neugeborenen in den Müll warfen oder mitten in der Wüste aussetzten. Deshalb war meine Mutter für mich etwas Besonderes und sehr wertvoll, so wie jede Mutter etwas Besonderes sein sollte. Was immer sie wollte, was immer sie brauchte, ich würde alles für sie besorgen und immer für sie da sein. Solange ich diese Kraft und Leistungsfähigkeit hatte, kümmerte ich mich weiter um meine Mutter.

Ich arbeitete jetzt seit vier bis fünf Jahren. Ich hatte schon alle Tore der Städte in unserer Nähe geöffnet, jetzt musste ich weitergehen. Schon als Kind hielt ich meinen Lohn in der Hand. Zum Überleben brauchte ich niemanden. Hier wurde das Alter der Kinder an den Augen gemessen, nicht an den Lebensjahren. Ein Schulabgänger galt hier als Jugendlicher, wenn er nicht arbeitete. Wie es inzwischen in unserer Stadt war, wusste ich nicht.

Mit knapp 15 Jahren hatte ich meinen Wehrdienst angetreten. Nun diente ich in den Grenzgebieten Algeriens. Djanet lag direkt an der Grenze zu Libyen. Es war nicht weit von der Grenze zu Niger, genau wie Mali. Es war ein Teil Algeriens, der zur Hochrisikozone erklärt worden war. Die militärische Ausbildung war sehr hart und lag endlich hinter mir. Mit 18 Jahren schickten sie mich in eine andere Region, wo eine noch gefährlichere Phase des Militärdienstes auf mich wartete. Es hieß:

»Sie müssen alle Befehle befolgen. Sie haben keine andere Wahl.«

Unser Kommandant teilte uns diese Anweisung mit. Dann schickte er uns ins Grenzgebiet. Uns wurde gesagt, dass Verräter unser Land überfallen, sich unter das Volk gemischt und die Häuser niedergebrannt hätten. Dabei war unser Volk schon arm, es gab kaum etwas zu stehlen. Mit etwa 70 Soldaten wurden wir losgeschickt. Mit Panzern, Lastwagen und anderen Militärfahrzeugen machten wir uns auf den Weg. Einerseits hatte ich Angst, andererseits hieß es: »Soldat, fürchte nichts!« Der Slogan erregte mich. Auf unserem Weg gab es nichts außer Wüste und Felsen. Plötzlich wurde unser Konvoi überfallen. Ein Feuerhagel prasselte auf den Konvoi nieder. Zwei unserer Militärfahrzeuge wurden beschossen, elf unserer Soldaten starben. Aber wir mussten den Befehl befolgen, weiterzufahren. In mir war ein Zwiespalt, denn meine Geschwister, Mama und Papa waren immer in meinen Gedanken. Ich wusste nicht einmal genau, mit welchem Feind ich es zu tun hatte. Auf der einen Seite waren die, die uns den Befehl zum Gegenangriff gaben, auf der anderen Seite die Verräter, die mein Volk angriffen... Es war eine Rebellenbande, eine grausame Gruppe, die unserem Land und unserem Volk direkten Schaden zufügte. Skrupellos haben sie die Häuser niedergebrannt, die Familien mit ihren Kindern, die sie getötet haben.

Da wir uns in indirekter Gefahr befanden, eröffneten wir das Feuer. Wir verließen die Stellung bei den Panzern und antworteten ihnen in der Sprache, die sie verstanden. Wir dachten, sie würden für den Verlust der elf Soldaten bezahlen, die ihr Leben verloren. Aber sie sprengten auch unsere anderen Militärfahrzeuge in die Luft. Unsere Zahl schrumpfte weiter, wir verloren gute Männer. Es war ein Feld aus Feuer. Während sie feige in den Bergen Schutz suchten und uns von oben beschossen, saßen wir mitten in der Wüste am Tisch des Feindes. Wir suchten Schutz hinter den kleinen Kakteen, konnten uns nicht verteidigen und nicht schießen. Natürlich versuchten wir, schnell voranzukommen, aber unter diesen Umständen war das ein schwieriges Unterfangen. Ich saß im Panzer. In einem unvorhersehbaren Moment umzingelten sie uns. Militärfahrzeuge flogen über uns hinweg. Wir wussten nicht, wie viele Fahrzeuge und wie viele Rebellen es waren.

Die Lastwagen waren voller Feinde. Diese Männer waren eine verräterische Gruppe, die sich nicht in Libyen, Mali, Niger oder Algerien niederlassen konnte. Es war eine skrupellose, hemmungslose, brutale, verräterische Gruppe, die überall Gift versprühte. Ohne zu zögern ermordeten sie Kinder vor den Augen ihrer Mütter und folterten sogar schwangere Frauen. Diese Gemeinschaft skrupelloser Menschen wurde überall zurückgewiesen. Niemand gewährte ihnen Zuflucht, sie wollten nur das Land erobern.

Nun waren wir an diesem Ort von Verrätern umgeben. Sollte ich sagen hundertachtzig oder zweihundertzwanzig? Es waren so viele wie bei einer Hochzeit. Alle hielten Kalaschnikows in den Händen, riefen Parolen aus den Militärfahrzeugen und schossen in die Luft. Sie zwangen uns, aus den Fahrzeugen auszusteigen. Einige von uns, die sich ergeben hatten, wurden mit erhobenen Händen einfach erschossen. Ich wusste nicht, wie lange wir gekämpft hatten, bis wir verloren. Wir waren in eine Falle geraten. Sie befahlen uns barsch, die Hände auf die Fahrzeuge zu legen, dann durchsuchten sie uns. Sämtliche Waffen, Handgranaten, Gewehre, Kalaschnikows und Munition wurden beschlagnahmt. Die Gefangenen sollten in ihre Quartiere gebracht werden, das war alles, was wir hörten. Das waren skrupellose Leute. Wer nicht gehorchte, wurde erschossen, geschlagen oder zu Tode gefoltert. Sie zuckten nicht einmal mit der Wimper.

Die Gruppe zwang uns auf die Knie. Wir mussten die Hände hinter dem Kopf verschränken und den Kopf senken. So konnte ich nicht sehen, was hinter mir geschah. Noch heute höre ich die Kämpfe, die Schüsse und die Parolen. Als Soldaten waren wir besiegt und wurden als Geiseln festgehalten. Bevor wir in die Fahrzeuge gebracht wurden, wurden uns die Ärmel hochgeschoben und die Handgelenke brutal zusammengebunden. Dazu stülpten sie uns Stoffsäcke über den Kopf.

Wie meine anderen überlebenden Soldatenbrüder wurde auch ich in eines ihrer Fahrzeuge verfrachtet. Nun saßen wir in einem offenen Geländewagen, aber ich wusste nicht, wie viele von uns überlebt hatten. Gnadenlos schlugen sie mit den Kolben ihrer Pistolen auf uns ein. Was wollten sie? Warum taten sie das für ein Stück Land? Konnten wir nicht alle zusammen in vier Ländern leben? Was wollten sie von uns? Ihre vollen Namen möchte ich hier nicht nennen, denn ich hatte noch heute große Angst. Diese Informationen müssen genügen, denn ich möchte hier nicht tiefergraben, um mich und meine Familie zu schützen.

Jede Geschichte braucht ihre eigene Zeit.

Diese Verräter haben uns entführt. Sie brachten uns mit ihren Fahrzeugen irgendwohin, aber wohin, blieb uns ein Rätsel. Nach vier oder fünf Stunden Fahrt holten sie uns aus dem Fahrzeug. Mit verhüllten Köpfen und gefesselten Armen schleppten sie uns weiter.