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Auf sanfte Weise die Augen stärken
Über 60 Prozent der Erwachsenen in Deutschland sind von Fehlsichtigkeit betroffen. Neben Weit- oder Kurzsichtigkeit können auch trockene Augen und andere Probleme die Sehfähigkeit beeinträchtigen. Mit den zahlreichen aus dem Yoga entwickelten Übungen kann man diesen Beschwerden entgegenwirken. Sie lassen sich individuell zu Übungsprogrammen für die jeweilige Sehschwäche bündeln. Diese lassen sich schnell und einfach in den Alltag integrieren und unterstützen auf sanfte Weise die Augen.
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Seitenzahl: 101
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© 2019 by Irisiana Verlag, einem Unternehmen der Verlagsgruppe Random House GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München
Projektleitung: Sven Beier
Redaktion: Dr. Doortje Cramer-Scharnagl, Edelwecht
E-Book-Produktion: Vera Hofer
Bildredaktion: Sabine Kestler, Johanna Jadwiczek
Illustrationen: Sabine Timmannmit Ausnahme von: Blüte: shutterstock/Macon;Auge: shutterstock/PolinaPM; Brille: istockphoto/Viktor87
Umschlaggestaltung: Geviert, Grafik & Typografieunter Verwendung von Motiven von shutterstock (Macon, PolinaPM, Tomas Mikula und Rodina Olena)
ISBN: 978-3-641-23528-4V002
Vorwort
Warum »Yoga für die Augen«?
Ein Weg voller Überraschungen
Schenken Sie Ihren Augen Wertschätzung - palmieren Sie
So funktioniert das Palmieren
Achtsamkeit beim Sehen
Sehen mit den Augen
Die Anatomie des Auges
Licht und Farben
Der Weg des Lichts durch das Auge
Sehen mit dem Gehirn
Emotionale Ursachen für Sehstörungen
Filter durch Glaubenssätze
Belastungen der Augen in der modernen Welt
Monotonie
Falsches Licht
Bewegungsmangel
Belastung der Augen – Belastung des Menschen
Die Geschichte des Sehtrainings
Der Pionier
Die Bates-Methode verbreitet sich
Yoga für die Augen
Sehstörungen aus Sicht der Medizin
Kurzsichtigkeit
Was ist Kurzsichtigkeit?
Weitsichtigkeit
Was ist Weitsichtigkeit?
Was ist Altersweitsichtigkeit?
Hornhautverkrümmung
Einäugiges Sehen
Lockerungsübungen für Schultern und Nacken
Verspannungen von Hals und Schultern
Lockere Schultern und gutes Licht für besseres Sehen
Übungen für Nacken und Schultern
Widerstandsübungen
Kopfdrehung
Schulterzucken
Qi-Gong-Schulterlockerung
Übungen für das Sehen mit dem Gehirn
Innere Verspannungen lösen
Die Sehfähigkeit des Gehirns ganzheitlich stärken
Die bildhafte Erinnerung stärken
Entspannung für die Augen
Blick in die Ferne
Augenspaziergang
Umwandern
Augenbad
Augenrollen
Augenmassage
Lichtbad
Farbensehen
Schwingen
Auf dem Weg zum Adlerauge
Die Beweglichkeit der Augen fördern
Verfolgungsjagd
Blickstafette
Blickwinkelerweiterung
Augenyoga von Swami Satyananda Saraswati
Seitwärtsblicken
Blick zur Seite und nach vorn
Den Blick kreisen lassen
Wechselblick nach oben und nach unten
Schielübung
Piratenübung
Fusionsübungen
Schnurübung
Daumenfusion
Fusionspausen am Arbeitsplatz
Selbsthypnose für klares und entspanntes Sehen
Grundinformation zur Einleitung der Selbsthypnose
Die Rahmenbedingungen: Ruhe und Ungestörtheit
Textvorlage zur Selbsthypnose
Kleine Übungsprogramme zum Einstieg
Programm 1: Entspannung und Lockerung
Programm 2: Übungen bei Kurzsichtigkeit
Programm 3: Übungen bei Weitsichtigkeit
Anhang
Sehtrainer
Lichttherapie
Klopftherapie
Danksagung
Verzeichnis der Übungen
Impressum
Als ich 20 Jahre alt war, litt ich unter starken Kopfschmerzen. So wurde ich unter anderem einer Augenärztin vorgestellt, die meine Augen genau untersuchte, da Kopfschmerzen auch durch unerkannte Fehlsichtigkeit entstehen können. Am Ende der Untersuchung sagte sie lachend zu mir: »Sie haben Adleraugen! Sie werden noch mindestens 20 Jahre lang problemlos scharf sehen können.«
Und so war es bei mir auch. Doch mit Mitte 40 musste ich feststellen, dass meine Arme nicht mehr lang genug waren, um die Zeilen in meinem Buch wirklich klar erkennen zu können. Ich begann, eine Altersweitsichtigkeit zu entwickeln. Zu diesem Zeitpunkt sah ich das als vollkommen normal an. Über die Jahre hatte ich von vielen Menschen gehört, dass die Sehfähigkeit mit dem Alter nachlässt.
Ich ließ meine Augen erst von einem Augenarzt untersuchen und begab mich dann zu einem Optiker in ein Brillenstudio. Meine Augen wurden vermessen und ich bekam meine erste Lesebrille. Zwei Jahre später reichte diese Lesebrille nicht mehr. Ich ließ mich dann von dem Optiker zu einer Gleitsichtbrille überreden. Er meinte, das sei praktischer, denn ich müsse die Brille nun nicht mehr zwischendurch abnehmen. Nach sechs Wochen mit leichten Sehschwierigkeiten, wie zum Beispiel verschwommenen Bereichen in meinem Blickfeld, würde mein Gehirn diese Störungen korrigiert haben. Auch das traf zu.
Leider hatte er mir nicht erklärt, dass das Glas der Gleitsichtbrille meinen bis dahin immer noch adlerartigen Blick in die Ferne ebenfalls veränderte. Nach einigen Monaten stellte ich fest, dass meine klare Fernsicht nun verschwunden war und ich weder in der Nähe noch in der Ferne scharf sehen konnte.
Nach zwei Jahren bekam ich eine weitere Gleitsichtbrille mit stärkeren Gläsern, da sich meine Augen ein weiteres Mal verschlechtert hatten. Als es dann Zeit war, nochmals eine Dioptrienstufe höher zu gehen, merkte ich, dass ich nach dem Abnehmen dieser Brille generell nur noch Nebel sah.
Ich war extrem frustriert und entschied mich, die Gleitsichtbrille zurückzugeben. Meine Schwester, die aufgrund ihres Bildschirmberufes gerade eine Woche Bildungsurlaub mit Sehtraining absolviert hatte, ermunterte mich, dies auch einmal auszuprobieren.
Ich begann also erst einmal mit Übungen, durch die meine Augen wieder entspannen konnten und die die Beweglichkeit meiner Augen erhöhten. Ich war sehr erschrocken, wie schwer mir dies am Anfang fiel.
Heute sehe ich noch immer nicht klar fokussiert, aber der Nebel hat sich aufgelöst. Der Nachteil ist, dass ich eine Brille zum Lesen benutze, eine für das allgemeine Sehen und eine weitere am Bildschirm.
Dieses Buch schreiben zu dürfen ist für mich ein Glücksfall, denn es motiviert mich, meine Übungen wieder intensiver durchzuführen. Sie wissen ja … der innere Schweinehund …
Ich lade Sie ein, mich zu begleiten.
Auf den folgenden Seiten werde ich Ihnen einige Grundlagen über die Funktion des Sehens mit den Augen und über das Sehen mit dem Gehirn vermitteln. Für die häufigsten Veränderungen der Sehfähigkeit werde ich Ihnen Übungen anbieten, die Sie in Ihren Alltag einbauen können. Allerdings gilt auch hier der schöne alte Spruch: »Es gibt nichts Gutes – außer man tut es!«
Seit 30 Jahren begleitet mich Yoga durch mein Leben. Durch Yoga habe ich gelernt, mich selbst und meine Umwelt ganzheitlich wahrzunehmen. Und da auch das Sehen ein ganzheitlicher Prozess ist und nicht allein über die Augen stattfindet, habe ich für dieses Buch den Titel »Yoga für die Augen« gewählt.
Einige Übungen, die ich Ihnen anbieten werde, entstammen tatsächlich dem Yoga. Viele Übungen, die die Flexibilität der Augen wiederherstellen, wurden von dem amerikanischen Augenarzt Dr. William Bates entwickelt, der als Pionier der Sehschule angesehen wird. Es gibt heute eine Fülle von Augenübungen, die auf seiner Arbeit beruhen. Auch die vielfältigen neueren Veröffentlichungen zum Thema Sehtraining basieren auf den Grundlagen der Arbeit von Dr. Bates.
Doch Yoga für die Augen ist mehr. Yoga für die Augen bedeutet, auch den Körper und den Geist mit einzubeziehen und in der Ursachenforschung auf mentale Verspannungen zu achten.
Auch der erfolgreiche japanische Sehtrainer Dr. Kazuhiro Nakagawa ist sich sicher, dass der Mensch aufgrund von Glaubenssätzen über sich selbst und über seine Sehfähigkeit eine durch äußere Umstände begünstigte Fehlsicht verstärkt. Seiner Ansicht nach gehört zu einem erfolgreichen Sehtraining immer auch die Arbeit an den Emotionen und an den Zweifeln daran, jemals wieder klar sehen zu können. Mit seiner ebenfalls ganzheitlich ausgerichteten Methode, die wie fast alle Methoden weltweit auch auf der grundlegenden Arbeit von Dr. Bates beruht, ist er in Japan sehr erfolgreich.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie wichtig die innere Entspannung ist, um auch die Außenwelt wieder entspannt und klar sehen zu können. Bei mir selbst kommt es immer wieder vor, dass ich nach einem Mittagsschläfchen für eine ganz kurze Zeit eine klare Sicht habe. Sobald mir diese richtig bewusst wird und ich versuche sie zu halten, wird meine Sicht wieder verschwommen. Auch im Urlaub, wenn ich gelöst und entspannt bin, leide ich weniger oft an brennenden Augen und meine Sicht ist klarer als in Phasen, in denen ich sehr viel lese, sehr viel am Computer arbeite und generell mehr Stress habe.
Es liegt also noch einige Arbeit vor mir. Auf geht’s!
Der Weg zu einem neuen, klaren Sehen ist für viele Menschen ein Weg voller Überraschungen. Wenn Sie Yoga für die Augen praktizieren, erfahren Sie nicht nur etwas über die Art und Weise, wie Sie die Welt durch Ihre Augen wahrnehmen. Es ist durchaus möglich, dass Sie sich selbst in einem neuen Licht sehen. Manche Dinge werden Ihnen nicht gefallen. Von anderen werden Sie positiv überrascht sein, vielleicht bisher unbekannte Stärken in sich entdecken.
Genauso wie bei den körperlichen Yoga-Übungen – den sogenannten Asanas –, die dazu führen, dass Sie Ihren Körper auf neue Art und Weise wahrnehmen, werden Sie auch die Art und Weise verändern, wie Sie sich selbst und die Welt sehen. Wer regelmäßig Yoga übt, lernt, seine Bedürfnisse rechtzeitig zu erkennen und einzuschätzen. Er lernt, sich selbst Gutes zu tun, sich selbst Liebe zu schenken.
Das Auge ist, wie jedes andere Organ auch, ein Sprachrohr der Seele. Ihren verborgenen Geheimnissen auf die Spur zu kommen, gelingt nicht immer perfekt. Es lohnt sich jedoch, einen Anfang zu machen und herauszufinden, was die eigenen Augen uns zu sagen haben: Habe ich den Fokus verloren? Fehlt mir also ein Ziel in meinem Leben? Sehe ich die Welt in der Nähe verschwommen, weil mich das Leben so oft verletzt hat, dass ich lieber nicht mehr genau hinschauen möchte? Habe ich unterschwellig Angst vor dem Leben oder vor bestimmten Bereichen in meiner Zukunft, sodass ich mir lieber nur die Dinge in nächster Nähe ansehe, nicht jedoch die in der Ferne?
Hier lässt sich nichts verallgemeinern. Jeder Mensch ist ein einzigartiges Individuum und in dieser Einzigartigkeit mit nichts und niemandem zu vergleichen. Yoga für die Augen kann ermöglichen, erste Türen zu dieser Individualität zu öffnen, sie zu akzeptieren und anzunehmen und das bisher im Leben Gelernte dazu zu nutzen, neue Fähigkeiten zu entwickeln. Diese neuen Fähigkeiten und Sichtweisen unterstützen wiederum das Sehtraining, um wieder zu einer klaren Sicht zu gelangen oder zumindest die Sehfähigkeit deutlich zu verbessern.
All dies geschieht nicht von heute auf morgen. Genauso wie bei einer Ernährungsumstellung ist es auch hier wichtig, in kleinen Schritten langsame Veränderungen im Alltag zu vollziehen. So können wir innere Widerstände minimieren und die Mechanismen unseres »inneren Schweinehundes« zu unserem Vorteil nutzen.
Aus diesem Grund werden wir nachher zunächst langsam mit den Übungen anfangen. Dann werden wir Schritt für Schritt die Übungen und die damit einhergehenden Veränderungen erweitern.
Dieses Augen-Symbol macht Sie im Buch auf kleine Hinweise aufmerksam, die das Üben erleichtern und Ihnen helfen, dranzubleiben.
Damit Sie sofort etwas haben, mit dem Sie anfangen können, zeige ich Ihnen nun eine der wichtigsten Augenübungen schlechthin: das Palmieren. Mit dieser Übung schenken Sie Ihren Augen Wertschätzung. Sie erkennen an, dass Ihre Augen jeden Tag Schwerstarbeit leisten: Denn indem Sie ihnen regelmäßig Zeit zum Entspannen schenken, widmen Sie ihnen die Aufmerksamkeit, die ihnen zusteht.
Diese Übung hat nicht nur eine sehr positive Wirkung auf Ihre Augen. Indem Sie Ihren Augen Respekt zollen und Entspannung gönnen, tun Sie dasselbe auch mit sich selbst. Ihr Unterbewusstsein registriert diese Übung als eine liebevolle Zuwendung zu Ihrer eigenen Persönlichkeit. Das führt dazu, dass Ihr Selbstwertgefühl gestärkt wird. Mit einem starken Selbstwertgefühl ist es deutlich einfacher, verborgene Blockaden zu überwinden, die dem klaren Sehen im Weg stehen.
Setzen Sie sich bequem hin. Nehmen Sie Ihre Brille ab. Kontaktlinsen können weiterhin getragen werden. Reiben Sie Ihre Handflächen eine kurze Zeit leicht gegeneinander. Legen Sie nun Ihre Handflächen locker über Ihre geschlossenen Augen, sodass es schön dunkel wird.
Die Mitte der Handteller decken nun genau die Augen ab. Ihre Hände sind dabei leicht gewölbt, denn Ihre Augäpfel sollen keinen Druck empfinden. Ihre Finger kreuzen sich auf der Stirn über der Nasenwurzel.
Stellen Sie sich vor, Ihre Augen wären kreisrunde Bälle, wie Tischtennisbälle. Spüren Sie in diese Form hinein und lassen Sie dabei das Gefühl entstehen, dass Ihre Augen sich sanft in die Augenhöhlen hineinfallen lassen.