Zeitrechnung und Zyklen des Himmels - Michael J. Franz - E-Book

Zeitrechnung und Zyklen des Himmels E-Book

Michael J. Franz

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Beschreibung

Anfangs war mir nicht klar, dass die kosmischen Zeitabläufe und Zyklen des Himmels eine Botschaft beinhalten, die so gewaltig ist. Zu Beginn bin ich nur über eine Ungereimtheit gestolpert, die den Anlass gab, tiefer zu graben und zu einer unerwarteten und sehr spannenden Reise geführt hat. Eine Reise, die mich wiederholt zutiefst hat staunen lassen, wie genial unser Schöpfer ist und auf wie vielen Ebenen Er zu uns spricht und die gute Nachricht von Seinem Reich und von der Wiederherstellung des Königreiches für das biblische Israel verkündet. Mich hat auch erschüttert, wie weit Lüge und Korruption der Gegenseite tatsächlich gehen. Denn der allmächtige und lebendige Gott hat einen vollständigen Kalender, bei dem es nicht nur um Seine Feste geht, sondern der als Ganzes durch und durch präzise und prophetisch ist. Zu diesem Kalender sind alle eingeladen, die zu Seinem Reich gehören. Denn er ist den Erlösten gegeben, damit sie den Puls der Ewigkeit und des Himmels durch ihr gelebtes und veranschaulichtes Zeugnis auf die Erde bringen. Wie sieht dieser biblische Kalender aus? Welche Muster und Aspekte der Zeitabläufe zeigen sich in den Aussagen der Heiligen Schrift? Was sind ein Tag, eine Woche, ein Monat und ein Jahr? Wann beginnen sie und wie lang ist ihre Dauer? Was bestimmt die Berechnung der biblischen Festzeiten (Moedim)? Welche Rolle spielen dabei Sonne, Mond und Sterne? Wozu dient die Himmelsmechanik als kosmisches Uhrwerk? Was haben Zeitrechnung und Zyklen des Himmels mit dem Evangelium und mit dem Neuen Bund zu tun? Wer sich für diese Fragen interessiert, ist eingeladen, mit auf diese Reise zu gehen, an dessen Ende ein vollständiges Kalendermodell entworfen wird, das die Festzeiten (Moedim) JHWHs beinhaltet und zur praktischen Anwendung gedacht ist.

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JHWH aber hatte zu Abram gesprochen: Geh hinaus aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde!

1Mose 12,1

Nur wer bereit ist, freizugeben, was er in Händen hält, kann sie sich neu füllen lassen. Und nur wer gewillt ist, Liebgewonnenes loszulassen, kann neu beschenkt werden.

Unbekannt

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Teil I: Grundlegendes

Kapitel 1 Einleitung

Kapitel 2 Alte und neue Bahnen

Kapitel 3 Begrifflichkeiten

Kapitel 4 Was nicht behandelt wird

Kapitel 5 Hilfsmittel beim Schriftstudium

Kapitel 6 Zwei oder drei Zeugen

Kapitel 7 Zeitaspekte in der Schrift

Teil II: Ein Tag

Kapitel 8 Tag und Nacht

Kapitel 9 Ein neuer Tag

Kapitel 10 Pro und Kontra

Kapitel 11 Am folgenden Tag

Kapitel 12 Weitere „erhellende“ Indizien

Kapitel 13 Zeitintervalle des Tages

Kapitel 14 Zeitintervalle der Nacht

Kapitel 15 Ein Experiment

Teil III: Der Schabath

Kapitel 16 Eine Woche und ihr Beginn

Kapitel 17 Der Schabath im TeNaKh

Kapitel 18 Der Schabath und Jeschua

Kapitel 19 Der richtige Tag

Kapitel 20 Eine Deutung von Mo'ed

Kapitel 21 Schabath kompakt

Teil IV: Alle Jahre wieder

Kapitel 22 Pilgerfeste

Kapitel 23 Wiederkehrende Erinnerung

Kapitel 24 Wichtigkeit der Mo'edim

Kapitel 25 Bestimmung der Mo'edim

Teil V: Ein Monat

Kapitel 26 Länge eines Monats

Kapitel 27 Anzahl der Monate eines Jahres

Kapitel 28 Nur ein Indiz

Kapitel 29 Die Namen der Monate

Kapitel 30 Ein neuer Monat

Kapitel 31 Besonderes zum Monatsanfang

Kapitel 32 Was war

Kapitel 33 Was ist

Kapitel 34 Mond und Götzendienst

Teil VI: Ein Jahr

Kapitel 35 Länge eines Jahres

Kapitel 36 Ein neues Jahr

Kapitel 37 Die Wende des Jahres

Kapitel 38 Die Passions-Zeit

Kapitel 39 Besonderes zum Jahresbeginn

Kapitel 40 Zeugenstand

Kapitel 41 Sterne in der Schrift

Kapitel 42 Astronomische Zeitmessung

Teil VII: Evangelium kodiert

Kapitel 43 Zahlen im Jahreszyklus

Kapitel 44 Melchizedek

Kapitel 45 Die Zahl Sieben

Kapitel 46 Die Zahl Dreißig

Kapitel 47 Die Zahl Zwölf

Kapitel 48 Das Evangelium in Zahlen

Kapitel 49 Erweiterte Zahlenreihe

Kapitel 50 Das Evangelium in Genealogie und Melchizedek

Teil VIII: Für die Übergangszeit

Kapitel 51 Eine Konstante

Kapitel 52 Biblische Muster

Kapitel 53 Daten der Tag-und-Nacht-Gleichen

Kapitel 54 Kurzfassung der Kalender-Kriterien

Kapitel 55 Alles klar?

Kapitel 56 Vorläufiger biblischer Kalender

Kapitel 57 Ausblick

Epilog

Danksagung

Anhang

Anhang 1 Hilfsmittel beim Bibelstudium

Anhang 2 Mo'edim kompakt

Anhang 3 Bücher zu den Mo'edim JHWHs

Anhang 4 Pro und Kontra Tagesanfang

Anhang 5 Die Genealogie von Adam bis Jakob

Anhang 6 Kontra Henoch- bzw Zadok-Kalender

Anhang 7 Kontra Lunar-Sabbat-Kalender

Anhang 8 Das Alephbeth

Anhang 9 Pesach in Jerusalem

Anhang 10 Pro und Kontra Ergänzungstage

Anhang 11 Saat und Ernte

Anhang 12 Neues Leben

Vorwort

Die ganze Breite, Länge, Tiefe und Höhe unseres wunderbaren Gottes (Elohims) – auch hinsichtlich Seines Kalenders – wahrzunehmen, zumindest ansatzweise, ist einfach nur überwältigend. Es sprengt absolut mein Vorstellungsvermögen bei all den Ebenen und Aspekten, die Er seit Anbeginn der Schöpfung miteinander verknüpft hat. Es macht mich einerseits sprachlos und erfüllt mich mit tiefer Ehrfurcht. Andererseits drängt es mich dazu, Ihn, der der Ursprung all dessen ist, anzubeten und von ganzem Herzen zu loben – und zu lernen, praktisch umzusetzen, was für mich gedacht ist.

Doch was weiß ich von diesem wunderbaren und Wunder wirkenden Elohim (Gott) tatsächlich? Von Seinen so viel höheren Wegen und so viel höheren Gedanken im Vergleich zu den Wegen und Gedanken von uns Menschen (s. Jes 55,8-9)? Von Seinem Wesen und von Seinem Handeln? Von der Art und Weise, wie Er sich vielfältig offenbart, auch durch Seinen Kalender und die darin enthaltenen Botschaften? Und deshalb ist es treffend mit den Worten aus Römer 11,33-36 (vgl. Jes 40,13-14) ausgedrückt:

O welche Tiefe des Reichtums sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes (Elohims)! Wie unergründlich sind seine Gerichte, und wie unausforschlich seine Wege! Denn wer hat den Sinn des Herrn erkannt, oder wer ist sein Ratgeber gewesen? Oder wer hat ihm etwas zuvor gegeben, dass es ihm wieder vergolten werde? Denn von ihm und durch ihn und für ihn sind alle Dinge; ihm sei die Ehre in Ewigkeit! Amen.

Wie wunderbar ist es, dass dieser Elohim sich uns Menschen mitteilt, damit wir Ihn und Seine Weisheit wahrnehmen und das uns Offenbarte in unser Leben übertragen können. Denn …

Das Verborgene ist Jahwehs, unseres Gottes (Elohims), aber das Offenbarte ist unser und unserer Kinder ewiglich, damit wiralle Worte dieser Weisung tun. (5Mo 29,28; Die Bibel in deutscher Fassung, kurz BidF ff., Verlag Friedens-Bote, www.friedensbote.org)

Von ganzem Herzen will und kann ich einstimmen in das Gebet Davids aus Psalm 9,2-3:

Ich will JHWH loben von ganzem Herzen, ich will alle deine Wunder erzählen. Ich will mich freuen und frohlocken in dir, ich will deinem Namen lobsingen, du Höchster!

Und das wünsche ich mir auch für jeden Leser: Dass die Darlegungen zu JHWHs Gedenk- und Erinnerungs-Kalender, der ein wichtiger Aspekt der Botschaft Seines Königreiches ist, zum Staunen, Loben und Danken führen. Dann ist der Zweck dieses Buches schon zum großen Teil erreicht.

Darüber hinaus würde es mich freuen, wenn es auch dazu führen darf, gewohnte und eingetretene Pfade zu hinterfragen und notfalls zu verlassen, falls sie der Schrift bzw. der Wahrheit, in die uns der Geist Elohims führt, widersprechen.

In jedem Fall wünsche ich jedem, der sich mit den Themen dieses Buches auseinandersetzt, reichen Segen und Schalom.

Michael J. Franz, Augsburg im Januar 2024

Teil I

Grundlegendes

Kapitel 1

Einleitung

Mir ist bewusst, dass ich mit dieser Ausarbeitung zum Zeitbegriff in der Schrift bezüglich eines Tages, einer Woche, eines Monats und eines Jahres ein heiß diskutiertes und mit Sicherheit schon vielfach behandeltes Thema aufgreife. Und der eine oder andere mag denken: Warum denn schon wieder eine Ausarbeitung zu einem Thema, bei dem doch alles klar ist.

Auch für mich schien es für lange Zeit kaum Fragen zu geben, bis ich zum Glauben an Jesus Christus (Jeschua Maschiach) gekommen bin und mir Glaubensgeschwister wohlmeinend Literatur zu meinem kirchlichen Hintergrund gegeben haben. Das hat schließlich nach eingehender Prüfung zu meinem Kirchenaustritt geführt.

Nach weiteren Jahren im Glauben stand für mich meine Säuglingstaufe auf dem Prüfstand, was mich zur Glaubenstaufe führte. Und einige Zeit später kamen weitere Themen wie der Sonntag als Ruhetag und die christlichen Feste an die Reihe. Dann beschäftigten mich auch die Namen Gottes (Elohims) und Seines Sohnes und weitere Bezeichnungen in der Schrift usw.

Oft ist mir dabei aus meinem Glaubensumfeld und meiner Familie Unverständnis entgegengebracht worden. Immer wieder habe ich festgestellt, dass es vielen Menschen Angst macht, neue Pfade zu beschreiten. Aber seit Beginn meines Glaubenslebens war mir der folgende Ratschlag immer wieder wichtig:

Strebe eifrig danach, dich Gott (Elohim) als bewährt zu erweisen, als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen braucht, der das Wort der Wahrheit recht teilt. (2Tim 2,15)

In all meiner Begrenztheit und Unvollkommenheit wollte und will ich dafür offen sein, dass mein Himmlischer Vater alles in meinem Leben hinterfragen darf, auch meine Vorstellungen zu biblischen Themen und Lehren. Nur so kann Er mir Seine Wege und Sein Verständnis aufzeigen und mir dabei helfen, das Erkannte umzusetzen und mit anderen zu teilen.

So bin ich schließlich bei dem Thema dieses Buches gelandet, was mich verstärkt in Verbindung mit Seinen Festen (Mo'edim) im Jahr 2020 beschäftigt hat. Denn gesellschaftlich, wirtschaftlich und rechtlich, und das weltweit, ist Vieles aus den Fugen geraten. Es war ein Jahr, in dem es erstmalig nach langer Zeit nicht möglich war, zu einem der drei Pilgerfeste nach Israel zu reisen. Und selbst den Juden war es nur sehr eingeschränkt und nicht in üblicher Weise möglich, diese Feste in Jerusalem zu begehen.

In dieser spannenden Zeit bringt Elohim (Gott) meiner Überzeugung nach Vieles auf den Weg. Er sorgt dafür, dass sich Verschiedenes so entwickelt, dass es dazu dienen muss, Seine Pläne bezüglich Seines Reiches, der Sammlung der Kinder Israels und der Wiederherstellung des Königreiches des biblischen Israels zu verwirklichen. Andererseits müssen viele falsche Sicherheiten und Fundamente, auf denen Menschen ihr Leben aufgebaut haben, ins Wanken geraten. Nur wenn Altes vergeht, kann Neues werden. Und das macht nicht vor geistlichen Dingen halt.

Wir alle sind vor die Frage gestellt, ob wir bereit sind, das zu empfangen, was unser Vater im Himmel für uns bereitet hat. Und manchmal müssen wir tatsächlich loslassen, was wir in Händen halten, um sie uns neu füllen zu lassen. Dasselbe gilt für unser Leben und unser irdisches Gefäß, vor allem für unser Denken und unsere Sichtweisen.

Und deshalb widme ich dieses Buch all jenen, die bereit sind, Gewohntes zu hinterfragen und für Elohims (Gottes) Wege alles loszulassen und aufzugeben, auch wenn sie dafür vielleicht komisch angesehen, angefeindet und geächtet werden – und das häufig und tragischerweise sogar von Glaubensgeschwistern. Wahre Nachfolge hatte und hat zu allen Zeiten ihren Preis, aber auch ihren unverbrüchlichen Gewinn: Die Krone des Lebens.

Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird es retten. (Mk 8,35)

Da begann Petrus und sprach zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt! Jeschua aber antwortete und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Frau oder Kinder oder Äcker verlassen hat um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der nicht hundertfältig empfängt, jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker unter Verfolgungen, und in der zukünftigen Weltzeit ewiges Leben. Aber viele von den Ersten werden Letzte sein und die Letzten Erste. (Mk 10,28-31)

Glückselig ist der Mann, der die Prüfung standhaft erträgt; denn nachdem er sich bewährt hat, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche der Herr denen verheißen hat, die ihn lieben. (Jak 1,12)

... Sei getreu bis in den Tod, so werde ich dir die Krone des Lebens geben! (Offb 2,10)

So sehe ich diese Ausarbeitung nicht einfach nur als nüchterne Betrachtung und Abarbeitung eines bestimmten Themas und der dazugehörigen Schriftstellen, sondern hoffe, dass es gleichzeitig auch zur Stärkung und Ermutigung auf unserem Weg des Glaubens dient.

Kapitel 2

——♦♦♦——

Alte und neue Bahnen

Alles, was uns geprägt hat, was wir ggf. über lange Zeit gepflegt haben, legen wir nicht so einfach ab. Dies gilt auch für bekannte Zeitabläufe hinsichtlich des Tagesbeginns, der Monate und der Feste (Mo'edim) JHWHs. Deshalb brauchen wir darüber eine Offenbarung. Und eine wichtige Quelle für Offenbarung ist die Heilige Schrift (auch in Kurzform als Schrift/en bezeichnet). Denn „Alle deine (JHWHs) Gebote sind Wahrheit (o.: Treue/Zuverlässigkeit)“ gemäß Psalm 119,86. Und der zweite Aspekt ist der Geist bzw. Ruach Elohims (Gottes), der uns gemäß Johannes 16,13 „in die ganze Wahrheit leiten“ wird, „denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen“.

Wer ein Wahrheitsliebender ist, weil er Jeschua liebt, der die Wahrheit ist, darf sich auf eine spannende Reise begeben und sich beschenken lassen. Nur mit Elohims (Gottes) Hilfe können wir – falls erforderlich – aus gewohnten Bahnen aussteigen und Gewohntes und Liebgewonnenes zurücklassen. Der „Ersatz“, den uns JHWH, unser Vater im Himmel, schenkt, ist das eigentliche Original(!), das uns reichlich und über die Maßen erstattet, was wir aufgeben um Seinetwillen und um Seines Sohnes willen.

Menschen, die an Elohim glauben und dabei sind, ihre sogenannten hebräischen Wurzeln zu entdecken, also die Grundlagen ihres Glaubens im ersten Teil der Bibel, lehnen sich bei der Beschreitung dieses neuen Weges häufig an jüdische Überlieferungen an. Dies mag an vielen Stellen eine (ggf. anfängliche) Hilfe und auch nicht überall verkehrt sein. Aber es birgt Gefahren, weil sich auch im Judentum – wie im Christentum – vieles eingeschlichen hat, was bei näherer Betrachtung mit dem Wort und den Geboten und Anweisungen JHWHs, mit Seinen Prinzipien und Grundsätzen nicht in Einklang zu bringen ist. Damit gemeint ist z. B. eine falsche Interpretation der Aussagen der Schrift durch jüdische Gelehrte bzw. Rabbis und Ergänzungen durch die sogenannte mündliche Überlieferung, die mündliche Thorah.

Nichtsdestotrotz spreche ich ganz bewusst dem jüdischen Volk meine Hochachtung und meine Dankbarkeit aus für das, was sie an Wahrheit über lange Zeit hinweg aufbewahrt haben. Mir kommt dabei Paulus tiefe Leidenschaft für seine Brüder, seine Verwandten nach dem Fleisch, in den Sinn, wie sie in Römer 9,2-5 zum Ausdruck gebracht wird:

Ich bin in großer Betrübnis und habe unaufhörlichen Schmerz in meinem Herzen, denn ich wünschte, ich selbst wäre ein Verbannter von dem Maschiach, für meine Brüder, meine Verwandten nach dem Fleisch, welche Israeliten sind, deren die Sohnesstellung ist und die Herrlichkeit und die Bündnisse und die Gesetzgebung und der aufgetragene Dienst und die Verheißungen, deren die Väter sind und aus denen, nach dem Fleisch, der Maschiach ist, der über allem ist. Elohim gelobt in Ewigkeit! Amen. (BidF)

Nach Paulus Verständnis tut es aber – soweit dies heute nicht gegeben ist – an der Erkenntnis des Maschiach und der durch ihn aufgerichteten Gerechtigkeit Elohims not (s. Rö 10,1-4).

Auf der christlichen Seite sind es ebenfalls über Jahrhunderte gewachsene Traditionen, Sichtweisen und Lehren, die uns entweder schon mit der Muttermilch eingeflößt wurden, oder die wir im Laufe unseres Lebens übernommen haben. Das Gute und Wahre sollen wir natürlich behalten. Problematisch wird es nur, wenn es um Aspekte geht, die nicht durch die Schrift gestützt werden. Das gilt auch für Begriffe und Schlagworte bestimmter Lehren und Sichtweisen, die sich in unseren Herzen und Köpfen festgesetzt haben.

Unsere Prägung, die uns beeinflusst, geht oft tiefer, als uns bewusst ist. Das Ungute und Falsche zu erkennen und sich davon zu lösen, erfordert unsere Bereitschaft, göttliche Offenbarung, Hilfe, Kraft und Mut, und vor allem eine Erneuerung unseres Denkens.

(dass ihr …) dagegen erneuert werdet im Geist eurer Gesinnung und den neuen Menschen angezogen habt, der Elohim entsprechend geschaffen ist in wahrhafter Gerechtigkeit und Heiligkeit. (Eph 4,23.24)

Auch Menschenfurcht kann uns hindern. Deshalb raten Petrus und die Apostel Folgendes:

Aber Petrus und die Apostel antworteten und sprachen: Man muss Elohim mehr gehorchen als den Menschen! (Apg 5,29)

Und Sprüche, Kapitel 29, Vers 25 stellt zuvor schon fest:

Menschenfurcht ist ein Fallstrick; wer aber auf JHWH vertraut, der ist geborgen.

Egal, aus welchem kulturellen, gesellschaftlichen oder religiösen Hintergrund wir also kommen, ausschließlich mit JHWHs Hilfe können wir Falsches hinter uns lassen und Elohims Wahrheit erkennen und annehmen. Denn nur diese Wahrheit wird uns freimachen nach Johannes, Kapitel 8, Vers 32 und uns befähigen zu einem für Elohim wohlgefälligen Leben. Und laut Galater, Kapitel 5, Vers 13 sind wir zur Freiheit berufen, und eben nicht zur Religiosität oder Gesetzlichkeit. Ein solches, Elohim wohlgefälliges Leben besteht aus vielen Facetten. Und die Zeitabläufe und Feste (Mo'edim) JHWHs sind ein Puzzleteil in einem wunderbaren Ganzen.

Selbst für die Menschen, die schon länger auf dem sogenannten „Hebräischen Weg“ oder „Wurzelweg“ unterwegs sind und zu denen ich mich zähle, bleibt es eine Herausforderung, ihre Erkenntnis und ihren Glaubensstand anhand der Schrift zu überprüfen und falls erforderlich korrigieren zu lassen. Keiner von uns ist perfekt.

Und das gilt auch für diese Ausarbeitung. Bis vor kurzem habe ich selbst zum Thema dieses Buches an vielen Stellen ein anderes Verständnis gehabt. Aber ich hatte es nicht oder nicht ausreichend genug anhand der Schrift geprüft. Und ganz bestimmt wäre es auch weiterhin so geblieben, wenn ich nicht über ein paar Ungereimtheiten gestolpert wäre und deshalb angefangen hätte, mich eingehender damit zu beschäftigen, mit der Chance auf eine korrigierte Sichtweise. Das verstehe ich als große Gnade. Und manchmal ist die Zeit für etwas reif. Durch den Propheten Daniel ist uns eine interessante Verheißung geschenkt, und die lautet:

Du aber, Daniel, verschließe diese Worte und versiegle das Buch bis zur Zeit des Endes! Viele werden darin forschen, und die Erkenntnis wird zunehmen. (Dan 12,4)

Es wird also Zeiten und Momente geben, in denen uns JHWH neue Erkenntnis, neue Einblicke in und ein neues Verständnis für Sein Wort durch Seinen Geist (Ruach) aufzeigt. Und meiner Überzeugung nach rücken wir dieser letzten Zeit, in der dies zunimmt, immer näher. Diese Zeit des Endes wird durch die aktuellen Vorwehen vorbereitet. Und manch einer ist davon überzeugt, dass wir uns schon darin befinden. Und wodurch vermittelt uns JHWH diese neue, vertiefende Erkenntnis?

Alle Schrift ist von Elohim eingegeben (eigtl.: gottgehaucht) und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Elohims ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet. (2Tim 3,16-17)

Anhand dieses Verses ist gut zu erkennen, dass „alle Schrift“, also die gesamte Heilige Schrift dazu dient. Und es wird deutlich, dass es dabei nicht vorrangig um Theorie und Anhäufung von Wissen, sondern um ein entsprechendes, ganz praktisch gelebtes Leben geht. Diese Art von Erkenntnis ist immer an eine lebendige Beziehung zu unserem Vater im Himmel und zu Seinem Sohn gekoppelt. Nur dann werden wir zu Seiner Zeit erleben, dass Er das in der Schrift für Seine Kinder Verwahrte und Versiegelte entsiegeln bzw. enthüllen wird.

Außerdem sind wir gut beraten, JHWHs Aufforderung an Sein Volk ernst zu nehmen, nach den Pfaden der Vorzeit zu fragen und die Verkündigung des Anfangs anzuschauen:

So spricht JHWH: Tretet hin an die Wege und schaut und fragt nach den Pfaden der Vorzeit, welches der gute Weg ist, und wandelt darauf, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen! ... (Jer 6,16)

Ich (JHWH) verkündige von Anfang an das Ende, und von der Vorzeit her, was noch nicht geschehen ist. Ich sage: Mein Ratschluss soll zustandekommen, und alles, was mir gefällt, werde ich vollbringen. (Jes 46,10)

Kapitel 4

——♦♦♦——

Was nicht behandelt wird

Nachdem schon einige gute Bücher zu den Mo'edim (Festen) JHWHs geschrieben worden sind, wird es nicht Inhalt dieser Ausarbeitung sein, jedes Mo'ed (Fest) JHWHs im Detail zu behandeln. Nur der wöchentliche Schabath wird näher betrachtet, weil er eine Schlüsselfunktion hat. In den Anhängen 2 und 3 befindet sich aber eine Zusammenfassung zu den anderen Mo'edim und ein Hinweis auf ein paar ausgewählte Werke, in denen die Autoren – gemäß ihrer Erkenntnis und Schwerpunkte – Einsichten und prophetische Bezüge zu den einzelnen Mo'edim darstellen.

Neben diesen Büchern gilt auch für diese Ausarbeitung gemäß 1Thessalonicher 5,21:

Prüft alles, das Gute behaltet!

Wenn ich mich an das Thema dieses Buches wage, ist mir bewusst, dass mir Fehler unterlaufen und von mir wichtige Aspekte übersehen werden können. Auch meine Erkenntnis ist Stückwerk bzw. bruchstückhaft (s. 1Kor 13,9). Deshalb ist guter Austausch und gute Gemeinschaft so kostbar, weil sich so die Bruchstücke wie Puzzleteile in einem Bild gegenseitig ergänzen. Es sorgt für wunderbaren Reichtum und führt ggf. auch zu einer erforderlichen Korrektur. Da unser Vater im Himmel nicht einem Menschen alles gibt, sondern Seinen Reichtum und Segen verteilt, muss und darf und soll es zusammengetragen werden. Und es gehört zur Schule der Demut, dass keinem von uns alles gegeben ist, sondern jeder auch das des anderen nötig hat.

Natürlich habe ich als Autor, wie jeder andere Autor, eine entsprechende Verantwortung für mein Werk, aber das entbindet keinen Leser bzw. Hörer von seiner eigenen. So handhabten es auch die Juden der Synagoge in Beröa nach dem Hören der Botschaft des Apostels Paulus, wie uns in Apostelgeschichte, Kapitel 17, Verse 11 und 12 berichtet wird:

Diese aber waren edler gesinnt als die in Thessalonich und nahmen das Wort mit aller Bereitwilligkeit auf; und sie forschten täglich in den Schriften, ob es sich so verhalte. Es wurden deshalb viele von ihnen gläubig, auch nicht wenige der angesehenen griechischen Frauen und Männer.

Und anhand der Aussage Jeschuas wird deutlich, wie sehr es darauf ankommt, ob wir auch leben wollen, was wir zu erkennen trachten.

Jeschua antwortete ihnen und sprach: Meine Lehre ist nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat. Wenn jemand seinen Willen tun will, wird er erkennen, ob diese Lehre von Elohim ist, oder ob ich aus mir selbst rede. (Joh 7,16.17)

Wer sich mit offenem Herzen und betend mit Elohims Wort beschäftigt und bereit ist, es ernst zu nehmen und im Leben umzusetzen, entspricht dem fruchtbaren Boden bzw. Erdreich im Gleichnis vom Sämann (s. Mt 13, Mk 4 und Lk 8), auf dem die Saat des Wortes Elohims aufgeht, gedeiht und Frucht bringt. Schauen wir uns anhand dieses Beispiels synoptisch an, wie diejenigen beschrieben werden, bei denen die Saat des Wortes Elohims auf fruchtbaren Boden fällt:

Mt 13,23

Mk 4,20

Lk 8,15

Auf das gute Erdreich gesät aber ist es bei dem, der das Wort hört und versteht; der bringt dann auch Frucht, und der eine trägt hundertfältig, ein anderer sechzigfältig, ein dritter dreißigfältig.

Und die, bei denen auf das gute Erdreich gesät wurde, das sind solche, die das Wort hören und es aufnehmen und Frucht bringen, der eine dreißigfältig, der andere sechzigfältig, der dritte hundertfältig.

Das in dem guten Erdreich aber sind die, welche das Wort, das sie gehört haben, in einem feinen und guten Herzen behalten und Frucht bringen in standhaftem Ausharren (o.: Darunterbleiben).

Die Unterschiede in den Aussagen ergänzen sich einander wunderbar. Zusammengefasst lautet es wie folgt:

Auf das gute Erdreich gesät ist es bei denen, die das Wort hören, es verstehen und aufnehmen, um es in einem feinen und guten Herzen zu behalten, und die dann Frucht bringen in standhaftem Ausharren (o.: Darunterbleiben), der eine dreißigfältig, der andere sechzigfältig, der dritte hundertfältig.

Ich formuliere es anders: Ein Elohim hingegebenes Leben bringt automatisch Frucht hervor. Dies ist eine Gesetzmäßigkeit bei unserem Elohim und Vater und bei Jeschua, unserem Herrn:

Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun. (Joh 15,5)

Nochmals zum Schriftstudium selbst, um das geschriebene und verkündete Wort der Heiligen Schrift „aufzunehmen“: Es kommt nicht nur auf den Kontext und auf die Bedeutung der hinter der Übersetzung stehenden Sprache an, sondern oft auch auf die kleinsten Details. Deshalb gibt es in Versen, die wir eventuell schon auswendig können, immer wieder Aha-Effekte. Es werden uns immer wieder bestimmte Worte oder Zahlen neu ins Auge fallen, obwohl sie schon immer an dieser Stelle gestanden haben. Wir werden neue Zusammenhänge und Verknüpfungen entdecken, die wir zuvor nicht bemerkt haben. Auch hier weiß unser Elohim, warum ständiges und wiederholtes Lesen und Studieren Seines Wortes („in standhaftem Ausharren“) so wichtig sind. Er steuert in Seiner Weisheit unser Leben lang, wann Er uns was offenbart.

Kapitel 5

——♦♦♦——

Hilfsmittel beim Schriftstudium

Die Meisten unter uns sind keine studierten Sprachwissenschaftler, die sich hervorragend in Hebräisch und Griechisch auskennen. Doch stehen zahlreiche Hilfsmittel zur Verfügung, die man zur Unterstützung eines Bibelstudiums nutzen kann (nähere Details s. Anhang 1). Die wichtigsten Voraussetzungen sind jedoch unsere Herzenshaltung, unsere Herzensbeziehung zu JHWH, unserem Elohim, und zu Seinem Sohn, und die Zeit, die wir im Gebet und im Schrift- und Wortstudium verbringen, und mit was wir uns sonst so füllen bzw. erfüllen lassen.

Folgende Hilfsmittel (ob in Buchform oder online) werden von mir in Anspruch genommen:

Interlinearübersetzung

Studienbibeln mit Worterläuterungen

Bibel- und Wortkonkordanzen

Verschiedene Bibelübersetzungen

Strong's-Nummern-Verzeichnis

Sprachschlüssel der Elberfelder Studienbibel

Handwörterbücher

Bibelkommentare

Lehrbücher/-hefte zu biblischem Hebräisch und Griechisch

Sprachunterricht in biblischem Hebräisch und Griechisch

Aber bei allen menschlichen Hilfsmitteln bitte nie vergessen: Auch Fachleute können sich irren. Und kein Mensch und kein menschliches Werk sind unfehlbar. Nur unser Elohim irrt nicht und wandelt sich nicht. Er ist tatsächlich unfehlbar bzw. – wie es die Schrift sagt – absolut zuverlässig und treu.

So erkenne nun, dass JHWH, dein Elohim, der wahre Elohim ist, der treue El, der den Bund und die Gnade denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote bewahren, auf tausend Generationen. (5Mo 7,9)

Er ist der Fels; vollkommen ist sein Tun; ja, alle seine Wege sind gerecht. Ein El der Treue und ohne Falsch, gerecht und aufrichtig ist er. (5Mo 32,4)

Dieser El – sein Weg ist vollkommen! Das Wort JHWHs ist geläutert; er ist ein Schild allen, die ihm vertrauen. Denn wer ist Eloah außer JHWH, und wer ist ein Fels außer unserem Elohim? (Ps 18,31.32)

Dieser Elohim hat Seinen Kindern Sein Wort und Seinen Ruach zur Verfügung gestellt, um sie in alle Wahrheit zu leiten. Jeschua, der Sohn Elohims, sagt uns das wichtigste Hilfsmittel zu:

Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, so wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen. (Joh 16,13)

Und der Schreiber vom Psalm 43 bittet im Vers 3:

Sende dein Licht und deine Wahrheit, dass sie mich leiten, mich bringen zu deinem heiligen Berg und zu deinen Wohnungen.

Kapitel 6

——♦♦♦——

Zwei oder drei Zeugen

Noch ein wichtiger Punkt, bevor wir mit dem Thema starten: Ich bin überzeugt, dass die Gebote und Anweisungen JHWHs etwas sind, woran Er sich grundsätzlich ebenfalls hält. Und ich glaube, dass das Prinzip der zwei oder drei Zeugen ein göttliches Prinzip ist, das uns auch vor Irrlehren, falschen Sichtweisen und korrumpierten Lehren bewahrt. Dies schließt z. B. aus, dass wir anhand nur einer einzigen Schriftstelle ein ganzes Lehrgebäude aufbauen. Allerdings taucht das Prinzip von zwei oder drei Zeugen in direkter Weise vorrangig in Zusammenhang mit zu ahndenden Vergehen auf.

Wer des Todes schuldig ist, soll auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin getötet werden. Aber auf die Aussage eines einzigen Zeugen hin soll er nicht getötet werden. (5Mo 17,6; s. a. 5Mo 19,15)

Hört er aber nicht, so nimm noch einen oder zwei mit dir, damit jede Sache auf der Aussage von zwei oder drei Zeugen beruht. (Mt 18,16)

Zuletzt aber kamen zwei falsche Zeugen und sprachen: Dieser hat gesagt: Ich kann den Tempel Elohims zerstören und ihn in drei Tagen aufbauen! (Mt 26,61)

Gegen einen Ältesten nimm keine Klage an, außer aufgrund von zwei oder drei Zeugen. (1Tim 5,19)

Wenn jemand das Gesetz Moses verwirft, muss er ohne Erbarmen sterben auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin; (Hebr 10,28)

Bezüglich unseres Glaubens an Jeschua als den Maschiach (Gesalbten) Elohims gibt es ebenfalls ein 3-faches Zeugnis:

Dieser ist der, der durch Wasser und Blut kam, Jeschua, [der] Gesalbte; nicht in dem Wasser allein, sondern in dem Wasser und dem Blut. Und der Geist ist der Bezeugende, weil der Geist die Wahrheit ist, weil drei es sind, die Bezeugende [sind]: der Geist und das Wasser und das Blut, und die drei sind vereint. (1Joh 5,6-8; BidF)

Indirekt finden wir das Zeugenprinzip jedoch in der bereits behandelten Aufforderung, alles zu prüfen und anhand der Schriften abzuklären, ob eine Lehre bzw. Behauptung der biblischen Aussage entspricht. Weitere Hinweise ergeben sich aus der Schriftstelle in Prediger, Kapitel 4, Verse 9 bis 12:

Es ist besser, dass man zu zweit ist als allein, denn die beiden haben einen guten Lohn für ihre Mühe. Denn wenn sie fallen, so hilft der eine dem anderen auf; wehe aber dem, der allein ist, wenn er fällt und kein zweiter da ist, um ihn aufzurichten! Auch wenn zwei beieinander liegen, so wärmen sie sich gegenseitig; aber wie soll einer warm werden, wenn er allein ist? Und wenn man den einen angreift, so können die beiden Widerstand leisten; und eine dreifache Schnur wird nicht so bald zerrissen.

Zwei oder drei Schriftzeugen bzw. Schriftstellen, ggf. sogar von zwei oder drei unterschiedlichen Autoren, werden – bei rechtem Verständnis und zutreffender Deutung – eine zusätzliche Sicherheit bieten, dass die Lehre oder Sichtweise auf biblischer Grundlage steht. D. h., offen zu sein für Neues ist gut, aber Kontrolle anhand der Schrift ist in allem notwendig.

Übrigens sendet auch Jeschua seine Jünger jeweils zu zweit, um das Königreich Elohims zu verkünden und Kranke zu heilen (s. u. a. Mk 6,7-13 und Lk 10,1-20). Auch im Buch der Offenbarung treten in der Zeit des Endes zwei Zeugen auf, um im Auftrag Elohims zu weissagen bzw. prophetisch zu reden, begleitet durch Zeichen und Wunder (s. Offb 11,3ff).

Weitere Einsichten beim Schriftstudium – neben der direkten Aussage der Schrift – können sich durch die Bedeutung von Personen- und Ortsnamen, durch Zahlen und durch die Bedeutung von Buchstaben und deren Zahlenwerten inkl. den Quersummen in Worten ergeben. Aber dies alles kann immer nur eine zusätzliche Hilfestellung bzw. Bestätigung sein und sollte sich nie verselbstständigen.

Noch ein Tipp: Wem sich ein Thema nicht sofort erschließt, der sollte dran bleiben. Manchmal achtet Elohim auch darauf, ob es jemand wirklich ernst meint und echte Antworten erhalten möchte. Deshalb gibt Er auch Rätsel auf, die sich erst durch intensives Suchen und Erforschen lösen lassen.

Es ist Elohims Ehre, eine Sache zu verbergen, aber die Ehre der Könige, eine Sache zu erforschen. (Spr 25,2)

Wir sehen, dass es Elohim eine Ehre ist, etwas zu verstecken, wie einen Schatz, weil Er uns herausfordern will, uns auf die Suche danach zu machen, was eine königliche Ehre ist. Und mal ganz ehrlich: Gibt es einen unter uns, dem es keine Freude gemacht hat (und wahrscheinlich noch macht), etwas Verstecktes zu suchen? Und dann erst die Freude, wenn es gefunden wurde. Jeschua bezeichnet als Schätze, was mit dem Himmel, mit Elohim verbunden ist.

Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo die Motten und der Rost sie fressen und wo die Diebe nachgraben und stehlen. Sammelt euch vielmehr Schätze im Himmel, wo weder die Motten noch der Rost sie fressen und wo die Diebe nicht nachgraben und stehlen! Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein. (Mt 6,19-21)

Und letztendlich liegen in Jeschua selbst die größten Schätze verborgen.

... und mit völliger Gewissheit im Verständnis bereichert werden, zur Erkenntnis des Geheimnisses Elohims, des Vaters, und des Maschiach, in welchem alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis verborgen sind. (Kol 2,2-3)

Kapitel 7

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Zeitaspekte in der Schrift

In der Heiligen Schrift wird uns an vielen Stellen gezeigt, dass Zeit von JHWH wie folgt eingeteilt wird:

in Tag und Nacht (ggf. mit weiterer Unterteilung)

in Tage

in Wochen

in Monate

in Jahre

in 7-Jahre-Zyklen (das 7. Jahr ist das Schabath-Jahr, bekannt auch als Schmitah bzw. Schuldenerlass-/Freilassjahr)

in 50-Jahre-Zyklen (das 50. Jahr ist das Jovel- bzw. Jubeljahr und wiederum ein Schabath-Jahr, das ebenfalls ein Freilass- und zusätzlich ein Rückübereignungsjahr ist)

Die Schrift regelmäßig ohne konkreten Themenbezug zu lesen und zu studieren ist immer gut. Aber als ich z. B. das Thema mit den zwei Häusern Israels (Haus Judah und Haus Israel) offenbart bekam, habe ich die Propheten mit dem Fokus auf dieses Thema durchgelesen, was sehr aufschlussreich war. Genauso hilfreich war es für mich, hinsichtlich des Zeitaspektes einmal aufmerksam durch die Heilige Schrift zu gehen. Persönlich hoffe ich, dass die hier aufgezeigten Aspekte und Themen für das eigene Schriftstudium Hilfe und Anregung sein werden.

Eines wird am Ende aber hoffentlich zu erkennen sein: JHWHs Ordnungen, eben auch Seine Zeitordnungen, sind absolut genial und vollkommen für Mensch und Natur und wunderbar ausgedacht, um uns u. a. zum Segen zu werden, uns dankbar zu machen und in Anbetung zu führen. Unser Erzfeind versucht genau das zu verhindern oder zu korrumpieren. Was JHWH uns gibt, soll uns zum Besten und zum Leben dienen.

Und wir können davon ausgehen, dass wichtige prophetische Ereignisse gemäß JHWHs Zeitrechnung, also gemäß Seines Kalenders geschehen sind und geschehen werden. Hier ein paar Beispiele:

Sollte denn JHWH etwas zu wunderbar sein? Zur bestimmten Zeit (hebr. Mo’ed) will ich wieder zu dir kommen im nächsten Jahr, und Sarah wird einen Sohn haben! (1Mo 18,14)

Auch von den Verständigen werden etliche unterliegen, damit unter ihnen eine Läuterung geschehe, eine Sichtung und Reinigung, bis zur Zeit des Endes; denn es währt bis zur bestimmten Zeit (hebr. Mo’ed). (Dan 11,35)

Und siehe, du (Zacharias/Sacharjah) wirst stumm sein und nicht reden können bis zu dem Tag, an dem dies geschehen wird, weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, die erfüllt werden sollen zu ihrer Zeit (gr. Kairos)! (Lk 1,20)

Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Elohim seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan. (Gal 4,4)

Aber er (Elohim) offenbarte sein Wort zu seinen eigenen bestimmten Zeiten (gr. Kairois) in Verkündigung ... (Tit 1,3)

Und die vier Engel wurden losgebunden, die auf Stunde und Tag und Monat und Jahr bereitstanden, den dritten Teil der Menschen zu töten. (Offb 9,15)

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1

Wichtige Prophetie ereignet sich gemäß JHWHs Zeitrechnung.

Bezüglich der Zeitabläufe und Zyklen innerhalb eines vollständigen Jahres stellen sich u. a. folgende Fragen, die anhand der Schrift untersucht werden sollen:

Was ist ein Tag?

Wann beginnt ein Tag?

Wann beginnt eine Woche?

Wie lang ist eine Woche?

Wann beginnt ein Monat?

Wie lange währt ein Monat?

Wie viele Monate hat ein Jahr?

Wann beginnt ein Jahr und damit der erste Monat?

Wie lang ist ein Jahr?

Was bestimmt die Berechnung der Festzeiten (Mo’edim)?

Wann beginnt der siebte Monat?

Welche Rolle spielen dabei Sonne, Mond und Sterne?

Egal, welche Muster zu erkennen sein werden und wie die gestellten Fragen beantwortet werden können, und egal, welche Schlüsse jeder für sich daraus zieht, lautet meine große Bitte: Dass eine unterschiedliche Erkenntnis Gemeinschaft und Zusammenkünfte nicht scheitern lässt. Aber verschiedene Auffassungen können für uns ein Anreiz sein, unter Gebet ein gemeinsames Schriftstudium durchzuführen und darum zu ringen, dass und bis uns unser Vater im Himmel Einmütigkeit darüber schenkt. Und das geht nur mit der erforderlichen Liebe, Geduld und Barmherzigkeit, und mit der Bereitschaft, sich dafür Zeit zu nehmen und ehrlich darüber auszutauschen. Nur wenn es auf göttliche Art und Weise geschieht, wird es der Gemeinschaft und dem Leben dienen und lassen sich Rechthaberei und Spaltung vermeiden.

Eines dürfte anhand der Schrift auf jeden Fall zu erkennen sein, dass es von JHWH festgelegte Zeitabläufe gibt, nach denen sich Sein Heilsplan richtet. Und in diese zeitlichen Aspekte, die zu Seinem Reich gehören, will Er uns mit hineinnehmen. Nicht nur Seine Gebote, sondern auch Sein Kalender, den Er uns zu diesem Zweck gibt, dienen uns zur Einübung in Sein Reich, das in Herrlichkeit kommen wird.

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o

2

JHWH gibt uns (S)einen Kalender.

Teil II

Ein Tag

Kapitel 9

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Ein neuer Tag

Wann beginnt ein biblischer Tag? Es gibt ein deutsches Sprichwort, das besagt, dass man den Tag nicht vor dem Abend loben soll. Und ein weiteres drückt aus, dass erst die Arbeit (das Tagewerk) kommt, und dann das Vergnügen.

Könnte es sein, dass hier – entgegen unseres vielleicht bisher Gewohnten – zuerst der Tag kommt und dann die folgende vollständige Nacht? Um den von Rom geprägten Tagesablauf, der um Mitternacht beginnt, scheint es sich hier nicht zu handeln. Und möglicherweise auch nicht um den vom gängigen jüdischen Verständnis beeinflussten Tagesablauf, der den Tag mit dem Abend beginnen lässt und ggf. erst aus der Zeit in Babylon mitgebracht wurde. Welche Ordnung unterstützt nun die Schrift, das Wort Elohims?

Zur Beurteilung dieser Frage hier die Schöpfungstage eins bis drei bzgl. ihrer Schöpfungsaspekte in Kurzform (s. 1Mo 1,3-13):

Schöpfungstag 1:

Licht, „gut“;

Scheidung von der Finsternis, der helle Teil wird Tag und der dunkle Nacht genannt;

in Vers 5 heißt es: „Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein Tag.“

Schöpfungstag 2:

Wölbung mitten im Wasser, der obere Teil wird Himmel genannt;

in Vers 8 heißt es: „Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein zweiter Tag.“

Schöpfungstag 3:

Sammlung der Wasser unterhalb der Wölbung, damit das Trockene sichtbar

wird, das Trockene wird Erde, die Wasser werden Meere genannt; „gut“;

die Erde bringt samenbringendes Gras und Kraut hervor und Früchte (inkl. Samen) tragende Bäume; „gut“; in Vers 13 heißt es: „Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein dritter Tag.“

Mir ist anhand dieser Aussagen ein Muster aufgefallen, das etwas bzgl. der zeitlichen Reihenfolge der Angaben deutlich macht: Erst nachdem(!) das Schöpfungswerk vollbracht ist, kommt der Terminus „Und es wurde Abend, und es wurde Morgen ...“. Im Hebräischen steht für „und“ jeweils ein Waw. Mit Hilfe des „und“, das die beschriebenen Ereignisse miteinander verbindet, kommt hier in der zeitlichen Abfolge also erst nach dem vollbrachten Tagewerk Elohims der Abend und dann der Morgen. Es wird noch konkreter beim genauen Betrachten der Worte „und es wurde Abend, und es wurde Morgen“. Für „es wurde“ steht im Urtext ein und dasselbe Verb in derselben Form wie bei den Worten Elohims: „Es werde Licht“. Es könnte also auch heißen: „Und es werde Abend und es werde Morgen.“ Das klingt zwar durchaus ungewohnt, aber es unterstreicht die zeitliche Abfolge. Erst mit dem folgenden Morgen ist der jeweilige Tag abgeschlossen.

Am ersten Tag der Weltgeschichte erfolgt der erste Schöpfungsakt durch das erste von Elohim gesprochene Wort: „es werde Licht“. Das, was Elohim durch Sein Wort werden lässt, beginnt demnach mit Licht. Ja, die Finsternis war zuvor schon über dem Angesicht der Untiefe. Und natürlich lauten die ersten Worte der Heiligen Schrift (im Hebräischen 7 Worte): „Im Anfang schuf Elohim die Erde und die Himmel.“ Wenn man den Aspekt der Zeit betrachtet, kann es sehr philosophisch werden. Aber mir scheint, dass mit dem sichtbaren Erscheinen des Lichts auch die Zeit erschaffen wurde und zu laufen begann. Oder anders gesagt: Als alles in Bewegung kam, begann es mit Licht. Klingt das nicht nach der Relativitätstheorie von Albert Einstein? Aber unabhängig vom Spekulieren oder Philosophieren bleibt für mich die Tatsache, dass das Erste, was Elohim ins Dasein spricht, das Erste, womit der erste Tag beginnt, dieses „es werde Licht“ ist.

Das Muster der zeitlichen Abfolge setzt sich auch an den Schöpfungstagen vier bis sechs fort (s. 1Mo 1,14-31). Zuerst wird das Schöpfungs(tage)werk vollbracht, dann kommt der Abend und dann der Morgen. Und erst dann erfolgt die Angabe, welcher Tag damit abgeschlossen wird:

Schöpfungstag 4:

Lichter an der Wölbung, um u. a. zwischen Tag und Nacht zu scheiden, das große Licht beherrscht den Tag, das kleine Licht und Sterne die Nacht; „gut“; in Vers 19 heißt es: „Und es wurde/werde Abend, und es wurde/ werde Morgen: ein vierter Tag.“

Schöpfungstag 5:

lebende Wesen im Wasser und geflügelte/fliegende Vögel am Himmel, „gut“;

Elohims Segen für Fruchtbarkeit und Vermehrung;

in Vers 23 heißt es: „Und es wurde/werde Abend, und es wurde/ werde Morgen: ein fünfter Tag.“

Schöpfungstag 6:

Vieh und kriechende und wilde Tiere der Erde, „gut“;

Menschen nach dem Bilde Elohims, die über die ganze Erde (aber nicht übereinander) herrschen sollen (inkl. Meerestiere und Vögel); Elohims Segen für Fruchtbarkeit, Vermehrung und Beherrschung der ganzen Erde (inkl. Meerestiere und Vögel); Versorgungshinweise; „sehr gut“; in Vers 31 heißt es: „Und es wurde/werde Abend, und es wurde/werde Morgen: der sechste Tag.“

Dass z. B. in der Lutherbibel dieser Versteil an allen sechs Schöpfungstagen als „Da ward aus Abend und Morgen der x. Tag“ übersetzt wird, ist meiner Ansicht nach unzutreffend und irreführend. Es wird suggeriert, dass aus Abend und Morgen der entsprechende Tag entstanden ist. Dieses Beispiel offenbart, welch einen Einfluss Übersetzungen haben können. Und es zeigt uns, wie wichtig es ist, einen Blick in die Ursprache zu werfen.

Noch eine Besonderheit: Erst am sechsten Tag wird im Hebräischen der bestimmte Artikel „ha“ verwendet und es heißt nicht wie an den fünf vorhergehenden Tagen „Tag x“ bzw. „ein x.ter Tag“, sondern „Tag, der sechste“ bzw. „der sechste Tag“.

Alle sechs Schöpfungstage folgen demselben Muster: Zuerst findet das Schöpfungswerk statt, und erst dann heißt es „Und es wurde/werde Abend, und es wurde/werde Morgen, ein/der x. Tag“, bevor der jeweilige Tag abgeschlossen ist. Der hebräische Text bezeugt somit, dass der jeweilige Tag erst, als es Morgen wird, vollständig ist. Egal, wie man das Waw interpretiert, heißt es im Anschluss nicht „und es wurde Nacht (lailah) und es wurde Tag (jom)“, sondern „Abend (erev) und Morgen (boqer)“. Diese beiden Begriffe markieren aber lediglich den Beginn und das Ende einer Nacht! In der Schöpfungsgeschichte steht nichts von einem auf die Nacht folgenden Tag, die zusammen einen vollständigen Tag bilden.

Mir ist bewusst, dass dieses Verständnis diametral zur bisherigen Sichtweise vieler Geschwister steht. Aber es ist das, was der hebräische Text erkennen lässt. Dieses sechsfache Zeugnis in der Schöpfungsgeschichte würde mir als Beleg für den Beginn eines Tages mit dem Morgen völlig ausreichen. Aber wen das noch nicht überzeugt: Ich werde in der Folge noch weitere Hinweise und Aspekte in der Schrift aufzeigen, die diese Sichtweise stützen.

Kapitel 10

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Pro und Kontra

Eine der zusätzlichen Fragen ist: Welche Reihenfolge von Tag (hebr. jom, gr. hemeran) und Nacht (hebr. lail/lailah, gr. nykta) oder Nacht und Tag wird denn in möglichst allen betreffenden Versen und zusammenhängenden Textabschnitten der Bibel sichtbar, in denen beide Begriffe vorkommen? Dabei wird geprüft, ob ein Vers bzw. Schriftabschnitt die These „ein Tag beginnt mit dem Morgen“ stützt oder ihr widerspricht. Und am Ende werden alle Verse gewichtet.

Insgesamt konnte ich im TeNaKh 87 passende Stellen finden. In 79 davon wird zuerst der Tag (der helle Teil des Tages) genannt und erst dann die Nacht (der dunkle Teil des Tages), in acht Stellen ist es anders herum. Drei darüber hinaus entdeckte Stellen flossen ins Ergebnis nicht ein. Ein Vers konnte nicht abschließend geklärt werden, da sich „jom“ hier auf einen ganzen Tag bezieht und vom Ablauf der Ereignisse nur die Nacht beschrieben wird (s. 5Mo 16,4). Eine zweite Stelle bezog sich darauf, dass nicht nur nachts, sondern auch tagsüber (sozusagen als Bonus) Wache gehalten wurde und deshalb war diese als Beleg ungeeignet (s. 1Sam 25,16). Die dritte Stelle betraf den Beginn einer Fastenzeit gegen Abend für drei ganze Tage, also gemäß unserer üblichen Zeiteinteilung für 72 Stunden, die vermutlich nachts begann (s. Est 4,16) und als zeitliche Abfolge deshalb nicht berücksichtigt wurde.

Das Ergebnis im TeNaKh in Kurzform:

der Tag beginnt mit dem Morgen: 79 Stellen

der Tag beginnt mit dem Abend: 8 Stellen

Verhältnis: 10 : 1 für den Morgen als Tagesbeginn

In der B'rit Chadaschah (NT) zeigte sich bei 25 entdeckten Stellen ein Verhältnis von 1,3 : 1 (14 pro Morgen, 11 pro Abend).

Alle Stellen zusammen ergeben ein Gesamtergebnis von 93 zu 19 Stellen und damit ein Verhältnis von knapp 5 zu 1 pro Morgen als Tagesbeginn.

Ich erhebe nicht den Anspruch, damit alle entscheidenden Stellen entdeckt bzw. berücksichtigt zu haben. Wahrscheinlich werden im Laufe der Zeit noch weitere auftauchen. Aber es müssten jedoch verhältnismäßig viele Kontra-Verse entdeckt werden, um das Ergebnis Richtung „Tagesbeginn mit dem Abend“ zu kippen.

Ich hoffe, dass die entdeckten Verse bzw. Bibelstellen eindrucksvoll eine eindeutige Tendenz zeigen: Ein Tag beginnt mit dem hellen Teil des Tages, also mit dem Morgen. Dabei haben wir noch nicht einmal berücksichtigt bzw. näher betrachtet, ob es für die Verse, die für einen Beginn mit dem Abend zu sprechen scheinen, einen Grund geben könnte, warum die Reihenfolge Nacht-Tag und nicht umgedreht lautet. Die untersuchten Schriftstellen können dem Anhang „Pro und Kontra Tagesanfang“ entnommen werden.

Obwohl die bisherigen Belege und Indizien in meinen Augen ein eindeutiges und klares Bild vermitteln, betrachten wir noch ein paar weitere Aspekte.