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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 2,7, Universität Paderborn (FB Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Literatur ist ein Medium von sozialer Kommunikation. Die Produktion, so wie die Rezeption literarischer Texte sind Bestandteile des gesellschaftlichen Prozesses. So nimmt der Text selbst, als "Zeichenstruktur", immer auf eine soziale Realität Bezug. Die Beschreibung des Zusammenhangs zwischen Literatur und sozialer Welt ist ein Hauptziel der Literatursoziologie. Ein weiteres wichtiges Ziel ist die Lokalisierung des Literaturbetriebs als ein Teilsystem moderner Gesellschaften. Möglichkeiten, aber auch Grenzen, literatursoziologischer Forschung können unter anderem bei der marxistischen Literatur-Interpretation festgestellt werden. Sie ist ein "klassischer Ansatz" einer Analyse des Literaturbetriebs. Ihre Höhepunkte hatte die marxistische Literatur-Interpretation in den 20er und 60er Jahren. Im Laufe der Zeit verlor sie immer mehr an Bedeutung, und spätestens ab Ende der 70er Jahre spielte sie keine große Rolle mehr. Parallel zu der marxistischen Interpretation entwickelte sich in Russland der Formalismus. Hierbei galt als "oberstes Gebot", die Literatur streng von der Geschichte zu trennen. Um dieses zu erfüllen, gab es bestimmte Voraussetzungen, welche eingehalten werden mussten. Die Marxisten standen dem Formalismus, so wie seinen Anhängern negativ gegenüber, da sie eine völlig andere Ansicht von dem Zusammenhang oder dem Verhältnis von Literatur und Geschichte hatten: Ihrer Meinung nach war nur die Literatur von Bedeutung, welche teilhatte an der Historik. Es musste eine Widerspiegelung der Geschichte in der Literatur zu erkennen sein. Dieses bedeutete zugleich eine Reflexion oder eine Strategie der ästhetischen Verarbeitung. "Das Sein bestimmt das Bewusstsein." Dieser "Leitsatz" der Marxisten stand dafür, dass sie derzeitigen gesellschaftlichen Verhältnisse in der Literatur aufgenommen und verarbeitet wurden. Die Produktionsbedingungen spiegelten sich also im literarischen Produkt. Neue Geschichtsschübe, die dann ebenfalls wieder in der Literatur verarbeitet wurden, enthielten immer etwas Rückwirkendes. Temporäre Rückschritte und Widersprüche "bildeten" den Weg nach vorne. Wurde also einmal eine These aufgestellt, welche später widerlegt werden konnte, gab es dadurch eine Antithese. Daraus folgte nach neuen Überlegungen die Synthese und damit ein weiterer "Schritt nach vorne". [...]
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