Zombies gegen Meteoriten - Edgar Achenbach - E-Book

Zombies gegen Meteoriten E-Book

Edgar Achenbach

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Beschreibung

Mickey Knapp ist ein überzeugter Narzisst, ein mieser Bully und aufgrund eines durch seine Blödheit verschuldeten Unfalls ein toter aber immer noch quicklebendig nervender Zombie. Und Mickey fühlt sich berufen: Er will höchstpersönlich die Apokalypse herbeiführen und damit allen beweisen, dass er der böseste aller bösen Zombies ist. Doch Mickey hat mittlerweile eine ganze Menge Konkurrenz bekommen. Verrückte Politiker sitzen an den Schaltstellen der Macht, ein Virus breitet sich aus und zu guter Letzt wird im Laufe der nächsten Tage auch noch ein Meteorit mit der Erde zusammenstoßen. So etwas kann Mickey nicht auf sich sitzen lassen. Dass man ihm zuvorkommt, das geht gar nicht! Das hält sein Ego nicht aus. Deshalb hat Mickey jetzt ganz schnell einen Plan entwickelt, der sicherstellen soll, dass Halloween 2020 wirklich das letzte Halloween sein wird, das dieser Planet erlebt. Aber zum Glück bekommen zwei nette Jungs von nebenan, eine smarte Cheerleaderin und ein bezauberndes Zombiemädchen Wind von der Sache und nehmen den aussichtslosen Kampf gegen Zombies und Meteoriten auf...

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Inhaltsverzeichnis

Eine letzte Destination

»Muss töten…«

»Du bist bei mir geblieben.«

FOLGE DEM TOTEN STEINWEG

FEINMOTORIK

»DARF ICH MAL DEINEN FÜHRERSCHEIN SEHEN, KLEINE?«

BRINGER DER APOKALYPSE

SPIRIT

ZUKUNFT

Mission: Abgeschlossen

Eine letzte Destination

••••

Halloween 2019

Ohne Vorwarnung schoss der Kürbis zwischen den parkenden Autos hervor auf die Straße. Die Fahrerin des sich nähernden Wagens tat genau das, was sie in der Fahrschule gelernt hatte: Sie bremste. Denn einem Ball – oder in diesem Fall einem rollenden Kürbis – folgt nur allzu oft ein Kind.

Die Fahrerin hörte einen Knall. Sie erschrak. Sie verlor die Kontrolle über ihren Wagen. Er schlitterte nach links und reagierte nicht mehr auf die Bewegungen des Lenkrads. Ein Reifen war geplatzt.

Panisch blickte die Fahrerin aus dem Seitenfenster. Sie sah nichts – und das war gut. Keine Fußgänger standen auf dem Teil des Gehwegs, dem sie sich unaufhaltsam näherte.

Schließlich prallte der Wagen gegen zwei Briefkästen, drehte sich noch einmal um 45 Grad zur Seite und blieb dann stehen. Niemand wurde verletzt. Auch die Fahrerin kam mit dem Schrecken davon. Nur die Tür, oder wahrscheinlich sogar die komplette linke Seite ihres Wagens müsste ausgetauscht werden.

Die Fahrerin blickte nach vorne. Die Gehäuse der beiden Briefkästen, in die ihr Wagen geschleudert worden war, waren aufgesprungen. Die Wucht des Aufpralls hatte deren kompletten Inhalt – Briefe, Umschläge und eine Vielzahl von bunten Postkarten mit Halloweengrüßen – in die Luft gewirbelt. Nur einen Moment später wurde das ganze Papier durch einen Windstoß hochgerissen und weit nach vorne zu einer breiten Kreuzung geweht.

••••

Der kleine Tommy, der ein paar Meter rechts von der Kreuzung zum Bäcker auf der gegenüberliegenden Straßenseite laufen wollte, um sich passend zum Festtag einen orangefarbenen Fratzenmuffin zu kaufen, blieb mitten auf der Straße stehen und betrachtete fasziniert die drei Dutzend Postkarten, die über seinen Kopf hinwegflatterten. »Wie Konfetti«, rief er fröhlich.

••••

Zweihundert Meter links von Tommy flog ein DIN A4 Umschlag auf die Windschutzscheibe eines heranfahrenden SUVs und verhakte sich quer am Scheibenwischer. Der Fahrer hatte den kleinen Tommy zwar noch auf der Straße stehen sehen, aber durch den Schreck rutschte sein Fuß auf das Gaspedal. Er beschleunigte und raste blind nach vorne.

Der Fahrer erholte sich von seinem Schreck. Er nahm einen zweiten Anlauf und bremste. Aber auch wenn ihm durch den eingeklemmten Umschlag immer noch die Sicht nach vorne genommen war, wusste er, dass der Junge vor ihm keine Chance mehr hatte. In wenigen Sekunden würden sich zwei Leben für immer verändern.

••••

Die sechzehnjährige Theresa Neumann ging durch die Tür des Bäckerladens nach draußen. Sie freute sich auf den Abend mit ihren Freundinnen. Auch wenn sie unter Garantie alle Alice trösten müssten, die gerade von ihrem Freund betrogen worden war.

Theresas Puls beschleunigte sich. Der kleine Junge dort stand mitten auf der Straße und hatte nur die Postkarten im Blick, die über ihn im Wind hin und her flatterten. Den Wagen, der von rechts auf ihn zuraste, sah er nicht.

Theresa ließ alles fallen, was sie in der Hand hielt. In Sport war sie nur Mittelmaß, aber sie musste es versuchen. Sie rannte los. Sie spürte, wie das Adrenalin in ihre Blutbahn schoss. Noch fünf Meter, dann wäre sie bei Tommy.

Sie hatte es geschafft. Mit ausgestreckten Handflächen schubste Theresa Tommy nach vorne. Er fiel hin und rutschte bis zum Rand des Bürgersteigs. Wahrscheinlich hatte er jetzt ein paar kleine Schürfwunden, aber er schwebte nicht mehr in Gefahr.

Nur war Theresa noch nicht in Sicherheit. Das wusste sie. Jetzt musste sie entkommen. Aber wie? Denn schon spürte sie an ihrem Körper die massive Front der Luftmassen, die der SUV vor sich herpresste.

Theresa holte zum Endspurt aus. Es war nicht mehr weit, aber die Viertelsekunde, die sie verloren hatte, um Tommy aus der Gefahrenzone zu stoßen, bedeutete für sie den Unterschied zwischen Leben und Tod.

Der Wagen erfasste Theresa. Sie wurde auf die Motorhaube geschleudert und knallte mit der Stirn gegen die Windschutzscheibe. Das Glas splitterte. Die Risse färbten sich rot.

••••

Mit aller Macht trat der bereits traumatisierte Fahrer auf die Bremse. Sein SUV kam zum Stehen. Theresa wurde über die Motorhaube rutschend nach vorne geschleudert und schlug vor der Stoßstange des Wagens auf den harten Asphalt auf. Mit dem Hinterkopf zuerst, der nun alle Energie des Sturzes auffangen musste, dafür aber nicht geschaffen war.

••••

Es kam ihm vor wie eine Ewigkeit. Wie in Zeitlupe lief alles vor den Augen von Tim Schwarz ab: der Wagen, der nach einem halb missglückten Bremsmanöver gegen die Briefkästen geknallt war; der Junge, der abgelenkt auf der Kreuzung gestanden hatte; und die tapfere junge Frau, ein Mädchen in Tims Alter, die für ihre gute Tat teuer bezahlen musste.

Aber Tim hatte nichts tun können. Er hatte viel zu weit entfernt gestanden.

••••

Tim rannte zu Theresa. Er kannte sie nicht, aber das spielte jetzt keine Rolle.

Tim ließ sich fallen. Er schlitterte zu ihr und spürte, wie der Asphalt den Stoff seiner Jeans zerrieb. Das war Tim egal. Er wollte so schnell wie möglich bei dem Mädchen sein.

Tim sah Blut. So viel Blut. Blut, das von Theresas Hinterkopf aus flussartig die Straße herunter in Richtung des Gullys strömte und Theresas Lebensenergie mit in den Untergrund riss.

»Mir ist kalt«, sagte Theresa und fing an, zu zittern. Tim zog seinen Pullover aus und legte ihn über sie. Einen Moment lang überlegte er, ob er auch noch sein T-Shirt ausziehen sollte, um zu versuchen, die Blutung an Theresas Hinterkopf zu stillen, aber er wusste nicht, ob das den Zustand von Theresa nicht sogar noch verschlimmern würde. Stattdessen hielt er weiter ihre Hand.

»Ich bin ausgebildete Sanitäterin.«

Tim blickte hoch. Eine Frau hatte sich neben Theresa gekniet. Tim wollte Theresas Hand loslassen und zur Seite gehen, damit er der Sanitäterin nicht im Weg steht.

»Bitte geh nicht. Bleib bei mir«, sagte Theresa.

Während die Sanitäterin mit einem Notarzt telefonierte, hielt Tim weiterhin Theresas Hand. Er konnte Sie nicht alleine lassen. Er sah sie an.

30 Sekunden später schlossen sich Theresas blaue Augen für immer.

»Muss töten…«

••••

Halloween 2020

Normalerweise sind Jahrestage ja etwas Schönes. Dieser hier aber nicht. Halloween 2019 möchte ich aus meinem Gedächtnis brennen. Denn an diesem Tag musste ich mitansehen, wie eine junge Frau, ein Mädchen in meinem Alter, von einem Wagen erfasst und schwer verletzt auf die Straße geschleudert wurde. Sie starb zwei Minuten später in meinen Armen. Das war also die Belohnung dafür gewesen, dass sie nur einen Moment zuvor einem Kind das Leben gerettet hatte. Ja, das Schicksal kann einen schon mal mies verraten. Das musste Theresa Neumann – so hieß sie – erfahren. Und ich, Tim Schwarz, hatte nichts für sie tun können.

Und jetzt, ein Jahr später, war ich alleine in unserem Haus. Meine Eltern und meine kleine Schwester verbrachten das Wochenende bei meiner Tante. Also war der einzige Freund, den ich in diesem Moment hatte, der Monitor meines PCs.

Diese trostlose Einsamkeit war neu für mich. Denn bisher war ich an Halloween immer mit meinem besten Freund Robert Cullmann (wir kannten uns bereits seit dem Kindergarten) umhergezogen. Aber heute, genau ein Jahr nach Theresas Unfall, hatte ich schlicht und ergreifend keine Lust mehr dazu. Es fühlte sich falsch an, an diesem Tag Spaß zu haben.

Robert hatte das verstanden und mir deshalb sofort das Angebot gemacht, mir heute Abend Gesellschaft zu leisten. Aber das hatte ich abgelehnt. Ihr müsst nämlich wissen, dass Robert seit drei Monaten seine erste feste Freundin hat. Und die, Isabella Born, ist ein echter – ein unglaublich bezaubernder – Hammer. Isabella ist blond, eine athletische Cheerleaderin mit echtem Teamgeist und ein absolutes Ass in Mathematik und Informatik. Ach so; wenn Isabella gut drauf ist, dann legt sie eine Rhetorik an den Tag, die sogar Barack Obama neidisch werden lässt.

Leider hatten all ihre Talente am Ende dazu geführt, dass sich kein Kerl getraut hat, sie anzusprechen. Okay, mit Ausnahme der paar Idioten, die eine Wette darauf abgeschlossen hatten, wer Isabella als erstes ‘pflücken’ würde. Aber denen hatte Isabella stets die smart-kalte Schulter gezeigt.

Dann kam Robert. Die beiden hatten sich in unserem Tanzkurs kennengelernt und nachdem Robert Isabella mit höflich zuversichtlicher Stimme gefragt hatte, ob sie ihn auf den Abschlussball begleiten würde, sind die beiden ein Paar. Eine tolle Story!